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... sind wahrheit, ehrlichkeit und treue nur noch worte ..

"subjektive Wahrheit"
Natürlich ist die Frage so eine Art hinterhältige Mausefalle, aber ich stell' sie trotzdem (auf):

Könnte mir bitte mal jemand dieses System "subjektiver Wahrheit" erklären, das es ausschließlich geben soll?

Halte ich, der ich heilloses Durcheinander als sehr unterhaltsam finde, für 'n spannendes Gedingse. Weil, wenn der Mensch unterschiedliche Stadien der Erkenntnis hat, also individuell unterschiedliches Wissen, und dann "Wahrheitssätze" aufstellt, die auf diesem unvollständigen Wissen beruhen, dann hat man zig Billionardillionen (die Zahl ist vielleicht frei erfunden) wahre Aussagen, die sich teils absolut widersprechen. A hält die Menge 6 für die Summe von Menge 4 und Menge 2. B hält die Menge 6 für die Summe aus Menge 1 und Menge 3.

Wenn beide nun die Menge Energie beschreiben, die wir mit unserem schönen Variablen-System von Sprache darstellen als die Menge 8, und die Einteilung und Zuweisung zu den verschiedenen Zahlen und das Verhältnis der Zahlen zueinander logisch richtig ist, dann haben A und B ein Problem, weil sie objektiv Stuss erzählen.

Das ist so ähnlich wie zu behaupten, daß der Inhalt des Kühlschrankes verschwindet, wenn man die Tür zu macht.

Also, wie funktioniert denn nun diese subjektive Wahrheit?
*******e_st Frau
3.948 Beiträge
Gut ich versuchs:
A hat einen Knall gehört und sieht, dass zwei Autos hintereinander stehen und der Kühler des Fahrzeuges dahinter raucht.
Für A ist also subjektiv wahr, dass er heute gesehen haben will, dass ein Fahrzeug dem Anderen Hinten draufgefahren ist.
Das ist A's subjektive Wahrheit.

Nach Auswertung aller objektiven Spuren wird jedoch festgestellt, dass Opa Erich in seinem Fahrzeug die Gänge verwechselt hat und Rückwärts mit Vollgas (wir essen zeitig) einem Fahrzeug auf die Kühlerhaube brummte.
Das ist die objektive Wahrheit.

Wäre was für den Klügscheißerfred gewesen *zwinker* !
Klapp!
...gibt es (...), keine absolute Wahrheit.

Das ist die objektive Wahrheit.

Soll das jetzt so ein Insichselbstversuch sein, zwei subjektive Wahrheiten in einer Person unterzukriegen, oder was? Seltsame Wahrheit, die hier ausgeschieden wird. Ausagenlogik 6. Setzen!
*******e_st Frau
3.948 Beiträge
@Artwasauchimmer
Mache Leute sollten etwas weniger Trinken, bevor sie ins Internet gehen.
Wo ist denn eine objektive Wahrheit eine absolute Wahrheit?
Bereits in der Juristerei schließt sich das aus.

Die 6 ist somit für Dich.
Vielleicht sollten sich manche Menschen etwas mehr über die Juristerei informieren, bevor sie davon im Internet Bericht zu erstatten wünschen.

Wir leben in einer Welt, die irgendwo in einem Universum lebt. Das Universum und alles was darin wohnt, besteht aus "etwas", das wir mal Glopp nennen wollen. Mann könnte auch Energieform dazu sagen, aber das verkompliziert die Sache, weil dann jeder an die Steckdose denkt.

Jedenfalls ist immer gleichviel Glopp da, egal was passiert. Glopp wandelt sich nur in andere Formen von Glopp um, es gibt ein Gloppgleichgewicht. Die Relationen zwischen den verschiedenen Ausprägungen von Glopp funktionieren als sich selbst regelndens System - es muß ja das Gleichgewicht gewahrt werden.

Diese ganzen Relationen also sind objektive Tatsachen, die man empirisch erfahrbar machen kann. Gloppforschung ist das große Stichwort.

Diese objektive Tatsache ist jeweils wahr, weil sie systemisch logisch richtig ist. Also ist der sie umschreibende Wahrheitssatz objektive Wahrheit. Und weil
es daneben keinen anderen geben kann, und dieser objektive Wahrheitssatz damit gegen alle anderen Annahmen wirkt, bezeichnet man diesen objektiven Wahrheitssatz als absolut(gültig)en.

In der Juristeri ist es übrigens identisch. Die verschiedenen Ergebnisse der verschiedenen Auslegungsanlternativen ergeben sich nur aufgrund der Tatsache, daß 1) das Wertesystem noch nicht optimal ist, und 2) die Rechtswissenschaft Sprachwissenschaft ist, und daher das Unvermögen gleichfalls abstrakt und konkreter Aussage virulent wird.
*******e_st Frau
3.948 Beiträge
Aha, klar, also doch besoffen!
Somit wäre nach der Gloppforschung doch alles weg, sobald man den Kühlschrank öffnet und die Glühbirne im Flur gleich mit. *haumichwech*

Ich hab selten so einen Schwachsinn gehört. Da beschäftige ich mich doch lieber mit meinen Gerichtsakten! *wuerg*
Klassischer Fall von Differenz subjektiver zu objektiver Wahrheit aufgrund Erkenntnisdefinzit, was?

Warum sollte nach der Gloppforschung denn alles weg sein? Wenn ich ein Thermometer in ein Glas Wasser halte, verschwindet doch die Temperatur nicht?

Wenn Sie "Gerichtsakten" derart bearbeiten, dann freue ich mich doch ungemein, irgendwann mal an Sie zu geraten.
*******e_st Frau
3.948 Beiträge
Das bist Du schon.
Nur nicht so nah. Da ich keine Männer mag, die sich Thermometer in den Po stecken und dabei "We are the Champion" jaulen, weil sie die Temperatur verschwinden lassen können und außerdem es fertig bringen, dass sogar die virtuelle Luft riecht.
Genial, "Juristen" gegen "Philosophen" - das verspricht Spannung *zwinker*

Mal ganz arrogant: Beide 6, setzten *lol*

Es gibt keine subjektive Wahrheit, es gibt nur eine subjektive Wahrnehmungsempfindung - das Wort Wahrheit beinhaltet bereits einen Absolutismus. Und da jeder, aber auch jeder, Wahrheit aus seinem Blickwinkel aus wahrnimmt, werden wir niemals eine objektive Wahrheit erkennen.

Aber in der Praxis ist das herzlich egal, da zählt die Wahrnehmung der Gemeinschaft - von zwei bis x Personen, die von dieser "Wahrheit" betroffen sind. Dass heißt, nur eine gemeinsame Definition einer "Wahrheit" wird uns weiterbringen. Wir fühlen nicht in Quarks, Glopps und was auch immer - wir leben miteinander. Nichts gegen Quantenphysik, aber sie beeinflusst das emotionale Miteinander nur sekundär *zwinker*

Wie sagte Lessing so schön:

"Nicht die Wahrheit, in deren Besitz irgendein Mensch ist oder zu sein vermeinet, sondern die aufrichtige Mühe, die er angewandt hat, hinter die Wahrheit zu kommen, macht den Wert des Menschen."

Viele Grüße,
Uwe
*******e_st Frau
3.948 Beiträge
@inmediasres
Da muß ich Dich enttäuschen. Vielleicht sogar aus Berufserfahrung.
Aber aus einer subjektiven Wahrnehmung und einem objektiven Befund, wird stets eine Wahrheit. So ist das Leben nun mal und keiner kann sich dem verschließen.

Den Satz von Lessing hatte ich auch versucht zu formulieren. Nur eben nicht mit so feinen wohlgesetzten Worten. *zwinker*
Ich hab' selten jemanden so sandkuchenförmchenschön ausführen gelesen, daß er auf dem Ast seiner Argumentation sitzend die falsche Seite durchsägt hat, laChatte.

Zur Sache, zur Sache:

Natürlich ist dem Begriff der Wahrheit der absolute Anspruch auf (objektive) Richtigkeit eigen. Deshalb empfinde ich die subjektive Wahrheit, die, wie ich hier irgendwo lesen durfte, sogar die einzige sein soll, etwas windschief.

Wenn ich etwas für wahr halte, dann ist das für mich subjektiv "wahrhaftig", muß aber nicht mit der Wahrheit kongruieren. Ich kann aus einem an Mangel an Erkenntnis heraus 1+1=4 halten. Das ist aber objektiv falsch.

Dabei mag es angehen, daß vollständige Erkenntnis stets verschlossen sein wird, aber das ist kein Wahrheitsproblem, sondern eben eines der Erkenntnis. Und darüber wollte Lessing auch nur hinwegpointieren.
*******e_st Frau
3.948 Beiträge
Ich hab' selten jemanden so sandkuchenförmchenschön ausführen gelesen, daß er auf dem Ast seiner Argumentation sitzend die falsche Seite durchsägt hat, laChatte.

Wenn man es wie Du liebt, mit einer schlechten Haltungsnote vom Baum zu fallen, weil 1+1=4 ist, dann ist sicher, dass für denjenigen die Seite des Astes die Richtige ist, die zum Stamm hin liegt.

Insofern solltes Du, mit Lessing gesagt, Dir noch etwas Mühe geben, beim Erkenntnisprozess, wo die wahrhaft richtige Seite des Astes ist.
@ArtOfLife
Du machst IMHO zwei entscheidende Fehler bei Deiner Argumentation.

Philosophisch:
Ich kann aus einem an Mangel an Erkenntnis heraus 1+1=4 halten. Das ist aber objektiv falsch.
Du setzt momentane Erkenntnisse als objektiv voraus - woher willst Du wissen, dass 1+1=2 ist? Vor Einstein waren Newtons Theorien genauso unanfechtbar wie 1+1=2.

Praktisch:
Dabei mag es angehen, daß vollständige Erkenntnis stets verschlossen sein wird, aber das ist kein Wahrheitsproblem, sondern eben eines der Erkenntnis. Und darüber wollte Lessing auch nur hinwegpointieren.
Lessing hatte erkannt, dass im praktischen Leben die absolute Wahrheit keine Rolle spielt. Es gilt nur sich dieser weitgehend anzunähern bzw. eine gemeinsame Grundlage zu finden. Wir leben mit subjektiven Erkenntnissen, nicht mit Wahrheiten.

Viele Grüße,
Uwe
Sie haben wohl weder jemals einen Baum gesehen, eine Säge bedient, oder sich vier Finger in's Gesichtsfeld gehalten. Wissen Sie, von "solchen Leuten" etwas über Gerichtsakten zu lesen, läßt mich immer so ein wenig stutzig werden. Gibt's in Frankreich das Examen jetzt schon als Sitzschein?

Vielleicht möchten Sie Ihr Argument aber auch ein wenig über das Maß zusammenhanglosen Gequackels ausfüttern? 1+1 mag für denjenigen, der nicht richtig rechnen kann, 4 ergeben. Dieses Ergebnis deckt sich allerdings nicht mit dem objektiven Wahrheitssatz, daß diejenige Menge Glopp, die wir der Ziffer Eins zuordnen, mit einer weiteren Menge der Wertigkeit Eins, nach einem objektiv bemessenen Verhältnismäßigkeitssatz ZWEI ergibt.

Oder ist Ihnen nicht nach der Mühe, die Sie hier nach Lessing von anderen fordern wollen?
ich glopp ihr seid ein wenig vom Thema abgekommen...

und die Sache mit den Glopp ist genauso unbewiesen wie die Strigtheorie.

Selbst die Sache mit e=mc2 ist noch nicht ganz so sauber, also sollten wir nicht Lessing gegen Einstein und Wahrheit nicht gegen Wahrheit antreten lassen.

Den auch die "Ich glopp an die Glopp-Wahrheit" ist eine sehr private und subjektive Wahrheit.

LG
Brian

PS: 1+1= 4 (halbe) und wenn das mit den Glopp stimmen sollte, was so einfach wohl nicht ist, dann wäre alles eins, weil alles das selbe nur andes ist
dann ist es vorbei mit 1+1=2, dann ist 1+1=1 angesagt!
OK, Uwe, damit läßt sich 'was anfangen.

Meine Überlegung baut nicht darauf, daß es aufgrund gewisser Erkenntnisse einen Umstand gibt, der dann als objektiv wahr klassifiziert wird. In dem Fall hätte ich in der Tat das Problem der subjektiven Subjektivität, also das altbekannte Problem des Beobachters.

Ich gehe davon aus, daß "es irgendwie sein muß". Und wenn man das in Momentaufnahme sieht, wird dieser Zustand genau beschrieben werden können. Ich werde also zwangsweise von "allem" ausgehen, und dann ein Gleichgewicht postulierten müssen. Die Verhältnismäßigkeiten sind dann feste Bezugsgrößen zwischen den einzelnen Elementen. Teile einer absoluten Wahrheit, die aus absoluten Wahrheitssätzen besteht.

Dieser Zustand existiert unabhängig davon, ob wir ihn nun konkret und vollständig erkennen. Deshalb unterscheide ich zwischen Wahrheit und erkenntnisabhängiger Wahrhaftigkeit.

Empirisch kann man jetzt diese objektive Wahrheit versuchen erfahrbar zu machen. Und das treibt ja die Gloppmechanik-Forschung gerade in's Detail.


Deine Lessing-Interpretation finde ich vertretbar. Allerdings ist mir das persönlich zu wenig konsequent. Wenn objektive Wahrheit keine Rolle spielt, ich mich ihr aber annäher soll, dann trägt objektive Wahrheit als Bezugsgröße oder Richtwert doch diese Wertentscheidung maßgeblich. Warum dann nicht als gemeinsame Grundlage objektive Wahrheiten nehmen, so weit man sie erkannt hat, oder für annähernd erkannt?
Immerhin wäre das energieeffizient.


Und Brian, das System ist nur so lange 1+1=1(anders), wie ich es sich selbst überlasse, jedenfalls gedanklich. Sobald ich messe, stelle ich einen Zustand fest, und kann einen genauen Wert abfragen.
**al Paar
195.239 Beiträge
JOY-Team 
ich habe die letzten
beiträge mitverfolgt und muss leider feststellen, dass hier deutlichst vom ursprünglichen thema abgewichen wird.

darüber hinaus sind im öffentlichen forum gegenseitige anfeindungen und das austragen persönlicher diskrepanzen nicht zulässig. ich möchte daher alle beteiligten darum bitten, umgehend wieder zum thema zurück zu kehren, ohne in streitereien oder wortklaubereien zu verfallen! *modda*

es wäre schade, wenn aus den genannten gründen ein so interessantes und wichtiges thema geschlossen werden müsste!!!

lg moderator aral
*******e_st Frau
3.948 Beiträge
Ich würde auch sagen, dass diese "Subjektivität" dem Threadersteller und den anderen Usern hier kaum bei der Beantwortung der Ausgangsfrage hilfreich sein wird.
Wie man die Welt in Halle wahrnimmt, ist ja nun (sprichwörtlich) bekannt.
Deshalb wäre es sicher besser tatsächlich zum Thema zurückzukehren.
Dann macht das Mitlesen vielleicht wieder Spaß, auch wenn man nicht jede Meinung teilt.

Oh excusez-moi, da haben wir wohl zwei Beiträge gleichzeitig geschrieben! *ggg*
In Halle, und um Halle, und um Halle herum?
Aral, lassen Sie’s sich von mir erklären, das ganze hat einen Sinn, und der trägt sogar diese Diskussion hier. Vielleicht muß man nicht bis zur Quantenphysik ausholen, das könnte sein, aber wenn hier die Diskussion aufgeworfen wird, ob möglicherweise ein Werteverfall zu konstatieren ist, dann ist hier zwar nach einer Meinung gefragt, diese muß sich aber als Antwort auf die Frage beziehen. Proklamiert man nun die ausschließliche subjektive Wahrheit, dann ist die Diskussion vollkommen für die Katz‘ (die nichtverschmierte), weil sogar die Informationen Ja und Nein trotz Widersprüchlichkeit beide wahr sind.

Die Beispiele „Glopp“ und „Zahlen“ sollten also nur buntdeutlich machen, was Aristoteles in seiner Metaphysik, einfach wie genial, als die logische Richtigkeit der Kongruenz des Seienden mit dem Sein und des Nicht-Seienden mit dem Nicht-Sein umschrieben hat. „Old-School“ ist aber halt in der modernen Vollkonsumgesellschaft zu vonvorgestern, daher die Aufbereitung als Erlebnisdidaktik mit Gedankenbildern zum selberausmalen nach Zahlen. Den Pinsel allein hat aber jeder mit zu bringen.

Und damit es nicht heißt, das zaunreite schon wieder bedenklich im Auchjenseits des Themas, pieks‘ ich mal mitten rein:

Bis auf ein paar sehr erfreuliche Ausnahmen scheinen mir mitunter die Tugenden beim Jetztmensch mit gesichtslosen Statisten fehlbesetzt. Alleine weil Mühen nicht mehr als der Mühe Wert ausgepriesen wird. Die Inflation der Information, die einfach, schnell und jederzeit für alle und jeden verfügbar ist, wird verstanden als kollektives Gedächtnis in dem alle für einen und einer für alle klug sind. Da ist es auch nicht verwunderlich, daß sich die Frage nach dem Warum nicht mehr gestellt wird. Warum auch? Immerhin ist die Frage danach Teil des Erkenntnisprozesses, dessen Ziel Verständnis ist. Und Verständnis, das suggeriert die Werbung mit Sirenengesang aus den Flimmerkisten teils schon überlebensgroß, ist was für Leute, die sich Wissen erarbeiten müssen, es folglich nicht immer parat haben – dumm sind.

Und ganz ehrlich, dumm will sich keiner nennen lassen. Unwissend vielleicht, aber auch bei der sprachlichen Differenz beginnt’s zu bröckeln, pellt sich aus dem Ei ein orwellsches Neusprech.
Das Heil in der Flucht, ist Ausweg nur noch das Merken ungefährgleicher Zusammenhänge. Langt ja auch, den Rest kann man googeln, in „ein paar Jahren“ sicherlich auch bequem aus dem Kopf. Die Renaissance der Allgemeinbildung als billige Bühnenkulisse.

Vielleicht sollte man aufhören, wenn’s am schönsten ist…
*******ine Frau
1.592 Beiträge
Eigentlich ein schönes Thema.... Und bei dem Namen "ArtofLife" würde man meinen dürfen, dass etwas kunstvolles mitschwingen müßte. Je nach SUBJEKTIVER Wahrnehmung... na ja...

Im übrigen fehlt mir Kant in dieser Diskussion, aber darum geht es wohl leider nicht. Hier nur ein Zitat nach W. H. Müller:

Es gilt nicht Objektivität zu sichern, sondern sie zu verstehen.

Lessings Zitat paßte hierzu ganz wunderbar, vor allem zu dem Thema dieses Threads:

Wie werden Tugenden wie Wahrheit, Ehrlichkeit und Treue verstanden, und sind sie für zwischenmenschliche Beziehungen von Bedeutung? (Wobei der "Wert" des Menschen, also mMn seine menschlich-moralische Integrität, eben Einfluß auf das Leben und Ausleben dieser Tugende/Werte hat.)

Mir gefielen Semaphors Worte:

Die in den Worten Wahrheit, Ehrlichkeit und Treue versteckten Begriffe und Tugenden und die damit notwendigen Handelungen entlang nach moralischen Prinzipien, die durch Vernunft und Erfahrung begründet sein müssen, fehlen leider bei vielen Menschen und deshalb bleiben es leider einfache Worthülsen.

Vielleicht aber auch OBJEKTIV und nur nicht für jeden erkenntlich. Das ist wie mit dem Blinden und dem Licht; erkennen könnt' er's, nur sehen eben nicht. Und das sogar in Versform, um dem "Kunstbegriff" mal mit der dazu passenden Portion Kitsch zu begegnen.


In der Sache selbst mag es ja sein, daß man mit Lessing ein "praxisnahes" Ergebnis erzielt, aber warum diesen Umweg der Variable?
Nimmt man an, wir haben nicht vollständige Erkenntnis. Dann wird vorgeschlagen, als Grundlage einfach den Konsens zu wählen. Das macht aber nur da Sinn, wo Konsensfähigkeit praktisch möglich ist und der Konsens an sich tauglich.

Ich könnte beispielsweise einen Stein fallen lassen. Die drei anwesenden Beobachter sind sich einig, daß der Stein nicht nur stets die gleiche Beschleunigung erfahren hat, sondern zudem auch stets die gleiche Geschwindigkeit inne hatte. Die objektive Wahrheit, daß es Gravitation gibt, ist doch nun aber nicht Ergebnis der konsensualen Beobachtung, sondern unabhängig davon.
Genausowenig begründet der Konsens immer gleicher Geschwindigkeit doch nicht eben dies als objektive Tatsache. Die Geschwindigkeit nimmt zu. Es findet eine gleichmäßige, nicht eine gleichförmige Bewegung statt.

Im Bereich der Werteordnung wird es nun schwierig. Das Verhältnis zweier Körper zueinander läßt sich (ja,ja, noch nicht vollständig bewiesen) streng mathematisch darstellen, errechnen, messen, malen, usw.. Ich muß keine Wertung abgeben.

Beim Menschen und seinem Handeln sieht das etwas anders aus, und das ist das Problem der menschlichen Natur. Irgendwann ist man auf die fixe Idee gekommen, daß "das alles" einen Sinn haben muß, der sich möglichst um den mittig vernabelten Menschen herum dreht. Die Religion bedient dieses Bedürfnis großartig.

Anstatt sich nun zu fragen, warum der Mensch so oder so handelt, wie das alles funktioniert, ging man einfach davon aus, daß der Mensch 'was besonderes ist. Dazu kam noch, daß die Vorgänge im Menschen höchstkomplex sind und sich nur schwer am lebenden Objekt darstellen lassen und am toten teils unmöglich aufzufinden sind.

Um nichts ungeregelt zu belassen, schafft man nun ein freischwebendes System einer Werteordnung, die die Energiebilanz nach unserer Bewertung optimiert. Mitunter als Kanon, wie die Zehn Gebote, dann wieder als Ein-Satz-Satz, wie die abstrakte kantsche Handlungsmaxime.

Um nun wieder zur Ausgangsfrage zu kommen, und meinem Einwand der problematischen Subjektivität; es ist möglich, da die Mechanik des Handelns nicht zweifelsfrei erkannt ist, und wir nur eine willkürliche Bewertung vornehmen, diese Bewertung ständig erneut vorzunehmen. Teils ist dies auch zwingend, wenn der gesellschaftliche Konsens sich gravierend verändert.

Umschreibt man nun aber diese Werteordnung nur als subjektive Wahrheit, dann kann es einen Werteverfall schon formal gar nicht geben, da der Wert in der Werteordnung ja nur Variable für einen bestimmten Konsens ist, also nicht "verfällt". Lediglich der Vergleich zweier Zustände könnte eine negative Differenz aufzeigen, die aber auch nur formal wäre. Vom Standpunkt ausschließlich subjektiver Wahrheit ist der jeweilige Konsens der Werteordnung in sich schlüssig, damit der Wahrheitssatz der Werteordnung. Es gibt trotz "formaler" Negativbilanz keine wirkliche Negativbilanz, weil der neue Konsens eben das definierte Ultimum ist.


Genau das aber empfinde ich als wirklich gefährlich, und durch objektive Definition umgehen zu müssen. Das Vorhandensein, oder bei Nichterkenntnis die interimsmäßige Schaffung eines objektiven Bezugspunktes ermöglicht den Vergleich, da nicht zwei objektive, gegenläufige Aussagen gleichzeitig wahr sein können.
@a.o.l.
Genau das aber empfinde ich als wirklich gefährlich ...

und was wäre dann dein "Rezept" gegen diese Gefahr bzw. wie begründest du die Objektivität "deiner" Ethik ? In der Philosophie gibt es da ja einige Ansätze ...

siehe zB.: http://www.philolex.de/ethik.htm

Erwin
Und was willst du damit jetzt Aussagen? @a.o.l
Sorry, aber einen Sinn machen deine Texte für mich in keiner Form, da das sinnlose aneinanderreihen von Synonymen in hochtrabend klingenden unduchdachten Floskeln, immer noch sinnlose Floskeln sind.
Nur weil ein Satz ind deinen Schreiben richtig sein mag, so ist es aber noch nicht der ganze Text.

Auch wenn du denkst brilliant zu schreiben, so unterlaufen dir immer wieder Fehler, w.z.B.:

Das Verhältnis zweier Körper zueinander läßt sich (ja,ja, noch nicht vollständig bewiesen) streng mathematisch darstellen.

Nö eben nicht, weil eben nicht vollständig bewiesen und erklärt, wie du schon selbst sagtest. Könntest du es dann könntest du dir schon längst den Nobelpreis abgeholt haben.

Erstens geht es nicht um deine extrem subjekitve und subatomartheoretische Weltanschaung sondern um die gelebten und empfundenen Begriffe von Ehrlichkeit, Wahrheit und Treue, nicht um eine entgültige Definition.

Bei deinem für mich wirklich verworrenen und akademisch übertriebenen Zeilen, schmeist du Kant und Lessing zur Heisenbergischen Unschärferelation.
Man nennt so was Äpfel mit Birnen vergleichen.
zurück zum tread...
wie sieht ihr das? was ist eure interpretation? sind diese worte (tugenden) noch notwendig? ..


meiner meinung nach gibt es mehrere ansätze

1. für einen selber... sind sie wichtig, aber welche erfahrung mache ich mit dieser einstellung in meinem leben. wie verändern sich die werte.

2. schule/religion usw... sind es gutgemeinte ratschläge oder doch ketten, die den geist und die freiheit einschränken sollen

3. die gesellschaft... hilft es im zusammenleben mit den anderen oder werden dort extra schranken aufgebaut.

zu 1.
wer für sich keine werte geschaffen hat, hat meines erachtens ein problem mit sich selbst und dem leben => unabdingbar lebensnotwendig

zu 2.
ein guter lehrer lehrt seinem schüler, das vom lehrer gelehrte immer zu hinterfragen. tugenden sich anhören, aber nie kritiklos annehmen

zu 3.
die moral und die tugend sorgt erstmal für ein friedliches zusammen leben, denn sie stellt regeln und grenzen auf, die dann jedem bekannt und bewusst sind. das friedliche zusammen leben durch moral und tugenden wird dann in ungleichgewicht gebracht, je weniger sich daran halten wollen. was zur einer veränderung der werte und der tugenden führt.




wie dies im konkreten fall für den einzelen ausschaut, ist sekundär...
aber dringend notwendig, auf jeden fall...
alles andere artet in anarchie aus

und immer daran denken, die natur lehrt uns: alles ist in bewegung
@mutabor65
dem kann ich nur beipflichten
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