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Freund flunkert, wie gehe ich damit um?

*******na57 Frau
22.193 Beiträge
JOY-Angels 
Vieles ist Einstellungssache. Es gibt Dinge, die findet einer schlimm, der andere sieht es als lässliche Sünde an. Man sucht sich seine Partner selbst. Vieles davon unbewusst.

... es ist auch ein schleichender Prozess. In meinem Fall war es so. Da waren erst die unterhaltsamen Geschichten meines Ex, der langweilige Ereignisse etwas "aufpeppte", wie ein Märchenerzähler aus 1001 Nacht.

Da fiel es mir schwer, die zerstörerischen Lügen zu erkennen ... und darauf zu reagieren, war auch schwer. Denn da waren meine Gefühle und da war unsere Familie ... und der Gedanke, dass ich damit leben könnte, wenn ich ja weiß, wie er tickt.

Wobei ich damit dann wirklich nicht mehr leben konnte, weil seine Unzuverlässigkeit mir den Boden unter den Füßen weg zog.

Seitdem reagiere ich, wenn ich Unwahrheiten wahrnehme. Ich frage nach und ich sage, wie das bei mir ankommt. Und ich gehe, wenn es mir zuviel wird.
******aag Mann
92 Beiträge
...
Das wirklich Erschreckende ist, dass man dem/der Lügner/Lügnerin glauben WILL, wenn Emotionen im Spiel sind.

Ich selbst habe da auch mal ziemlich tief ins Klo gegriffen. Ich wusste, dass irgendwas da nicht stimmen kann und habe mich trotzdem mit halbgaren Ausreden zufrieden gegeben. Eben weil ich es glauben wollte und mir dann sogar selbst was vorgelogen habe, statt auf meine Intuition zu hören.

Seit dem reagiere ich auf Lügen in Beziehungen absolut allergisch.
Ich denke viele dieser notorischen Lügner haben eh eine schon klinische Störung. Borderline bei Frauen z.B.
Sind überzeugend, weil sie im Moment selbst an ihre Lüge glauben. Weil es zum Teil auch schillernde interessante Personen sind.
Es ist völlig ok, sich vor solchen Leuten in Acht zu nehmen. Aber irgendwie spielt es für mich in der gleichen Liga wie jemand, der ne Depression hat. Dem sagt man ja auch nicht: Lass das mal!
Entweder man kann sich darauf einlassen oder auch nicht.
Die Ursache für deine Unsicherheit bist nicht du selbst sondern dein Partner. Wenn du etwas ändern möchtest musst du entweder seine Lügen akzeptieren oder ihm sagen, dass er damit aufhören muss.

Oder die Daumenschrauben anlegen: mit lügen aufhören bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ansonsten Trennung. Wenn er sich vorher trennt, war er es nicht wert. Wenn er aufhört ist es trotzdem nicht einfach. Denn "wer einmal lügt, dem glaubt man nicht mehr" sagt der Volksmund.

Der Prozess des "sich öffnens" ist noch nicht vorbei aber ich habe schon jetzt das Gefühl, dass es keine Konsequenz gibt und ich denke, es braucht irgendeine.

Du könntest ihm den Spiegel vorhalten, wenn Du sagst, dass Du ebenfalls in manchen Aspekten geschwindelt hast. Dies verkompliziert allerdings die Situation. Will also gut überlegt sein.
******aag Mann
92 Beiträge
Wolfshaag antwortet Selenite
Aber irgendwie spielt es für mich in der gleichen Liga wie jemand, der ne Depression hat. Dem sagt man ja auch nicht: Lass das mal!
Entweder man kann sich darauf einlassen oder auch nicht.

Nee, dem sagt man, dass es Therapien und Behandlungen gibt und geht mit ihm den harten Weg, oder eben nicht.
Aber sich einfach nur drauf einlassen, bringt weder dem Borderliner/Depressiven etwas, noch dem Partner.

Nebenbei sind auch langst nicht alle angeblichen Borderliner/Depressiven tatsächlich welche, sondern oft nur Leute, die das als prima Ausrede für ihre Komfortzone erkannt haben, genau wie jeder Depp, der sich nicht die Mühe machen will, lesbare Texte zu schreiben, oder schlicht zu doof ist, plötzlich zum Legastheniker mutiert.

Ich weiß, dass das hart klingt, aber sowas kenne ich zu Genüge aus meiner beruflichen Realität (und NEIN, ich möchte Euch nicht über meinen Job informieren).
******aag:
Nebenbei sind auch langst nicht alle angeblichen Borderliner/Depressiven tatsächlich welche, sondern oft nur Leute, die das als prima Ausrede für ihre Komfortzone erkannt haben,

Da stimme ich dir sogar zu.
Ich kann "schwache" Menschen aber auch lieben, nicht für ihre Schwäche, sondern trotzdem.
Ob ich mich auf ne Partnerschaft einlassen würde steht auf einem anderen Blatt.
******aag Mann
92 Beiträge
Wolfshaag antwortet Selenite
Ich kann "schwache" Menschen aber auch lieben, nicht für ihre Schwäche, sondern trotzdem.
Klar, kannst Du das. Aber hilft es denen?
Du kannst auch nem Junkie, aus Liebe, Heroin kaufen und irgendwann herzzerreißend an seinem Grab schluchzen.
Du kannst ihn auch notfalls in eine Therapie zwingen, ihn dabei stützen und wenn er clean ist, brennt er mit der Pflegerin durch.
Du siehst, die Dramatik kennt keine Grenzen.

Aber was Du nicht kannst, ist eine/n Lügner/in tolerieren, ohne dabei früher oder später selbst vor die Hunde zu gehen. Es sei denn, es sind keine Emotionen im Spiel, oder Du hast selbst ein gewaltiges psychisches Problem, was die Realität überdeckt.
******aag:
Aber was Du nicht kannst, ist eine/n Lügner/in tolerieren, ohne dabei früher oder später selbst vor die Hunde zu gehen. Es sei denn, es sind keine Emotionen im Spiel, oder Du hast selbst ein gewaltiges psychisches Problem, was die Realität überdeckt.

Nein sehe ich nicht so. Wenn man sich in keine wie auch immer geartete Abhängigkeit begibt hat auch niemand einen Hebel.
Aber normale Partnerschaften laufen schon so. Das stimmt.
Deswegen sagte ich ja: Liebe ja, Partnerschaft nein-
******aag Mann
92 Beiträge
Wolfshaag antwortet Selenite
Wenn es keinerlei Berührungspunkte gibt mag das sein, sonst müsste ich ja auch jedesmal nach der Tagesschau in Tränen ausbrechen, nur behaupte ich mal, dass die TE gewisse Emotionen dazu gebracht haben, diesen Thread zu eröffnen. *zwinker*
Nein sehe ich nicht so. Wenn man sich in keine wie auch immer geartete Abhängigkeit begibt hat auch niemand einen Hebel.

Würdest Du das emotional auf Dauer durchstehen?

Ich könnte das nur eine kurze Zeit. Dann ist entweder Schluss mit lügen oder die Beziehung beendet. Klingt harsch, aber ich bin nicht der Typ für Spielchen. Entweder jemand meint es ernst oder nicht. Und wenn nicht, dann lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
also wenn er sich dir gegenüber öffnet und dich an seiner Flunkerwelt teil haben läßt, ist es eigentlich erst einmal ein Zeichen von Vertrauen.

Da dich die Flunkereien nicht persönlich treffen, wäre es jetzt auch sicher drastisch, wenn du hier eine Trennung einleiten würdest.
Was du von dir aus schon tust/tun wirst, sehr feine Antennen für seine Aussagen bekommen.

Ich kann so Menschen eigentlich nur bedauern, ich hatte mal einen Nachbarn, der ein gleiches Verhaltensmuster an den Tag legte. Keine Ahnung von nix aber mit fester Überzeugung von allem mit so einer Art "Galileo Halbwissen" durch die Welt stiefelt. Eigentlich völlige Lachnummer, doch am Ende des Tages muss er ja damit klar kommen.

soooo nun erzählt dein Freund aller Welt Heldengeschichten, die keine sind und weiht dich darin ein *ggg*
wie geht man nur damit um? Was mich nachdenklich machen würde - warum tut er das und was erwartet er?
sollst du seine Lügereien bestätigen, damit sie eine glaubwürdigere Außenwirkung bei anderen bekommen?

meine Konsequenz daraus wäre eine klare Ansage:
"es wird mir schwerer fallen dir alles zu glauben was du zu mir sagen wirst.. das Vertrauen ist nunmal stark angekratzt" - frei nach dem Motto.. "wer einmal lügt.. bla bla"
damit diese Person weiß, das ich nicht alles blauäugig glauben werde, was da aus so nem Flunkerschlund sprudelt *ggg*

nächste Ansage.. :
"sei ehrlich und offen" schaffst du es nicht, such dir jemand anderen, dem du deinen Scheiss erzählen kannst.
... jaaaa ich wäre da etwas drastischer und wahrscheinlich noch etwas schärfer in meiner Formulierung.
ich würde ganz deutlich zu verstehen geben, was ich von sowas halte und das er es eigentlich überhaupt nicht nötig hat.

am Ende des Tages fühl in dich hinein, ob du damit weiterhin täglich klar kommen möchtest, immer auf die Gefahr, das er sein Hobby weiter ausübt.
.
*******icht Mann
3.474 Beiträge
Die Folge all dieser "kleinen" Schwindeleien ist leider, dass ich mir Gedanken mache, wo er mich sonst noch anlügt.

Das hier vermehrt von Lügen gesprochen wird, ist ein Zeichen von Projektion.

Grundsätzlich hängt für mich die Bewertung der "kleinen" Schwindeleien davon ab, ob der reale Wert die Beziehung an sich betrifft oder die Person, mit der man in einer Beziehung steht. Das ist ein gewaltiger Unterschied. Je wichtiger und wertvoller einem die Person als Mensch ist, umso nichtiger sind die "kleinen" Schwindeleien. Je wichtiger einem die Beziehung als Lebensmodell ist, umso dramatischer sind eigentliche Nichtigkeiten.

Im Klartext bedeutet das für mich, je wichtiger mir der Mensch ist, umso mehr darf er sich mir gegenüber erlauben, bevor es mich überhaupt juckt.

Zum Anderen formuliert die TE in dem Zitat selber die "kleinen" Schwindeleien als Lügen. Beides stelle ich nicht auf die gleiche Ebene. Das Vertrauen fällt und steigt für mich nicht durch den Schwindler, sondern durch den Beschwindelten über seine Bewertung der Schwindeleien. Soll heißen, wenn ich beschwindelt werde und das rauskommt, ich jedoch die Schwindelei nicht negativ bewerte weil mir der Schwindler als Mensch wichtig und Wertvoll ist, dann bleibt mein Vertrauen ihm gegenüber unbeschadet. Ich selber entscheide allein, ob ich vertraue oder nicht auf Grund meines Selbstvertrauens.

Sollte den eigentlichen Wert nur die Beziehung an sich darstellen, dann kann die beteiligte Person eigentlich nur mehr falsch machen als richtig. Diese Person ist dann mehr Mittel zum Zweck.

Es gibt die Möglichkeit "kleine" Schwindeleien positiv oder negativ zu bewerten. Je nachdem wie bewertet wird, entstehen bewertungsabhängige Gefühle. Also Positive oder Negative. Als Alternative umgeht man die Bewertung und geht in die Wahrnehmung. Damit würde sich die gesamte Dramaturgie komplett in Nichts auflösen und beide könnten sich auf das Wesentliche in der Beziehung konzentrieren.

Wer in seiner Grundhaltung ehrlich ist und das über Jahre, wird für mich nicht gleich zum Lügner, wenn er sich mal eine "kleine" Schwindelei erlaubt.
Je wichtiger und wertvoller einem die Person als Person ist, umso nichtiger sind die "kleinen" Schwindeleien.

Für mich wäre das umso gravierender.

Je wichtiger einem die Beziehung als Lebensmodell ist, umso dramatischer sind eigentliche Nichtigkeiten.

Ist das nicht ein Widerspruch? Denn eine Beziehung hat man mit einem anderen Menschen. Mal findest Du es nicht schlimm, dann wiederum doch.

Das Vertrauen fällt und steigt für mich nicht durch den Schwindler, sondern durch den Beschwindelten über seine Bewertung der Schwindeleien. Soll heißen, wenn ich beschwindelt werde und das rauskommt, ich jedoch die Schwindelei nicht negativ bewerte weil mir der Schwindler als Mensch wichtig und Wertvoll ist, dann bleibt mein Vertrauen ihm gegenüber unbeschadet.

Woher willst Du wissen, dass die Dir bekannten Schwindeleien die einzigen sind? Vielleicht gibt es andere von denen Du nichts weisst.
*******icht:
Das hier vermehrt von Lügen gesprochen wird, ist ein Zeichen von Projektion.
Na ja, eine Lüge ist eine Lüge, egal ob sie "klein" oder "gross" ist. Aber ich verstehe, was du beschreibst und stimme dem weitest gehend zu.

*******icht:
Je wichtiger und wertvoller einem die Person als Mensch ist, umso nichtiger sind die "kleinen" Schwindeleien. Je wichtiger einem die Beziehung als Lebensmodell ist, umso dramatischer sind eigentliche Nichtigkeiten.
Dieser Aspekt wird wohl einigen Menschen Kopfzerbrechen bereiten. In diese Kategorie gehen die so oft zitierten "Notlügen", meine Frau nennt das in ihrer Sprache "white lies". Selbst Eltern wenden diese Taktik oft sehr bewusst und liebevoll bei ihren Kindern an, um einen komplexen oder schwierigen Sachverhalt von ihnen fernzuhalten. Obwohl auch das immer wieder eine Gratwanderung darstellt, denn Lügen sind und bleiben Lügen.

*******icht:
Das Vertrauen fällt und steigt für mich nicht durch den Schwindler, sondern durch den Beschwindelten über seine Bewertung der Schwindeleien.
Beide, Schwindler und Beschwindelter, tragen ihre ganz eigene Verantwortung innerhalb ihrer Beziehung. Es ist mMn wichtig, im Rahmen des gemeinsam vereinbarten Lebensmodells auch ein gemeinsames Bewertungsmodell zu etablieren und zu leben. Es mag Menschen geben, die das ohne weiteres Zutun hinbekommen, mir selbst ist das nie gelungen. Aus- und Absprachen halfen und helfen immer wieder.
.
*******icht Mann
3.474 Beiträge
Beide, Schwindler und Beschwindelter, tragen ihre ganz eigene Verantwortung innerhalb ihrer Beziehung. Es ist mMn wichtig, im Rahmen des gemeinsam vereinbarten Lebensmodells auch ein gemeinsames Bewertungsmodell zu etablieren und zu leben. Es mag Menschen geben, die das ohne weiteres Zutun hinbekommen, mir selbst ist das nie gelungen. Aus- und Absprachen halfen und helfen immer wieder.

Das kann ich bedenkenlos unterschreiben.

Eine Beziehung verstehe ich für mich nicht als Ziel sondern als Prozess, als Weg. Erst über meine Entscheidung an meiner Persönlichkeit etwas ändern zu wollen, habe ich mir eine Partnerin ausgesucht, die eine ähnliche Grundhaltung hatte. Das ich heute meine Beiträge inhaltlich so formuliere, liegt zum Großteil auch daran, dass ich, wie auch meine Partnerin zum anfänglichen Zeitpunkt Eigenverantwortung übernommen haben. Eigenverantwortung bedeutet für mich, dass ich für meine Gefühle selber verantwortlich bin, denn immerhin bin ich auch derjenige, der diese Gefühle zulässt. Soll heißen, ich selber bin der Verursacher meiner Gefühle und meine Partnerin "nur" der Auslöser. Da sind wir bei deinem oft erwähnten Ursache und Wirkung Prinzip. Das gilt auch im gleichen Maß für das Selbstvertrauen und natürlich auch für alles Andere.

Gemeinsam vereinbarte Lebens- und Bewertungsmodelle können nicht auf Grund eines Wunsches oder der theoretischen Vorstellung sofort real gelebt werden. Auch da sehe ich die Entwicklung dorthin als Prozess. Für beide. So gesehen ist eine Beziehung eine Art Trainingslager, um eines Tages das real leben zu können, dass man sich in der Vergangenheit gewünscht hatte bzw. wofür man sich in der Vergangenheit aus tiefer Überzeugung entscheiden hat.

Die Vorstellung, eines Tages bei sich selber anzukommen, ohne den eigenen Weg gegangen zu sein ist eine Illusion.

Eine Beziehung läuft sich meiner Meinung nach tot, wenn beide jeweils von dem anderen erwarten, er solle sich gefälligst ändern, damit es einem selbst gut geht, ohne die Bereitschaft mitzubringen, sich selber ändern zu wollen.
*******na57:
Und irgendwie hatte er sein Leben lang schon so gehandelt und fand den Weg nicht mehr raus, so kommt es mir vor.

So ähnlich habe ich das bei meiner Ex auch erlebt und bei vielem (insbesondere bei Geschichten aus ihrer Kindheit und frühen Jugend) wurde mir erst sehr viele Jahre später klar, dass auch die durchaus gelogen gewesen sein könnten, nämlich als sie anfing, ähnlich lautende Geschichten über mich zu erzählen.
Scheint eine Frage der Sozialisation zu sein, im Falle meiner Ex war das schon durch deren Mutter so vorgelebt ... und dann auch traurigerweise an unsere Kinder so weiter gegeben.

Ich habe das immer so ähnlich locker wie sonne_licht gesehen, denn schließlich kannte ich in der Regel die Wahrheit und auch die Motivation hinter der Schwindelei.

Das Ganze wurde dann aber mit einem Schlag deutlich weniger lustig, als im Rahmen der Trennung aus den "kleinen Schwindeleien" strafrechtlich relevante Anschuldigungen wurden ...

*******icht:
Eine Beziehung verstehe ich für mich nicht als Ziel sondern als Prozess, als Weg.

So habe ich das auch immer gesehen.
Allerdings ist so eine Beziehung eben nicht nur ein Weg für mich, sondern ein gemeinsamer Weg. Der Andere muss schon mit gehen, damit es funktioniert.
Im Falle meiner Ehe stellte sich allerdings dann im Nachhinein heraus, dass für sie die Herausforderung darin bestand, immer authentischer zu flunkern und immer mehr von dem vorzutäuschen, was sie vom gemeinsamen Weg verstanden hatte. Klar ist da auch immer mal wieder ein Ausrutscher einer offensichtlichen Schwindelei dabei gewesen, aber da habe ich eben immer wieder versucht, sie irgendwie wieder zurück auf den gemeinsamen Weg zu heben.

Heute würde ich aus reinem Selbstschutz damit anders umgehen.
sie schreibt...
Freund flunkert, wie gehe ich damit um?

so, wie du denkst dass es DIR gut tut!

es gibt lügen die sind so klein, die interessieren im grunde niemanden, selbst wenn diese direkt erkennbar sind... ausser das gegenüber legt alles auf die berühmte goldwaage - und es gibt lügen, die erschüttern einfach alles!

ich empfinde es so, wie andere hier schon geschrieben haben. man selbst ist zwar nicht der macher der lüge, aber der macher der eigenen empfindungen und reaktionen die daraus entstehen.
für mich sind mache lügen uninteressant, die für andere sehr relevant wären ... und umgekehrt.

wenn ICH FÜR MICH selber weiß, was mir wichtig ist, so kann ich mit vielen dingen sehr gut umgehen.... auch unausgesprochen lassen, obwohl ich mir so mach´ einer "flunkerei" ( lüge! ) absolut bewusst bin. dementsprechend reagiere ich... sei es zynisch, sei es schmunzelnd, sei es... dass ich manch einen satz einfach nicht ernsthaft aufnehme.
sicherlich kommt es auch auf die person selber an! klar!!! wer belügt mich da eigentlich?!

ich versuche es mal etwas zu verdeutlichen:

manche dinge können sich so schnell im leben verändern, dass ich mir selbst mal die frage gestellt habe: "was ist MIR in einer beziehung denn wirklich und absolut ernsthaft wichtig?"

und die antwort ist ganz einfach - das ich mich wohl fühle! ( ich egoist! )

was hat das nun wieder mit lügen zu tun?
bei einem kennenlernen stellt sich jeder in ein nettes licht. niemand erzählt direkt von irgendwelchen abgründen und leichen im keller.... vieles kommt mit der zeit und auch erst langsam ans tageslicht.
wenn man also nicht direkt immer alles von sich preisgibt, ist es dann eine lüge? - oder eher ein bestandteil des selbstschutzes? ( oh ich merke, ich hole gaaaaaaaaaaaanz tief aus!!! sorry! )

sitzt also jemand vor mir, der mit mir redet ... mich einfach wahrnimmt ... so ist es MIR egal welchen stand diese person in der gesellschaft hat! auch wenn diese person es selbst anders sehen mag!!! ( und es bleibt mir auch in der zukunft egal )

es kann also schon direkt am anfang zu lügen kommen, die ich da sicherlich noch nicht erkennen kann.... die mich im späterem verlauf aber denoch nicht beeinflussen wenn die wahrheiten ans tageslicht kommen! denn wie schon geschrieben, mir sind meine persönlichen "wichtigkeiten" bewusst, die ich von meinem gegenüber erwarte. und selbst wenn diese dann ans tageslicht kommen, muss ich diese person nicht zwangsläufig darauf ansprechen.... da muss die zeit arbeiten und das vertrauen zu mir in der anderen person noch reifen!

niemand kann ein gerüst der unwahrheiten dauerhaft bewahren.... aber jeder kann sich selbst hinterfragen und mit seinem wissen hantieren.
jeder hat seine eigene wertvorstellung und jeder geht mit seinem wissen und der gewonnenen erkenntnis anders um!

spüre ich, dass mein gegenüber nicht in der lage ist sich mir wirklich und wahrhaft zu zeigen, dann ist alles vergebene liebesmüh und gehe.... auch von jetzt auf gleich! ( da habe ich allerdings keine deadline )
sich selbst und ständig einen vorzumachen ist einfach keine option um mit sich selber ins reine zu kommen.... und niemand muss sich selber geißeln, wenn es anfängt an der eigenen seele zu nagen.

wer ständig belügt, wertschätzt sich selber nicht!
****ga Frau
17.299 Beiträge
wer ständig belügt, wertschätzt sich selber nicht!

ja das sehe ich auch so *top* *genau*
.
*******icht Mann
3.474 Beiträge
wer ständig belügt, wertschätzt sich selber nicht!

Lügen haben den Zweck, sich selber Vorteile zu verschaffen. So gesehen wird der Belogene nicht wertgeschätzt.
Das auch... kommt immer auf die Sichtweise an.
Die Grenzen zwischen flunkern und bösartigem Betrügen
Katharina und DerMitDemSeil beschreiben recht eindrucksvoll, dass man sich so an Unehrlichkeit gewöhnen kann, dass man ganz überrascht davon wird, wenn diese irgendwann nicht mehr harmlos daherkommt.

DerMitDemSeil, mich würde interessieren, wie es nach den strafrechtlich relevanten Anschuldigungen weiterging. Kam es zu einem Prozess? Konntest Du plausibel machen, dass das erlogen war oder blieb "etwas hängen"?
****ga Frau
17.299 Beiträge
Lügen haben den Zweck, sich selber Vorteile zu verschaffen. So gesehen wird der Belogene nicht wertgeschätzt.

ja genau, beides ist meiner Meinung nach richtig.....
wer lügt wertschätzt sich selbst und den Anderen nicht, zumindest in diesem Punkt.
Man behandelt andere immer auch so wie man mit sich selbst umgeht....(mMn)
Wer zu sich selbst immer ehrlich ist, wird selten wenn nicht sogar nie lügen, wozu auch?
*g*
***a5 Frau
112 Beiträge
Unterschiedliche Wahrnehmung
Mann kann dir nicht wirklich raten was du tun sollst. Das entscheidet einzig deine Wahrnehmung und Empfindung der entsprechenden Lügen. Es gibt sicher Menschen, die da großzügig darüber hinwegsehen können. Meine Toleranzgrenze diesbezüglich geht ziemlich gegen Null. Kleine Notlügen nutzt sicher jeder irgendwann mal. Wenn es aber um grundsätzliche Dinge geht, wie bei dir die Vergangenheit deines Freundes, geht das in meinen Augen gar nicht.

Als ich meinen Mann kennengelernt habe, hat er auch bei diversen Kleinigkeiten gelogen. Ich habe es aber nicht weiter schlimm gefunden. Mich bloß immer gewundert warum er es tut. Und zu diesem Zeitpunkt haben diese Lügen nicht direkt meine Person betroffen. Das sollte sich aber mächtig ändern. Irgendwann wusste ich überhaupt nicht mehr was wahr ist und was nicht. Ich habe schon angefangen an meinem Verstand zu zweifeln. Es gab ständig Auseinandersetzungen wegen dieser Lügen, wenn es dann doch rausbekommen ist. Für mich hat Ehrlichkeit etwas mit Achtung und Respekt zu tun.

Für meinen Mann ist es aber offensichtlich eine Lebenseinstellung. Er meint, dass wir Frauen generell die Wahrheit nicht vertragen würden. Für mich ist es aber eher so, dass Menschen die so lügen, keine Verantwortung für ihr Handeln übernehmen wollen und Angst vor möglichen Konsequenzen haben.

Ich werde es mir jedenfalls nicht nochmal antun, einem notorischen Lügner ständig zu verzeihen. Es wird niemals besser werden, sondern diese Spirale führt definitiv nur nach unten.
********nise Frau
111 Beiträge
Jemand der in einer Beziehung das Vertrauen (mehrfach) verletzt, muss man sich zwangsläufig trennen. Es sei denn man gibt sich selbst auf. Die Entscheidung liegt immer bei einem selbst. Ich habe das einmal mitgemacht. Nach dem Motto, Liebe verzeiht alles. Aber auf Dauer verletzt es zu sehr. So etwas wird es bei mir nie wieder geben. Da heisst es sofort byebye, such dir eine andere, die doof genug ist dich zu ertragen.
@kimperDenise
Ich gebe Dir vollkommen Recht. Habe es auch schon erlebt und es ist schmerzhaft ich versuche mich davor zu schützen
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