Ein Lied, mein Leben
Manchmal geh ich meine Straße ohne Blick,
manchmal wünsch ich mir mein Schaukelpferd zurück.
Manchmal bin ich ohne Rast und Ruh,
manchmal schließ ich alle Türen nach mir zu.
Manchmal ist mir kalt und manchmal heiß,
Manchmal weiß ich nicht mehr, was ich weiß.
Manchmal bin ich schon am Morgen müd,
und dann such ich Trost in einem Lied.
Über sieben Brücken mußt du gehn,
sieben dunkle Jahre überstehn,
sieben mal wirst du die Asche sein,
aber einmal auch der helle Schein.
Manchmal scheint die Uhr des Lebens still zu stehn,
manchmal scheint man immer nur im Kreis zu gehn.
Manchmal ist man wie von Fernweh krank,
manchmal sitzt man still auf einer Bank.
Manchmal greift man nach der ganzen Welt,
manchmal meint man, daß der Glücksstern fällt.
Manchmal nimmt man, wo man lieber gibt,
manchmal haßt man das, was man doch liebt.
Über sieben Brücken mußt du gehn,
sieben dunkle Jahre überstehn,
sieben mal wirst du die Asche sein,
aber einmal auch der helle Schein.
Gesungen von Gruppe Karat
Und das Gedicht von mir, für Dich, lieber "Drachenflieger".
Wie viele Brücken hat das Leben,
wie viele bröckeln auch soeben,
wieviele hab ich schon betreten,
für welche werd ich mich verspäten?
Wie viele Brücken waren viel zu klein,
um fallen lassen dort den Stein,
wie viele Brücken sind zu hoch,
um sich zu sagen, "Wag es doch!"?
Wie viele lange, die man baute,
dass ich mich nicht zu gehen traute,
wie viele kurze überschritt ich schnell,
dass mir Erinnerung nicht hell?
Wie viele Brücken gab es nie,
so dass ich sprang mit langem Knie?
Und wünschte, dass mir wuchsen Flügel,
getrieben von des Lebens Prügel.
Ein Traum aus meiner Kindheit schon,
dass ich frei in den Lüften wohn.
Heut muß ich Brücken selber bauen,
um über Tiefen mich zu trauen.
Latex-As, August, 2007