Es ist schwierig...
es allen Recht zu machen.
Auf der einen Seite kann es nicht sein, dass:
• Anmeldungen vom Teilnehmer nicht ernst genommen bzw. nicht als verbindlich angesehen werden. Schließlich fordert er ja auch, dass der Veranstalter die Anmeldung ernst nimmt und es sich nicht anders überlegt (hat), wenn der angemeldete Teilnehmer vor der Tür steht.
• Gäste ihre Handtücher, benutzte Kondome, leere Kondompäckchen nach der Action einfach liegen lassen. Wer soll es denn wann wegräumen? Mit welcher Arroganz wird das gemacht? Die gleichen Leute möchten doch auch, wenn es einladend aussieht.
• Solo-Männer gut erkennbare Paar-Bereich-Schilder ignorieren. Ja, dumm, wenn man als Solo-Mann nach Stunden immer noch geil ist, nicht zum Zug kam und nu im Paare-Bereich noch so richtig die Post abgeht. Dennoch sind diese Schranken zu respektieren. Dann muss man dahin gehen, wo es keinen solchen Bereich gibt.
• das Geschirr nach dem Essen nicht abgeräumt wird. Die Leute waren doch auch in der Lage, das vorher zum Tisch zu tragen...
• die Toiletten oder Duschbereiche versaut werden. Das ist bei vollen Häusern immer und überall ein Problemfall. Je schlechter es aussieht, desto weniger achtet der nächste auf Sauberkeit. Da hilft nur der tatsächlich vorhandene Putzdienst während der Partyzeit, egal wie das nun wieder aussieht.
Was gäbe es für Lösungen:
Zu dem Benehmen der Leute vor Ort gibt es nur die Möglichkeit von "Ordnern", die gut verteilt hier und da aufpassen und das Fehlverhalten sofort anmahnen. "Beratungsresistente" Gäste müssen im Extremfall mit dem Rauswurf rechnen. Selbstverständlich ohne Entschädigung in Bezug auf den Eintrittspreis. Es gibt Swingerclub, die das erfolgreich praktizieren.
Da mag es wieder welche geben, die da Begriffe wie "Polizei-" bzw. "Überwachungsstaat", "Ordnungsamt", "Clubsherriff" oder anderes vorbringen.
Letztlich wird es nur die stören, die sich ertappt fühlen. Dann hatte es aber gewirkt.
Zu den Anmeldungen gibt es nur die Möglichkeit einer (An-)Zahlung zum wirksam werden der Anmeldung. Daneben wird festgelegt, wann die letzte Möglichkeit für die Stornierung der Teilnahme ist. Nur bei Absage vor diesem Termin wird die Anzahlung erstattet. No-Shows bekommen dementsprechend diesen Betrag nicht mehr zurück.
Das Procedere bedeutet leider auch, dass ein gewisser Vorlauf sein muss. Spontane Besuche gehen dann nicht mehr mit Anmeldung. Leider erhöht es für den Gastgeber auch dramatisch Zeit für die Buchhaltung.
In der Praxis ist das fast unmöglich durchzusetzen. Blacklists können tatsächlich erzieherisch wirken, z.B. wenn nach einem No Show die Anmeldung das nächste Mal nicht bestätigt wird. Gut, er wird - je nach Club und seinem Teilnehmer-Auswahlverfahren - an der Tür evtl. trotzdem reinkommen, zahlt dann halt wenigstens den höheren Preis. Irgendeine Strafe für das Fehlverhalten muss sein!
Ich kenne das aus einem ganz anderen Bereich auch: kostenlose Kundenveranstaltungen. Da wird auf persönliche Einladungen zugesagt und hinterher kam irgendwas dazwischen. Dies ist eine mangelnde Wertschätzung und gehört sich nicht. Mein Vorschlag, eine Rechnung an die No-Shows zu schicken, konnte ich bei der Führungsmannschaft niemals durchsetzen.
Alles in allem ist es wieder die Erkenntnis, dass Erwachsene auch nicht anders handeln als Kinder. Es wird probiert, was geht, und wenn man einmal damit durch gekommen ist, wird immer weiter probiert, was denn dann auch geht. So versucht man, die Grenzen zu verschieben. Dabei muss man gestoppt werden. Wenn man mit zu Vielem durchkommt, ist man hinterher oftmals zu selbstsicher und kann mit Kritik nicht gut umgehen.