Aktzeptanz und "Ausrüstung"
Also ich fühle mich mit meiner Nacktheit in "meinem Kino" dort voll aktzeptiert. Die Betreiber ermutigen das auch: jeder kann sich dort so bewegen, wie er mag - nackt, Fetisch, Dessous, Strassenkleidung ... Ich habe auch nicht den Eindruck, bei den andern Gästen damit Ablehnung zu produzieren - ich halte ja auch nicht jederman gleich meinen Dödel unter die Nase und grabsche rum: im Gegenteil, ich bin was "mitspielen" anbelangt äusserst zurückhaltend, warte regelmässig auf eine sehr deutliche Einladung ...
Ich ziehe mich auch sofort aus, wenn ich das Kino betrete, packe meine Klamotten in den Spind bis auf Rauchzeuch und Schwanzringe, halte häufig noch einen kleinen Plausch mit den Leuten an der Kasse, und dann gehts rein ins Vergnügen. Der Spindschlüssel bleibt, wie im auch im Club üblich, am Tresen. Von den Spinden machen viele Gebrauch - nicht immer, um sich völlig nackt auszuziehen, aber um wenigstens ein bischen mehr Luft an die Haut zu lassen ... erst recht in der kalten Jahreszeit ist das ganz praktisch.
Hygienisch gesehen sollte man wirklich was unterlegen, wenn man sich hinsetzt oder -legt, ich finde nix dabei, ein Handtuch mitzuschleppen - es empfiehlt sich eine Wahl von Farbe und Design, die zum Genius Locii passt, also nicht zB. hellblau mit rosa Blümchenmustern am Rand.
Selbstverständlich ist das nicht in jedem Kino empfehlenswert - in meinem Stammkino jedenfalls ist es weitaus sauberer, als in den meisten Restaurants, die ich kenne.
Wer noch nie nackt im Kino war, für den ist es vielleicht empfehlenswert, erst mal ein bischen die Lage zu checken: wenn es Spinde gibt, ist es schonmal gut. Man sollte sich auch nicht scheuen, die Leute hinterm Tresen oder an der Kasse offen zu fragen: ob es ok ist, wenn man sich ganz nackt auszieht. Die Standartantwort ist: solange sich niemand gestört fühlt.
Klar ausgesprochen sollte meiner Erfahrung nach folgendes:
Man kann so gut wie in jedem Kino nackt sein und sich geil zeigen. Das sollte man aber keinesfalls plump und rücksichtslos tun - "total zeigen" nur dann, wenn man signalisiert bekommt, daß es erwünscht ist. Ebenso halte ich es für sehr empfehlenswert, sich mit Annäherungs-Inititativen vielleicht einen Zacken mehr zurückzuhalten, einen Gang runterzuschalten.
Umgekehrt passiert es immer wieder, daß man als zeigefreudiger Nackter Annäherungen und Berührungen von Leuten hervorruft - "provoziert" - die nicht unbedingt ins eigene Suchschema passen. Sich zu zeigen scheint für einige gleichbedeutend mit "devot" oder "benutzbar" zu sein - und tatsächlich sind auch einige dieser Richtung bei den Nackten dabei ... Wenn einem das nicht gefällt, muß man imstande sein, die Annäherung höflich aber bestimmt zurückzuweisen, ohne selbst dabei aus allen Wolken zu fallen. Das gilt insbesondere für die zeigefreudigen Hetero-Männer, die sich ja schlecht ein Schild "Ich bin Hetero - no Gays & Bi! Hände & Geschlechtsorgane von Frauen jederzeit gern willkommen !" um den Hals hängen ... naja ... wär vielleicht mal ne Idee für ne Tätowierung auf der Hetero-Heldenbrust ?