Uniformmütze in der Öffentlichkeit: Wann tragt ihr sie?

Kommt drauf an, wo du unterwegs bist. Gibt es da militante Veganer? Wenn du nicht gerade einer Motoradgang angehörst, wird man dich vielleicht ins falsche Lager stecken.
Es gibt auch Menschen die sind gar nicht beim Militär, laufen aber so gekleidet rum. Wenn es dir nichts ausmacht, was andere sagen oder denken könnten, mach es. Wenn du damit ein Problem hast, dass dich jemand schief anschaut, lass es.

Liegt doch an Dir und Deinem Selbstbewusstsein, was Du in der Öffentlichkeit trägst.
Wenn es anders aussieht, als das was 90 % der Anderen tragen, dann wirste immer angegafft... und über Dich reden tun die Leute sowieso... von daher...

Ich möchte behaupten, dass eine Leder-Uniform-Kappe, gerade zusammen mit kompletter Leder-Kleidung für die meisten Betrachter nach schwuler BDSM-Szene (Lederszene, Tom of Finland, Village People, ...) aussieht. Selbst ich als jemand, der seit Jahren in der BDSM- und Fetisch-Szene unterwegs ist, und auch eine Menge Homosexuelle kennengelernt hat, also sicherlich in der Hinsicht nicht in völlig unwissenden Vorurteilen denkt, würde, wenn ich jemanden so gekleidet in der Stadt sehe, als erstes darauf tippen.

Ich mag diesen Stil sehr. Meine Latexkleidung ist hauptsächlich von Blackstyle Berlin (einem schwulen Fetischladen) und zeichnerisch ist Tom of Finland durchaus ein Vorbild für mich. Ich hab auch mit solchen Jungs aus der Lederszene (zB bei Blackstyle oder bei MrChaps in Hamburg) nur gute Erfahrungen gemacht. Ich freue mich also immer, so gekleidete Männer zu sehen. Dabei schwingt auch immer ein wenig Neid mit, weil ich den Eindruck habe, dass sie meist lockerer und aktiver leben als viele heterosexuelle Fetischisten.

Nun habe ich gerade in deinem Profil gesehen, dass du heterosexuell bist. Insofern finde ich es cool, dass du diesen klassisch schwulen Stil übernimmst. Ich würde behaupten, dass du damit in der Öffentlichkeit wohl meist als schwul "eingeordnet" werden wirst. Kann dir ja im Grunde egal sein, was "die Leute" von dir denken. Und da ich selbst früher oft als schwul eingeschätzt wurde, kann ich sagen: Man lernt so nicht weniger Frauen kennen - im Gegenteil. Viele Frauen reizt das.

Ich würde das Outfit auch klar im in der homosexuellen Szene einordnen. Es gibt ja ganz viele »Leathermen«, die so herumlaufen. Allerdings laufen die meist kerniger herum, mit fetten Stiefeln, dicken Gürteln und häufig noch Zigarre. Für mich selbst sagt mir der Motorrad- oder Rockerstil nicht so ganz zu, ich scheine eher so der Typ für Anzug und Anzugschuhe zu sein, dann allerdings aus Leder.

Witzigerweise sind die meisten meiner Profilbesucher auf Tumblr oder Bdsmlr homosexuelle Männer, das Outfit kommt da gut an. Wobei man natürlich beachten muss, dass die meisten Nutzer dieser Plattformen auch Männer sind. Und die einzigen Männer, die sich für ein Profil eines Mannes interessieren, sind halt homosexuell 😄.

Irgendwie habe ich Angst davor, als homosexuell eingestuft zu werden. Dabei habe ich da einige im Freundeskreis und finde das total in Ordnung. Ich selbst bin halt heterosexuell, und das ändert sich ja durch die Wahrnehmung der anderen auch nicht. Da bin ich in letzter Zeit aber schon echt besser geworden und kann das inzwischen entspannter sehen. Die Leute, die dumme Sprüche drücken, sind einfach selbst unsicher. Und wenn mir ein anderer Mann ein ernstes Kompliment für meinen Hintern gibt, dann ist das ja auch nur sehr lieb gemeint.

Von daher bin ich da inzwischen deutlich entspannter mit und es macht mir einen Spaß in der Öffentlichkeit Lederhose mit -jacke zu tragen Leute mit meiner Freundin an der Hand zu verwirren. Pech, wenn man so engstirnig durch die Welt geht ☺️

Ah, und wegen den Frauen: Meine Freundin findet es großartig, wenn ich das komplette Lederoutfit trage. Das liegt dann gar nicht so sehr am Material, da hat sie keinen Fetisch für. Vielmehr bin ich an solchen Tagen viel selbstbewusster und traue mich genau das zu tragen, was ich will. Und daher komme ich viel krasser bei ihr an als sonst. Vielleicht wirkt das nach außen auch so.

Zu Schulzeiten hatte ich viel zu große Schlabberklamotten. Das war schon ziemlich furchtbar, aber irgendwie hatte ich Angst meinen Körper sichtbar zu haben. Also habe ich mich damit versteckt. Natürlich wollten die Mädels nichts von mir wissen, war ich doch so unsicher. Auch eine passende Jeans war mir schon zu »tuntig« damals. Und jetzt trage ich enge Lederjeans, und fühle mich wohl damit ☺

Bin seit über 30 Jahren in der Subkultur verwurzelt, also in der Post Punk/Industrial/Wave Ecke, hauptsächlich 70iger und 80iger Jahre und auch viele Jahre demensprechend extrem rumgelaufen.

Dein Outfit würde ich jetzt nicht ausschließlich mit Homosexualität verbinden. Finde Deine Fotos super!

Würde Dich eher ermutigen, auch mit Ledermütze rumzulaufen.

Ein Aspekt, der bisher noch nicht angesprochen wurde ist, daß eine Uniformmütze eben militärisch oder nach "Ordnungsobrigkeit" (Polizei, Grenzschutz, Bundeswehr etc.) aussieht. Gerade in Innenstädten provoziert das geradezu Aufmerksamkeit und Personenkontrolle(!) - wegen einschlägiger Klischee's, wie oben schon erwähnt - und/oder "Anmaßung des (unberechtigten) Tragens von Uniformen von Amts- oder Ordnungshütern"...
Kommt eben darauf an, in welchem Umfeld und Bundesland es getragen wird.

Hallo zusammen,
erstmal nen fettes Kompliment für den Mut, sich öffentlich komplett in Leder zu zeigen! Bei Frauen ist die Kombi Lederhose/Lederjacke ja komplett alltagstauglich - bei Männern doch ehr selten zu finden.

Zu der Uniformmütze - das ist so ne Sache für sich ... Die würde ich in der Öffentlichkeit doch wirklich sehr sparsam einsetzten. Bedingt durch mein "Hobby" Feuerwehr trage ich des öfteren Uniform incl. Mütze in der Öffentlichkeit. Man bemerkt da in den letzten Jahren doch immer mehr skeptische Blicke aus der Richtung "Ist das noch zeitgemäß?". Und auch ganz klar aus der Richtung der Menschen die sehr sehr schlechte Erfahrungen mit Uniformträgern gemacht haben ist da durchaus mit Gegenwind zu rechnen.

Die erwähnte "Anmaßung des Tragens von Uniform" sehe ich nicht als Problem an, das interessiert die Polizei recht wenig so lange das Outfit nicht eine Kopie ihrer Uniform ist.

Was evtl. ein Problem darstellen könnte, ist die Verknüpfung "Schwarze Mütze, Ledermantel -> 3. Reich" - gerade bei den älteren Generationen die live dabei waren könnte das böse Erinnerungen wach rufen, oder bei den Anhängern heutzutage die Hoffnung wecken "Hey da ist einer von uns".

Also, es kommt schon drauf an, WAS für eine Uniformmütze getragen wird. da ich aus der US-Car/Rockabilly/Teddyboy-Szene stamme, sieht man hier schon desöfteren Uniformteile, also nicht nur Mützen. Auch Jacken und Hosen bzw. Kleider bei den Mädchen. Ich selbst trage ggf. auf US-Cartreffen Uniform.
Von daher, warum soll man das nicht tragen können/dürfen ? Ist nicht gleich alles schwul oder so, nur weil ein Mann das trägt. Man muss nur aufpassen, dass man nicht durch seine Uniform das Gefühl erweckt, bei den Streitkräften, Ordungshütern etc. zu sein....aber zB eine amerikanische Cop-Uniform (Hab ich selbst.) ist kein Problem. Und mal ehrlich...was interessierts mich, was andere denken...

Auch ich stehe - wie übrigens auch meine Frau - auf (schwarzes) Voll-Leder - In meiner Fotogalerie finden sich einige Fotos davon.

Für meine Frau und mich bedeutet Leder ein Ausdruck unseres extravertierten Lebensstils - wir zählen zu den ü50 und sind Beide schlank und rank. Enges Leder zeichnet die Figur gut ab. Trotzdem ist es - meiner Meinung nach entgegen zu Latex oder Lack - strassentauglich. In der Öffentlichkeit werden wir dann und wann mal gefragt, wo wir unser Motorrad parkiert hätten - die meisten Leute gehen eben davon aus, dass Leder und Motorräder einfach zusammen gehören. Dabei würde ich zumindest ihre Leder-Outfits eher als rassig-elegant bezeichnen...

Ich gebe zu:

(1) Auch ich hatte, bevor ich vor bald zehn Jahren meine Frau kennen lernte, manchmal etwas Hemmungen, mich in Voll-Leder in der Öffentlichkeit zu zeigen. Und auch ich wurde einmal, als ich derart gekleidet mit der S-Bahn abends in die Stadt fuhr, von einer Gruppe junger Männer, ihrem Akzent nach zu schliessen, mit Ursprung Balkan, als 'Schwubo' bezeichnet. Eine Leder-Uniformmütze zu tragen, kam mir allerdings nie in den Sinn und hätte die Jungs aus dem Balkan wohl noch mehr provoziert.

(2) Es mag wohl einfacher sein, als Paar unisex in Leder aufzutreten als als Mann allein. Meine Frau trägt ihre Leder-Outfits oftmals auch zur Arbeit. Sie arbeitet in der Unterhaltungsbranche und da passt das ganz gut.

Ich trage meine komplette Leder-Uniform -bestehend aus Lederhose, weissem Hemd, Lederkrawatte und Lederjacket- öfters mal auf der Arbeit (Hotelrezeption), aber meistens in der Freizeit. Oder ganz einfach zum einkaufen oder sonstige alltägliche Dinge.
Meine Uniformmütze tragen ich in der Öffentlichkeit nicht ganz so oft, weil ich es mich ehrlich gesagt nicht so wirklich traue. Denn man fällt damit wirklich extrem auf!! Man wird halt regelrecht angestarrt, teilweise schauen die Leute sehr verstört. Aber dann widerum gibt es auch die Leute (Damen die meist älter sind als ich) die mein outfit mit Lederuniform und Ledermütze sehr interessant und ansprechend finden und mich sogar darauf ansprechen. Das ist dann schon ein sehr schöner kick!

Ich war erst gestern in Lederhose und -hemd draußen unterwegs, war ein schön sonniger Tag. Das Outfit hat sich für mich inzwischen ziemlich normalisiert, ich fühle mich damit meistens wohl. Manchmal habe ich so kurze Momente der Zweifel, aber die werden immer weniger.

Die Uniformmütze hatte ich jetzt nicht mehr draußen an. Ich glaube, dass ich vor einem halben Jahr diesen Kick noch brauchte um mir zu zeigen, dass das Outfit das Outfit ohne Mütze okay ist. Und da bin ich inzwischen. Sollen die Leute doch schauen. Ich bin nicht mehr so schüchtern wie in der Schulzeit, nicht mehr so ängstlich und im Schatten von Mobbing lebend.

Leder finde ich mittlerweile schon sehr alltagstauglich.