Hilfe...ich ertrinke...
in meinen Gefühlen... Ich weiß natürlich, dass ihr mit nicht wirklich helfen könnt, aber ich wäre über eine ehrliche Antwort dankbar.Ich bin seit knapp 2 Jahren mit einer Frau befreundet. Sie ist sehr gut für mich und das Beste, was mir bis jetzt "passiert" ist. Seit ich sie das erste Mal gesehen habe, hat sie mich interessiert und fasziniert und, zu meiner "Schande" muss ich gestehen, mittlerweile liebe ich sie über alles. Genau genommen schon von Anfang an, aber in letzter Zeit ist es irgendwie intensiver geworden. Ich hatte noch nie eine Beziehung e und bin auch noch nicht einmal einer Frau näher als auf "Armlänge" gekommen bin, könnte man sagen. Nicht, dass ich noch nie verliebt gewesen wäre, aber es hat halt nie geklappt. Entweder ich habe mich nicht getraut oder sie war bereits vergeben oder es wurde aus anderen Gründen nichts draus. Es hat in meinem Leben nur zwei Frauen gegeben, wo das etwas anders war, da habe ich es zumindest so weit gebracht, dass wir uns zum Begrüßen und Verabschieden umarmt haben. Klingt wahrscheinlich ziemlich lächerlich oder Schlimmeres.
Ich hätte mir so gewünscht, dass aus uns etwas hätte werden können. Leider bin ich in zwischenmenschlichen Dingen sehr unerfahren und ahnungslos. Deshalb wusste ich auch nie, wie ich mich ihr "nähern" sollte.
Ich habe immer versucht, für sie da zu sein und ihr bei manchen Dingen zu helfen, wenn es möglich war. Rückblickend muss ich sagen, habe ich vieles falsch gemacht. Ich kann sehr fürsorglich sein, wenn ich für einen Menschen so viel empfinde, zu fürsorglich, wie ich befürchte. Irgendwann nach ein paar Monaten habe ich eine günstige Gelegenheit ergriffen und all meinen Mut zusammen genommen und habe ihr gesagt, dass ich sie gerne näher kennen lernen möchte. Ein weiterer Fehler, denn man(n) sagt natürlich so was nicht, sondern man macht es einfach. Wir wollten uns dann mal verabreden um was zusammen zu unternehmen, aber sie wusste noch nicht so genau, ob es zeitlich was wird und wollte mir Bescheid geben. Als sie aber am nächsten Tag nichts gesagt hatte, habe ich am darauf folgenden Tag mal nachgefragt. Da sagte sie mir dann, sie habe lange mit ihrem damaligen Ex-Freund telefoniert und sie wollten es vielleicht noch mal mit einander versuchen, was sie dann auch getan haben. Tja, damit war ich natürlich aus dem "Rennen", obwohl ich nicht glaube, eine ernsthafte Chance gehabt zu haben. Somit blieb "nur" noch die Möglichkeit, mit ihr befreundet zu sein. Dieses "nur" klingt sehr undankbar, nicht? Soll es aber nicht sein. Schließlich habe ich durch sie so viele schöne Dinge erlebt und Erfahrungen gemacht, was für mich sonst unmöglich gewesen wäre. Das ist so viel mehr, als ich erwarten durfte und doch weniger, als ich gerne gehabt hätte. Seit diesem völlig missglückten Annäherungsversuch hat sie mir nie Gelegenheit gegeben, mich selbst zu belügen. Für sie war es Freundschaft und nicht mehr. Für mich war und ist es weit mehr als das. Wir treffen uns ein- bis zweimal die Woche und ich finde es immer wahrsinnig schön, mit ihr zusammen zu sein. Im Juli letzten Jahres habe ich ihr versucht aufzuschreiben, was sie mir bedeutet. Mir ist klar, dass auch das wieder ein schrecklicher Fehler war, aber ich hatte nicht den Mut es ihr zu sagen und es fällt mir auch irrsinnig schwer, dabei die richtigen Worte zu finden. Ich mache mir auch heute noch dann und wann Vorwürfe deswegen. Es war ein Fehler, ich wusste das im Voraus und trotzdem habe ich es getan. Wie kann man nur so blöd und ungeschickt sein. Vielleicht hat sie das mal erwähnt, obwohl ich es mir nicht vorstellen kann.
Daraufhin hat sie mir ne SMS geschrieben und mir gesagt, sie würde sich wünschen, ich hätte mehr Selbstbewusstsein und sie hätte Angst, dass ich mehr von ihr erwarten könnte, als sie mir geben könnte. Deshalb hätte sie mir auch nicht gesagt, dass sie seit ner Weile wieder Single sei. Spätestens zu diesem Zeitpunkt musste mir endgültig klar sein, dass es für mich keine Chance geben konnte. Immerhin war sie ja zu dem Zeitpunkt "frei" und es hätte ja mehr draus werden können, wenn es ihr möglich gewesen wäre, etwas Entsprechendes für mich zu empfinden. Aber dafür bin ich leider nicht der Typ. Ich meine, ich bin nicht der Typ, in den Frauen sich verlieben könnten. Freundschaft ist möglich und denkbar, aber mehr ist nicht drin. Glücklicherweise hat sich an unserer Freundschaft nichts verändert. Ich hatte ja da schon ziemlich Angst, dass ich irgendwas kaputt machen könnte.
Irgendwann hatte sie dann jemanden kennen gelernt und dadurch hatte sie dann nicht mehr soviel Zeit für mich, da er aus Berlin ist und sie ab und zu da hin gefahren ist, oder er zu ihr gekommen ist. Wir haben auch ein paar Mal zusammen etwas unternommen. Für mich war es zwar nicht so einfach, die beiden zusammen zu sehen, aber ich wollte ihr nicht das Gefühl geben, ich wolle mit ihrem Freund nichts zu tun haben, oder so was. Für mich ist wichtig, dass SIE glücklich und zufrieden ist, auch wenn ich es zutiefst bedauere, dass sie es nicht mit mir sein kann. Für sie war es ja schließlich auch kein Problem. Immerhin kannte sie auch einige von seinen Freunden und warum sollte er dann nicht auch ihre Freunde kennen lernen, nicht wahr? Eigentlich hätte ich mich als guter Freund für sie freuen müssen! Aber irgendwie konnte ich das nicht. Ziemlich egoistisch, nicht wahr? Auch dafür habe ich ein schlechtes Gewissen. Allerdings scheinen sie sich seit einiger Zeit nicht mehr so oft zu sehen, wenn überhaupt. Ich weiß nicht mal, ob sie überhaupt noch zusammen sind. Aber erstens geht's mich ja auch nichts an und zweitens spielt's ja eigentlich auch keine Rolle, schätze ich. In den letzen Wochen hatte ich das Gefühl, dass es zwischen uns besser läuft, als je zuvor. Wir gehen zusammen ins Kino, machen DVD Abende oder gehen zusammen Billard spielen. Es ist schon vorgekommen, dass wir zusammen was eingekauft habe und dann Abendbrot gegessen haben.
Sie erzählt mir auch öfters, was sie so gemacht hat und ich… Tja, ich höre begeistert zu, egal um was es sich auch immer handeln mag. Hört sich recht unspektakulär an, aber ich finde das so wunderschön und am liebsten würde ich sie einfach in den Arm nehmen und knuddeln, aber das geht ja leider nicht. Ich genieße diese Momente, in denen ich mit den beiden Familie „spielen“ kann. Natürlich weiß ich, dass das dumm ist, schließlich wird ja daraus nie mehr werden, als Freundschaft. Ich bin schon manchmal ziemlich verzweifelt, wenn ich darüber nachdenke, dass es nichts gibt, was ich tun oder sagen kann, um daran etwas zu ändern. Das macht hilflos und traurig. Aber ich will, wie gesagt, nicht undankbar sein. Schließlich durfte ich einen wundervollen Menschen kennen lernen. Das lässt sich durch keine materielle "Reichtümer" aufwiegen, aber es wäre schön gewesen, wenn es mehr gewesen wäre. Ich weiß nur eines, ich will sie nicht verlieren, egal wie schwer es auch manchmal für mich sein mag. Es ist so schön, sie Lachen zu sehen oder sie einfach nur anzusehen oder ihr zuzuhören. Einmal vor längerer Zeit ist sie beim DVD gucken auf der Couch eingeschlafen ist. Ich hätte ihr die ganze Zeit nur beim Schlafen zusehen können, aber das macht man ja nicht. Ich fand das so süß. Manchmal gibt es so kleine Dinge, die sie SO gar nicht meint und die ihr sicherlich auch gar nicht bewusst sind, die ich so schön finde.
Ich weiß, dass mein Selbstvertrauen bestenfalls als sehr schwach bezeichnet werden kann. Ich sehe nicht gut aus und bin auch sonst nicht der Typ Mann, in den Frauen sich verlieben. Ich wusste das immer und es ist mir immer wieder "bestätigt" worden. Ich bin jemand, der eben NUR nett ist und nicht mehr und das ist für Frauen tödlich langweilig. Ich hasse mich für das, was ich geworden bin, durch meine eigene Schuld und Dummheit. Ich habe versagt auf ganzer Linie und jetzt, wo es zu spät ist, gibt es immer wieder Momente, da weiß ich nicht mehr, wie ich damit leben und zu Recht kommen soll. Für manche Dinge ist es halt irgendwann zu spät, auch wenn man mir einzureden versucht, es wäre nicht so und es gibt auch keine zweite Chance.
Bei denjenigen, die durchgehalten haben und bis hierher gekommen sind, möchte ich mich erstmal bedanken. Werden wohl nicht viele sein. Aber vielleicht gibt es ja doch die eine oder andere, die antwortet. Wie soll ich es anstellen, damit klar zu kommen, denn ich will sie auf gar keinen Fall verlieren. Wie findet man sich damit ab, das der Mensch, den mal über alles auf der Welt liebt, nicht erreichbar ist, oder was kann man sonst tun?