Ich glaube nicht, dass ich als Beweis hier wissenschaftliche Studien vorlegen muss.
Wenn falsche Hygiene bedeutet, dass frau sich z. B. im Intimbereich nicht von hinten nach vorn reinigen soll (und das hat nichts mit Aberglauben und Vorurteilen zu tun), dann ist es sehr leicht zu verstehen, dass ebenso wenig zuerst Anal- und dann Vaginalverkehr stattfinden sollte.
Hier mal eine (!) Seite, die es explizit erwähnt (weil Du meinst, es würde nicht erwähnt, weil das Risiko ja nicht so groß sei):
http://www.onmeda.de/krankheiten/scheidenentzuendung.html
Eine Scheidenentzündung (Vaginitis, Kolpitis) ist eine Reaktion auf verschiedene schädigende Faktoren. Sie ist die Folge einer Störung der Schutzmechanismen der Scheidenschleimhaut sowie der Einschleppung verschiedener Erreger. Als Erreger einer Scheidenentzündung kommen vorwiegend Bakterien, aber auch Pilze in Frage. Die Erreger werden häufig beim Geschlechtsverkehr übertragen, man spricht dann von einer sexuell übertragbaren Erkrankung (STD), aber auch bei mangelhafter Hygiene.
http://www.onmeda.de/lexika/krankheitserreger/krankheitserreger_a_z/escherichia.html?p=2
Krankheiten
Infektionen mit dem Erreger Escherichia coli entstehen zum einen außerhalb des Darms (extraintestinal), wenn Bakterien der eigenen Darmflora in Körperbereiche gelangen, wo sie normalerweise nicht vorkommen. Zum Beispiel können Harnwegsinfektionen auftreten, wenn Escherichia coli in den Harnleiter gelangt, etwa durch Schmierinfektionen bei falscher Toilettenhygiene.
Wiederkehrende Entzündungen sind immer Neuinfektionen, die häufig nach dem Geschlechtsverkehr entstehen
Bei Frauen kommt es nicht selten zu Infektionen durch eine falsche Reinigung nach dem Stuhlgang. Wichtig ist, dass die Analgegend immer nach hinten und niemals nach vorne zur Scheide hin gereinigt wird. So werden Schmierinfektionen vermieden. Anfällige Frauen sollten auch kein Bidet zur Analhygiene benutzen, sondern lieber feuchte Tücher verwenden. Analkeime gelangen ebenfalls leicht nach dem Geschlechtsverkehr in die Harnröhre. Das geschieht besonders leicht, wenn zunächst ein Analverkehr stattgefunden hat und danach, ohne Reinigung des Penis eine Penetration der Scheide erfolgt. Diese Form der Infektion tritt besonders bei entsprechenden genetischen Vorbedingungen bei Frauen immer wieder auf. Die sogenannten wiederkehrenden (rezidivierenden) Harnwegsinfektionen sind immer Neuinfektionen die häufig nach dem Geschlechtsverkehr auftreten.
Wenn sich Kolibakterien in der Scheide befinden sollten, dann ist das sicher der Nähe zum Darm geschuldet. Aber wie Du selbst auch schon zitiert hast: „Aufgrund der Lage und der Funktion der Vagina wird diese immer wieder mit den verschiedensten Keimen der Haut, des Perianalbereichs und des Partners kontaminiert“ Und kontaminiert bedeutet „verseucht, infiziert, angesteckt“. Denn eigentlich haben sie dort nichts zu suchen und ein gesundes Immunsystem versucht auch schnellstmöglich, mit ihnen fertig zu werden. Es gibt allerdings eine ganze Menge Faktoren, die dazu führen, dass der Körper leider doch nicht ganz so unproblematisch mit allem fertig wird.
http://www.medizinfo.de/urologie/harnwegsinfektionen/frauen.shtml
Insgesamt leiden bis zu 10 Prozent der weiblichen Bevölkerung an akuten oder chronischen Harnwegsinfekten. Zwar spielt die kurze weibliche Harnröhre und die Nähe der Harnröhre zum Anus als einem Bakterienreservoire auch eine wichtige Rolle. Sie darf aber nicht überbewertet werden. Immunologische und biologische Faktoren, die genetisch festgelegt sind, können ebenfalls entscheidend für die Infektanfälligkeit von Frauen sein.
Infektanfällig sind Frauen, mit bestimmten Blutgruppen-Antigenen (Subgruppe Le: A-, B+ und Le: A+, B-). Blutgruppenantigene sind sogenannte Blutgruppenmerkmale, die bei jedem Menschen genetisch festgelegt sind. Die Merkmale selbst sind bestimmte Substanzen, die auf der Zellmembran von roten Blutkörperchen, aber auch auf der Membran anderer Blutkörperchen oder Gewebszellen angesiedelt sind. Diese Substanzen besitzen ganz spezifische "körperfremde" (antigene) Eigenschaften, die jeweils für eine einzelne Blutgruppe charakteristisch sind. Diese Eigenschaften lassen sich im Labor nachweisen. Blutgruppenantigene sind bedeutsam als Rezeptoren oder Bindungsstellen für die Bindung von Bakterien, Viren oder Parasiten. Bei infektanfälligen Frauen ähneln die Blutgruppenantigene den Antigenen, die auf der Schleimhaut des Harntraktes befinden. Das führt dazu, dass pathogene Bakterien in diesem Bereich besser wachsen können, als das unter normalen Bedingungen der Fall ist.
Außerdem fehlen diesen Frauen häufig Antikörper in der Schleimhaut der Vagina, die E.coli-Bakterien abtöten. Darüber hinaus wird vermutet, dass Östrogene auf die Haftfähigkeit der Bakterien Einfluss haben können.
Daran sieht man, dass frau es doch wohl nicht immer selbst in der Hand hat, auf ihr Immunsystem Einfluss zu nehmen.
Eine robuste Gesundheit ist nicht ein Geschenk sondern eine Errungenschaft.
Das ist schön, dass Du das so siehst - und bei Dir scheint es ja zu funktionieren -, jedoch sollte man das wohl nicht verallgemeinern.
Das mit der Kirche ist nur für Menschen verständlich, die eine gute Allgemeinbildung haben und eventuell etwas über die Geschichte der Sexualität gelesen haben.
Mangelnde Allgemeinbildung muss ich mir von Dir sicher nicht vorwerfen lassen. Die Rolle der Kirche war – wie schon weiter oben bemerkt wurde – nämlich gar nicht das Thema.
Übrigens: Ich setze mich mit Deinem Text auseinander. Du dagegen wirst mit einigen Äußerungen sehr persönlich. Merkst Du einen Unterschied?
Lara