Hallo aua_project,
Schmerz ist eine sehr vielfältige, komplexe und auch individuelle Angelegenheit, zudem auch noch von Art, Intensität und Ort des Schmerzes und auch noch von der Tagesverfassung abhängig... so generell ist die Frage daher schwer zu beantworten.
Ich gehe mal davon aus, dass du aus all den Schmerzen vor allem den meinst, den wir allgemein als Lustschmerz bezeichnen, oder der es wenigstens sein sollte... und gehe daher nur auf diese Art ein.
Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass das subjektive Schmerzempfinden sinkt und mit der Zeit auch eine Steigerungstendenz auf Seiten des Schmerzempfangenden da ist, wenn man wenigstens einmal erleben konnte, dass Schmerz auch Lust bereiten kann. Das ist nicht jedem vergönnt...
Eine Steigerungstendenz, die tatsächlich da ist, hat dann aber nichts damit zu tun, dass es weniger "aua" macht... sondern mit der Verarbeitung im Kopf... wenn man Schmerzen überhaupt jemals als Lustfördernd empfinden konnte, und seien es auch nur ganz leichte Schmerzen. Das ist überhaupt die wesentliche "Brücke", ohne die das Erlebnis des Lustschmerzes nicht "funktioniert"... man muss erst einmal innerlich bereit sein, Schmerzen erotisieren zu können... das kann mit ganz banalen, leichten Schmerzen beginnen... und erfordert gerade bei "Anfängern" sehr viel Feingefühl und Geduld von Dom(me).
Ist aber die Brücke erst einmal geschlagen, stellt sich in aller Regel auch der Wunsch nach einer Steigerung ein.
Das hat zum einen mit rein psychischen Vorgängen der Verarbeitung von Schmerz zu tun, zum anderen, wie equinoxx so richtig sagte, mit den sogenannten Endorphinen, Hormonen, die dem Opium in seiner Wirkung sehr nahe kommen und die der Körper selbst unter bestimmten psychischen Umständen vermehrt produzieren kann.
Auch wenn es - im streng wissenschaftlichen, medizinischen Sinne - bis heute nicht unzweifelhaft bewiesen ist... es ist sehr wahrscheinlich, dass gerade die körpereigenen Endorphine dafür verantwortlich sind, dass man auf Schmerzen süchtig werde kann... dass eine kontinuierliche Steigerung schon von sub(bie)-Seite möglich und gewünscht wird.
Ein weiterer Hinweis für die Nähe von Schmerz und Lust mag darin liegen, dass Lust- und Schmerzzentrum im Gehirn eng benachbart angelegt sind. Das ist Faktum. Wir wissen auch, dass die wesentlichen Gehirnfunktionen so zu Stande kommen, dass sich Nervenzellen untereinander verbinden. Das tun sie nahezu ein Leben lang. Die Annahme liegt nun nahe, dass sich benachbarte Hirnzentren vorzugsweise untereinander verbinden können... also Lust- und Schmerzzentrum...
Das erklärt aus meiner Sicht sehr gut, wie es zur Empfindung des Lustschmerzes kommt, aber auch, woher die Steigerungstendenz kommt, die unzweifelhaft zu beobachten ist.
LG,
DocWolf