Herr Beautyofdarknes schreibt hier…
Es gibt eine schöne Textzeile von Olli Schulz, die da lautet „ich kannte mich nicht gut genug, um zu dir ehrlich zu sein“. Jetzt will ich dies nicht für Deinen kulturellen oder religiösen Background in Relation setzen. Dafür kenne ich mich da zu wenig aus und weiß nicht, welche Auswirkungen welche Entscheidung haben wird.
Aber ich kenne diese Thematik aus meiner ersten (!) Ehe. Ganz wichtig ist erstmal, dass Du für Dich reflektierst, was Deine Bedürfnisse sind. Reizt Dich einfach der experimentelle Sex, reizt Dich der Sex speziell mit Männern, reizen Dich Männer oder bestimmte Männer per se?
Dann musst Du Dir leider, da führt kein Weg dran vorbei, klar werden, was Du möchtest und brauchst um glücklich zu sein. Das geht nicht über Nacht und Anmerkung an andere Kommentare hier, dass weiß man auch nicht sofort, denn dies wird von vielen Faktoren beeinflusst. Aber das ist essenziell, wie möchtest Du leben?
Denn wenn Du feststellen solltest, dass Dich ein Leben ohne entsprechenden Sex oder auch mehr unglücklich macht, dann musst Du irgendwann fair zu Deiner Frau und zu Dir selbst sein. Glaub mir, ich habe lange Zeit gedacht, ein paralleles Leben und Ausleben würde funktionieren, am Ende macht das alles aber schlimmer. Und das ist der schmerzhafte Punkt, denn man hat ja Gefühle für die andere Person.
Sprich, wenn Dir klar ist was Du willst und brauchst, dann rede mit ihr (auch vorsichtig anteasern und vorwagen). Das ist auch ein Prozess und rechne mit drei eventuellen Ergebnissen.
1. Sie ist verständnisvoll und hegt vielleicht sie ähnliche Vorlieben. Dann Bingo alles gut.
2. Sie kommt nicht damit klar. Das Gemeine ist, aus ihrer Sicht sind alle Möglichkeiten genommen um Dich zu kämpfen, weil sie eben kein Mann ist. Vielleicht hält sich Dich für homosexuell, was auch immer. Dann müsst ihr durch das Tal der Tränen und durch den Schmerz gehen. Aber glaube mir, dass wird am Ende für beide befreiend sein und erspart Euch viele Lügen und Leid
3. Sie findet es nicht gut, sagt aber, dass sie es akzeptiert. Hier kommt wieder die Frage was Du willst. Findet Ihr einen Mittelweg? Am Ende wird das Thema immer wie ein rosa Elefant im Raum stehen und ich weiß, am Ende will man ja schöne Dinge zusammen erleben. Schwierig, kommt auf die Personen an.
Es ist und wird nicht leicht. Ich persönlich hätte diesen Weg, bei mir war es eine Trennung ohne das meine Bisexualität bekannt wurde, fünf Jahre eher gehen müssen, habe aber mich selbst und damit auch sie, lange belogen.
Ich wünsche Dir da alles Gute