Was ich alles machen könnte Oder: ein Montagmorgen
Es ist Montagmorgen, meine Freude die ist groß,denn für ein paar Stunden bin ich meine Kinder los.
Hab sie zeitig abgefertigt und dann zur Schule geschickt
Mit dem Satz: “ Kind ohne Bildung bist du in den Arsch gefickt!“
Während sie jetzt Bücher wälzen und Mitschüler massakriern
Überlege ich, was könnt in meinen vier Wänden heut passiern.
Was ich jetzt alles machen könnte, an diesem Montagmorgen,
es gibt so viel, was ich tun könnte, das macht mir fast schon Sorgen.
Die Küche ist ein Schlachtfeld, aber das ist sie ja immer.
Wenn ich heute nochmal koche, wird es sowieso noch schlimmer.
Die Fenster, die sind schmutzig, sollte ich sie heute putzen?
Doch dann seh ich das miese Wetter und wem ist das dann von Nutze?
Im Keller Wäscheberge. Ungewaschen bleiben sie liegen.
Hab ich erwähnt, dass es regnet? Wie soll ich sie trocken kriegen?
Was ich jetzt alles machen könnte, an diesem Montagmorgen,
es gibt so viel, was ich tun sollte, das macht mir fast schon Sorgen.
Staubwischen müsste man hier, doch hab ich erst heut gelesen,
dass Staub nur bestimmte Höhn erreicht. Und das ist es dann gewesen.
Außerdem fliegen die Pollen stets erneut durchs offne Fenster.
So beschließe ich, ich ignoriere all die Staubgespenster,
genauso wie die Spinnennetze an der Zimmerdecke
und lasse meinen Staubwedel schön ausruhn in der Ecke.
Was ich jetzt alles machen könnte, an diesem Montagmorgen,
es gibt so viel, was ich tun sollte, das macht mir fast schon Sorgen.
So vergeht der Montagmorgen. Ich fühle mich abgehetzt.
Dabei hab ich mich nicht in Gang, sondern doch nur hingesetzt.
Und vor lauter Grübelei, wo fang ich als erstes an,
ist der Morgen schon vorbei, denn der Morgen ist nicht lang.
Und ich schwöre mir ganz leis: Dienstag ist ein guter Tag,
weil ich an einem Dienstag so viel lieber putzen mag.
Was ich dann alles machen könnte, an dem Dienstagmorgen,
es gibt so viel was ich tun sollte, das macht mir fast schon Sorgen…
© Rhabia 05-2013