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Die wichtigsten BDSM-Rollen
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Die wichtigsten BDSM-Rollen – oben, unten und dazwischen

********chaf Mann
7.480 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von *********lana:
Ich mag Zuckerbrot und Peitsche. Sein Zuckerbrot besteht allerdings nicht aus der Belohnung nach was auch immer. Sein Zuckerbrot besteht aus seinem Dienen, mit allen Dingen, die mir gut tun....um es mal vereinfacht auszudrücken.

Naja, idealerweise ist es immer Zuckerbrot. Für beide. Selbst die Peitsche.

*g*
*******987 Frau
8.409 Beiträge
Zitat von ********chaf:
Naja, idealerweise ist es immer Zuckerbrot. Für beide. Selbst die Peitsche.
Je nachdem, wie ich das auslege, stimme ich entweder zu oder nicht. Ja, beide sollten sich generell mit dem wohlfühlen, was sie miteinander tun. Hat einer von beiden das Gefühl, der nächsten Begegnung nur mit Angst entgegen zu blicken und nicht zum Großteil mit Freude, dann läuft etwas sehr, sehr schief und das ist nicht gut. In so fern ja, es soll für beide immer Zuckerbrot sein.

Aber nein, die Peitsche muss kein Zuckerbrot sein. Die Peitsche darf auch einfach Mal nur fies weh tun und sonst nix. Knien ist einfach anstrengend und unbequem. Praktik X ist eben einfach Mal nur demütigend und Praktik y eklig und Praktik zu langweilig. Und das darf in der konkreten Situation auch einfach Mal so sein. Weil man gerne tut, was die Herrschaft will. Weil man es gerne aushält, damit die Herrschaft es genießen kann. Weil es manchmal Training ist und manchmal Hilfe zum besser werden und manchmal auch einfach nur, weil der Sadist gegenüber es genießt, dich jammern zu hören, eben weil es aua und anstrengend ist. Wäre es Zuckerbrot, wäre es nicht aus und nicht anstrengend und dann hätte die Herrschaft gar nicht, was sie wollte. Und ich hätte es dann auch nicht. Denn es tut mir gut, mich anzustrengen und auszuhalten. Das will ich können, das will ich lernen. Wie könnte ich das, wenn alles nur Zuckerbrot wäre?

Um ein konkretes Beispiel zu geben: ich habe Fehler gemacht. Ich werde irgendwann eine symbolische Strafe dafür bekommen. Ja, ich habe Angst vor der Strafe, denn die ist kein Zuckerbrot. Aber ich habe keine Angst vor meiner Herrin und auch nicht vor unserem nächsten Treffen. Das ist der Unterschied. Ja, für mich ist jedes Treffen Zuckerbrot insgesamt. Aber trotzdem ist nicht jede Aktion bei einem Treffen nur Zuckerbrot. Und das muss eben auch nicht.

Will ich die Schmerzen von den Schlägen? Nein, ganz und gar nicht. Würde ich wollen, dass ich die Strafe nicht bekommen würde? Nein. Ich wünschte, ich hätte keinen Anlass gegeben. Aber das ist eben was anderes. Ich will sie trotz der Schmerzen, nicht wegen.

Andersherum: wöllte ich angekündigte Belohnungen für gutes Verhalten? Nein. Ich will kein Zuckerbrot. Ich will, dass meine Herrin tut, was sie will, egal was das ist. Das heißt aber nicht, dass ich nicht will, dass schöne Sachen für mich passieren. Aber eben weil meine Herrin es will, nicht meinetwegen.
********chaf Mann
7.480 Beiträge
JOY-Angels 
Ohh, @*******987 , ich könnte so ziemlich alles von dir jetzt zitieren, irgendwie finde ich gerade alles großartig, was du geschrieben hast. Und so grandios formuliert, wunderbar. *love*

Darum nur, siehe das bitte nur als Referenz für alles andere, was du schriebst:

(...) wöllte ich angekündigte Belohnungen für gutes Verhalten? Nein. Ich will kein Zuckerbrot. Ich will, dass meine Herrin tut, was sie will, egal was das ist. Das heißt aber nicht, dass ich nicht will, dass schöne Sachen für mich passieren. Aber eben weil meine Herrin es will, nicht meinetwegen.

Das trifft es aber sowas von auf den Punkt. *top*

Ich möchte es auch. Dass für mich (unterm Strich, nicht direkt mittendrin) schöne Dinge passieren.
Aber wirklich nur dann, wenn sie es auch will. Egal, was es ist.
Wenn ihr Wille mein Wohl ist, dann ist das so. Aber das ist dann auch genau die richtige Reihenfolge!

Ihr Wille.
Mein Wohl.
Nicht andersrum. *nein*
*******987 Frau
8.409 Beiträge
Zitat von ********chaf:
Aber wirklich nur dann, wenn sie es auch will. Egal, was es ist.
Wenn ihr Wille mein Wohl ist, dann ist das so. Aber das ist dann auch genau die richtige Reihenfolge!
Ganz meine Meinung. Ich sag mal so, es ist aber natürlich schon schlau, sich auf jemanden einzulassen, von dem man weiß/denkt, dass eins seiner Ziele auch Subs Wohl ist. Denn es wäre ja gelogen, zu behaupten, dass das tatsächlich egal wäre.

Man muss da ganz klar differenzieren: das Wohl von Sub sollte Dom immer irgendwie am Herzen liegen, aber das Wohl ist nicht immer das Wohlfühlen oder Wohlbefinden. Das ist nicht das gleiche.
Würde meine Herrin auf mein Wohlbefinden/wohlfühlen achten, gäbe sie mir keine Schläge, die tun mir nämlich weh und sind anstrengend. Ich fühle mich nicht wohl, wenn ich geschlagen werde. Aber dann könnte sie nicht tun, was sie will.
Stattdessen achtet sie auf mein Wohl und
• hört auf, wenn meine Grenze erreicht ist (am besten, ohne, dass ein Stopp von mir kommen muss, aber das geht erst, wenn man sich besser eingespielt hat.)
• gibt zwischen oder nach den Schlägen auch positive körperliche Reize
• bringt mich in ein Mindset in dem ich das besser ertragen kann und hält mich dort
• achtet auf einen guten Sitz der Fesseln und eine gute Position.

Das sind so Dinge, die mir zeigen, dass jemand mein Wohl im Kopf hat. Und ich finde, sowas ist wichtig. Obwohl ich es natürlich nicht gerne zugebe, weil ich manchmal glaube, dass es mir wirklich nur wichtig sein sollte, dass Dom tut, was er will. Aber das ist der Punkt: wenn man sich sicher ist, dass demjenigen mein Wohl wichtig ist, kann ich danach, nachdem ich mich demjenigen übereignet habe, die ganze Zeit so denken und mir passiert trotzdem nichts schlimmes. Aber man darf im Hinterkopf den Verstand natürlich trotzdem nicht ausschalten. Gelegentlich zu überprüfen, ob das noch stimmt, wovon man ausgeht, ist definitiv eine gute Idee.

Ich möchte auch noch mal ausdrücklich betonen, dass das nur ist, wie ich denke und was mir wichtig ist. Es gibt so viele andere Arten vorzugehen und die können genauso richtig sein.
Ich finde es zum Beispiel auch legitim zu sagen: mir ist es wichtig, dass ich mich bei BDSM wohlfühle, weil ich mir wichtig bin und meine knappe Zeit nicht mit Sachen verbringen mag, die mir kein gutes Gefühl geben. Deshalb suche ich mir jemanden, der nur Dinge mit mir tut, bei denen ich mich wohlfühlen kann und nicht die anderen. Finde ich absolut logisch, ist halt nicht meine Herangehensweise.
*********acht Frau
7.362 Beiträge
Ich lege mich auch gerne ins Zeug und halte auch gut was aus, wenn ich ein Ziel vor Augen habe. Ich verlange auch von 'Untergebenen', dass sie meine Leitung anerkennen (bzw. setze es voraus und achte auf Umsetzung/Einhaltung). Das aber lieber im 'äußeren' Leben (Beruf, Ehrenamt) und nicht privat mit meinen lieben Bösen. Privat ist alles, was ich tue, reiner Spaß. Spiel. Lockeres Vergnügen. Freiwillig. Improvisation. Ein kleiner einvernehmlicher Kampf um die Oberhoheit. Und speziell aus diesem freiwillig-improvisierten, konstruktiven Miteinander entsteht für mich der besondere flow meines BDSM. Wäre es echt, würde Sub sich in vorauseilendem Gehorsam unterwerfen, dienen, aushalten, still leiden, wäre mir schnell langweilig. Ich suche die Herausforderung, und die besteht für mich nicht im Annehmen von gefühlt passiver Leidensfähigkeit oder Dienstbarkeit, sondern in der dynamischen Auseinandersetzung, im Ringen miteinander, in dem man das gleiche Ziel verfolgt: Kein Ergebnis, sondern den flow des Agierens. Mir also die Brats, bitte, die Widerspenstigen, die Switcher und die, die keine devote Ader haben.

Daher ist es wichtig für Neulinge, sich selbst erstmal in diesem breiten Spektrum von "ist alles richtig echt" bis "Spielchen gefällig" zu orientieren. Und zwar unabhägig davon, was der/die eine oder andere für wahres BDSM hält. Am Ende definiert es jeder für sich und die Gemeinsamkeit entsteht dadurch, dass Bondage (Shibari, Fesselung, Fixierung...), Disziplin (Forderungen, Aufgaben, Strafen, Erziehung), Dominanz, Unterwerfung (oder Dienen), Sadismus oder Masochismus (Lustschmerz) Elemente sind. Wie viel und in welcher Reihenfolge und Intensität, das bleibt jedem selbst überlassen. Nur einvernehmlich muss es sein, bzw. ein Metakonsens herrschen.

So einfach isses.
*****222 Mann
9 Beiträge
*knuddel*
Zitat von *******itze:
Ist ein Masochist nicht das schlimmste, was einem Sadisten passieren kann?

Meiner Erfahrung nach gibt es neben Sadisten der Kategorie I (die aus der direkt durch den physischen oder psychischen Schmerz entstandenen sexuellen Erregung ihres Gegenübers Lust ziehen) und Sadisten der Kategorie II (die aus dem realen Leid ihres Gegenübers Lust ziehen) auch Masochisten der Kategorie I (die direkt aus dem physischen oder psychischen Schmerz Lust ziehen) und Masochisten der Kategorie II (die aus real empfundenem Leid über Umwege [Ertragen, weil er es will, Ausgeliefertsein, Zwang, Aushaltenmüssen, Schlechtbehandeltwerden] Lust ziehen). Und natürlich gibt es Mischformen.

Es müssen sich wie immer nur die Passenden finden. Wobei bei Sadisten und Masochisten der Kategorie II ein festes und stabiles Gerüst aus moralischen und ethischen Werten vorhanden sein sollte, sonst wird es leicht (selbst-)zerstörerisch.

An einem rein und ausschließlich devot veranlagten Menschen SM-Praktiken auszuführen, halte ich übrigens für sehr fragwürdig, zumindest in dem Kontext, wie ich Devotion (hat rein gar nichts mit BDSM zu tun und dieser Mensch wird ohne masochistische Neigung wohl von sich aus niemals im BDSM landen) verstehe.

(Das Mädchen)
Also wenn man Lust aus der Lust des anderen zieht… 🤔
********ious Mann
3.006 Beiträge
Zitat von *********_girl:
An einem rein und ausschließlich devot veranlagten Menschen SM-Praktiken auszuführen, halte ich übrigens für sehr fragwürdig, zumindest in dem Kontext, wie ich Devotion (hat rein gar nichts mit BDSM zu tun und dieser Mensch wird ohne masochistische Neigung wohl von sich aus niemals im BDSM landen) verstehe.

Ich bin mir nicht sicher, ob man diese durchaus typ. Leidensfähigkeit devot veranlagten, nicht auch dem mentalen Masochismus zuordnen kann. Schließlich sind sie es, die mir sagen- mach mit mir was ich nicht will! Und keine von ihnen war entsprechend maso. Im Gegenteil. Sie haben es gehasst. Aber sie hätten es nicht getan, wenn sie nicht doch etwas davon gehabt hätten. Und vielleicht führt das zu meinem nächsten Punkt...

Zitat von *********_girl:
Es müssen sich wie immer nur die Passenden finden. Wobei bei Sadisten und Masochisten der Kategorie II ein festes und stabiles Gerüst aus moralischen und ethischen Werten vorhanden sein sollte, sonst wird es leicht (selbst-)zerstörerisch.

... dass ich es nicht ertragen könnte, würde ihr Leid sinnlos sein und ins Leere laufen. Sie tun es vlt nicht für sich aber für mich. Und ich weiß das über die Maßen zu schätzen und zeige das auch entsprechend. So schließt sich der Kreis. Und wenn es ihr nicht gut geht, gehts mir auch nicht gut. Und das ist kein Zustand. Es gibt nur einen annehmbaren Zustand und der ist das Wohlbefinden. Und manchmal empfindet man das als umso wertvoller wenn es das Produkt von Leid ist. Und darum geht es sich dann- aus dem einfachen Wohlbefinden ein unbezahlbares zu machen. Etwas, dass einem nicht jeder bescheren kann. Etwas, das einem förmlich abgerungen und erst durch Umwandlung verwertbar wird. Und das ist dann mein Job.

Und irgendwie, ich weiß es nicht und kann es nicht erklären- wenn sich die dazu passenden begegnen, spürt man das und man weiß es, ohne auch nur ein Wort darüber zu verlieren. Dann, und nur dann, fühlt es sich richtig an. Unbezahlbar!
Zitat von ********ious:
Schließlich sind sie es, die mir sagen- mach mit mir was ich nicht will!


Diesen Ausspruch würde ich auch ganz klar dem mentalen Masochismus zuordnen.
Ich sage das nicht. Ich sage: Mach mit mir, was DU willst! Wenn ich das dann zufälligerweise auch gut finde, dann bin ich froh und erleichtert. Wenn nicht, dann muss ich eben da durch und bin froh, wenn es vorbei ist.
Aber ich genieße in jedem Fall, dass er macht, was ER will und sich nicht um meine Befriedigung kümmert.
Auch das rechne ich zum mentalen Masochismus. *g*

Ich glaube ausschließlich devote Menschen würden sagen: Ich mach mit dir, was dir gut tut. (Ist auch oft mein Motto. *happy*)

(Das Mädchen)
*********acht Frau
7.362 Beiträge
Nö. Das mache ich auch - also, was Sub gut tut. Also Aua und blutige Striemen oder auf dem Boden rumrutschen. Ich mag es, wenn es ihm gefällt, das ist so schön pervers. *g*
*******987 Frau
8.409 Beiträge
Ich finde es unnötig, so schwammige Trennlinien zu zeichnen.
Ich sage nicht, dass es keine Unterschiede gibt oder, dass die Unterschiede nicht wichtig sein können. Ich denke nur, dass es viel sinnvoller ist, denjenigen, von dem man es wissen will, wie er funktioniert, zu fragen "was denkst du" anstatt "was bist du", beziehungsweise nicht nur "Was bist du", sondern vor allem "Was bedeutet es für dich, das zu sein". Denn zwei verschiedene Menschen können sagen "ich bin devot" und können doch beide ganz unterschiedliche Dinge damit meinen. Nur als Beispiel:
Der eine könnte sagen, das bedeutet, dass er jeden Wunsch von den Augen abliest und schon im Voraus agiert, damit Dom gar nicht erst sagen muss, was er will. Und der andere könnte sagen, dass es bedeutet, dass er sein eigenes Handeln und Wollen komplett hintenan stellt und sich komplett der Kontrolle des anderen hingibt und nur dann etwas tut, wenn der andere den Impuls dafür gibt, er sozusagen dem Dom überlässt, die Geschwindigkeit zu bestimmen. Und alles mögliche dazwischen ist natürlich auch möglich.
Es ist genauso devot, wenn Sub vor Ankunft ihrer Herrschaft dieser ein schönes Bad einlässt und alles für eine Wellnesssession für Dom vorbereitet, einfach weil ihr gerade danach ist und sie Dom verwöhnen möchte wie wenn Sub vor Ankunft ihrer Herrschaft alle Aufgaben erledigt, die diese ihr gegeben hat und sonst nichts anderes tut, sondern abwartet, was Dom als nächstes von ihr verlangt um nicht unangemessenerweise eigene Entscheidungen zu treffen, die ihr nicht zustehen.

Das meine ich damit, dass man lieber danach fragen sollte, wie derjenige sich sein Handeln vorstellt und nicht danach, mit welchem Begriff er sich belegen würde.
*****976 Paar
15.238 Beiträge
@*******987 Dankeschön genau meine Sichtweise auf die Definitionen im BDSM, nur viel besser formuliert.

Lg. M *hutab*
*********h_BZ Mann
83 Beiträge
Je nach Konstellation, als Puppy definitiv als Sub und ich werde nie etwas anderes sein gegenüber meiner Herrin. Aber gegenüber einer devoten Mitspielerin (vielleicht auch Hündin oder Katze) würde ich schon meine sadistische Arder zeigen, aber ein Dom oder gar Master bin dann lange noch nicht. Es wäre überhaupt nicht Authentisch und ein Möchtegerndom ist auch peinlich. Wahrscheinlich bin ich der Master eher im Alltag, zumindest beruflich.😏
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