Zu blaze12
Was ist ein Außenseiter? Ist er das noch, wenn er kein Einzelgänger ist? Können Außenseiter eine homogene Gruppe von Außenseitern bilden, wenn ja, bis zu welcher Mitgliederzahl sind sie dann noch Außenseiter, oder ist eine solche Gruppe nur eine Ansammlung von Menschen die einzig eint, dass sie nicht mit einer gesellschaftlichen Mehrheit konform gehen?Einen Einzelgänger, der kein Außenseiter ist, kann ich mir theoretisch vorstellen. Wird aber nicht jeder, der sich Gruppen entzieht und sich vereinzelt früher oder später zwangsläufig zum Außenseiter, zu jemandem, der außerhalb gesellschaftlicher Strukturen steht auch wenn er eine Arbeit hat, die er zur Zufriedenheit aller erledigt?
Vielleicht gibt es unterschiedliche Qualitäten von Außenseitern: Die unaufälligen und die auffälligen.
Jedenfalls gibt es, meiner Wahrnehmung nach, wenigstens zwei Arten von Einzelgängern: Jene, denen die Auseinandersetzung mit anderen Menschen zu doof, zu anstrengend, zu kompliziert ist, denen es vermeintlich nicht danach verlangt, und jene, die Einsamkeit verspüren, gerne wollten, es aber nicht schaffen, sich nicht trauen.
Da ich davon ausgehe, dass der Mensch ein soziales Wesen ist, glaube ich nicht an ein 'gesundes' Einzelgängertum - ich will aber nun damit Einzelgänger auch nicht pathologisieren -, wen wir hier Einzelgängertum als etwas konsequentes verstehen und damit nicht das Bedürfnis, mal alleine zu sein, meinen, was ich wiederum für sehr gesund halte.
Zu den vermeidenden Einzelgängern fällt mir nichts weiter ein, diese Leute scheinen mir tieferliegende Gründe für ihre Abkehr von der Geselligkeit zu haben.
Bei den leidvollen Einzelgängern kann ich mir vorstellen, dass eine konstruktive Auseinandersetzungung mit der eigenen Person hilfreich sein könnte...
...aber was war die eigentliche Frage?
"Enjoy yourself!", (habe ich in Irland oft als Gruß gehört).
Caleido