Die Zeit ist reif
Immer wieder kehr ich an denselben Ort zurück.Immer wieder träum ich einen Traum vom großen Glück.
Immer wieder sehn ich mich nach Lust und Zärtlichkeit.
Immer wieder sehn ich mich nach Nestgeborgenheit.
Ich will nicht glauben, dass mein Fühlen mich blockiert.
Wie kann es sein, dass das, was war, mich heut regiert?
Ich will seit vielen Jahren diesen Fluch eliminier‘ n,
Der mich daran hindert, meine Sehnsüchte zu spür‘n.
Die Zeit ist reif.
Was ich lange glaubte, hat am Ende nicht gestimmt.
Plötzlich kann ich fühlen, wie das Bild in mir verschwimmt,
Dass sie mich verlassen ohne Kuss, mit leerem Blick;
Dass sie mich nicht wollte und mir wünschte einen Strick.
In meinem Fühlen dreht sich alles um Verlust.
Ich hab mich gefürchtet, doch ich habe nie gewusst,
Was in frühen Jahren meine Seele ließ erfrier’n.
Was mich dazu brachte, meine Wünsche zu negier’n.
Die Zeit ist reif.
Heute will ich lachen und will tanzen mit dem Wind.
Heute will ich lieben und will spielen wie ein Kind.
Heute ist der Tag, an dem mein Fühlen sich befreit.
Heute ist der Tag, an dem zur Hoffnung ich bereit.
Ich weiß genau, dass ich noch lange nicht Ziel.
Doch ich begreife, was ich will, ist nicht zu viel.
Endlich kann ich lernen, mich zu lieben, wie ich bin.
Endlich kann ich lernen zu vertrauen auf den Sinn.
Die Zeit ist reif.
© Berglöwe, 03.08.2010