Falsche Abfahrt oder die Frage: Wo bitte ging es nach Paris?
Nun, bereits die sternenklare Spätsommernacht im Vorfelde versprach in der Kombination mit einer Gruppe toller Menschen einen vergnüglichen französischen Abend. So reisten wir also gemeinsam in Richtung Paris.Begrüßt wurden wir in der Stadt der Mode von einer liebreizenden stilvollen Réceptionniste in eleganter pariser Manier. Dazu die leichte musikalische Untermalung des Akkordeonspielers am Entrée zum Entrichten unseres Obolusses. Was für eine Begrüßung – Alors, hinein in die Stadt der Liebe …
Bereits auf dem Weg zur Garderobe lacht uns in die geliebte Trikolore in allen erdenklichen Formen und Farben an. Ob als gekonnter Wandschmuck oder drapiert und gehängt von der Decke – Vive la France!
Weiter geht es auf Erkundungstour und unsere liebestrunken Kehlen verlangen nach einem kühlen Pastis und einer Gauloises. Gleich nach der Passage, vorbei an den Vespasiennes, schlendern wir auf dem Weg zur Zone Fumeurs durch eine frei interpretierte, in lockendem transparentem Orange gehaltene Nachbildung des L'Arc de Triomphe und befinden uns mitten auf einem belebten Marktplatz. Zur linken Blicken wir auf ein kleines gemütliches Café, es duftet nach Crêpes, frischen Croissants und die lecker belegten Baguettes Verlangen nach mehr von dieser tollen Stadt – Für Stärkung in der Nacht voll Lust und Sünde ist gesorgt. Ein Schelm wer hier etwa Kartoffelsalat mit Bockwurst oder gar einen Aufsteller mit Minisalami vermuten würde! Zur rechten können wir uns der für Paris ganz typischen Malerin nicht entziehen, wie sie hingebungsvoll Strich für Strich auf ihre gänzlich nackte Leinwand zaubert und sich ihr Aktmodell kunstvoll und atemberaubend in Szene setzt.
Die Kehle noch immer nicht befeuchtet schlendern wir weiter und hinter dem dunklen Vorhang der Sünde stehen wir auf einmal Mitten auf den nächtlichen Champs Elysees, umgeben von illustren Menschen, einer angenehmen Geräuschkulisse und charmantem Sprachengewirr. Dazu die kleine charmante Bar an der Seite, die sich vor Andrang kaum retten kann – wir lieben die Großstadt. Weiter hinten erhaschen wir jedoch eine der ausladenden Recamiere und einer geschickt inszenierten Lichtinstallation, die uns beinahe an den vergangenen Sonnenuntergang erinnert – trés chic - kurze Pause und tief durchatmen.
Nach kurzer Rast zurück in Richtung Moulon Rouge und zur exzellenten Qualität der Soundanlage ein paar gekonnte Tanzschritte auf das Parkett gelegt. Wir sind kaum zu Bremsen in unserer Euphorie und legen noch mal kräftig nach. Soviel Tanzbein fordert Tribut und es zieht uns auf die andere Seite der Seine in Richtung Sünde und Verruchtem. Auch die kleine Bar auf der anderen Seite lockt mit allerlei französischen Leckereien und selbst internationale karibische Getränkewünsche werden zu unserer vollsten Zufriedenheit erfüllt und ebenfalls geschickt frei interpretiert. Dazu die Kulisse der Paradiesvögel und aufregenden Nachtgestalten im Einklang mit dem lustvollen Stöhnen aus der in dunkelstes Licht getauchten Cathédrale. Les Garçons üben stets ihre vornehme und allseits bekannte Zurückhaltung, so dass sich die Mademoiselle in ihren lustvollen und ausladenden Kostümen, vollkommen frei, unbelästigt und unbedrängt bewegen können.
Bis in den frühen Morgen erleben wir eine Pariser Nacht wie sie im Buche steht - sinnlich, ekstatisch und obsessiv - Und am Ende der Nacht sagen wir uns alle:
Merci für dieses Pariser Spätsommermärchen … Honi soit qui mal y pense! ;-)