Zu anspruchsvoll - oder Prioritäten setzen nicht möglich

Ich denke, es kommt auf Deine Einstellung bzw Deine Vorstellung an.
Steht bei Dir im Vordergrund, dass Du eine Beziehung möchtest, dann wirst Du wahrscheinlich nicht umhin kommen, Deine Prioritäten an einen Partnerschaft "anzupassen".


Das ist sehr gut nachvollziehbar. Es gibt Menschen, die können damit nichts anfangen und wenn hier der leidenschaftliche Zugang fehlt, wird es schwierig. Mit so einem Partner würdest Du langfristig nicht glücklich werden.
Darauf zählen, dass Dir vielleicht irgendwann mal die Shibari-Leidenschaft nicht mehr wichtig ist, würde ich nicht.

Alles in allem denke ich, dass Ansprüche nicht zu hoch sein können. Eventuell muss man dann mit der Konsequenz leben, dass potentielle Partner nicht gerade breit gestreut sind. Ob man damit leben kann, hängt vom Einzelnen ab.

Ich persönlich weiß, dass meine Ansprüche an eine mögliche Partnerschaft sehr hoch sind, habe aber auch eine 20-jährige hinter mir, die letztendlich nicht wirklich erfüllend war.
Lieber würde ich alleine bleiben, als mich auf eine Beziehung einzulassen, bei der nicht alles bestmöglich passt. Dazu wäre mir mein Leben zu schade.

Die Ansprüche in einem Profil können auf einen Leser schon mal absoluter, als vielleicht gemeint wirken. Aber (zu viele) Kompromisse einzugehen ist auch eine Form von Selbstbetrug.

Ich habe früher viel Musik gemacht und meine damaligen Freundinnen fanden das zwar auf der einen Seite toll, aber sie waren auf mein Hobby auch eifersüchtig, weil sie sich scheinbar in Konkurrenz zu dieser meiner Leidenschaft sahen und irgendwann kamen dann Vorwürfe.

Ich spiele auch gern Videospiele. Eine Ehemalige behauptete gern, sie würde mitspielen, war aber regelmäßig innerhalb von Minuten eingeschlafen...

Freiheit lassen ist gut, aber beide Seiten müssen es auch ehrlich können. Man kann aber auch mal mitgehen, wenn der Kompromiss bzw. die Herausforderung nicht zu groß ist. Vielleicht findet man gar selbst Interesse an etwas Neuem? Es sollte jedoch nicht auf Konvertieren hinauslaufen. Manche haben eine Tendenz ihre Partner "ändern" zu wollen.

Ich habe keine bestimmten Ansprüche.
Ich selber bin alles andere als perfekt. Ich weiß, dass ich Fehler habe und ich bin mir meiner körperlichen Makel bewusst. Also erwarte ich auch keinen fehlerfreien Adonis.

Es muss einfach funken, klick machen. Und dazu bedarf es bestimmter Übereinstimmungen: im Denken, im Wesen, bei den Interessen.


Natürlich kann mich auch jemand rein äußerlich absolut abtörnen, egal wie toll er sonst ist.

Ich kann die Vorstellungen, die ich habe, nicht mal genau definieren. Ich merke das einfach im Laufe eines intensiveren Kontaktes, ob sich da etwas entwickelt oder nicht.


Ja, das tue ich. Ich habe mich in den letzen 5 Jahren immer nur in Online-Kontakte verliebt, wobei das auch recht selten passiert. Ist nicht so, dass ich jeden Monat in jemand neuen verliebt bin. Bei einem intensiven Kontakt merkt man dann einfach mit der Zeit, ob man ähnlich tickt, ob man sich für den anderen interessiert, ob man die nächste Mail oder den nächsten Anruf kaum erwarten kann.
Mit dreien habe ich mich auch getroffen, und die Realität hat das Verliebtheitsgefühl bestätigt.

Bei diesem Thema denke ich an meinen letzten Autokauf.

Habe mich festgelegt, Marke, Modell, Farbe, Motorstärke, Ausstattung... alles im Kopf konfiguriert.
Danach ging es auf die Suche. Das denkt man sich so- alles einfach, die Autoseite hochladen, Anzeigen checken- bingo! Eins dabei! Nee, so war das nicht.
Erst nicht die richtige Farbe. Dann die Farbe, aber zu schwacher Motor. Dann passender Motor, aber falsche Farbe und ein nicht gewünschtes Baujahr... oh man
Mittendrin dachte ich mir: ist ja wie bei der Partnersuche, viele Nette mit dabei, aber kein Richtiger!

Nach 4 Wochen war ich echt fertig, wollte endlich ein neues Auto und es gab einfach keins!
Da habe ich angefangen mein System zu überdenken: vielleicht doch eine andere Farbe? Blau ist ja auch nicht ganz schlecht... und vielleicht doch ein anderes Baujahr, was soll's?
Aber jedes Mal beim Angucken einer Anzeige eines Kompromisses blutete mir beinahe das Herz: es ist eben doch irgendwie nicht mein Auto!!!

Erst 8 Wochen später hat's geklappt
Jetzt bewundere ich es in der Garage, habe Freude daran drin zu sitzen, lächle, wenn ich es auf dem Parkplatz nach dem Arbeitstag sehe...

Worauf ich hinaus will: Kompromisse machen nicht glücklich. Und unsere Ansprüche haben eine Berechtigung, sie sind nicht umsonst da.
Keine Kompromisse. Entweder richtig. Oder gar nicht.

http://www.joyclub.de/my/1464137.calluna.html

Sehr guter Vergleich.
Hätte von mir sein können.

mit dem Autokauf eine Partnerauswahl zu vergleichen
da ist doch ein erheblicher Unterschied, jedenfalls in meinen Augen
klar "rede" ich auch mit meinem Töffi, doch selten bis nie, gar nicht, dient es zum Austausch in Lebensbelangen
irgendwie habe ich wohl doch eine andere Vorstellung von einem Partner

Aber als Vergleich, als Metapher finde ich es doch recht geeignet.
Natürlich kann man ein Auto nicht 1:1 mit einem Menschen vergleichen.
Aber im Grunde genommen wird doch dadurch deutlich, was man meint.

Das ist lediglich ein Beispiel.
Oder glaubst du wirklich, dass du glücklich wirst, nachdem du bei allem Abstriche machst und alles nur zur Hälfte hinhaut?

Ich habe da schon beim Auto so meine Probleme. Bei Partnern erst recht.

....aber zu feste Vorstellungen bringen doch auch nix
Beispiel:
Ich musste vor 6 Jahren meinen heißgeliebten Mondeo abwracken (bis dass der TÜV uns scheidet), ich hatte keine genaue Vorstellung, was ich wollte, nur kein Ford mehr, das stand fest. Das Auto sollte genug Kofferraum für nen Campingurlaub haben, das war es dann mit den Ansprüchen. Meine Tochter hat dann rumgegoogelt und ist auf den Skoda-Roomster gestoßen. Sie ihn mir gezeigt, wir zum Autohaus und angeschaut....es war Liebe auf den ersten Blick bzw. die erste Fahrt. Kompromisse waren nicht nötig
Das gleiche Spiel bei meinem Haus. Wir haben uns 2 Jahre umgeschaut und wußten eigentlich nur, dass wir uns ein altes Fachwerkhaus wünschen (davon gibt es in unserer Gegend mehr als genug) und bis wieviel wir finanzieren konnten. Auch hier wieder, ins Haus reingekommen und auf den ersten Blick verliebt. Ein Haufen Arbeit, aber das stört uns nicht, hauptsache wir fühlen uns wohl dabei.

Was ich damit sagen will, je mehr die Vorstellungen festgelegt sind, desto länger muss man suchen. Und selbst wenn es optisch passt, heißt es nicht, dass das Innere stimmt.
Calluna, wenn dein Auto jetzt z.B. oft kaputt geht, würdest du es doch, weil du es liebst, trotzdem reparieren lassen und damit auch Kompromisse eingehen, oder? Ich wünsche dir natürlich alles Gute mit deinem Auto, das weißt du sicherlich. Es verdient nur dem verständlich machen, was ich meine

Kompromisse sind doch nichts Schlechtes. Ihr sollt euch doch nicht verbiegen dabei, sondern dem Partner entgegen kommen und offen sein, auch mal was Neues auszuprobieren.
Ich knuddel euch alle mal ganz doll

ich habe da so gar keine Vorstellungen
nehme da lieber
jedes FEST auf nur und das
gibt doch gar keinen Raum für NEU

Das zeigt doch aber sehr deutlich, dass es bei jedem unterschiedlich ist:
der eine hat nur vage Vorstellungen und vielleicht ein oder zwei Fixdaten;
der andere hat vielleicht schon viel klarere Vorstellungen und Ausschlusskriterien.

Der eine ist kompromissbereiter, der nächste ist kompromissloser.

Fest steht aber sicher bei beiden, dass es funken muss und "Liebe auf den ersten oder zweiten Blick" sein sollte bwz. zumindest eine große Anziehung vom "Objekt der Begierde" ausgehen sollte.

Nur dass sich derjenige mit den klareren Vorstellungen mehr einschränkt in den Auswahlmöglichkeiten.

Insofern ist das Autobeispiel doch ein Klasse Vergleich.

klar, ich habe da gar keine Idee, wie ich Auto und Mann vergleichen könnensollte
und desderwegen
wenn mich mein Gegenüber in seinen Bann zieht, ich mich in seiner Gegenwart einfach wohl fühle und dieses mir auch für Weiter vorstelle, dann ist es eben passend
ein Auto ist ein Teil, welches bestimmte Vorgaben erfüllen muss, und wie es so aussieht ist mir dann doch eher mehr als "schnuppe"

Ohne Vorstellungen zu sein, heißt aber nicht, dass man Kompromisse eingeht. Da ist man quasi offen für alles.
Kompromisse sind doch nur dann welche, wenn ich Vorstellungen habe und diese aufgeben muss, weil es sonst nichts passendes gibt.


Hmmm, inwiefern ist das jetzt ein Kompromis? Ich habe doch letztendlich das, was ich wollte. Natürlich repariere ich das gerne, wenn was sein sollte.
Das ist in etwa so: ich treffe meinen Traummann, wir verbringen gemeinsame tolle Jahre zusammen und dann ist er krank und ich muss ihn pflegen. Das gehört einfach dazu.

Kompromis ist doch folgendes: ich will ein Auto in rot, muss aber eins in silber holen und denke mir jedes Mal beim angucken des Autos: "Was für eine ekelige Farbe!"
Analog dazu: ich wünsche mir einen großzügigen Mann, lasse mich aber auf einen Geizhals, der alle meine Cents zählt und muss lebenslänglich meine teuren Einkäufe (Schühchen, Schminke ) im Keller verstecken.
Das sind wahre Kompromisse!

Ich habe zum Beispiel, was die Äußerlichkeiten betrifft, so gut wie keine einschränkenden Vorstellungen (außer vielleicht beim Gewicht).
Augenfarbe egal, Haarfarbe egal (oder auch Glatze, wenn es ihm steht), Größe egal (allerdings nicht unbedingt kleiner als ich).
Beruf egal, Nettoeinkommen egal, Kontostand egal, Auto ja oder nein egal, Wohnungsgröße egal.

Was mir aber wichtig ist:
• dass wir emotional und sexuell kompatibel sind,
• dass wir gemeinsame Schnittmengen haben bezüglich Interessen, Musikgeschmack Freizeitgestaltung, Urlaubsvorstellungen,
• sein Charakter und seine Wesenszüge - dass die mit mir harmonieren,
• dass es gemeinsame Gesprächsthemen gibt (Kommunikation ist mir sehr wichtig).

Ist das denn nun ein zu hoher Anspruch?

Nö, aber 100% wirst du nicht bekommen....und dann wären wir wieder bei den Kompromissen
Wenn 80% übereinstimmen und 20% Kompromisse sind, die okay sind....dürfte das doch auch kein Problem sein, oder?
Wie gesagt, ohne dich zu verbiegen

Natürlich gehen evtl. auch erst mal 80 % - falls mein Herz Klick macht und die Schmetterlinge sich regen.
Ob es dann wirklich reicht, wird die Zeit zeigen.

Entweder die fehlenden 20 % sind irrelevant. Oder es sind bestimmte Dinge, die dann vielleicht doch nicht gehen und man merkt, dass es nicht so richtig harmoniert und etwas Wichtiges fehlt. Dann trennt man sich im schlimmsten Falle halt wieder, ehe man dauerhaft unglücklich ist.

Ich habe den Anspruch an meinen Partner, dass er mich so liebt wie ich bin - so wie ich bereit bin ihn so anzunehmen wie er nunmal ist.... und - ich möchte mich bei ihm wohlfühlen.

Fürs erste ist das für mich ausschlaggebend. Ein festes Beuteschema habe ich nicht.
Meist stellt es sich doch erst später heraus, ob man wirklich zueinander paßt oder nicht - und erst dann stellt sich die Frage: Wie groß ist die Liebe? Sind beide bereit, trotzdem mit dem anderen zusammen zu bleiben, auch wenn man nicht wie Arsch auf Eimer paßt?

wundervoll, genau dieses ist es, was eine Partnerschaft aus zweien eine Gemeinschaft werden läßt

"Manchmal muss man seine Ansprüche runterschrauben. Man, hab ich geschraubt! Bis halt der Peter der Richtige war." (Sechserpack)

Ich glaube, die Sache mit den Ansprüchen sieht jeder anders. Gibt's also folglich keine Universallösung.
Ich für meinen Teil habe in meinen vergangenen Beziehungen alle Regeln eines guten Menschen befolgt: man kann nicht alles haben, sympathische Männer haben eine Chance verdient, innere Werte zählen mehr, ab und an mal auch ein Auge zudrücken...

Und was hat es mir gebracht? Nichts.

Jetzt denke ich anders: wenn im Leben schon eh nichts von Dauer ist und alles irgendwann mal ein Ende findet, dann will ich aber volle Kanne, anstelle einer Sparflamme
Es gibt Dinge, die mir egal sind (wie z.B. dass er kochen kann oder super ordentlich ist, ob er studiert hat oder doch sich ausbilden lassen, usw.), da kann kommen, was mag. Andere sind mir eben nicht egal und ich will sie auf bestimmte Art und Weise haben. Darauf habe ich in der Vergangenheit verzichtet, heute möchte ich das nicht mehr tun.

Ist es eigentlich bezeichnend, dass sich zu diesem Thema fast ausschließlich Frauen äußern, obwohl es im öffentlichen Forum im Bereich Singles steht?

Haben Männer keine Ansprüche?
Reicht bei ihnen vielleicht das physische Ineinanderpassen?
Das möchte ich doch mal nicht glauben.

Vielleicht ist es ihnen ja egal ... erstmal was Interessantes jagen und dann schauen ob es paßt - wenn nicht - weiterziehen und weiter jagen.....

Schau nochmal genau nach - es sind nicht wesentlich mehr Frauen, die sich hier äußern.
Es sind hier nur die Gleichen, die untereinander diskutieren.

also .... ich habe schon vor langer Zeit aufgegeben, Kriterien für eine Wunschpartnerin zu formulieren oder eine "Checkliste" aufzustellen ... ich werde mich ohnehin nur mit der Frau auf etwas Festes einlassen, für die ich jede vorher aufgestellte Wunschliste in die Tonne drücken würde ... anders hätte eine Beziehung ohnehin keinen Wert ...
also spare ich mir diese Mühe und überlasse dem Unterbewussten Auswahl und Bewertung ...

würde mich ja schon interessieren
wie das im virtuellen geht