Männer und Dessous
Viele Männer sehen ihre Partnerin nicht nur gern in schönen Dessous, sie probieren sie irgendwann selbst einmal. Und warum auch nicht?
Und warum nicht auch ein Mieder? Wer gern Strumpfhosen trägt, hat es sicherlich schon erlebt, dass einige Strumpfhosen auch rutschen. Abhilfe dagegen schafft ein Miederhöschen. Alles sitzt perfekt und es ist ein angenehmes Gefühl. Und oft kommt dann der Wunsch auf, auch mal etwas stärker Formendes zu probieren. Die Palette ist breit: Vom einfachen Miederhöschen über die klassische Miederhose evtl. mit langem Bein oder einen Hüfthalter bis zum Korselett.
Ein Mieder zu tragen ist eine besondere Sache. Einerseits fühlt man sich beengt und die Bewegungen sind etwas eingeschränkt. Andererseits wird – nach entsprechender Eingewöhnung – gerade diese Enge und das Gefühl geformt zu werden von Vielen, durchaus als angenehm empfunden. Es gibt unterschiedliche Gründe ein Mieder zu tragen. Ein gut formendes Mieder macht schlanker und die Oberbekleidung passt besser. Ein Mieder stützt auch; besonders bei langem Stehen oder Sitzen ist es für den Rücken angenehm. Oder es wird getragen, weil man(n) sich damit weiblicher fühlt. Gerade für viele Crossdresser gehören Mieder und Strümpfe und auch der BH zur unverzichtbaren Garderobe.
Für viele Ältere ist der klassische Hüfthalter und dazu Strümpfe die erste Wahl. Es erinnert an die Jugendzeit als Frauen generell noch Strümpfe trugen. Vielleicht stammen daher auch erste Erfahrungen mit Miedern indem man Hüfthalter und Strümpfe von Mutter oder Schwester probierte. So ist es jedenfalls mir gegangen. Einmal probiert und es hat zoom gemacht. Dem Reiz, die Enge des Hüfthalters zu fühlen und bei jedem Schritt den sanften Zug der Strumpfhalter zu spüren, können sich viele nicht mehr entziehen. Und das feine Material der Strümpfe – am besten auf frisch rasierten Beinen – ist kaum zu überbieten.
Irgendwann beginnt man dann, jeden Tag ein Mieder zu tragen. Man fühlt sich ohne einfach nicht richtig bekleidet. Man kann sagen, dass es durchaus süchtig macht. Nicht umsonst spricht man im Englischen von girdle dependency.
Doch wofür entscheiden? Miederhose und Hüfthalter sind einfach und problemlos überall und ständig unter der normalen Kleidung zu tragen. Beim Korselett sieht es schon anders aus. Es gibt die Frage, wie mit dem Körbchen umgehen, die evtl. unter der Kleidung erkennbar sind. Man kann sie natürlich flach nähen. Aber auch die Körbchen zu füllen und damit eigene Rundungen zu haben sowie das Gefühl eines „eigenen Busens“ ist für viele Männer reizvoll.
Überhaupt: der Büstenhalter. Das weiblichste Kleidungsstück schlechthin. Und gerade deshalb auch besonders anziehend. Auch hier gibt es unterschiedliche Varianten.Vom T-shirt BH, der kaum auffällt bis zum Longline-BH. Oder für Nostalgiefans ein Bullet-Bra. Mit seiner besonderen Körbchenform kaum zu übersehen, aber vielleicht gerade deshalb interessant.
Und als letztes bleibt das Korsett. Hierbei wird durch die Schnürung eine bewusste Reduzierung der Taille erreicht. Das Tragegefühl ist aufgrund der deutlichen Einschränkung etwas ganz Besonderes.
Ein Aspekt ist auch, wie stehen andere - besonders die eigene Partnerin - zum Mann im Mieder? Die gesellschaftliche Akzeptanz fehlt weithin. Ein Mann, der Mieder trägt, muss sich damit abfinden, im besten Fall als Sonderling angesehen zu werden.
Nur mal ein paar Gedanken zum Mieder am Mann.