Im Laufe meiner „Karriere“ in der BDSM Welt habe ich etliche Stammtische in diversen Ortschaften besucht und meine Erfahrungen diesbezüglich sind, nun ja, nennen wir es different.
Die meisten dieser Stammtische fanden in ganz normalen, öffentlichen Lokalen statt, mal im „Hinterzimmer“, mal im Gastraum, es waren welche dabei bei denen die Stammtischleitung darauf BESTAND das man sich vorher gefälligst anzumelden und den „Gesinnungscheck“ abzulegen hatte und natürlich auch solche zu denen man einfach hingehen konnte.
Bei der ersten Sorte ist es mir dann doch mehrfach passiert das nach einem „Einführungsgespräch“ schlicht mitgeteilt wurde: „Ich denke, Du passt nicht zu unserer Gruppe“. Gründe hierfür wurden dann natürlich keine genannt, ergo kamen diese Art Stammtische schon auf meine Ausschlussliste und da sind sie bis heute.
Bei den offenen Treffen konnte ich im Laufe der Zeit beobachten wie es such jedes verdammte mal dahingehend entwickelte das sich Grüppchen und Cliquen formierten die ihr eigenes Ding durchziehen wollten und es gab naturgemäß auch ausreichend Alphamemmchen die den Anspruch erhoben im Besitz der alleinig seligmachenden Methode für ein vollkommenes BDSM Erlebnis zu sein. Gemeinsam war beiden „Formationen“ eine massive Abschottung gegenüber allen Neuen, die wurden entweder ignoriert oder schlimmstenfalls bei aufkommenden Fragen höchst schulmeisterlich darüber belehrt das sie das sowieso nicht könnten und besser die Finger davon ließen.
Mitunter gestaltete sich diese ablehnende Haltung derart das man schon fast von einer organischen Reaktion sprechen konnte. In etwa so, wenn der Körper von einem Virus oder ähnlichem befallen wird. Abschotten, isolieren, ignorieren und am Besten schnell wieder loswerden.
Ein Erlebnis der besonderen Art war es auch als ich von einem Stammtischleiter in Absprache mit seinen Stammtischgästen darum gebeten wurde einen Vortrag über Elektrostimulation zu halten. Ich hatte mich also entsprechend vorbereitet, die notwendigen Geräte dabei , reiste frohgemut an...und traf auf folgendes Scenario:
Ein Teil der Gruppe motzte SOFORT rum das nichts abgesprochen gewesen wäre und man doch lieber im Biergarten sitzen wollte, zwei „Herren“ gehobeneren Alters zeigten sich ebenfalls sehr überrascht, hatten sie doch gehofft an diesem Abend noch „Beute“ zu machen. Die beiden verschwanden nach ca. 15 Minuten auch wort- und grußlos. Ein weiterer anwesender „Dom“ (er stellte sich auch direkt als „Dom xyz“ vor) betonte vehement das er ja von der SZ käme und es eigentlich SEINE Aufgabe wäre Vorträge zu halten, schnappte sich dann drei der jungen Neuzugänge und veranstaltet seinen eigenen Stammtisch. Wohlgemerkt im selben Lokal, am selben Tisch. Kurz gefasst, ich hätte mir sowohl die Vorbereitung als auch die Anreise schlicht sparen können.
Das war dann der Moment ab dem mir jedwede Stammtischaktivität voll am Arsch vorbei ging.
3 Jahre später dachte ich dann, okay, geh mal wieder zu einem Stammtisch, eventuell hat sich ja bisschen was getan in der Scene.. DENKSTE. Anwesend waren zwischen 15 und 25 Menschen. Genau feststellen ließ sich das nicht, da sich ein Teil sofort von den anderen abschottete und einen extra Raum belegte und sehr pikiert reagierten wenn da zufällig jemand reinschaute, Jedweder Versuch mit irgendjemand in ein Gespräch zu kommen war aussichtslos, einzig die Dame an der Getränkestation redete mit mir und das auch nur um mir mitzuteilen das ich die Getränke am Ende de Abends bezahlen müsse, bzw. bevor ich gehe...was ich dann 2 Stunden später auch tat. Ein weiterer Versuch am selben Stammtisch zeigte dasselbe Ergebnis und lässt mich zu dem Schluss kommen das mir Veranstaltungen dieser Art gestohlen bleiben können