Die Entgeistigung
Mein Leib entgeistigt sich im Stillen.Was ihm geschieht kann keiner fassen.
Er ist dem Geist nicht mehr zu Willen
und dennoch kann es der nicht lassen
sich frech im Wachzustand zu fragen:
wer ist das eigentlich im Spiegel?
Das nimmt der Leib nicht einfach hin.
Er ignoriert den armen Geist,
lebt sowieso „wie ich halt bin“
und er verkündet auch noch dreist
(er braucht es nicht mit Worten sagen),
„der Widerstand verleiht mir Flügel“.
Drauf fühlt der Geist sich einfach fremd,
er zweifelt nur noch an dem Leben…
winkt ihm jetzt schon das Letzte Hemd?
Was könnte günstig sich ergeben?
Das aber bleibt in dichtem Nebel…
was soll in diesem Köper stecken?
Der Leib bleibt unbeirrbar fest,
geht alle Tage mit sich um.
Weil er sich nicht beherrschen lässt,
bleibt er so bis auf weiteres dumm.
Er sitzt doch stets am längeren Hebel –
da kann der Geist wohl nichts bezwecken!
(c) Sur_real