Ja, der Status Single ist wirklich sehr negativ behaftet.
Andere denken, dass man wohl einen Makel haben muss, weil einen keiner will.
Noch schlimmer ist diese Mitleidsnummer, dass man ja bestimmt ganz unglücklich sein muss, weil man nichts abbekommt; ganz schrecklich frustriert und enttäuscht.
Die meisten Leute, die ich kenne, leben in festen Beziehungen, und das oft schon seit Jahren. Die denken daher, dass einem sicher was fehlen müsse, weil sie es sich nicht vorstellen können, dass man auch so gut leben kann.
Zugegeben: Ich kann mich nicht wirklich in die Beziehungssituation hineinversetzen., weil ich das wiederum nicht kenne.
Ja, und das trifft natürlich vor allem auf die Verwandtschaft zu. Die sind alle etwas spießig-konventionell, da gibt´s nur einen Mann und der wird dann geheiratet.
Offiziell bin ich da quasi die „heilige Jungfrau“, die mit Männern nichts anfangen kann. Und von mir aus kann man das auch gerne weiter glauben.
Wobei diesem Thema auch oft einfach nur ausgewichen wird. Besser gesagt, es wird totgeschwiegen. Sex mal hier mal da gibt´s nicht und fertig (ich glaub, die Großstadt hat mich versaut
). Allenfalls wird hintenrum jemand anderes gefragt, ob der nicht weiß, was so mit meinem Liebesleben los ist. Und die Leute, die das wissen, können ganz gut schweigen (glaub ich zumindest…). Und da die Familie weit weg ist, tangiert mich das alles eigentlich eher weniger.
Aber ich mag meine jetzige Situation und könnte mir für den Moment nichts anderes vorstellen.
Ich habe sicher mehr Spaß als viele Beziehungsmenschen. Vor allem auch, weil ich weiß, dass ich selbst generell kein Beziehungstyp bin, es so akzeptiert habe und daher auch noch nie was in der Richtung gesucht habe.
Aber das kann man bei Familienfeiern nur schlecht erörtern (jedenfalls nicht, wenn man wieder eingeladen werden will).