Eigendynamik (Hommage a Eugen Roth)

Ein Mensch erfand einmal ein Ding.
Er freute sich daran und ging
um es den anderen zu zeigen.
Dann hüllte er sich stolz in Schweigen.

Die anderen Menschen waren roh,
doch über’s Ding, da war’n sie froh.
Sie nutzten es sofort für sich
und so geschah‘s dann unter’m Strich:

Der Mensch, der jenes Ding erfand
stand mit dem Rücken an der Wand.
Sein Ding war von der Macht verplant…
Das hat er leider nicht geahnt!

Das Ding ist jetzt zu fremdem Nutzen,
nur dafür da um ihn zu stutzen –
und welche die fast gar nichts können
dürfen sich noch Reichtum gönnen.

Nur weil sie frech sind und durchtrieben
sind sie zuletzt darin verblieben,
mit Dingen ihre Welt zu lenken.
Was soll der Mensch sich dabei denken?

Soll er den wilden Kräften dienen,
die sich mit hocherfreuten Mienen
an ihm und seinem Gut erfreuen?
Die Antwort darauf lautet: Neien!!

Der Mensch besinnt sich und reißt aus,
er wirft die andern wütend raus,
aus seinem stocknaiven Sinn,
denn er strebt nicht bloß nach Gewinn.

So sind die oberen Etagen
nun allermeistens voller Flaschen.
Sie haben nie etwas erfunden…
Der Mensch indes ist längst verschwunden!

(c) Sur_real