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Doppelleben

******_nw Frau
49 Beiträge
Themenersteller 
:)
Eure Beiträge sind super - fast alle.

Ich habe sie jetzt alle ein paar mal rauf und runter gelesen und wirklich gute Tipps gefunden ! Umziehen - vielleicht eine Lösung - ich werds ihm sagen !
Sich im Joy anmelden *smile* hab ich ihm schon gesagt !

Um die Frage zu seinen Eltern mal kurz zu beantworten :
Sie sind eigentlich OK - auch sehr weltoffen ( na ja dachte ich ) deshalb bin ich glaub ich unter anderem auch so geschockt!Aber man hatte immer den Eindruck das sie 1000 Prozent hinter ihm stehen.


Und noch was - es ging mir auch weniger darum das er sich mir gegenüber geoutet hat - weil es mir wirklich total Hupe ist wer mit wem und warum! Ich erwähnte ja auch das das in dem Sinne nie ein Thema zwischen uns war!
Ich fand nur die ganze Situation an sich so schlimm! Und ich war so schockiert weil es ein so perfektes Lügennetz war *schock*
Und ja iich kann mich nicht davon frei sprechen das er mir fürchterlich leid tut !
Dann verliert man ja auch manchmal den Überblick!
Aber gut das ihr schon mal angefangen habt mir neue Denkansätze zu geben - das ist echt super !
Auch die Sache mit der Beratungstelle ist gut!

Irgendwer hat gefragt wie es mit seinem Partner aussieht?!
Der ist so zu sagen geoutet und hat sein familieres Netz - kann auch im Moment noch Verständniss aufbringen für die Situation!
Trotzdem kann ich die Not meines Freundes verstehn - wenn ich mir vorstelle immer nur HEIMLICH zu meinem Partner stehen zu können würde ich es grausam finden !
******_nw Frau
49 Beiträge
Themenersteller 
@hanjie
*guterbeitrag*

Ich werde ihm das glaub ich auch genau so sagen !

Vorallendingen stimmt es ein wenig Abstand - und er sieht die Sache mit seinen Eltern vielleicht auch etwas entspannter!

Und vielleicht sind die Eltern froh weil sie nicht immer Angst haben müssen das irgendjemand irgendwas sieht........!

Manchmal kann ein wenig Abstand auch ein kleines Wunder bewirken *g*
ein Doppelleben führen
wenn man in seiner Kindheit eine strenge, von den Eltern dominierende Führung erlebt hat, wenn man nur das getan hat, damit die Eltern zufrieden sind, die Nachbarn, die Familienmitglieder, dann prägt das schon sehr.
Wenn man auch noch eingeschüchtert wird, in jungen Jahren,
hat man es als Kind, als Erwachsener umso schwieriger, sich davon zu lösen
es ist fast schon wie ein Brandmal,
wenn sich dabei noch die Sexualität einschleicht, man merkt-
das man dem eigenen Geschlecht eher zugewandt ist
dann verkriecht man sich, erfindet Lügen, Geschichten
nur um HEILE WELT vorzuspielen.

aus dieser Situation heraus, braucht dieser Freund von dir, nur eins
Stärke- und wahre Freunde, die im zur Seite stehen.

sein Coming-Out muss er irgendwann mal selbst öffnen,
bevor er " wahnsinnig " wird,. weil diese Angst- diese Furcht,
nicht vor sich selbst- sondern vor allen anderen., frisst ihn auf

ER MUSS ES ALLEINE DURCHZIEHEN, mit allen Konsequenzen
wünsche dir und deinem Freund,
alles Gute
lg Pariser42
*******aar Paar
157 Beiträge
jeder mensch muss sich selbst so lieben und akzeptieren, wie er ist - dann hat man auch das nötige selbstvertrauen, zu sich zu stehen - aber das mit der beratungsstelle ist ne gute idee - klar, es gibt viele dinge, mit der die öffentlichkeit oder familie nicht klar kommen - aber jeder hat nur ein leben und daraus sollte man möglichst das beste machen....nicht für andere sondern für sich selbst....
*********d_sh Frau
845 Beiträge
Also mit vierzig sollte man ja wohl die Kurve gekriegt haben, oder?
Allerdings weiß ich jetzt nicht, wie alt wohl seine Eltern sind.
Aber egal, es ist sein Leben und er hat ein Recht darauf, es zu leben.
Ob die Eltern damit einverstanden sind oder nicht.
Ansonsten bliebe für ihn wirklich nur, daß er seinen Weg konsequent geht und wenn seine Eltern sagen, er ist für sie gestorben, nun, dann ist es so!
EIn wahnsinng "aufregendes" Tehma. Welches sich bestimmt in anderen Bereichen von Leben ebenso wiederfindet.
Das muß sich ja nicht mal auf die "Homosexualität" beschränken.
Ich selber habe auch solche Zweifel in mir getragen. Heute steh ich dazu polyamor zu sein. Auch dann wenn ich es nicht lebe.

Über folgenden Beitrag bin ich jedoch gestollpert.

jeder mensch muss sich selbst so lieben und akzeptieren, wie er ist - dann hat man auch das nötige selbstvertrauen, zu sich zu stehen - aber das mit der beratungsstelle ist ne gute idee - klar, es gibt viele dinge, mit der die öffentlichkeit oder familie nicht klar kommen - aber jeder hat nur ein leben und daraus sollte man möglichst das beste machen....nicht für andere sondern für sich selbst....


Im Grunde möchte ich das gerne Unterschreiben.
Nur sieht das reale Leben häufig so anders aus.

Ich gehe einfach davon aus, daß der "bertoffene Freund" der TE sogar die Sicht seiner Eltern ein Stück weit nahcvollziehen kann.
Ja sie sogar aufrichtig liebt.

Er geht für sie ja so zu sgen durch eine Hölle.

Ich persönlich glaube, daß er sehr wohl lange überlegt hat wie er am besten für sich und seine Umwelt damit umgehen kann.

Ich selber kenne es, nach links und nach rechts zu schauen. Auch wenn mir bewust ist das keiner mein leben lebt, sondern ich, habe ich das und ich glaube das ist ein natürliches Bedürfniss, die Hoffnung das in harmonischen Bahnen zu leben.
Für mich gehören die Menschen die mich begleiten, zu meinem Leben "dazu".
Mir würde etwas fehlen, wenn sie sich von mir abwenden.
also geh ich doch mit mir selbst in Überlegung , wie ich das für mich am besten unter einen Hut bekomme.

Da der beschirebene Betroffene schon ein bischen an eigener Lebenserfahrung sammeln konnte ( vom alter ausgehend) wird er sich sicher seine gedanken dazu gemacht haben, und sich für diesen Schritt entschieden haben.

Trotzdem finde ich es klasse, daß er in der TE eine Vertraute gefunden hat, die ihm zur Seite stehen möchte. Solche Menschen sind wichtig, um hin und wieder auch mal seinen eigenen Weg zu überdenken, und vielleicht doch einen anderen einzuschlagen.

Solange er sich jedoch für dieses Doppelleben entschieden hat, so wird er seine Gründe dafür haben. Die wir von hier aus kaum beurteilen können.

Meine Meinung
LG YOYO
Solange er sich jedoch für dieses Doppelleben entschieden hat, so wird er seine Gründe dafür haben. Die wir von hier aus kaum beurteilen können.

Natürlich können wir das nicht beurteilen.
Was wir aber können, ist andere Wege aufzeigen, sie vorschlagen.
Nicht weil es zwingend für ihn bessere Wege sind. Es sind aber welche, und es sind möglicherweise welche an die er selbst nicht gedacht hat.

Man kennt das ja: Jeder wird sich im Leben schon mal gedacht haben "da gibt es keinen Ausweg, also muss ich mich damit arrangieren", und dann schlägt einem ein Freund etwas vor, wonach man dann dachte "wie, die Möglichkeit habe ich auch? Warum bin ich da selbst nicht draufgekommen?"

Tja, warum nicht? Weil man eben seine eigene Denke hat, geprägt aus seinen eigenen Lebenserfahrungen. Nicht jeder ist in der Lage alle Lösungsmöglichkeiten zu sehen. Ich behaupte sogar, dass niemand in der Lage ist, immer alle Lösungswege selbst zu erkennen!
Denn dazu ist unser Leben - und selbst wenn es schon 40 Jahre lang dauert - einfach zu kurz. *zwinker*
*****usB Mann
3.512 Beiträge
Freunde
sind Menschen die alles von uns wissen, uns trotzdem mögen und nicht verpfeifen.

Sein eine Freundin für ihn, genau das erwartet er scheinbar. Mehr kannst nicht tun.

Ich finds vollkommen unsinnig sich therapieren oder in der Familie blöd anreden zu lassen wegen einer sexuellen Neigung. Es ist wie`s ist. Ausser es verstösst gegen Jugendschutz etc. !
Kindermechansimen
... Drohungen nach dem Motto "wenn du ..., dann wir (oder du) ..." sind auch oft aus Angst und Hilflosigkeit geboren.
Wenn Eltern nicht möchten, dass das Kind (hier irgendwas einsetzen) macht oder ist, dann verfallen sie leicht in die Androhung negativer Sanktionen, ohne diese Sanktionen wirklich durchführen zu wollen.
Wer ein Kind hat kennt das vielleicht: "wenn du jetzt nicht dein Zimmer auffräumst, dann gehen wir am Samstag nicht in den Zirkus!"
Aber natürlich möchte ich als Mutter mit meinem Kind in den Zirkus, ich möchte das eigentlich nicht ausfallen lassen - mir fällt bloß nichts ein, wie ich mein störrisches Kind zum Aufräumen bewegen kann. Hilflosigkeit.
Als Kind nimmt man solche Drohungen meistens ernst, man glaubt, wenn ich jetzt nicht mein Zimmer aufräume, dann geht die Mama wirklich nicht mit mir in den Zirkus.
Weit gefehlt!

Was hier also bei besagtem, fast vierzigjährigen Freund immer noch abläuft sind: Kindermechanismen!
Und was sagt mir die Androhung der Eltern? Sie haben Angst, sind hilflos.

Dazu Überlegungen:
1. wenn die Eltern ängstlich und hilflos reagieren dann nur deshalb, weil ihnen ihr Kind etwas bedeutet, sie es wahrscheinlich lieben.
2. sie noch nicht begriffen haben, dass ihr Kind keine Kind mehr ist (für Eltern oft sehr schwer!)
3. sie mit der Individualität ihres Kindes überfodert sind
4. in einem der nicht selten Landstriche Deutschlands leben, in denen Homosexualität nicht mit "pffhh, na und?" abgetan wird, wie in Köln.

Würde besagter Freund sich also behutsam und in einem einfühlsamn Gespräch seine Eltern offembaren (neudeutsch: outen),
• würden die sich nach meinem Dafürhalten an ihre Drohung nicht lange halten (können), weil sie ihr Kind dann doch lieb haben,
• Zeit brauchen, sich mit den Gegebenheitenheiten abzufinden
• Zeit brauchen, zu erkennen, dass ihr "Kind" ein eigenständiger, erwachsener Mensch geworden ist
• und irgendwann froh sein, dass er doch mal wieder zu Weihnachten zu Besuch kommt Tränchenwegdrück

Der gute Mann sollte dazu stehen, auch wenn, wie in meiner Nachbargemeinde, ein Pfarrer am Ort ist, der Homosexualität für eine "geistige Verfehlung" hält (und so aussieht, dass ich, würde er vorm Hort stehen, die Polizeit riefe) und die Schäfchen der Gemeinde braf hinterhermähen.
Das ändert sich auch in solchen Landstrichen irgendwann, irgendeiner muss halt mal den Anfang machen.

Und im Übrigen: man kann ein gute Verhältnis zu seinen Eltern haben und sie trozdem nur dreimal im Jahr sehen *g*
Geht!
Die freuen sich jedesmal eine Loch in den Bauch, nur weil ich oder meine noch seltenere Schwester mal DA sind!
Würde besagter Freund sich also behutsam und in einem einfühlsamn Gespräch seine Eltern offembaren (neudeutsch: outen),
• würden die sich nach meinem Dafürhalten an ihre Drohung nicht lange halten (können), weil sie ihr Kind dann doch lieb haben,
• Zeit brauchen, sich mit den Gegebenheitenheiten abzufinden
• Zeit brauchen, zu erkennen, dass ihr "Kind" ein eigenständiger, erwachsener Mensch geworden ist
• und irgendwann froh sein, dass er doch mal wieder zu Weihnachten zu Besuch kommt *Tränchenwegdrück*

Und das soll also so sicher wie das Amen in der Kirche sein? *floet*

Ich habe es schon miterlebt, dass Männer die sich ihren Eltern gegenüber als schwul geoutet haben,
a) enterbt wurden
b) jeglichen Kontakts entzogen wurde ("du bist nicht mehr mein Sohn")
c) sogar die Schlösser ausgetauscht wurden, damit das Kind bloß nicht mehr ins Haus kann,
d) unflätigste Schimpfworte verwendet wurden und am Telefon bei Anruf kommentarlos aufgelegt wurde.

Es muss hier nicht so laufen. Dennoch wäre ich sehr vorsichtig damit zu behaupten, dass Eltern, weil sie ihr Kind ja lieben, nicht dazu in der Lage wären, es zu verstoßen.
Es gibt sehr wohl Eltern, die dazu in der Lage sind.
*******6066 Mann
19 Beiträge
Wenn Männer ein Doppelleben führen
Ich hab so eine "Geschichte" am eigenen Leib erfahren müssen, bzw. erlebe das Chaos der Gefühle immer noch. Es ist total schwierig mit so einer Situation umzugehen und es ist so blöd wie es auch immer geklungen hat, nicht möglich sich in die Situation reinzuversetzen wenn man nicht selbst betroffen ist.

Ich war seit 13 Jahren mit meiner Frau zusammen, und wir waren echt super glücklich und alles hat gepaßt, das sag ich nicht nur so, sondern es war wirklich so. Dann hab ich rausgefunden das Sie 2 1/2 Jahre eine Affäre hatte, was dann alles auf mich zu kam, das wünscht man keinem anderen auf der Welt. Wir versuchten unsere Ehe wieder in den Griff zu bekommen, aber das ging nicht. Also besser offen swingen als versteckt....
wenn man in seiner Kindheit eine strenge, von den Eltern dominierende Führung erlebt hat, wenn man nur das getan hat, damit die Eltern zufrieden sind, die Nachbarn, die Familienmitglieder, dann prägt das schon sehr.

Dem kann ich nur zustimmen, diese Bindungen haben eine ungeheure Macht, vor allem wenn in der Erziehung viel mit Angst und Verboten gearbeitet wird.

Ich selbst habe gut 20 Jahre lang ein Doppelleben geführt, ich habe nie einen meiner Liebhaber mit nach Hause bringen können, keiner durfte wissen, dass ich eine freie Sexualität mit wechselnden Partnern lebe und auch Mehrfach-Beziehungen habe. Auch sonst wurde meine unkonventionelle Art zu leben abgelehnt und einfach totgeschwiegen.

Vor über 10 Jahren habe ich den endgültigen Schlussstrich gezogen, den habe ich bis heute nicht bereut. Ich habe es mir nicht leicht gemacht, allerdings siegte nach so vielen Jahren der Demütigungen durch andere doch noch die Liebe zu mir selbst. Seit eineinhalb Jahren lebe ich nun auch noch 600 Kilometer von meiner Heimat weg, und jetzt, mit 47 Jahren, fühle ich mich endlich frei von dem Einfluss der Familie.

Ich will niemandem zu einer Trennung von den Eltern raten, das muss jeder selbst entscheiden. Für mich war es wichtig, mir Menschen zu suchen, die mich unterstützen, Gleichgesinnte, die den Weg schon hinter sich haben und ein positives Vorbild sind, echte Freunde, die mich annehmen wie ich bin. Und davon braucht es etliche über Jahre hinweg (meiner Erfahrung nach), um die Ablehnung durch die Eltern aufzuwiegen.
****93 Mann
5 Beiträge
Vertrauen
Hallo Ihr Lieben. Bin einer der an Insomnie(Schlaflosigkeit) leidet. Ich habe
daher die ganze Nacht Zeit, über solche Dinge nachzudenken. Ich war kürzlich zur Kur und nachdem ich wieder zu Hause war, eröffnet mir meine Frau , daß sie mich in dieser Zeit betrogen hat. War wie Hammer auf Rübe. Sie wollte sich nicht von mir trennen. Ich denke, einmal betrogen ist immer betrogen. Wie soll ich ihr noch jemals vertrauen? Also bin ich innerhalb einer Woch ausgezogen. Nun ist das Geheule natürlich groß. Habe ich richtig gehandeld oder was denkt Ihr darüber?
Gruß Faun
Faun - eigenes Thema eröffnen und nochmal dasselbe fragen.
Deine Frage hier würde dieses Thema hier sprengen. Hier geht's schließlich um was völlig Anderes. *ja*
Ich denke nicht das er unbedingt eine Beratungsstelle braucht, ihn als Freund zu bestärken das er das richtige tut hilft schon ungemein. Auch solltest Du ihn bestärken den Mut zu finden sich bei seinen Eltern zu outen, denn das Geheimniss ist eine zu hohe Belastung die er in sich trägt. Ich selbst habe so einen ähnlichen Fall in meiner Familie, mein Bruder, der jetzt meine Schwester ist. Ich war viel für ihn damals da, meine Eltern sind auch schon etwas älter und es war hart für sie, es gab auch sehr böse Worte.
Nun ist mein Bruder meine Schwester (umoperiert) lebt mit ihrem Partner zusammen im Haus meiner Eltern, und diese akzeptieren dies,obwohl wir in einer sehr ländlichen katholischen Gegend wohnen. Unsere Eltern waren immer früher auf dem Trip, was sagen da die Nachbarn, und komischerweise ist es ihnen heute auf Bezug ihres Kindes richtig egal.
*********d_sh Frau
845 Beiträge
@*****ein: Mich verwundert immer wieder, welche Denke die Eltern besitzen. "Was sagen die Nachbarn?". Ja was sagen die Nachbarn, wenn es einem echt scheiße geht?? Gar nichts, denn sie kümmern sich nicht drum. Sie kümmern sich erst drum, wenn es etwas zu reden gibt. Dann reißen sie ihre Klappe auf und nicht vorher!
@*****ein: Mich verwundert immer wieder, welche Denke die Eltern besitzen. "Was sagen die Nachbarn?". Ja was sagen die Nachbarn, wenn es einem echt scheiße geht?? Gar nichts, denn sie kümmern sich nicht drum. Sie kümmern sich erst drum, wenn es etwas zu reden gibt. Dann reißen sie ihre Klappe auf und nicht vorher!

Man sollte aber nicht nur auf sich sehen, sondern auch respektieren, dass anderen auch etwas wichtig ist.

Nachbarn sind gerade in Kleinstädten ein wichtiges soziales Gefüge. Sie sind es, mit denen man sein ganzes Leben verbringt, immerhin wechselt man die nicht wie ein Hemd oder Auto: Man hat ein Haus gebaut oder gekauft, man möchte sich dort wohl fühlen. Der Freundeskreis generiert sich nicht selten aus Nachbarn, mehr aber noch begegnet man ihnen überall: Auf Stadt- und Feuerwehrfesten, auf der Straße, beim Bäcker, beim Kiosk ... einfach überall.

Da nun etwas an der Backe haben für das die Nachbarn einen veurteilen und schneiden (!) kann jemandem das Leben schnell zur Hölle machen. Da kann man noch so sagen "lass sie reden" - das ist ja nicht nur ein "lass sie reden", sondern auch ein "wir werden von ihnen ausgegrenzt, überall tuschelt man über uns, wir werden nirgendwohin mehr eingeladen." Man ist raus aus dem sozialen Gefüge, man gerät zu Aussätzigen, Geächteten.

Dass dies passieren kann, sollte man auch als Sohn wissen oder ahnen können. Vielleicht ist es bei ihm hier ja genau so, dass seine Eltern auf einmal isoliert sind, sobald im Dorf sein "Anderssein" bekannt geworden ist.

Insofern ist es vor allem wichtig, die Eltern nicht der Nachbarn wegen zu überzeugen, sondern ihnen beizubringen -das mit steigendem Alter zunehmend schwierig wird- dass es keine Schwäche, sondern eine Stärke ist, die man da mitbringt. Etwas, das kein Fehler oder Krankheit ist, sondern etwas worauf sie stolz sein können.

Da sind aber nun leider jede Eltern, ist jedes Paar anders.
Sehr selbstbewusste Eltern sind da ein großer Segen, denn die verlieren die Ängste vor dem "lass sie reden" auch gerne mal, gehen offensiv gegen das Geschnitttenwerden an und kämpfen gegen ihre Nachbarn an, indem sie sagen "mein Sohn ist nicht unnormal, sondern sehr mutig, und wenn ihr das nicht sehen wollt, können wir euch auch nicht helfen!".

Das gelingt aber eben nicht allen. Einige haben nicht die Chuzpe, nicht das Durchhaltevermögen und vor allem nicht die Kraft, um gegen die Nachbarn aufzubegehren. Denn man braucht sehr viel dazu, man verliert Freunde und Bekannte - etwas, das nicht jeder so ohne Weiteres verkraftet und/oder verkraften kann.
Wenn Menschen so kraftlos sind, sollte man das auch respektieren und nicht diesen Unsatz "stellt euch nicht so an" sagen. (btw., dieser Satz passt nahezu nie. Achtet mal drauf.)

---

Aus diesem Grund, just genau aus diesem Grund, habe ich vorgeschlagen, dass er wegziehen sollte.
Denn dann ist es völlig wurscht, ob die eigenen Eltern stark oder schwach sind: Man respektiert das soziale Gefüge der eigenen Eltern, kann aber trotzdem so leben wie man möchte.
Wenn die Eltern dann sehen (wissen tun sie es eh schon) dass er "anders" gepolt ist, bedroht das dann aber nicht ihr eigenes Leben! Je wie sie drauf sind arrangieren sie sich damit - oder eben nicht.

Aber selbst wenn sie sich nicht damit arrangieren, wird er nicht so leicht bei ihnen in Ungnade fallen wie wenn er umme Ecke wohnen würde: Er ist schlicht keine Bedrohung, dass seine Eltern ihre Freunde und Bekannten durch ihn verlieren könnten.

Zudem ist dann völlig klar, dass er sein Leben lebt und sie ihres.
So wie es ja auch sein sollte.
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