Sprichwortsalat

Auf scharfen Messers blanker Schneide
steht schon total der Spitz auf Knopf.
Im Blickfeld einer Augen-Weide
presst sich ein Deckel über’n Topf.

Inzwischen fallen trübe Tassen
aus einem unsortierten Schrank
in den Hans-Dampf auf allen Gassen.
Die Jugend denkt sich: so ein Schwank.

Ein jeder kehr` vor einer Tür,
für`s beste Pferd in seinem Stall.
Sein großer Kopf, der dankt es dir.
Der Hafer sticht es…: Sündenfall!

Du haust in einem Fass voll Blut,
das ja bekanntlich dicker ist,
den Boden aus, der steht dir gut.
Und kleines Vieh macht auch mal Mist.

Der Affe laust die Krone blank,
geht hin zum Brunnen, wo er bricht,
dabei vergisst er – gottseidank –
den frühen Krug, da hinterm Licht.

Wie mir ich, so dir doch noch,
tut sich die Grube auf am Abend,
der Lauscher fällt ins eig’ne Loch –
wer gräbt erquickend und so labend?

Es ist der Sparer in der Zeit.
Mit sich hat er die liebe Not
und kommt dabei nochmal so weit
mit Hut und Hand, plus täglich Brot.

Die Torheit schützt uns wenn von oben
das Gute Kopf und Nägel trifft,
wenn dumme Bauern selbst sich loben,
was die Kartoffeln anbetrifft.

An Dornen wachsen meistens Rosen,
sie klappern für‘s schwächste Glied
und wollen zwischen Zeilen kosen -
das Handwerk macht den Unterschied:

wer treu und redlich Lieder singt,
der möchte feiern, immer wieder,
ist feste fröhlich und beschwingt,
mit reinem Wein im Auf und Nieder.

Er schläft auf keinem Ruhekissen,
er findet torkelnd seine Mitte
und ist mit seinem Reingewissen
ein liebend Paar in kleiner Hütte.

Was lange währt kommt vor dem Fall
und der wird ganz besonders fein.
Die Sternlein stehen an der Zahl,
der Hochmut ist voll Lobes dein.

Den Korb bekommt der Hahn versetzt,
denn wer mal lügt, der bleibt auch treu –
die Hoffnung stirbt und ganz zuletzt
häuft sich die Nadel in das Heu.

So – Schwein gehabt, mein lieber Schwan,
der Sack ist zugenäht – verflixt!
Nichts macht mich wissentlich mehr an,
ich glaub ich hab genug gemixt.

(c) Sur_real