Es gibt da für mich drei Grundfragen.
1. Für wen sollen die Treffen stattfinden?
2. Welche Art Bondage soll es sein?
3. Welchen Rahmen soll das Ganze haben?
Nacheinander mal aufgebröselt:
Zu 1):
Soll es eher um Anfänger oder eher um Fortgeschrittene gehen? Gajin z.B. ist in der Lage, auch Fortgeschrittene zu bedienen, wenn es um japanisch orientierte Bondage geht. Andere vielleicht nur Anfänger, wieder andere Bondage"lehrer" kommen hauptsächlich mit Fortgeschrittenen am besten klar.
Soll das Treffen für Anfänger offen sein, muss es eine regelmäßige Einführung geben mit entsprechend vielen Übungsseilen, damit jederzeit jemand einsteigen kann. Wer sich in dieser Einführungsstunde (kürzer habe ich es bislang noch nie erlebt) wohl fühlte, kommt gerne wieder.
Zu 2):
Gut, Gajin orientiert sich an japanischer Bondage. Aber ist diese ausschließlich Thema, oder können auch Paare kommen, die Westernbondage oder auch mal was total anderes, Verrücktes ausprobieren wollen? Folienbondage, Hojo, Minimalbondage, "Wie-fessel-ich-dass-er-nicht-rauskommt", etc. pp. ...
Prinzipiell ergibt sich das von selbst, anhand der Gäste. Aber der folgende Punkt gibt auch vieles vor:
Zu 3):
Der Rahmen ist das Wichtigste von allem! Also: Wo findet es statt, welche Atmosphäre ergibt sich daraus?
Wenn man jetzt einen ruhigen Raum, gar noch mit Parkettboden drin, als Rahmen hat, im Hintergrund ruhige, tragende Musik, dann hat es schon eher Workshopatmosphäre. Eignet sich super für japanische Bondage, die Sorte "Wellness-SM", einen Abend, an dem alle fast schon am Steuer einschlafen, weil sie so entspannt sind.
Mietest du einen Nebenraum einer Rockerkneipe, mit dem entsprechenden Wandschmuck und durchwummernder Hardrockmusik aus dem Hauptraum, ist da nix mit Wellness mehr
Das kann dann aber ein wunderbarer "Bondage mit Spaß"- Abend werden, an dem ausprobiert was gefällt - von detailverliebten Fesslungen bis hin zu wilden Verfolgungsjagden, bis das "Opfer" eingefangen ist und n Viertelstündchen später als "Rache" vollverschnürt mitten im Raum auf dem Boden liegt ... passt eher zur Westernbondage, in der auch mal schnell-schnell das Verschnüren geschieht und das Ärgern im Anschluss daran.
Mischformen davon sind selbstverständlich jederzeit möglich. Ein Clubheim, oder ein Kellerraum neben einer Bowlingbahn, oder die Terrasse eines Vereins ... es ist prinzipiell überall etwas möglich, solange es mindestens 2 Hängepunkte gibt, der Veranstalter diesen "Perversenkram" akzeptiert und der Raum so beschaffen ist, dass niemand von außen glotzen kann.
Je kleiner die Location, desto familiärer geht es zu. Bedeutet aber auch: Störenfriede fallen mehr auf. Da sind klar benannte Regeln, die ohnehin immer notwendig sind zu formulieren, umso wichtiger.
Ach, und last but not least: Die Ansage, dass es keinen Dresscode gibt und dass das Fesseln üblicherweise angezogen geschieht, baut ebenfalls eine wichtige Hürde ab, damit sich Anfänger trauen.
Wichtig ist selbstverständlich auch, dass der Veranstalter selbst genug (Fach-)wissen hat. Es gäbe schlechte Stimmung, wenn der "Chef" des Ganzen deutlich weniger Ahnung hat als seine Gäste ...
Ok, er muss nicht besser fesseln können, aber doch genug Kompetenz haben, um auf neugierige Fragen auch kompetent genug antworten zu können.
Es hilft auch sehr, wenn der Gastgeber (egal ob männlich oder weiblich) voller ansteckender Leidenschaft ist, sodass sich auch Neulinge gerne von ihm/ihr anstecken lassen. Nichts ist attraktiver, um etwas Neues zu lernen, als leuchtende Augen desjenigen, der dich in diese Welt hineinführt.
Hmmja, das dürfte es so grob gewesen sein.