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Leben mit einer Essstörung

Toll, dass Du es gelesen hast - ich finde diese neue Perspektive auf Übergewicht auf faszinierend und auch bei mir hatte es sofort Klick gemacht. Lies es durch - es sind tolle Übungen drin, die ich heute immer noch mache, um aus meiner mentalen Schiene rauszukommen *g*

Alles Weitere per CM, ok?

Liebe Grüße,
Kiara
Du solltest selbst am besten wissen, dass mit einer ausgewogenen & gesunden ernährung, etwas Bewegung und Sport... jeder mensch auf gesundem wege schlank sein kann...

Was für ein Schwachsinn!
Jeder Mensch hat einen anderen Stoffwechsel als andere und dann gibt es auch noch die Veranlagung, die dort mit hinein spielt.
Ich bin 1,87m bei ca. 85kg, mache drei mal die Woche jeweils 2-3 Stunden Sport (Ausdauer UND Kraft) und habe trotzdem noch das, was gerne als Problemzone betrachtet wird. Na und? Wenn alleine die Frauen aus meinem Ruderverein, die teilweise durchaus auch etwas mehr auf den Hüften haben, mal ordentlich zupacken, dann wächst da kein Gras mehr. Da kannst Du Dir noch ne Scheibe von abschneiden.

Gewogen habe ich mich letzten September oder so das letze Mal. Das Gewicht wird in etwa gleich sein, denn meine Klamotten passen noch 1:1. Und ich muss auch sagen, dass mir die scheiß Zahl auf der Waage sowas von egal ist. Ich bin trainiert und fühle mich wohl. Und das sieht man nicht an dem nicht sichtbaren Sixpack, sondern an meinem Auftreten.

So, ich muss mal wieder runterkommen. Bei solchen Pauschalisierungen könnte ich einfach nur *gleichplatz*

@TE
Du wirst da alleine nicht rauskommen. Das Eine ist das Gewöhnen an ein normales Essverhalten, das Andere ist der Aufbau eines neuen Selbstbewusstseins und dann für die Zukunft der Übergang der Kontrolle des Essens in die Normalität. Sprich: es soll sich aus der Kontrolle kein weiterer Zwang entwickeln.
Zur Behandlung meiner ADHS sollte ich zur Reha in die Klinik nach Bad Bevensen. Dort werden auch (eigentlich hauptsächlich) Patienten mit Essstörungen behandelt. Der Ruf ist durchweg gut. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit?

Ich hoffe der Link ist OK?
http://www.klinik-lueneburger-heide.de/
Ich selber litt bzw. leide jetzt noch teilweise an meiner Essstörung. Ich habe weder Bulimie noch Magersucht diagnostiziert bekommen,sondern EDNOS (eine Abkürzung für eating disorder not otherwise specified). Das bedeutet, dass ich Symptome sowohl von Magersucht als auch Bulimie aufweise bzw. aufgewiesen habe. Z.B habe ich stark gehungert,war aber nur knapp untergewichtig, sodass ich noch nicht als magersüchtig eingestuft werden konnte. Trozdem hatte ich keine Periode nicht mehr und war sehr geschwächt. Ich habe jetzt noch eine gestörte Selbstwahrnehmung. Ich sehe mich selber viel dicker als ich bin. Es ist deswegen manchmal schwer für mich, meinen in der Therapie gelernten Ernärungsplan korrekt einzuhalten. Ich weiss aber dass, wenn ich es nicht tue, ich wieder abrutschen könnte. Früher habe ich mein Essen oft nur gekaut und wieder ausgespuckt, um mir selber vorzugaukeln, dass ich esse, um mich vor Fressanfällen zu schützen! Habe ich dann trozdem einen Fressanfall bekommen habe ich mich dafür mit 1 oder 2 Tagen garnichts essen bestraft, oder ich habe mich selbst verletzt!
Auch nach der Therapie bin ich noch nicht ganz von meiner Essstörung befreit. mir geht es aber schon wesentlich besser. Ich denke aber, dass sie nie ganz verschwinden wird!
Lg Bella!
Heilbar ist weder Bulimie noch Magersucht, aber man kann lernen damit zu leben, ähnlich wie ein trockener Alkoholiker.
Durch ein verändertes Verhalten in der Werbe-und Modebranche könnte man hier viel positives bewirken.Solange klapperdürre Modells als "in" dargestellt werden, wird es auch immer wieder neue Fälle von Ess-Störungen geben.
Ja das stimmt! Es ist für mich schwer immer wieder, überall diese superdünnen Frauen mit den perfekten Körpern zu sehen! Man sieht sie überall was man auch macht, in Zeitschriften, im Fernsehen, Auf Werbeplakaten...usw. Grade für Menschen die mit sich unzufrieden sind, ist es schwer sich diese Frauen anzusehen, ohne sich gleich hässlich und fett zu finden! Die Werbeindustrie will ja nur, dass wir uns unwohl fühlen. Dann verkaufen sie mehr. Ich finde das sehr gefählich!
Die Darstellung von Modells in der Werbung ist sehr gefährlich.Und vor allem die dargebotene Menge dieser Informationen beeinflusst die Menschen mehr als man glaubt.Wenn man sich Frauenzeitschriften mal näher anschaut, fällt auf, das Diäten hier ein Dauerthema sind.
So etwas muss ja auf die Dauer die Wahrnehmung verändern.
In den Jahrzehnten in denen Frauen nicht klapperdürr sein mussten, gab es das Problem der Ess-Störungen nicht in dieser gehäuften Form.
@TE:Es ist der wichtigste Schritt, dass du es dir selber eingestehst! Hut ab, dass du das hier so offen als Betroffene sagst auch auf die Gefahr hin von "virtuellen Fingerzeigen" oder so "taktvollen" Kommentaren wie sie auch in dem Tread hier schon kamen.
Ich stimme JuliaundMike da zu, du wirst dich damit auseinander setzen und dir professionelle Hilfe suchen müssen. Geheilt wirst du davon nicht mehr - leider - denn wie schon erwähnt lernt man nur damit umzugehen und sich selber unter Kontrolle in dieser Hinsicht zu halten. Dennoch schwebt das Damoklesschwert auch nach Jahren noch über einem...so das was ich aus diversen Miterfahrungen dazu sagen kann.
Finde ich aktuell interessant, da eine Studentin die ich kenne ich Diplomarbeit im Psychologiestudium über etwas deartiges schreibt,

An dieser Stelle auch erwähnenswert, war mir vorher auch nicht soooooo bewußt: In der Regel ist immer von Frauen die Rede, die Dunkelziffer der Männer ist aber auch sehr hoch. Nur wird dieses Thema unter dem Teppich gehalten, da es nicht zum typischen Männerbild in der Gesellschaft passt.
Die Meinung, dass Heilung einer Essstörung nicht möglich ist, teile ich definitiv nicht!
Wie kommt ihr darauf?? Seid ihr Psychiater/Psychologen/psychologische Psychotherapeuten??

Es ist auf jeden Fall eine Heilung der inneren Strukturen möglich! Ich kann mir heute gar nicht mehr vorstellen, wie ich mich damals gefühlt habe, so weit weg ist das mittlerweile!Eine Essstörung (egal welche!!) fungiert als Selbstregulationsmethode für innerpsychische Spannungszustände - und ist definitiv therapierbar!!!

An die Betroffene: auch Dir kann ich nur das Buch von Susie Orbach empfehlen! Es macht einige Verhaltens-/Denk-/Gefühlsmuster transparent und es sind gute praktische Übungen drin!

LG, Kiara
****e86 Frau
25 Beiträge
Also ich als selbst betroffene bin auch der Meinung das es nicht direkt heilbar ist, genau wie viele Depressionen. Aber man findet einen Weg damit zu leben. Wer einmal eine Essstörung hatte ´kann noch leichnt rückfällig werden.

Ich hatte gerade letzt erst Alice im Hungerland gelesen und bin von dem Buch sehr begeistert. Ich würde es aber nicht empfehlen wenn man noch nicht auf einem sehr guten Weg ist, da es dann eher fördernd sein kann.
Ansonsten habe ich von dem Buch sehr viel gelernt, auch über mich. Und viele meiner Denkweisen besser realisiert und kann jetzt eher den hintergrund meiner Symptome in einer schlechten Phase sehen und dagegen angehen.
JuliaundMike

Tut mir leid, wenn ich euch jetzt ein bisschen an den Karren fahren muss, aber eure Äußerungen regen mich ein bisschen auf.

1. Magersucht und Bulimie = unheilbar.
2. Werbung und Schönheitsideale sind schuld.

Das klingt, mit Verlaub, ein bisschen nach Stammtisch und nicht nach einer ernsthaften Auseinandersetzung mit der Thematik!

Sicherlich beeinflussen Schönheitsideale die Wahrnehmung, allerdings ist dies nur ein Aspekt von vielen, damit tatsächlich eine Essstörung entwickelt wird.

Sehr lesenswert zu diesem Thema: Barbara Wardetzki: "Weiblicher Narzißmuss - Der Hunger nach Anerkennung".
Das vielleicht mal als freundliche Empfehlung an alle, die glauben, Menschen mir Essstörungen hecheln bloß irgendwelchen Idealmaßen hinterher. *g*

Was die Heilbarkeit angeht: Darüber streiten sich die Experten, und (noch) ist die Psyche nicht gut genug erforscht, um da eindeutige und unwiderlegbare Aussagen zu treffen.

Der Vergleich mit einem trockenen Alkoholiker wird zwar gerne genommen, hakt für meine Begriffe allerdings: Ein Alkoholiker MUSS Alkohol fürdahin meiden, weil sein Körper auf den Stoff entsprechend reagiert und immer reagieren wird. Jemand, der an Magersucht leidet / litt muss wohl oder übel mit dem Medium Essen umgehen, weil´s nun mal nicht anders geht.
Es ist, wie eine meiner Vorrednerinnen schon sagte, eine Frage der inneren Strukturen (welche zu einem guten Teil ja auch ursächlich für die Krankheit sind). Diese gilt es zu ändern. Das ist schwierig, aber nicht unmöglich. Die Gefahr der Rückschläge ist allerdings sehr hoch - und das bei einigen in der Tat lebenslang.
Es gibt auch Essstörungen ohne äußere Beeinflussung
Hallo,
ich war ebenfalls selbst von einer atypischen Anorexie betroffen. Allerdings war dabei die Essstörung nicht das Problem, sondern nur das Symptom.
Um an die Ursachen zu kommen, bedurfte es mehrjähriger, teilweise auch stationärer Therapie.

In dem Maße, in dem es mir psychisch insgesamt besser ging, reduzierte sich die Esstörung von selbst. Heute kann ich "schlechte" Tage als Anzeiger für meine Gesamtverfassung werten und weiß, wie ich damit umgehen kann.

Allerdings denke ich, dass sich die Ursachen bei den verschiedenen Formen von Essstörungen unterscheiden, und dass auch verschiedenste Persönlichkeitsmerkmale und traumatische Erfahrungen eine große Rolle spielen.

In jedem Fall kann ich die Meinung nicht unterstützen, dass z.B. Magersucht nur durch Schlankheitswahn von außen ausgelöst wird!
********5_bw Frau
198 Beiträge
@*****ime

Der Vergleich mit einem trockenen Alkoholiker wird zwar gerne genommen, hakt für meine Begriffe allerdings: Ein Alkoholiker MUSS Alkohol fürdahin meiden, weil sein Körper auf den Stoff entsprechend reagiert und immer reagieren wird. Jemand, der an Magersucht leidet / litt muss wohl oder übel mit dem Medium Essen umgehen, weil´s nun mal nicht anders geht.

auch wenn ich selber diesen vergleich hier schon verwendet habe, gebe ich einerseits seiner argumentation recht.. jedoch geht es mir bei dem vergleich nicht um das jeweilige medium, seis essen oder alkohol, sondern, dass es ähnliche verhaltensmuster hat...meist bekommt man die probleme mit "seinem" medium, wenn man in gewisse verhaltensmuster fällt..egal um zu flüchten, sich zu kontrollieren..usw...mir schaute mal ein zahnarzt in den mund und fragte mich, ob ich jemals süchtig gewesen wäre, auf meine antwort, ich sei magersüchtig gewesen, meinte er nur, sucht ist sucht...was mich auch irgendwie geschockt hat...aber irgendwo hatte der man auch recht...man kann lernen und an sich arbeiten um diese verhaltensmuster zusehen und damit anders umzugehen...jeder für sich..nur ohne hilfe ist das meist unmöglich...

auch denke ich, kann man nicht zwingend nur die medien und models als alleinige ursache verantwortlich machen...sondern meist ist es dann ein faktor von vielen, die dann zur essstörung führen...meist ist es eher ein kreisel aus mehreren faktoren, die dann in einen strudel führen, aus dem man irgendwann nicht mehr rauskommt geschweige denn garnicht sieht, dass man sich in ihm befindet...

lg nemesis
@****sis

Sucht ist Sucht...

Hmmm, ich würde sagen: Jein.

Klar sind es vornehmlich die inneren Strukturen und Verhaltensmuster, die problematisch sind und die es vor allen in der Psychotherapie zu bearbeiten gilt.

Aber in der Ausbildung von Psychotherapeuten wird

a) bereits unterschieden in stoffgebundene (z. B. Alkohol, Drogen, Medikamente etc.) und nicht stoffgebundene Süchte (z. B. pathologisches Glücksspiel, Kleptomanie oder Pyromanie)

und die Essstörungen nehmen sogar

b) inzwischen ein gesonderten Kapitel ein. Manche Experten sind der Ansicht, dass es sich hierbei eher um eine Persönlichkeitsstörung als eine klassische Sucht handelt.

Aber diesen Streit sollten die Experten unter sich führen. Und Mediziner und Psychologen sind sowieso ein Fall für sich *zwinker*
Trotz allem
ist es extrem schwer für eine Beziehung sowas durchzustehen. Ich habe es mit einer langjährigen Partnerin erlebt und es ist die Hölle wenn jemand nach dem essen an Weihnachten z.B. ins Bad rennt. Es geht garnicht. Zumal die reaktion wenn man die Person drauf anspricht von anschreien bis angreifen reicht. Ich möchte soetwas nie mehr erleben.
@*****ime

Also ich litt/ leide definitiv NICHT unter einer Persönlichkeitsstörung, wohl habe ich aber nach Jahren der Überanpassung (Anpassungsstörung) und einer Dysthymia eine schwere depressive Episode entwickelt (also dekompensiert) und in diesem Rahmen trat die Essstörung auf- quasi als Hilfeschrei, der für alle sichtbar war.

Ich denke, dass nicht restlos alle Ursachen für Essstörungen schematisch erklärt werden können, es spielen zu viele persönliche Erfahrungen, Persönlichkeitsmerkmale und Umweltfaktoren bei so etwas eine Rolle!
@*********_Girl

Hmmm...

...mit den Persönlichkeitsstörungen ist das (meines Wissens) eine wesentlich kniffeligere Sache als mit diversen anderen psychischen Störungen. Persönlichkeitsstörungen haben nämlich einen fließenden Übergang zu dem, was man umgangssprachlich als "normal" bezeichnen kann.
Beispiel: Jemand ist ordentlich - pedantisch - zwanghaft ordnungsfanatisch.
Mir hat man das in einem Seminar mal so erklärt: "Zu einer Persönlichkeitsstörung, die man therapieren muss/sollte, wird es dann, wenn der Betroffe selbst sich gestört fühlt."
Diagnose: Extrem schwierig.

Das Buch "Weiblicher Narzissmus - Hunger nach Anerkennung" geht eben von der narzisstischen Persönlichkeitsstörung als einem wesentlichen Kriterium für die Entstehung einer Essstörung aus. Wie eine solche Persönlichkeit zustande kommt, ist natürlich sehr vielschichtig, da müsste man sich den Einzelfall ansehen.

Natürlich ist dies nur eine Sichtweise von vielen - für mich persönlich allerdings eine, die wesentlich sinniger ist als der Alkoholikervergleich. Denn, man kann es drehen und wenden, wie man will: Essen muss der Mensch, also muss er auch lernen, wieder mit Essen umzugehen. Ein Alkoholiker dagegen muss lebenslang die Finger vom Alkohol lassen, weil sein Körper entsprechend reagiert. Dieselbe Seminarleiterin wie oben erwähnt, meinte auch: "Der Vergleich ist eher eine Art Richtwert, aber nicht 1:1 übertragbar."

Ich denk mal, über dieses Thema sind bereits genug Diplom- und Seminararbeiten geschrieben worden - die sich letztlich auch für eine der vielen Argumentationslinien entscheiden mussten, sich inhaltlich sehr untersscheiden, aber jede für sich Sinn machen würden. Wir werden hier wohl kaum eine Universallösung finden. *g*

Letzendlich gilt auch für Psychologen manchmal das gleiche wie für Ärzte: Zweite Meinungen können nie schaden. *zwinker*
@*****ime

Hm, ich glaube, an dieser Stelle wird es jetzt wirklich schwierig, da auch noch die Neurose ins Spiel kommt (gerade, wenn du schreibst:
Beispiel: Jemand ist ordentlich - pedantisch - zwanghaft ordnungsfanatisch
.

Aber so weit möchte ich mich hier nicht aus dem Fenster lehnen, ich bin keine Psychologin oder Psychotherapeutin.

Natürlich braucht man, besonders zur Diagnosestellung, Kriterien, an denen man Krankheitsbilder festmachen kann.
Aber wie du schon sagst: jede/r erlebt es individuell, und auch die jeweilige Behandlung sollte individuell auf den/ die Betroffene/n zugeschnitten sein. Schema F hilft hier wohl niemandem weiter.
@*********_Girl
Hmm, sorry, wenn ich dir da inhaltlich widersprechen muss: Die zwanghafte Persönlichkeitsstörung und Zwangsstörungen (als Neurose im weitesten Sinne) sind nicht unbedingt dasselbe, aber das äußere Erscheinungsbild kann sehr ähnlich sein, das stimmt wohl.

Aber wie auch immer: Ich denke, verschiedene Sichtweisen eröffnen auch verschiedene Möglichkeiten - und wem welche Methode am besten hilft oder wer sich bei welchem Therapeuten am besten aufgehoben fühlt ist ohnehin eine indidivuelle Frage, die jeder für sich selbst beantworten muss.
Das allein ist schwer genug, denke ich.

Jedenfalls Daumen hoch für alle, die den ersten Schritt getan haben und gleich mehere Daumen für die, die´s gepackt haben!
*******ende Frau
2.685 Beiträge
Essstörungen gehören zu den Psychosomatischen Erkrankungen wenn man es genau nehmen würde.
Allerdings kann eine Essstörung auch in einer Kombination, mit einer anderen psychischen Störung stehen (borderline,multiple Persönlichkeitsstörungen e.t.c)
Ursachen von Esstörungen sind soziale, biologisch-genetische, familiäre und Persönlichkeits-Faktoren.
Genug zur Aufklärung *tipp*

Nur im Endeffekt ging es hier um die Frage ,wie es ist mit einer Essstörung zu leben und wie Mitmenschen damit umgehen.
meine...
beste Freundin hat eine Essstörung bzw. sie ist darüber weg. Durch längeren inneren Kampf gegen die Störung anzugehen. Mit ärztlicher Hilfe. Mit Psychologischer Unterstützung.
Allein wird man kaum damit fertig und hat keinen Erfolg. Die Unterstützung auch seitens der eigenen Familie bzw. der Freunde trägt zusätzlich dazu bei eine Besserung zu erreichen.

Für sie war es unheimlich hilfreich, wenn man sie nicht auf ihr Essverhalten angesprochen hat. Sie musste sich dass selbst, nur zusammen mit ihrem Arzt, erstellen und in ihren Alltag einbauen.

Leider kam es immer wieder zu kleinen Sticheleien seitens ihrer Eltern. Warum isst du heut soviel, warum dies und dass, warum isst du zum Frühstück gar nichts, warum zum Eis keine Sahne und und und...
Sie haben sich vielleicht nichts dabei gedacht, doch für sie war es sehr verletztend. Es trifft die Seele. Es muss nicht sein.

Durch die Essstörung ist die komplette Verdauung durcheinander. Daher weiß sie allein was für sich ok ist. Sie kennt ihren Körper. Sie allein.

Ich bekräftige sie damit ihr einfach nur zuzuhören, für sie da zu sein, wenn sie mich braucht. Ihr Komplimente zu machen. Wir freuen uns gemeinsam über jedes Kilo dass sie zunimmt *g*

lg
wildflower78
Argh, na das is ja ´ne tolle Hilfe von den Eltern.

Keine Sahne, ja, du meine Güte, ich ess auch keine Sahne, weil ich´s nicht mag...

Andererseits: Selbst wenn Angehörige das Problem erkannt haben fühlen sich diese meist ziemlich hilflos. (Und gerade bei Essstörungen kommt da gern auch mal eine familiäre Thematik und, unterschwellig, auch immer eine gewisse "Schuldfrage" auf...)

Einerseits ist es natürlich sehr sinnvoll, jemanden in Sachen Essen auf sein Bauchgefühl hören zu lassen. Eine meiner Dozentinnen (Kinder- und Jugendpsychiaterin an einer Klinik) erklärte in einem Seminar mal, es sei nicht grundverkehrt, sich in Sachen Essverhalten an einem Kind zu orientieren. Kinder hören buchstäblich auf ihr Bauchgefühl, und wenn sie sich zum Beispiel mit lauter Süßkrams vollfuttern, dann braucht der Körper auch gerade was Süßes. Sowas, so ihre Ausführung, hätten wir Erwachsenen bisweilen völlig verlernt.

Andererseits kann das auch eine Gratwanderung sein: Essgestörte haben ja eben gerade das noch viel mehr verlernt: Ein vernünftiges Verhältnis zu ihrem Körper und ihrem Hungergefühl (das ja bisweilen wirklich völlig weg sein kann).

Für manch einen ist es demnach sicher nicht zwingend schädlich, wenn jemand zumindest ein Auge auf die Ernährung und das Essverhalten hat (OHNE ihr dabei reinzureden) - oder zumindest aufmerksam beobachtet, ob die Kilos vielleicht wieder runtergehen...
ja...
da hast du Recht. Sie denkt auch so. Dass Bauchgefühl muss wieder stimmen.

Wenn sie Lust bekommt auf irgendwas, dann isst sie es. Aber die Selbstkontrolle sagt ihr wann Schluss ist.
Selbstkontrolle aber nicht in dem Sinn dass sie überlegt dadurch nicht zunehmen zu wollen. Sondern ob es für sie ok ist und es ihr gesundheitlich nicht schadet bzgl. Verdauung. Da hat sie noch Probleme. Und sie weiß, wie schon geschrieben, am besten wie weit sie gehen darf.

lg
wildflower78
Ja, klar.

Erst mal muss das körperliche ja überhaupt wieder einigermaßen im Lot sein.

Man sagt ja auch in den Kliniken nicht umsonst, dass man unter einem bestimmten Mindestgewicht mit einer Psychotherapie gar nicht erst anzufangen braucht.
Ach ja, tolle Tipps und blöde Sprüche kenne ich auch zur Genüge... am Besten kommt immer: "Mädchen, du mußt mal mehr essen, du bist zu dünn!"
Danke, das sitzt immer noch- und immer wieder.
Zum Einen, weil ich kein kleines Mädchen mehr bin, das bevormundet werden möchte, zum Anderen, weil es ja nunmal leider so einfach nicht ist...
Aber so viele Menschen erlauben sich ein Urteil, ohne eigentlich zu wissen, wovon sie da reden. Und eigentlich interessiert es sie auch nicht.
Meine Nachbarin war der Oberhammer- "Du bist ja wohl hoffentlich nicht essgestört. Also, solche Klappergestelle, das geht gar nicht, die sind doch echt nicht normal."
Nein, natürlich bin (war) ich nie essgestört! Ich habe halt einen regen Stoffwechsel, außerdem rauche ich... *zwinker* hat sie geglaubt.
ja, es ist faszinierend, dass man sich ständig für Alles rechtfertigen muß- und darüber hinaus ziemlich anstrengend...
Bulemie ist mir bestens bekannt, eine ehemalige Bekannte/Affäre hatte dies, bzw. noch immer.

Es stecken div. Themen dahinter, die aufgelöst werden können, bei entsprechendem Heranführen, Ansehen, Annehmen und syst. Aufstellung.

Aber grundlegend, sollte es nicht verschwiegen werden.

Für Leute mit "offenen" Augen und Wahrnehmung, nichts, was man übersehen könnte.

Mein Rat wie üblich: steigt für euch selbst, wer betroffen ist, aus üblich, gängigen Gedankenmustern aus. Geht den energetischen Weg, macht euch offen dafür, hört auf euren Bauch und sperrt eure Sinne auf, wen man euch als Hilfe zur Seite stellt.

hg

david
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