Der One-Night-Stand

Ich hocke da und guck’ TV,
da denk’ ich mir, das ist nicht schlau.

Ein starker Drang wird in mir groß,
ich merke schnell, ich muss mal los.

Ich merke, sie ist da, die Lust,
ich muss mal raus, sonst kommt der Frust.

Nach kurzer Spiegel-Selbstkontrolle
denk ich:“kann’s sein dass mich nicht Jede wolle?“.

Ne Kneipentour – das fänd’ ich schlau,
da find’ ich sicher schnell ne Frau.

Ein Anruf bei der Taxistelle,
bringt mich dahin – wohl auf die Schnelle.

Die erste Kneipe ich betret’
wo meine Traumfrau schon gleich steht.

Ich mach’ sie an – mit meinem Charme,
in meinem Schritt wird es gleich warm.

Mein Blick jedoch wird gleich verlegen,
des Anblick’s dieses Typen wegen,

von dem erkannte ich sogleich,
das ist ihr Mann, der klopft mich weich.

Nach zwei, drei Bier, da denk’ ich mir,
s’ist besser, ich verschwinde hier.

Vom Bier gestärkt, mit neuem Mut
denk ich, die nächste Kneipe, die wird gut.

Ich trete ein – da steht sie schon,
die schlepp’ ich sicherlich davon.

Ich nehme auf mein „Zwinker-Blick“
und setze ein mein Charme-Geschick.

Doch weit gefehlt, sie sagts genau:
sie suche lieber eine Frau.

Das ist wohl Pech, so denk’ ich mir ...
und kipp’ noch rein so zwei, drei Bier.

Die dritte Kneipe wird’s wohl sein,
denk’ ich mir – da wird’s sicher fein.

Die Türe rein – ich seh’ ganz schnell,
da steht die Frau mit „Traumgestell“.

Das ist sie jetzt – genau – ich weiss,
die Dame macht mich völlig heiss!

Ich steu’re hin – sie zwinkert her,
ich denke: „ ‚na, was willste mehr“.

Geflirtet hin – geflirtet her ...
ich merke schon – da geht noch mehr.

Doch plötzlich merke ich, oh Schreck!
Aus ihrem Rock, da steht was weg.

Die tolle Dame ist ja keine,
es steht was raus, bei ihre Beine.

Jetzt hab ich wirklich einen Frust
und nur auf Bier hab’ ich noch Lust!

Ich kippe noch 3 Halbe rein
und denke mir – ich lass’ heut’ sein.

Von Bar zu Bar die Nacht gerannt,
ist meine Lust noch nicht gebannt.

Im Rausch zu Hause angekommen
hab’ ich mit Schreck gleich wahrgenommen,

die Haustür’ ist ja völlig offen,
ich denk’: „Ich bin doch nicht besoffen?“

Hineinspaziert ins traute Nest
stell’ ich mit grosser Freude fest:

Im Sessel sitzt die Überfrau,
die, die ich suchte, ganz genau!

Sie lächelt nur und sagt kein Ton.
Ich denke mir: „Die hab ich schon“.

Ich reisse meine Kleider runter
und blitzesschnell liegt sie dann drunter.

Vor Freude, Lust und Gier,
stecke ich sogleich in ihr.

Auf Grund des grossen Bierverbrauch
schlaf’ ich gleich ein auf ihrem Bauch.

Am Morgen kommt dann das Erwachen,
ich hoff’, Ihr müsst jetzt nicht gleich lachen ...

Mein Kopf ist gross und tut so weh,
nachdem ich die Bescherung seh’.

Die Frau aus „Gummi“ kann nix sagen,
ich denk’: „Da gibt’s jetzt keine Fragen“.

Oh Schreck, ich stelle fest mit Graus ...
die Luft is’ aus der Dame raus.

© „;-) man“