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Jetzt recycele ich mich selbst!

Jetzt recycele ich mich selbst!
Sicherlich kennen die Damen und Herren Creativen, also die Bestien des Geschmacks, das Problem des Ideen-Recyclings. Und jene die es nicht kennen: Kennt ihr es wirklich nicht, oder ist es nur noch nicht selbstauffällig, dass man im Recycling-Kreislauf steckt?

Irgendwann kommt man an den Punkt, sich selbst zu kopieren. Das aufzuwärmen, was man bereits zigfach fotografiert hat und deshalb immer wieder als neu betrachtet, nur weil es eine Variation erfahren hat oder das Modell gewechselt wurde.

Gewechselt, oder nicht: Unterhose bleibt Unterhose.

Sicher, die Models ändern sich, die Rahmen werden bunter - bei mir zumindest - die Auflösung wird höher (na ja, 6*6 bleibt dann doch 36), aber das Thema bleibt. Die Aussage bleibt. Das Bildnis bleibt.

So habe ich mich vor kurzem mit einem selbstproduzierten Plagiat erwischt. Ich hielt es für kreativ. Dann kam die Erleuchtung. Moment! Das ist nicht deine Idee. Du hast das gesehen. Das Schlimme hieran war: Ich habe nicht mich selbst kopiert, sondern erstmalig ein Bild nachgestellt, welches ich hier gesehen habe. Corwin’s „Tanz der Elfen“, oder wie es hieß.

Dies ehrt den Meister, dies überschüttet mein Haupt mit einem Celluloseoxydationsendprodukt: der sogenannten Asche.
Nun zurück zu den Kreativen (nun mit k statt c) der Zunft, die nicht ihr täglich Brot mit Passbildern erarbeiten müssen:

Was macht ihr, um neue Ideen zu sammeln?
Wo und wie lasst ihr euch inspirieren?

take care and keep the blues
!Bernd
Och Bernd...
.... es ist keine Schande, wenn einem die Idee eines anderen aufs eigene Schaukelpferd geholfen hat. Schön, dass es Corwin war und nicht der 100. millionste Experte im Busen-nass-Bestäuben (*platsch* wieder drei Aufträge weniger - Tilla, halte an dich!)

Inspiration finde ich bei den "alten Meistern" - sie lassen mich immer wieder und immer wieder gerne vor Neid erblassen, ihre Bilder sind phantastisch!
Sie erzählen mir Geschichten, die ich dann versuche, fotografisch weiterzuführen. Nicht im gleichen Stil oder gar in der Anmutung eines "Fortführens" sondern tatsächlich als Inspiration.

Musen, von denen ich mich immer wieder küssen lasse sind z.B.:

Fritz Henle
August Sander
Youssuf Karsh
Annie Leibowitz usw.

Funktioniert auch hervorragend mit "Schlechtbeispielen", die ich jetzt aber hier nicht nennen werde! *fiesgrins*

Außerdem inspirieren mich die Menschen, die sich vor meine Kamera wagen, denen ich einfach so begegne, mit denen ich tiefsinnige Gespräche führe oder schlichtweg herumblödeln kann.
Manchmal sind es auch einfach Dinge.
Da gab es in einem deutschlandweit bekannten Discounter z.B. mal Kinderwaschlappen in Form einer Ente und eines Froschs.......

Irgendwas passiert immer *g*
Und wenns hart auf hart kommt, gehe ich ohne einen Fotoapparat aus dem Haus - hilft immer!

Grüße & so
Tilla
Der Fotograf. Danke an Askaban für das neue Profilfoto!
*******ler Paar
451 Beiträge
*g* viele Bilder sehen, betonung auf Bilder, nicht nur fotos...

klar, manches is geplant, und manches entsteht völlig spontan wenn ich dann das modell auch wirlich vor mir sitzen habe *g*

aber nen speziellen menschen von dem ich mich inspiriren lassen, gibbet eigentlich net...
lg
flo
Moin Bernd,

Ideen sammeln?

Hmmm... habe ich schon probiert und mir sogar Notizen gemacht - alleine, wenn ich die Zeit hätte, diese Ideen umzusetzen, dann finde ich sie meistens schon wieder langweilig...

Inspiration?

Da kommt vieles in Frage und wird auch dementsprechend aufgegriffen: Ein Bild entsteht in meinem Kopf, wenn ich Musik höre, ich sehe irgendetwas im Fernsehen oder in einer Zeitungsanzeige oder auch irgendwo ein Bild im Web. Meistens sind es dann Teile oder bestimmte Merkmale dieses Gesehenen, die irgendwo bei mir im Kopf verbleiben. Irgendwann einmal werden sie mit anderen Bruchstücken kombiniert und das Bild ist fertig - zumindest in meinem Kopf. Dann muss ich es nur noch umsetzen - oder aufschreiben *lach*

Häufig sehe ich aber auch spontan irgendetwas, was mich fasziniert und ich habe zufällig eine Kamera dabei. Dann können auch für mich interessante Bilder entstehen, die ich in diesem Augenblick zum ersten Mal sehe.

Wiederholt habe ich mich - nach meinem Wissen - noch nicht wirklich. Es kann aber durchaus passieren, dass ich in zeitlich langen Abständen immer wieder einmal ein bereits "fertiges" Bild überarbeite und wesentlich verändere. Das sind in meinen Augen die spannendsten Prozesse, weil ich anschließend sehr schön einen Rückblick auf meine verschiedenen Sehweisen ein- und desselben Motives bekomme.

Das hier Beschriebene galt für mich übrigens auch schon vor 25 Jahren, als ich neben der Fotografie noch gemalt habe.

Nachtrag: Musen im Sinne von Vor- oder Leitbildern habe ich eigentlich nicht. Ich mag allerdings viele Werke von drei Künstlern sehr gerne. Das wären Wassily Kandinsky, M. C. Escher und Storm Thorgerson.

Gruss

Flloyd

______________________________________
Ich wiederhole mich nicht - ich neige zu Redundanzen

Zitat von Modeldata:
Ich muss sagen - Flloyd ist ein möchtegern Fotograf, der gerne stänkert und seine tollen Meinungen Preis gibt, die keinen interessieren. Leider aber ist es so, dass dieser "PROFI" Fotograf mur sehr mäßige und sehr durchschnittliche Bilder vorzuweisen hat.

*******sire Mann
1.807 Beiträge
Alltagssituationen....
Also Bernd ich lass mich durch Alltagssituationen inspirieren, auch die die mich ärgern.

Zum Beispiel komme ich aus Bad Knöllchen........also musste zum Thema BDSM eine Politess dran glaueb, die wehrlos am Parkscheinautomaten geknebelt und gefesselt zusieht wie sämtliche Autos vor ihr vollkommen falsch und ohne Parkschein parken.

Heute, das kann jemand aus diesem thread bestätigen wollte ich einen dreieckigen Karton mit Inhalt Photoabzug versenden. DHL kann alles.......nee... rund geht und viereckig geht aber dreieckig nehmen die nicht.
Also zack bei Ebay schon mal nach dreieckigen Bikiniunterteilen in DHL farben ausschau gehalten, denn aus dem Blödsinn muss man ja was machen können.....die lokation steht damit ja auch schon fest.

Und so geht das Tag für Tag.........

Leider ist der Inspirationsinput größer wie man eigentlich wegfotographieren kann und das ist manchmal schade.....auch für die Models die gerne würden aber man nicht kann.

MD
Danke...
...für die interessanten Aspekte bis dato.

Ich habe die Anregungen sehr aufmerksam gelesen und so weit bin ich hiervon nicht entfernt.

Während meiner Jahre in New Mexico habe ich die Bilder von Anselm Adams, Georgia O'Keeffe, Frank Howell und R.C. Gorman aufgesaugt und in der Original-Umgebung lieben gelernt.

Das reichte für viele, viele gute Anregungen. Also die Inspiration folgte der Malerei, die ich selbst nie beherrscht habe.

Der Weg durch den Alltag birgt augenblicklich für mich keine Anregungen die ich wirklich umsetzen möchte. So wie Tilla es formulierte, Titten mit Wasser zu bespritzen ist nett und gerne gesehen, aber nicht wirklich kreativ. Daher sind die Assoziationen von MagicDesire (DHL) oder von Tilla mit den Waschlappen interessante Ansätze aus dem Alltag.

Floyd, M.C. Escher zu mögen und vielleicht auch zu verstehen, ist eine Kunst, aber ich Escher in der erotischen Fotografie umzusetzen sehe ich jetzt nicht. Da fehlt mir wiederum der Transfer.

Ich habe als Beispiel drei Bilder angehängt, welche zeigen, wie es mich immer wieder zur gleichen Location gezogen hat und ein und das gleiche Thema variiert wurde. Spontan und irgendwie unbewusst. Gut, manches fotografiere ich bewusst als lange Serien, wie "Sensual Samurai" mit Katana oder "Woman in a Box" mit einer Frau im Umzugskarton. Aber dies sind eben bewusst angelegte Serien.

Ich werde aber gerne versuchen, Ideen aus dem Alltag aufzunehmen und möglichst unverzüglich zu verarbeiten.

Ich bin gespannt, wie es sich entwickelt.

Danke nochmals,
!Bernd
Mit Korianne und Adorah'mae: "Passing by". c 2006 by RavenFox.
Mit Crystal Lathrop: "Passing by". c 2006 by RavenFox.
Mit Jennifer Mathis: "May I Get a Ride". c 2006 by RavenFox.
sich weiterentwickeln
Ist das nicht der ganz normale Wahnsin im kreativen Prozess: Etwas sehen und es dann zu adaptieren um daraus Neues zu entwickeln? Manchmal ist das Neue eine schlechte Kopie, manchmal ein Durchbruch. Ebay war nicht das erste Auktionshaus für Privatleute im Internet und nakte Frauen mit Zigarette im Mund haben auch lange vor Newton schon vor einer Linse gestanden und ihren Bauch eingezogen.
Die Größe zu besitzen die Arbeit anderer als Grundlage Deines Bildes anzuerkennen und dies auch öffentlich zu machen ehrt Dich mehr, als es Asche auf Dein Haupt verteilt. Ist es eine simple Kopie, dann ist es nur der erste Schritt zu einem eigenen Bild, das darauf aufbaut.
Das beschriebene Wasserperlenen-Brust-Low-Key hat sicher auch irgend jemand zuerst ohne Babyöl fotografiert...
******ell Mann
10 Beiträge
Das LEBEN - das Leben besteht aus ständigen Wiederholungen
Ich finde die bisherigen Beiträge in diesem Forum interessant, kann in vielem nur zustimmen und möchte folgenden Gedanken hinzufügen:
Sage zu jemandem er solle spontan sein - so ist dies im eigentlichen Sinn nicht mehr möglich ...!
Herzlich Lustquell
Kopien gezielt einsetzen
Sicherlich ist es zuerst erschreckend in ein Kreativitätsloch zu fallen. In diesem Falle würde ich versuchen die Kopie ganz bewusst als Entwicklungsprozess zu sehen. Als Thema würde ich mir "Kopien" vornehmen, als prominentes Beispiel würd mir hier Warhol einfallen. Oder um bei Tillas Beispiel die "mit Wasser bestäubte Brust" zu bleiben. Nimm Dir genau das als Thema und versuche Variationen, Serien, Gegenüberstellungen und Verfremdungen zu machen. Dadurch entwickelt sich wiederum ein kreatives Potential, das nicht nur die Kopie als "Kunstform" in den Vordergrund stellt, sondern auch die Abweichung davon wieder als Grundlage für neues Schaffen genommen werden kann.
Im konkreten Beispiel würden mir einfallen

  • Alternativen zu Wasser beim gleichen Model nehmen und gegenüberstellen (Öl, Wein, Mehl, Staub, Holzspäne, Schokosauce)

    Alternativen zu Brust: Andere Körperteile, Nachformungen einer Brust aus Metall, Gips, etc. Aber auch wieder mit Wasser besprenkelt

    Versuchen unterschiedliche "Zustände" der Brust einzufangen, erregt / nicht erregt, stehend/liegend/kniend aber immer noch mit Wasser

    Gegenüberstellung mehrer Brüste in diversen Serien


Ich denke daraus lassen sich dann schon wieder spannendere Themen entwickeln.

Grundsätzlich ist es auch nicht schlecht einfach Mal wieder sein ganzes Schaffen in Frage zu stellen, Du schreibst es wird immer bunter... Warum als nicht zurück s/w. Wenn Du digital fotografierst, warum nicht analog, Polaroid, Lomo.

Na vielleicht sind ein paar Anregungen mit drin.

Grüße
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