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Aus dem Tagebuch eines schwermütigen Casanovas Teil 1

Aus dem Tagebuch eines schwermütigen Casanovas Teil 1
Montag


„Ich bin dein Traummann“, schreibe ich hier per CM ca. 1230 mal an Frauen verschiedenen Alters, Reifegrades und Gewichtsklasse. Auch ein paar Männer, aber nur so zum Vergnügen. Ich habe mein letztes Profilfoto eingestellt, dass mich beim Ententanz vor 25 Jahren auf einer Karnevalssitzung mit Olga* aus Kasachstan zeigt. Schöne Erinnerungen. Leider habe ich nicht mehr den Katalog von damals. Die Partnerwahl war für mich schon immer schwierig. Da muss man dem Glück ein bisschen nachhelfen. So wie heute hier auf dieser Plattform.

Bin gespannt, wer sich meldet. Es gibt ja nur schöne Menschen hier; die weniger Schönen bleiben im Filter und Textgenerator hängen und verenden – natürlich nur virtuell. Ich wär auch zufrieden mit einer Verendeten, aber die rücken sie hier nicht raus. Geizkrägen!

Ich sehe nochmals einige Profile durch, die mein Interesse erregten. Lena*, 42 Jahre. Finanzielle Interessen steht dort und irgendwas von Taschengeld. Ich klicke meine Kontoauszüge an. Mist, meine Yacht auf den Malediven und die im Duisburger Hafen kosten zu viel. Meine Villa im Düsseldorfer Nobelviertel steht nach meiner 6. Scheidung auch leer. Ich werde mir Lena also nicht leisten können für eine Nacht. Na ja, 20 Minuten werden es auch tun. Ich schreibe sie an: „Hallo Lena, ich bin dein Traummann, kannst Du auch während der Steuererklärung? Sie schreibt zurück: „Klar kann ich! Ich arbeite bei der Steuerfahndung, kostet aber extra!“ Okay, damit hat sich der Kontakt für mich auch erledigt.

Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, wenn auch ganz langsam.

©Dreamy2017
Alles Rechte beim Autor.

*Fiktive Person
Aus dem Tagebuch eines schwermütigen Casanovas Teil 2
Dienstag

Schaue Fotos. Sehen ja alle aus wie Models. Gibt es denn noch „normale“ Frauen - 159 groß, 120kg schwer, in Pantoffeln und Leggins? Muss mal wieder in den Supermarkt gehen, um ein Gefühl für Normalität zu bekommen. Hier ist ja doch alles geschönt. Schaue mir wieder Katzenbilder an …

"Suppenhuhn24* schreibt, dass sie mich in Jogginghose „apart“ finde und dass sie ein Wasserbett besitze. Ich schreibe, dass ich es gut fände, wenn sie dort Sexspiele mit Reißzwecken veranstalte, dazu Krümel im Bett. Sie fragt daraufhin, ob ich pervers sei. So eine nette Frage hat mir in den letzten zwei Jahre keine gestellt. Ich überlege kurz. Ja, doch irgendwie schon. Ich gehe in den Supermarkt, um Frauen kennen zu lernen, deren Einkäufe ich nach Hause trage und stehe auf Tütensuppe. Daher sei mir ihr Nickname auch sympathisch.

Lese jetzt Peter Sloterdijks Buch: Du musst Dein Leben ändern! Okay, ab morgen sehe ich mir nur Frauen an, deren Katzen in Leggins und im Wasserbett nächtigen und krümeln. Jeder hat ein Recht auf Perversität, finde ich – und schräge Fantasien. Und auf Sex in Jogginghose und im Supermarkt. Aber soweit ist unsere Gesellschaft noch nicht. Da liegt noch viel Überzeugungsarbeit vor. Das schreibe ich auch Suppenhuhn24 und frage sie, wie groß und wie schwer sie sei und ob sie eine Katze habe.

(c)Dreamy2017
Alle Rechte beim Autor
Aus dem Tagebuch eines schwermütigen Casanovas Teil 3
Mittwoch

Sah bei Joy so ein geiles Teil von Männer-Stringtanga mit Elefantenkopf und Rüssel vorne. So einen muss ich auch haben. Das macht Frauen verrückt und darum willig. Fahre deshalb mit dem Moped in die Stadt. Mein Chauffeur, der seitdem mein Bentley in der Werkstatt ist, dumm rumsteht, lenkt das Zweirad sicher über die A61.
Angekommen, betrete ich den Sexshop. Ich kann der hübschen Verkäuferin klar machen, worum es geht. Aber sie bedauert, dass sie einen solchen Männerstring nicht vorrätig habe, stattdessen einen mit Glöckchen vorne oder einen aus Kabelbinder geflochten. Das würde Frauen sehr gerne mögen, sagt sie. Ich bin nicht überzeugt. Nach zwei Stunden verlasse ich den Laden mit einer Tüte, darin zwei paar Dessous. Für wen eigentlich? Egal. Die Verkäuferin bekam die Telefonnummer – von meinem Chauffeur, den sie die ganze Zeit interessiert durch das Schaufenster beobachtete. Wir schwingen uns wieder auf das Moped. Die Tüten flattern neckisch im Wind. Ich spüre das erste Frühlingswehen in meinen Lenden.
Zuhause kommen mir doch Zweifel an meiner Neuerwerbung. Sieht scheiße aus vor dem Spiegel. Nun ja, es ist Karnevalszeit. Eine Sorge weniger, als was ich dieses Jahr und im nächsten gehe.

©Dreamy2017
Alle Rechte beim Autor.
Aus dem Tagebuch eines schwermütigen Casanovas Teil 4
Donnerstag

Habe heute eine Miss Kinky angeschrieben, erzählt, dass ich ihr zuliebe meine alte Lederhose einfetten werde. Gut, ich habe diese seit der Pubertät nicht mehr getragen. Wird aber noch passen. Will unbedingt Miss Kinky beeindrucken; scharfe Braut. Sie schrieb zurück, dass sie gar nicht fett sei und ob sie ein Foto von meinem Big Dick haben könne. Ich verstehe die Frauen nicht. Die einen schreien Zeder und Mordio, wenn sie einen zugesandt bekommen, und die anderen wollen gleich das Prachtgewächs als Fotoreihe und hübsch garniert. Mein ist klein, zu klein für diese Joywelt der monumentalen Wunder männlicher Größe. Daher frage ich meinen Freund Kalle, der mir seinen leiht – natürlich nur fototechnisch. Miss Kinky war von Kalles Big Dick, den ich als den meinen ausgab, begeistert. Will ein Date mit mir vereinbaren. Scheiße, hoffentlich muss ich nicht wieder vor dem Nachtisch im Restaurant ran. Muss sehen, dass Miss Kinky 2 Flaschen Wein und mindestens 5 Jägermeister intus hat. Dann fällt es nicht so auf. Mein Kleiner lässt mich sowie hängen. Oder sollte ich Kalle zum Date schicken? Dilemma! Dann muss Kalle wenigstens meine Lederhose tragen.

©Dreamy2017
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