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Persönliche Erfahrungen mit offenen Beziehungen

*********rary Mann
124 Beiträge
Gut da gehe ich konform. .
Glück bedeutet in erster Linie sich selbst und seine Bedürfnisse zu kennen und sich gestatten glücklich zu sein, dies geht auch in gewissen Grenzen allein, aber wir sprechen hier von Beziehungsmodellen, und da denke ich hängt es zum Teil am Partner, aber wenn man Gefühle hegt, dann ist man auch darauf bedacht das es dem Anderem gut geht und auch daraus ergibt sich eine Portion Glück...
Und wenn man im Einklang ist (egal in welchen Modell) dann können beide glücklich sein und sich gegenseitig bereichern...
****ga Frau
17.334 Beiträge
Und wenn man im Einklang ist (egal in welchen Modell) dann können beide glücklich sein und sich gegenseitig bereichern...

*ja* das sehe ich ganz genauso *dafuer*
***84 Frau
25 Beiträge
Themenersteller 
@****ga
Ich kann nur eines der TE empfehlen, wenn dich das Thema interessiert, probiere es selbst aus, rieche nicht nur am Honig, sondern esse ihn *g* dann weisst du ob das Modell der offenen Beziehung etwas für dich ist oder nicht. Versuch macht klug.

Mh, interessante Idee, ich reich mal eben die Scheidung ein, verlasse meinen Mann, die Kinder lasse ich am besten gleich bei ihm, dann sind die mir nicht im Weg, wenn ich was offenes mit mehreren anfange *cool*
Naja, Joke beiseite, ist klar, dass das nicht geht. Man kann im Leben halt nicht alles ausprobieren. Aber man kann sich ja von anderen berichten lassen, was sie so erlebt haben *smile*

@********un11
Danke für die Ausführung. Was ich da jetzt rauslese ist, wenn man mit jemanden eine offene Beziehung eingeht, besteht vielleicht ein höheres Risiko an jemanden zu geraten, der ein Problem mit Nähe hat.
****ga Frau
17.334 Beiträge
Mh, interessante Idee, ich reich mal eben die Scheidung ein, verlasse meinen Mann, die Kinder lasse ich am besten gleich bei ihm, dann sind die mir nicht im Weg, wenn ich was offenes mit mehreren anfange *cool*
Naja, Joke beiseite, ist klar, dass das nicht geht. Man kann im Leben halt nicht alles ausprobieren. Aber man kann sich ja von anderen berichten lassen, was sie so erlebt haben

soso das heisst, dein Mann wäre also mit einer offenen Beziehung nicht einverstanden ?
********eSch Paar
201 Beiträge
Etwas schwierig finde ich gerade die durcheinandergewirbelten Begrifflichkeiten:

1.) "Offene Beziehungen" sind für mich solche, in denen es keine sexuelle Exklusivität gibt.
Da gibt es eine riesige Bandbreite, beginnend bei "gelegentlichen gemeinsamen Clubbesuchen" über "gelegentliche Sex-Dates (einzeln)" bis hin zu "Affairen (für Sex UND Freizeit) als Dauerzustand". Dies alles gilt es einzeln zu bewerten...

Sobald nicht nur die Sexualität sondern auch die Gefühle nicht mehr exklusiv sind, haben wir es mit Polyamorie zu tun.

2.) "Polyamorie" bedeutet, mehrere Partner gleichzeitig zu lieben.


Letzteres ist für mich Humbug! Das ist keine Liebe! Jeder, der bereits echte Partnerliebe in seinem Leben gefunden hat, weiss das! Die Gründe dafür, warum die Betreffenden sich einbilden mehrfache Partnerliebe zu empfinden, sind so reichhaltig wie das Leben selbst. Zahllose emotionale und sonstige Defizite - gefördert durch die enorm gesteigerte Komplexität und Haltlosigkeit unserer Lebenswirklichkeit ggü. früheren Zeiten - können dazu führen keine wirklich tiefe und damit verletzbar machende und verbindliche exklusive Liebe empfinden zu können bzw. zu wollen. Das ist eigentlich ein trauriges Schicksal, welches den Betreffenden in aller Regel aber selbst nicht bewusst ist, denn diese machen, ganz menschlich und aus ihrer Sicht sogar sinnvoll, i.d.R. aus der Not eine Tugend und können das Ganze nicht neutral reflektieren. Ärgerlich wird es (für mich) dann, wenn die betreffenden Menschen sich dabei für fortschrittliche Freiheitskämpfer halten und die Anderen zumindest implizit für rückständig erklären, was leider viele Betroffene recht explizit tun. Was ist denn Freiheit? Aus dem Mund von Menschen, die zum Beispiel der politmedialen Dauerpropaganda Glauben schenken, sich die ganzen feudalen Gesellschaftsexperimente und finanziellen Zumutungen und Eskapaden widerstandlos gefallen lassen, sie gar weisungsgerecht und gegen jede Faktenlage sowie den gesunden Menschenverstan und alle Instinke gut finden? Freiheit beginnt im Kopf, basierend auf umfangreichem (aktuellem und geschichtlichem) Wissen über die tatsächlichen Begebenheiten die unser Leben bestimmen, persönlich und gesellschaftlich. Erst wer erkannt hat, an wessen Marionettenfäden wir hängen, was hier für eine groteske Ersatzreligion installiert wurde, auf welch perfide Art wir durch (teils von uns zwangsfinanzierte) Dauerpropaganda mit falschen "Wahrheiten" gefüttert werden, wie wir zu atomisierten, desillusionierten und orientierungslosen ungebundenen Einzelwesen, somit wehrlos und formbar gemacht werden, wie (gedankliche) Abweichler mittlerweile wieder in Drittreichmanier (inkl. neuer "SA") auf Kurs gebracht oder wahlweise (gesellschaftlich) vernichtet werden, wie sogar der historische kirchliche Ablasshandel durch moderne Frondienste, basierend auf einer Riesenlüge, weit in den Schatten gestellt wird,... kann überhaupt mit diesem Begriff mit Berechtigung hantieren um dann festzustellen, dass persönliche Freiheit vor allem bedeutet, so frei zu sein seine Abhängigkeiten selbst zu bestimmen, statt vermeintlich unabhängig von Allem und Jedem zu sein, was nichts als eine uns mit keineswegs guten Absichten schmackhaft gemachte Ideologie ist


Aber zurück zum eigentlichen Thema, wobei das meiner Meinung nach alles miteinander zusammenhängt, denn dass "offene Beziehungen" heutzutage so ein Thema sind, so auch hier, ist KEINESWEGS Zufall, sondern hängt mit den oben angedeuteten gesellschaftlichen Fehlentwicklungen zusammen!

Zu 1.) Was "offene Beziehungen" im Sinne von "keine sexuelle Exklusivität" angeht, liegt für mich der entscheidende Unterschied zwischen der von mir oben erstgenannten Variante, also gemeinsamen Clubbesuchen oder ähnlichem und der Variante, dass jeder seinen eigenen diesbezüglichen Weg (einzeln) geht.

Ersteres (gemeinsame Clubbesuche und dergleichen) kann durchaus ein Teil des "gemeinsamen Sexlebens" sein, oft sogar eine Art Fetisch, beispielsweise dem Partner dabei zuzusehen, ihn bewusst anderen "zur Verfügung" zu stellen und dergleichen. Hier kenne ich durchaus Beispiel, wo das dauerhaft funktioniert, wobei auch diese "schwächste Variante" sicher nicht ohne erhebliche Risiken ist.

Bei Letzterem (Einzeldates/Affairen) ist meine Erfahrung, dass selbiges stets mit einer Veränderung der Liebe weg von einer "romantischen" mehr hin zu einer "freundschaftlichen" einhergeht. In dem Moment wo man tatsächlich alleine mit einem anderen Sexualpartner ist, mit diesem ggf. sogar nicht nur sexuell sondern auch freizeittechnisch oder sonstwie zu tun hat, besteht stets die Gefahr, dass das emotional aus dem Ruder läuft, zudem, dass das Kopfkino des jeweils anderen Partners zu sehr rotiert und sich das Ganze auch auf die Gefühle füreinander auswirkt. Derartiges liegt ausserhalb dessen, was ich mir vor dem Hintergrund der von mir empfundenen Liebe vorstellen kann, denn zu der gehört diesbezügliche Exklusivität und auch Besitzdenken! Dazu stehe ich!!! ... Ich kenne kein Beispiel, bei dem dies dauerhaft funktioniert hätte. In der Regel ist es wohl eher der Anfang vom Ende der Liebe.

Letztere Variante (nebenher Dates/Affairen) von Beginn einer Beziehung an praktiziert, ist für mich auf der gleichen Ebene wie "Polyamorie". Das ist keine Liebe. Keine echte Liebesbeziehung beginnt so. Da ist immer das Bedürfnis nach Exklusivität. Erst nach einigen Jahren (romantischer) Liebe ist die Beziehung so gefestigt (das lässt sich sogar nachweisen; Bindungshormone), dass die romantische Komponente wegfallen kann, ohne dass gleich die Liebe ansich verschwindet (wobei ja selbst das meist schiefgeht irgendwann, siehe letzter Abschnitt).


Die von mir genannten Varianten gehen teils recht stufenlos ineinander über, wodurch eine pauschale Beurteilung nicht möglich ist. So kann beispielsweise auch hinter gemeinsamen Clubbesuchen einer (nur sexuell, nicht emotional) offenen Beziehung stehen, dass die die romantische Komponente der Liebe gerade (zumindest bei einem der Beiden) flötengeht, was gefährlich für die Liebe ansich ist (s.o.).


FAZIT:

a) Für alles jenseits von "nur" gemeinsamen Clubbesuchen (oder Vergleichbarem) kenne ich keine dauerhaft funktionierenden Beispiele.

b) Schon bei sexuellen Einzelunternehmungen aus einer langjährugen Beziehung heraus (Dates/Affairen) sehe ich die romantische Komponente der Liebe als nicht mehr vorhanden bzw. gerade schwindend an, mit entsprechenden Gefahren für die Liebe ansich.

c) Bei einer Beziehung die mit sexuellen Einzelunternehmungen (Dates/Affairen) bereits beginnt, sehe ich die (echte) Liebe als nicht vorhanden an. Die kann sich so gar nicht bilden!

d) Polyamorie halte ich generell für alles, nur nicht für echte Liebe. Das ist die eingebildete "Liebe" Bindungsgestörer. Die Allermeisten erkennen das auch früher oder später selbst, davon war im Thread ja schon die Rede.
*********r_by Mann
546 Beiträge
zwei Partner gleichzeitig lieben?
Ist eigentlich jemanden aufgefallen, dass es de facto nicht möglich ist, zwei Partner gleichzeitig zu lieben?

Es ist genauso wenig möglich wie zwei Gedanken gleichzeitig zu denken.

Und auch wenn es nur eine Millisekunde ist, es braucht die Dimension der Zeit um zwei Gedanken zu denken, bzw. zwei Partner zu lieben. Was dann allerdings bedeutet, Ich liebe Partner 1, dann liebe ich Partner 2, dann wieder Partner 1 usw.

Liebe scheint intrinsisch die Möglichkeit einer 3 er konstellation im unmittelbaren Moment auszuschließen. Es existiert immer nur ein Subjekt, dessen Liebe in einem Moment nur EINEM Objekt gelten kann.

Ich finde das ziemlich interessant, denn dann ist Polyamorie die beschleunigte Form des Zeitabschnittsgeliebten. Ich finde es zudem interessant, dass die Liebe immer nur in einer 2 er Konstellation im Jetzt vorkommen kann.
****oie Frau
3.356 Beiträge
*******ler:
Liebe scheint intrinsisch die Möglichkeit einer 3 er konstellation im unmittelbaren Moment auszuschließen.

was macht blos die arme mutter von 7 kindern, die ihr dann alle auch noch enkelkinder schenken ... mit all den menschen, die sie liebt. und es wird ihr in unserer gesellschaft ja auch geglaubt, daß sie alle liebt. auch dann, wenn sie alle gleichzeitig zu ihrem 80. geburtstag mit ihr an einem tisch sitzen.

es ist unsere vorstellung von liebe unter partnern, die auch sexualität miteinander haben, unsere vorstellung von "romantischer liebe", daß diese nur one-on-one funktioniert.
*********r_by Mann
546 Beiträge
geteilte Liebe, halbe liebe
Auch eine Mutter liebt ihre 7 Kinder nicht gleichzeitig, sondern switcht zwischen ihnen in einer Zeitlichen abfolge.

Worauf ich hinaus will;

Es ist durchaus ein Unterschied, ob ich die Liebe meiner Freundin mit einem Nebenmann teile oder ob ich ihre gesamte liebe bekomme. Ganz pragmatisch ist hier Zeit, Aufmerksamkeit, Sex, etc. anders, wenn ein Nebenmann existiert. Ich hab es selbst erlebt, dass ich z. B. Sex wollte und sie sagte; "ne, heute hatte ich schon mit dem anderen zuviel, hab keine Lust mehr..." (völlig natürlich und ergibt sich aus der Tatsache, dass ein Mensch begrenzte Zeit, Ressourcen und Lust hat) So bekomme ich aber auch die halbe Sache und nicht den Ganzen Kuchen.

Ein weiterer Punkt ist, dass Pollyamor unglaublich praktisch ist, für den, der zwei liebt. Er erlebt die natürliche Konsequenz des Verlusts nicht, dass jede Entscheidung mit sich bringt. Jede Entscheidung bedeutet doch, dass ich das Gegenteil von dem, wofür ich mich entscheide verliere. Es gibt Männer, die gehen keine Beziehung ein, weil sie befürchten, dass sie dann für "die Richtige" (von der sie idealisierend träumen) verpassen könnten, weil sie "vergeben" sind. Und so fällt man in diese Schiene, "ist sie die beste, die ich kriegen kann?" Und bei Polyamor gehe ich dem Verlust des einen Partners, der entstehen würde, wenn ich mich für einen ganz entscheide aus dem Weg. Ich fand das immer sehr praktisch.

Die Kehrseite der Medaille ist aber, ich bekomme selbst nie den ganzen Kuchen, da ich mich selbst auf zwei Menschen aufgeteilt habe (in Zeit, Lust, Aufmerksamkeit etc.)
*********rary Mann
124 Beiträge
Doch ist es nicht deprimierend sich selbst nicht zu finden?

Und wie ist das Gefühl, wenn man was gutes aufgab um was besseres zu finden und merkt das Gute war das Bessere? Denkt man zurück oder sind die Momente schnell verdrängt?

Ich für mich konnte immer nur meine "Aufmerksamkeit " einer schenken, aber Liebe nur einer....
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Eigentlich war
ich nie der Mann für eine offene Beziehung. Da war so Vieles, was ganz anders gedacht war. Und nach langem Anlauf, etwa 28 Jahren Ehe kam alles anders, mehrfach, teilweise parallel, weil die Parallelbeziehung im Bereich BDSM lief. Meine Erfahrung ist einfach: So offen wie möglich agieren und in sich lauschen. Sexbeziehungen pur wollte ich nie, würde ich auch heute nicht wollen. Meine nun schon über acht Jahre dauernde Hauptnebenbeziehung (neben der Ehe/Familie) kann funktionieren, weil wir uns innerlich sehr nah sind, fast identische Interessen haben und miteinander äußerst wohl fühlen.

Die D/S- Beziehungen parallel waren sehr viel sexgeprägter, aber eben nicht nur auf Sex basierend. Und auch pure Sympathie reichte nicht. Aber die Gefühle waren deutlich unterscheidbar, wie es jeweils das gemeinsame Tun auch war.

Meinem Empfinden nach ist das Leben mit offenen Beziehungen sehr viel leichter als die Bedenken und Sperren im Kopf voraus vermuten lassen. Es ist dann, wie es ist, und man richtet sich selbst darauf ein- und die Partner-innen auch. Vorausgesetzt diese sind keine Drama-Queens bzw. -Kings. Wenn es allerdings jemandem weh tun solle, muss überlegt werden, was wichtiger ist und entsprechend gehandelt werden.
****oie Frau
3.356 Beiträge
*******ler:
Auch eine Mutter liebt ihre 7 Kinder nicht gleichzeitig, sondern switcht zwischen ihnen in einer Zeitlichen abfolge.


öhem ... ich glaube meine definition von liebe ist eine andere als deine.

nur weil ich grade einen menschen nicht angucke, nicht mit ihm rede, er vielleicht an einem anderen ort der welt ist oder ich mich grad vollkommen auf eine aufgabe, die ich erledigen muss konzentriere, ist doch die liebe zu den menschen da, die ich liebe. immer.
*********ar69 Paar
4.818 Beiträge
a) Für alles jenseits von "nur" gemeinsamen Clubbesuchen (oder Vergleichbarem) kenne ich keine dauerhaft funktionierenden Beispiele.

b) Schon bei sexuellen Einzelunternehmungen aus einer langjährugen Beziehung heraus (Dates/Affairen) sehe ich die romantische Komponente der Liebe als nicht mehr vorhanden bzw. gerade schwindend an, mit entsprechenden Gefahren für die Liebe ansich.

c) Bei einer Beziehung die mit sexuellen Einzelunternehmungen (Dates/Affairen) bereits beginnt, sehe ich die (echte) Liebe als nicht vorhanden an. Die kann sich so gar nicht bilden!

d) Polyamorie halte ich generell für alles, nur nicht für echte Liebe. Das ist die eingebildete "Liebe" Bindungsgestörer. Die Allermeisten erkennen das auch früher oder später selbst, davon war im Thread ja schon die Rede.

Dem können wir beide nach 14 Jahren Erfahrung im Swingerbereich voll zustimmen wenn man größere Zeiträume betrachtet und nicht nur wenige Monate oder ein paar Jahre.
Die Paare die das Swingen GEMEINSAM als Bereicherung sahen und sehen sind auch nach so langer Zeit noch ein glückliches Paar, viele andere sind es nicht mehr.
******ire Paar
13 Beiträge
Wenn man davon ausgeht...
...wie viele Ehen geschieden werden, wie lange Paarbeziehungen heute andauern und wie wenig wirklich glückliche monogame Paare ich kenne - und das das Maß der Dinge wäre - dann würde ich die monogame Beziehung gesamtgesellschaftlich als gescheitert ansehen *zwinker*

Höchst interessant für mich, wieviele Menschen wissen, ob und wie „offene Beziehungen“ „polyamoren Beziehungen“ funktionieren, und selbst die Erfahrung noch nicht gemacht haben. Meiner Meinung nach kann beides funktionieren oder eben nicht. Natürlich kann sich der eine so etwas für sich vorstellen und der andere nicht. Aber das macht das eine nicht schlechter als das andere und die Menschen, die einen anderen Weg gehen als man selbst, nicht sofort zu Beziehungsgestörten und Bindungsunfähigen.

Ich verstehe auch diese Eins-ist-besser-als-das-andere-Sicht gar nicht. Warum kann nicht jeder so glücklich werden, wie er will? Kann ich von außen beurteilen, wann, wie stark, wie lange, für wieviele jemand Liebe empfinden kann? Ich finde nicht...
*****011 Frau
2.467 Beiträge
*******ler:
Ist eigentlich jemanden aufgefallen, dass es de facto nicht möglich ist, zwei Partner gleichzeitig zu lieben?

Das mag ich in der Allgemeinheit, wie es formuliert ist, nicht so stehen lassen. Obwohl es für mich selbst auch so ist, dass ich zu einer Zeit nur einen lieben kann (als Partner, Kinder, Eltern usw. mal außen vor gelassen), weiß ich dass andere das ganz anders erleben und sehr wohl auch mehrere Partner gleichzeitig lieben. Und nur weil ich das so (noch) nicht erlebt habe, soll ich den anderen die Wahrheit und Richtigkeit ihrer Liebe absprechen? Möchte ich nicht, ich fände die Welt ziemlich langweilig, wenn nur meine Art zu fühlen erlaubt wäre.
****15 Frau
80 Beiträge
Total interessant
was Ihr hier schreibt bzw. welche verschiedenen Meinungen und Lebensansichten es gibt.
Meine Erfahrung ist so, dass es DIE Liebe nur für einen Menschen gibt (Kinder etc. ausgeschlossen),
was nicht heißen soll, dass man das nur einmal erleben kann.
Aber wie einige schon gesagt haben, man verändet sich, Dinge verändern sich.
Ich liebe meinen Mann nun schon seit 28 Jahren. Aber die Sexualität ist aus verschiedenen Gründen für ihn nicht so von Bedeutung. Für mich aber schon. Daher habe ich gelegentlich kleine Beziehungen, da ich nicht auf Sex verzichten möchte. Das habe ich jahrelang versucht...Er weiß es nicht, denke ich.
Trotzdem ist das Gefühl der Liebe für meinen Mann nie abhanden gekommen, da uns so viel verbindet.
****ola Frau
200 Beiträge
Ist eigentlich jemanden aufgefallen, dass es de facto nicht möglich ist, zwei Partner gleichzeitig zu lieben?

Nach dieser Logik ist es auch nicht möglich, einen Film zu gucken und gleichzeitig den Partner zu lieben, weil sich das Gehirn ja gerade mal kurze Zeit auf etwas anderes konzentriert.

Zwei Partner gleichzeitig zu lieben ist genauso möglich wie gleichzeitig Mutter und Vater oder Bruder und Schwester zu lieben.
Wenn mit dem Öffnen einer Beziehung etwas kompensiert werden soll, das in der Partnerschaft fehlt oder nicht funktioniert, wird das (meiner Meinung nach) nicht gelingen. Gegenseitige Verletzungen sind dann vorprogrammiert.
Ich kann mir vorstellen, dass eine offene Beziehung funktioniert, wenn man in einer gesunden und stabilen Partnerschaft lebt und wirklich beide es wollen - aus Abenteuerlust, Freiheitsliebe oder welchen Gründen auch immer.

Das selbe gilt für polyamore Beziehungen. Wenn man jemanden dritten (oder vierten oder fünften, ....) ins Boot holt, weil etwas fehlt, tut man sich und den anderen damit nichts Gutes. Wenn alle Beteiligten ihre Freude daran haben, ja, warum nicht?

Nur ist ein solches Beziehungsmodell sicherlich nicht einfacher als eine monogame Paarbeziehung, sondern eher kompliziert. Sehr viel Kommunikation, Introspektion und Empathie sind notwendig, wenn offene Beziehungen oder polyamore Beziehungen funktionieren sollen.


---
Die Esterhazys - sie
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Vielleicht ist das
gar nicht unbedingt ein Modell, vielleicht ist das einfach das Leben, das so gelebt wird, wie es sich anbietet? Es mag einfach sein, in Mustern, Schubladen und Regeln zu denken, sich damit die Welt zu erklären, aber das Leben nimmt darauf keine Rücksicht, es geschieht einfach.

Und man kann noch so sehr überzeugt sein, dass man selbst über jeden Zweifel erhaben, Monogamie die einzig mögliche Lebensform ist, plötzlich sagt das Leben, hier ist ein Mensch, der ist dir ganz nah, viel näher als der, den du dir am nächsten vermutet hast. Jetzt sieh zu, wie du damit klar kommst inmitten deiner Regeln, Lebensmuster und Vorurteilen.
********s_63 Frau
2.985 Beiträge
es kommt nicht auf die Defenition...
der Beziehungsform an...sondern auf die Menschen, in ihrem Wesen und ihre Liebe und Zuneigung für einander...

Meine Erfahrung ist die...je intensiver und tiefer ich einen Menschen liebe...( auch das, passiert sehr selten in meinem Leben)...je mehr Nähe & Eclusivität wünsche ich mir...keiner kann einen anderen Menschen besitzen....aber bei tiefer Liebe, ist es ein ganz natürliches Bedürfnis...diesem Menschen...der einem innen- geistig/seelisch wie außen- körperlich tief berührt und einfach nur gut tut...nah zu sein...und zwar so oft wie irgendmöglich...keiner hat den innerlichen Drang das tiefe Bedürfnis nach Freiheit ( wozu auch immer) oder gar Lust auf andere Menschen....die " Liebenden" sind sich einfach genug...empfinden es beide in gleicher Intensität...fühlen sie sich menschlich, sehr nah...auch, wenn sie es gerade räumlich nicht sind...diese Nähe und Wärme aus dem inneren heraus...lässt jegliches geistiges oder körperliches Interesse an weiteren Menschen schwinden...man hat gar keine Lust auf zu viel Freiheit..weil genau die Freiheit sich zu diesem einen Menschen (Liebe) zu bekennen die Erfüllung bedeutet..

An dem Spruch..."Liebe ist, wenn treu sein Spaß macht.." Ist viel wahres...eine erfüllende Liebe, die immer, erst zu sich selbst erfolgt und dann weiter gegeben werden kann...mit dem für mich, "richtigen Menschen" an meiner Seite...als absolute Bereicherung empfunden wird...Bedarf gar keiner weitergehenden Freiheiten...weil dafür kein Raum besteht...weil eben für beide nicht's kommen kann was noch erfüllender wäre...als die Tiefe empfundene Liebe...für Körper, Geist & Seele zu einander...

Der "Liebe" kann man begegnen...Liebe kommt und ist...suchen oder sich mit dem Kopf herbei reden...kann man sie nicht...auch muss man selbst so weit sein...offen sein...sich einlassen können und wollen...ohne Netz und doppelten Boden...in seiner eigenen Mitte angekommen sein...selbstreflektiert...viele der heutigen Beziehungsmodelle sind für die tiefe Liebe zwischen zwei Menschen nicht geeignet...weil man wirkliche Nähe & tiefe Zuneigung und Gefühle nicht unbegrenzt verteilen kann...es wiederspricht einfach, dem natürlichen menschlichem Wesen...aber wenn beide reif genug sind...in ihrer persöhnlichen Entwicklung…alles miteinander empfinden können keine Defizite in der Beziehung zueinander bestehen…sie sich tief Vertrauen und es beide wünschen...kann man...so eine monogame Paarbeziehung....sicher, durch das ein oder andere Element ergänzen...um auf Dauer auch die sexuelle Spannung zu erhalten…dann wäre dies...eine weitere Bereicherung dieser Verbundenheit...wobei für mich, das "gemeinsame Erleben"....welches wieder die Verbundenheit als Paar verstärkt...im Vordergrund stehen würde...

Der Kompass...für einen selbst, sollte immer das eigene Gefühl sein...und zwar von innen nach außen...nur wenn ich ganz bei mir selbst bin...habe ich den Wunsch mich voller Hingabe...dem Menschen nah zu fühlen, den ich liebe...
*******na57 Frau
22.196 Beiträge
JOY-Angels 
Meine Erfahrung ist die...je intensiver und tiefer ich einen Menschen liebe...( auch das, passiert sehr selten in meinem Leben)...je mehr Nähe & Eclusivität wünsche ich mir...

Meine (!!) Erfahrung ist, dass ich mir keine ständige Nähe und Exklusivität wünsche, um es "Liebe" nennen zu können. Das Gefühl der Verliebtheit ist da bei mir anders, da will ich ihn für mich. Aber ihn wirklich zu lieben heißt für mich auch, ihm die Freiheit geben zu können, sein Leben nicht nur mit mir leben zu wollen.

Meine Erfahrung ist auch, dass es keine perfekte Liebe und Beziehung gibt, außer vielleicht der Liebe Gottes zu den Menschen. Und selbst der hat die Sintflut geschickt. Also - lieben heißt für mich auch, dass ich manchmal nicht nur mit dem Herzen verstehen kann, dass ich mich aber bemühe, zu verstehen und zu verzeihen.

Meine Erfahrung ist dann noch, dass Sex und Liebe zusammen sehr schön sind, aber nicht zusammen vorkommen MÜSSEN.
****hia Frau
480 Beiträge
Oh ha, schön, dass hier so viele die genaue, verbindliche Defintion von echter Liebe kennen. Steht die so im Brockhaus?
Ich nehme mir nicht heraus, die Gefühle und Beziehungen anderer zu bewerten oder gar abzusprechen, solange mein Gegenüber dabei nicht unglücklich ist und leidet. Dann kann ich darauf hinweisen, dass ihm das gerade offensichtlich nicht gut tut. (Allerdings kenne ich mehr monogame unglückliche Paarteile, die sich in der Vergangenheit bei mir ausgeweint haben, als offen lebende - und trotzdem glaube ich, dass auch monogame Beziehungen funktionieren können, wenn beide das wirklich wollen und offen damit umgehen *zwinker* )

Für mich funktioniert die Offene Beziehung deshalb, weil wir beide eben auch in unserer Kommunikation total offen miteinander umgehen. D.h., so wenig wie wir "Treue" auf den Sex reduzieren, reduzieren wir die "Offenheit" darauf. Wir wissen voneinander, wer, wann, was und, sofern es wichtig ist, auch welche Emotionen das ausgelöst hat. Und da ist es erstmal irrelevant, ob es sich um Sex, Sport oder Kaffeeklatsch mit anderen Menschen handelt.

Sind meine Gefühle für meinen Partner jetzt weniger intensiv als die zu meinem Ex waren, mit dem ich lange in einer monogamen Beziehung gelebt habe? Defintiv nein, sie sind (sofern man das überhaupt vergleichen kann) eher noch intensiver, weil ich durch ihn eben gelernt habe, dass es tatsächlich möglich ist, anders zu leben und zu lieben.

Ganz egal welche Form der Beziehung wir betrachten, - alle basieren doch auf irgendeiner Art von Verständnis in Form von "Vereinbarungen (Grenzen)" und dem gegenseitigen Vertrauen. Jede Beziehungsform kann aus dem selben Grund gefährdet werden - Bruch des Vertrauens. Genauso bietet jede Form die gleiche Chance für eine tiefe Beziehung. Deshalb geht es meiner Meinung nach nicht um 'Besitz' oder 'Freiheiten', sondern um 'Vertrauen'.

Da kann ich vollkommen zustimmen!

"na nu, hab dich nicht so, du hast es von vorn herein gewusst. Werd erwachsen,.. du bist unreif,.. ich bin nicht dein Eigentum" und den üblichen Bullshit.

Wo genau ist da jetzt der Unterschied, ob das ein Singel sagt, der von Anfang an eine Beziehung ausgeschlossen hat, oder der Teil eines Paares? (unabhängig davon, dass es natürlich nicht nett ist, so die Emotionen seines Gegenüber wegwischen zu wollen, und das es in beiden Fällen sehr verletzt)
*********ar69 Paar
4.818 Beiträge
Wo genau ist da jetzt der Unterschied, ob das ein Singel sagt, der von Anfang an eine Beziehung ausgeschlossen hat, oder der Teil eines Paares?

Im ersten Fall kann man VORHER entscheiden ob man sich auf sowas einlassen will oder lieber nicht.
Da gibt es weder tiefere lange Bindungen noch Kinder.
Innerhalb einer bestehenden Beziehung wird später eine bisher bestehende gemeinsame Grundlage der Beziehung einseitig geändert.

Also jedenfalls für mich ist das ein erheblicher Unterschied.

Swinger Er
****hia Frau
480 Beiträge
@*********ar69: es ging in dem Zitat allerdings darum, dass man als 3. im Bunde, also als Liebhaber, Gefühle entwickelt und diese abgewiesen werden. Daher meine Frage.

Das eine einseitige Veränderung innerhalb einer Paarbeziehung immer Probleme aufwirft, vorallem, wenn der andere nicht mitgenommen wurde und plötzlich vor vollendete Tatsachen gestellt wird, ist für mich klar.
Mit 17-19 hatte ich eine offene Beziehung...eine phase wo man sich nicht binden sondern ausleben will
In einer offenen oder...
..."geöffneten" Beziehung - was natürlich für alle Beteiligten gilt - habe ich es bisher so empfunden, dass sowohl Vertrauen, als auch die Pflege und die Entwicklung der internen Kommunikation deutlich besser ist, als ich es in meinen monogamen Beziehungen erlebt habe.

Allein die Möglichkeit, mich auf andere Menschen einzulassen, nicht nur auf die Sexualität bezogen, und der dadurch entstehende Freiraum, fördern dadurch, dass ich mich nicht wegen "Besitzansprüchen" oder gar Verlustangst einschränken muss, das miteinander innerhalb der Beziehung.

Ebenso sieht es im übrigen auch meine Freundin.

Problematisch wird es dann, wenn sich Erwartungshaltungen verschieben. Wenn ein Beteiligter doch Ansprüche anmeldet - sei es aus "Zeitneid", weil der Partner mehr Zeit mit der anderen Person verbringt, oder aus anderen Gründen.
Aber dazu gibt es ja bereits einen anderen Thread.

Auch dann hilft nur eine offene und ehrliche Kommunikation aller Beteiligten, damit nicht einer (oder alle) auf der Strecke bleiben.

Wir genießen dieses Beziehungsmodell nun seit 5 Jahren und ich kann mir nicht wirklich vorstellen, jemals eine rein monogame Beziehung wieder zu führen. Weil ich mit anderen Frauen flirte, Abends ausgehe und ich es immer als Bereicherung empfinde, mich (Situationsabhängig) auf sie einzulassen (nicht unbedingt im sexuellen Kontext).
Und meine Partnerin daran teilhaben zu lassen, ist für mich ein wichtiger Bestandteil einer funktionierenden, lebendigen Beziehung.

*blume*
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