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Erfahrungsaustausch: Ist ein Outing sinnvoll?

*****608 Mann
3.300 Beiträge
Menschen scheinen ein Feindbild haben zu müssen, was liegt da ferner, an dem sogenannten Rand der Gesellschaft zu schauen, ich nenne das jetzt mal so, für die Schubladen denkenden ;). Egal welche sexuelle Orientierung, welchen Glauben, ob behindert oder eben nicht. Die Mehrheit der Erdenbürger scheint ein Feindbild zu brauchen. Führt man keine Kriege, dann sucht man sich einen anderen Feind, was liegt da näher, als sich vermeintlich Schwächere rauszusuchen, finden wird sich immer was. Die Masse der Menschen fühlt sich "normal", was liegt da näher, mit den "Finger" auf das "Anderssein" zu zeigen.
Das dieses ganz großer Bullshit ist, merkt so gut wie keiner. Die Vielfalt macht doch eine Gesellschaft erst aus, sicher kann es Reibungspunkte geben, das ist auch gut so. Kann man drüber sprechen und wachsen.
Ich hatte in meiner Jugend eine gute und sehr liberale Aufklärung bekommen, sowohl in der Schule, Eltern und auch der Kirche. Somit gibt es für mich keine besseren Menschen, es gibt nur Menschen, die einen sind so die anderen anders.
Und trotzdem, was hinter meinen Rücken geredet wird, weil ich in vielen Dingen anders ticke, nervt schon, darum wird sich bis auf meinen Nudismus, alles andere im ganz privaten Rahmen erzählt, nicht jeder muss alles wissen. Sich zu Outen sollte gut überlegt sein, auch wenn wir nicht mehr im Zeiten der Hexenverbrennung leben.
*******ter Frau
4.567 Beiträge
Seit den Hexenverbrennungen hat ..
sich ja nichts geändert, außer das ein Gesetz zum Verbot von Folter und Verbrennung erlassen wurde.
Das "Denken", der Wahn in den Köpfen der Menschen, hat sich nicht verändert. Noch immer werden Menschen alle möglichen Schlechtigkeiten unterstellt weil ... und alle machen kräftig mit.

Die Argumentationen sind dabei so haarsträubend, dass man sich echt fragen muss ob da noch Hirn ist.
Das zieht sich durch alle Schichten und über alle Themen hinweg, denn da wo Wissen und verstehen aufhören, fangen die Unterstellungen und Verleumdungen an.

Da haben sachliche und oder wissenschaftliche Erklärungen keine Chance.
Rückwärts, abwärts gerichtete sich selbst bestätigende Argumentationen sind voll im Trend und so beliebt weil sie kompetent wirken, man aber nicht darüber nachdenken muss.

Es sollte ein klares Verbot von Outings geben. Weil diese ganz klar Persönlichkeitsrechte verletzen und Ausgrenzung fördern!
Und es sollte ergänzend dazu möglich sein, sich juristisch auch gegen innerfamiliäre Ausgrenzung zu wehren.
Wenn etwa eine Mutter in der Elternversammlung die sexuelle Neigung des Kindes zum Thema macht und um Verständnis für ihre Position (gegen die des Kindes) wirbt.

Oder es Vorschriften gibt, ab wann ein Vertrauenslehrer, Eltern, Schulleitung und Kollegen zu informieren hat (Also immer außer bei bla bla) muss man als Schule nicht damit werben, einen Vertrauenslehrer zu haben. Da kann sich das Kind gleich mit nem Schild um den Hals auf den Schulhof stellen. geht schneller.

Jetzt kann man natürlich darüber streiten ob es sinnvoll ist, die Öffentlichkeit über z.B. pädophile Neigungen eines in der Öffentlichkeit stehenden zu informieren.

Auch ich bin da in meinem Vor- und ver- urteilen sehr schnell. Ist ein anders Thema, aber eigentlich auch nicht.
******978 Paar
1.990 Beiträge
Sie schreibt;

@*******ter ; so gut wie ich deine hier geschriebenen Texte finde und teilweise schmunzeln muss (aufgrund der Art des Schreibens, nicht über den Inhalt), so glaube ich doch, dass du die Geschichte nur von einer sehr drastischen Seite abspielst, vielleicht deshalb, weil du genau solche Extreme siehst und spürst (siehe großes Unternehmen).
Auch wenn ich selbst keine großen Erfahrungen habe mit derartigen Situationen/Outings, so sind auch die wenigen und kleineren Erfahrungen eher positiv.
Allerdings kann ich partout nichts mit dem Wort "Gesellschaft" anfangen. Ich bin ein Teil davon, ich bin nicht anonym, ich bin für mich und meine Dinge verantwortlich und genau dies sehe ich auch bei allen anderen Menschen, die am Ende sicher "die Gesellschaft sind". Aber es beginnt UND endet immer bei JEDEM selbst. *kuss2*
*******ter Frau
4.567 Beiträge
Ich saß und sitze in verschiedenen sozialen Gremien ...
und Einrichtungen und bin die, die angesprochen wird, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.

Jeder aber auch wirklich Jeder ist bemüht seine eigene Verantwortung auf den anderen ab zu wälzen. So sieht's aus!
Es nutzt niemanden wenn ein "Jedermann" daher kommt und sagt aber ICH habe .... ICH mache das ganz anders und darum ist es falsch.

Es gibt keinen Grund für mich, keine Kritik an der gängigen Praxis zu äußern, so lange der/ die Betroffene immer noch selbst die Schuld tragen muss.
*Für etwas für das es keine Schuld geben dürfte!!!!
Zitat von *******ter:
Jeder aber auch wirklich Jeder ist bemüht seine eigene Verantwortung auf den anderen ab zu wälzen. So sieht's aus!!
Also Du auch? Finde ich stark, soviel Ehrlichkeit hätte ich in unseren Verein gar nicht erwartet.
*******ter Frau
4.567 Beiträge
Zitat von ***66:
Zitat von *******ter:
Jeder aber auch wirklich Jeder ist bemüht seine eigene Verantwortung auf den anderen ab zu wälzen. So sieht's aus!!
Also Du auch? Finde ich stark, soviel Ehrlichkeit hätte ich in unseren Verein gar nicht erwartet.

Auch so typisch für unsere Gesellschaft, wenn man etwas falsch verstehen könnte, dann wird es falsch verstanden. Und ist sau komisch! Ha, ha. Ham wa wieda jelacht 3 Eimer voll und keener will se raustragen.
*****a_S Mann
7.186 Beiträge
JOY-Angels 
Vielleicht doch mal etwas Begriffsklärung:
"Outing umschrieb ursprünglich das erzwungene Coming-out öffentlicher Personen durch bekennende und politisch aktive Homosexuelle" (Wikipedia)
Berühmt in Deutschland ist das Outing Hape Kerkelings und Alfred Bioleks durch Rosa von Praunheim (auch leicht per google zu finden, in den USA ist das z.B. Jodie Foster passiert.)
In diesem Fall handelt es sich um eine zu Recht moralisch diskutierte Praktik. Insofern kann ich verstehen, wenn @*******ter hier ein Verbot fordert.
Die Themenerstellerin spricht aber von einem freiwilligen "Selbst-Outing" (Coming-out gegenüber dem eigenen Umfeld), was etwas ganz anderes ist. Vor langer Zeit sind die Begriffe mal als Outing und Coming-out gegenüber gestellt worden, wurden aber medial vermischt, sodass auch Wowereits "... und das ist gut so." als Outing betitelt wurde, obwohl es nach alter Begrifflichkeit ein Coming-out war.

Coming-outs sollten natürlich nicht verboten werden, und ich bin anders als die TE der Meinung, dass sie sehr sinnvoll und befreiend sind. Die TE schreibt:
"Wieso kann und darf nicht jeder sein was er ist ohne offizielles Outing. Einfach frei Leben. Wieso sollte sich jeder, der dem normativen nicht entspricht, outen müssen."
Und die Antwort ist - gerade bei Homosexualität - doch klar: Weil das eben nicht jeder kann! Wenn man schwul ist und einfach nur mit seinem Freund das tun will, was heterosexuelle Paare auch tun, nämlich händchenhalten, sich zur Begrüßung küssen, an Festtagen gemeinsam die Eltern besuchen, usw., dann muss man "sich outen" (also ein Coming-out machen) oder aber es bleibt bei Heimlichkeiten und Lügen.
Als BDSMer und Fetischist ist das nicht so unbedingt nötig wie bei Homosexualität, weil man das ja theoretisch "im stillen Kämmerlein" ausüben und sich nach außen als Vorzeige-Heteropärchen zeigen kann, aber ich habe von vielen BDSMern und Fetischisten gehört, dass es ihnen sehr gut getan hat, sich auch im (StiNo-)Freundeskreis "zu outen".
*******ter Frau
4.567 Beiträge
Aber warum ist die Begrifflichkeit und die ...
Unterscheidung so wichtig, wenn es doch auf Diskriminierung hinausläuft?
*****a_S Mann
7.186 Beiträge
JOY-Angels 
?? Verstehe deine Frage nicht.
Was ist denn daran Diskriminierung, wenn ich meinen Freunden erzähle, dass ich BDSM mag?
Wenn aber jemand mich im Job bloßstellt dafür, dann ist das Diskriminierung.
Und genau deshalb unterscheidet man ein Fremd/Zwangs-Outing und ein freiwilliges Coming-out.
Zitat von *********yLife:

Ihre Meinung: Sie findet ein Outing angebracht und wichtig.

Mir geht es wirklich um das bewusste Outing und das Ersuchen eines Gespräches im Familien-/ Freundes-/ Arbeitskreis, oder sonst wo.

Ich bin ganz deiner Meinung. Meine Sexualität geht andere Menschen erstmal schlichtweg nichts an. Weder die Eltern, noch Freunde, noch Arbeitskollegen oder sonstige Menschen.

Ich darf mich outen, weil ICH das will oder z. B. wenn es die Situation erfordert, weil ich meine Partnerin nicht verstecken möchte.
Das basiert allerdings auf absoluter Freiwilligkeit und nicht weil der heteronormative Mensch das von mir erwartet. Solch eine Erwartungshaltung finde ich übergriffig mir als Person gegenüber.

Ja, ich habe mich einigen Menschen gegenüber geoutet, einfach weil ich bei Fragen "was hast du das letzte WE gemacht" nicht lügen möchte. Grundsätzlich gehe ich offen mit diesen Themen um und wer fragt, bekommt eine ehrliche Antwort. Meine Eltern wiederum sind erzkonservativ, die müssen es schlichtweg nicht wissen, wie ich mein Leben gestalte oder mit wem/wie ich Sex habe. Punkt.
*****h78 Frau
18 Beiträge
Ich schließe mich den Vorrednern an, die sich für mehr Offenheit aussprechen, um Schrittchen für Schrittchen mehr Toleranz zu schaffen. Es gibt viele Tabus in der Gesellschaft (mit Gesellschaft meine ich hier durchaus eine Gesamtheit der Menschen, die man räumlich und politisch als Einheit betrachtet, die aber natürlich in diversen kulturellen und individuellen Aspekten sehr voneinander abweichen). Zu den Tabus zählen sexuelle Neigungen und Vorlieben, nicht-monogame Beziehungsformen, Ansichten die von der "Norm" abweichen, psychische Erkrankungen und vieles mehr. Wenn darüber nicht auch positiv geredet wird, ändert sich an diesen Tabus nichts. Und Menschen, die sich aus irgendeinem Grund als "nicht normgerecht" fühlen, werden weiter ausgegrenzt bzw. müssen ständig Angst haben, ausgegrenzt zu werden.

Ich finde Kommunikation enorm wichtig. Ich will nicht verstecken müssen, dass ich polyamor bin, BDSM für mich entdeckt habe und auch auf Frauen stehe. Gleichzeitig muss ich das nicht jedem auf die Nase binden, da kommt es auf den Kontext an. Während ich das hier im Joy locker-flockig so hinschreibe, ist keins der Themen für einen Elternabend in der Schule geeignet. Auch in meinem beruflichen Umfeld hat das recht wenig zu suchen. Aber in beiden Kontexten gehe ich offen damit um, wenn ich von einzelnen darauf angesprochen werde, bzw. sich das Thema im Gespräch ergibt. Meist besteht dann schon eine gewisse Offenheit, die dazu führen kann, dass an der einen oder anderen Stelle mehr Toleranz geschaffen wird.

Ein Beispiel aus umgekehrter Perspektive: vor einer Weile lernte ich in netter Runde eine Person kennen, die sich selbst als asexuell bezeichnete und zum ersten Mal in einer kleinen Runde darüber sprach. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich dieses Thema vorher schlichtweg nicht auf dem Schirm hatte. Und da Asexualität meiner Lebensform und meinen Bedürfnissen wohl sehr entgegengesetzt ist, war einer meiner ersten Gedanken: "Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie man als Asexueller lebt." Von hier aus gäbe es zwei Wege, den Gedanken fortzuführen. Einer wäre "Also wie kannst du nur! Das ist doch nicht normal! Du musst nur mal die richtige Person finden, dann bist du auch nicht mehr allein! Gibs doch zu, eigentlich willst du doch gar nicht allein leben, das will niemand!" Und die Person berichtete auch genau von solchen Reaktionen, wenn das Thema mal offen auf den Tisch kam. Der andere Weg wäre "Ehrlich gesagt kann ich mich da nicht reinfühlen, kannst bzw. möchtest du mir mehr darüber erzählen?" Glücklicherweise war das genau die richtige Runde, um das Gespräch in der zweiten Variante fortzuführen. Tolerante, offene und wohlwollende Menschen, die sich eingestehen können, dass nicht alle gleich sind und gleiche Bedürfnisse haben, und man sich trotzdem - oder gerade deshalb - menschlich sehr nah sein kann. Und die - so wie ich an dem Abend - auf eine gedankliche Grenze in ihrem Kopf gestoßen sind, die sie in dem Gespräch auflösen konnten.

Zurück zur umgekehrten Perspektive. Wenn ich nun über meine "nicht normgerechten" Themen spreche, erlebe ich auch beide Reaktionen, schockierte Intoleranz und interessierte Offenheit. Und neben dem gesellschaftlichen Aspekt, dass mit mehr Wissen mehr Toleranz geschaffen wird, hat das auch einen persönlichen: diejenigen, die intolerant sind, die meinen, mich "bekehren" zu müssen, sortieren sich selbst aus meinem/ unseren Familien- und Freundeskreis mittlerweile schnell aus.

Ja, manche reden dann abfällig über mich. Aber meine Erfahrung ist, dass Menschen, die abfällig über andere reden wollen, immer Futter dafür finden. Z.B. bin ich auch dick. Darüber haben solche Menschen schon immer gelästert, und oft auch gezielt so, dass ich die gemeinen Kommentare mitbekommen habe. Das ist verletzend, egal worum es geht, aber man kann dieses Verhalten der anderen nicht abstellen, sondern nur seine eigene Einstellung dazu ändern.

Und ja, anfangs tat es noch weh, Freunde zu verlieren, "nicht mehr zur Familie zu gehören", als "krank" oder "verirrt" bezeichnet zu werden. Aber dafür ist in meinem/ unserem Leben nun Platz für Menschen, die dieselben Grundwerte haben. Denen "wie fühlst du" wichtiger ist als "was sollen die Nachbarn denken". Umgekehrt störe ich mit meinem Anderssein nun in den Konstellationen nicht mehr, in denen ich früher oft unterschwellig aber konstant angeeckt bin. Win-win also *zwinker*

Also ich werde weiterhin offen über meine Themen reden, und zwar nicht nur mit Leuten, die dieselben Themen haben. Es wird immer wieder Leute geben, die mich deshalb verurteilen. Und sei es, dass sie mich als Selbstdarsteller anprangern, weil ich drüber rede (so wie es ja auch in diesem Thread sehr deutliche Kommentare in diese Richtung gibt).

Und die, die Freunde bleiben, obwohl sie ihr Leben anders führen, haben deshalb vielleicht etwas weitere Grenzen im Kopf. Und das ist ein wirklich schönes Gefühl *herz*
******t73 Paar
1.343 Beiträge
Ein Outing kann doch auch was selbstreinigendes haben.
Ich sehe es als ein Zeichen zu sich und seinen Neigungen zu stehen.
Auch richtet sich ein Outing nicht an Menschen die eh tolerant sind sondern gegen jene die verbohrt sind ihrer Meinung und Haltung.
Ein Mensch der sich Outet beendet Versteckspielereien und Rücksichtnahme auf Gefühle von Familienangehörigen, Arbeitskollegen oder Bekannten.
Dieser Mensch entscheidet sich dafür frei Atmen zu können.
*****608 Mann
3.300 Beiträge
Zitat von ******t73:
Ein Outing kann doch auch was selbstreinigendes haben.

In der Tat war mein Outing selbstreinigend, aber es kommt auch auf das Outing an und wie wichtig es für einen selber ist. Nicht jeder Mensch muss alles wissen, ich zumindest will kein gläserner Mensch für andere werden.
*******schi Frau
14.591 Beiträge
wenn ich eins gelernt habe, dann

wissen die meisten menschen in deinem persönlichen umfeld viel mehr über Dich,
als Du auch nur im entferntesten ahnst!

und wenn Du Dich dann outest,
wird nur abgewunken - mit dem hinweis

"das wissen wir schon längst"

unterschätzt die neu-gier Eurer nachbarn nicht!
*******ter Frau
4.567 Beiträge
Zitat von *****a_S:
?? Verstehe deine Frage nicht.
Was ist denn daran Diskriminierung, wenn ich meinen Freunden erzähle, dass ich BDSM mag?
Wenn aber jemand mich im Job bloßstellt dafür, dann ist das Diskriminierung.
Und genau deshalb unterscheidet man ein Fremd/Zwangs-Outing und ein freiwilliges Coming-out.


Ich wäre ganz bei dir wenn ...
es in der Praxis so wäre, dass man im Familien und oder Freundeskreis über Dinge spricht von denen man glaubt dass sie für andere wichtig seien, als würde man über Hundewelpen reden und geht zum Tagesgeschehen über, weil die Dinge eben unwichtig sind.

Mein Ansatz ist aber der, ...
dass Jeder durch äußere Umstände dazu genötigt wird, sich zu outen!


Weil der Kleine Bruder am Frühstückstisch von etwas erzählt, dass er 1. nicht versteht und ihn 2. nichts angeht und es 100 % in der Schule erzählen wird.

Und dann ist es nicht der kleine Bruder der sich für seine Behauptung rechtfertigen muss sondern der "Beschuldigte" und gerade wenn es um Homosexualität geht, das Ganze einen besonderen Ernst bekommt, weil der "Freund" älter, ist und und und ... die ganze Aufzählung von Vorurteilen aufgelistet und als Bonus der Schande : Was sollen die Leute denken? Was hast du uns da angetan?

Also ich seh da keinen Unterschied! *nein*

Bei mir war das ganz ähnlich. Als mich meine Mutter, aus einer "spontanen, ich find mich ja so toll und aufgeklärt - Laune" heraus, outete, landete sie nur einen Teilerfolg, weil alle davon ausgingen "Das verwächst sich noch!" "Ist nur ne Phase - die machen alle durch!" Und meine Klassenkameraden nur die Schultern zuckten.

Den richtigen Knall, gab es erst vor 10 Jahren als Geschichten über mich im Umlauf waren, die so nicht stimmten und Begrifflichkeiten die Runde machten, die ich auf keinen Fall unkommentiert lassen wollte.
Ergebnis einen bis dahin 30 Personen umfassender teilweise seit ü. 30 Jahren und zur Familie gehörender Freundeskreis, löste sich in einer Gigantischen Explosion in nichts auf.

Und nein, ich bin dann nicht losgezogen und habe jedem ungefragt erzählt, dass ich dies und das bin und habe und tue und mich dafür entschuldigt und gerechtfertigt und erklärt, dass das nichts ansteckendes ist.
Ich habe mich auch nicht nötigen lassen jeden Einzelnen seine persönliche Wahrnehmung, zu bestätigen.
Am besten wäre ja ....
wenn Alles wieder so (also Richtig) wäre, damit die Welt der Anderen, wieder schön ist.

NEIN!

Und ja, es ein Unterschied, wer sich mit wem, über welches Thema austauscht.
Zum BDSM kam ich durch eine verlorene Wette. Das war lustig! Nicht mehr und nicht weniger.
Meiner Partnerin davon zu erzählen in der Hoffnung sie würde gefallen daran finden, war eine ganz andere Hausnummer. Aber kein Outing.

Outings sind etwas, dass durch äußeren Zwang erfolgt und total überflüssig.

Keiner geht zum Bewerbungsgespräch und sagt: Entschuldigung, ist es ein Problem, dass ich hetero und Nicht Raucher bin? Ich benutze auch noch die normale D/ H Toilette.
In was für einer absurden Welt leben wir?

Warum ist es also für wen so wichtig zu erfahren das der Mensch neben ihn schwul, lesbisch, trans, schräg oder quer ist?

Es geht einfach niemanden etwas an! Punkt!

Eine ganz andere Hausnummer ist es wenn Leute Aufmerksamkeit erregen und sich unverstanden und diskriminiert fühlen wollen! Weil es so zu sein hat und alle andern doof sind!
*******schi Frau
14.591 Beiträge
Zitat von *******ter:
Outings sind etwas, dass durch äußeren Zwang erfolgt und total überflüssig.

finde ich nicht

wenn sie denn auf "frei-willig-keit" beruhen!

zwangs-outing durch andere personen sind ein anderes thema
wie ich finde...
*******ter Frau
4.567 Beiträge
Ihr wollt mich nicht verstehen oder?
*****608 Mann
3.300 Beiträge
Zitat von *******ter:
Outings sind etwas, dass durch äußeren Zwang erfolgt und total überflüssig.

Zitat von *******een:
finde ich nicht

wenn sie denn auf "frei-willig-keit" beruhen!

zwangs-outing durch andere personen sind ein anderes thema
wie ich finde...

Dem schließe ich mich an!
*******ter Frau
4.567 Beiträge
Mal angenommen ...
ihr steigt morgens aus dem Bett, die Sonne scheint, die Vögel zwitschern.
Heut geh mal zur Tia Hunter und sag ihr das ich auf mein Hackepeterbrötchen Senf und Pflaumenmus schmiere!
So, peng!

... und was erwartet ihr jetzt für eine Reaktion ???

Oh, mein Gott lass uns reden, soll ich einen Arzt rufen, wie lange hast du das denn schon?

Sorry, aber es interessiert mich nicht! Also warum ist es euch sooooo wichtig mir DAS zu erzählen? Was erhofft ihr euch davon oder von mir?
*****608 Mann
3.300 Beiträge
Zitat von *******ter:
.. und was erwartet ihr jetzt für eine Reaktion ???


Ich erwarte da gar nichts.. denn es ist mein Ding so, ich ich auch nichts dazu sagen werde, wenn Tia Hunter einen saueren Hering mit Marmelade und Schockflocken isst. Weil das ist ihre sache.. soll sie doch machen, wie ich meins mache.
Real bekomme ich öfters die Frage gestellt.. Hast du das gesehen, mitbekommen, der und die machen das und das geht ja gar nicht.. Worauf ich antworte, die Menschen sind so unterschiedlich, lass sie doch machen, wenn sie damit glücklich sind. Worauf ich oft nur ein Kopfschütteln ernte und auch stehen gelassen werde.
****hop Mann
1.689 Beiträge
Zitat von *******ter:
Ihr wollt mich nicht verstehen oder?
Glaube eher, Du willst die Anderen nicht verstehen.
Im Deinem Kampf dagegen, dass die Mehrheit eine Normalität definiert, an der sich jede Minderheit messen wird.
Glaube, die Meisten hier im Thread, sehen in einem erzwungen, von aussen kommenden 'outing', irgend ein Verbrechen. Persönlichkeitsrechte verletzt wie beim veröffentlichen von Racheporno etc.
Und wir Milena_S es treffend formulierte, eigentlich meinte/schrieb ich von einem FREIWILLIGEN 'coming out', nicht weil man einer Enttarnung zuvorkommen will/muss, sonder weil es diese Person selbst belastet.
*******schi Frau
14.591 Beiträge
Zitat von *******ter:
Sorry, aber es interessiert mich nicht! Also warum ist es euch sooooo wichtig mir DAS zu erzählen? Was erhofft ihr euch davon oder von mir?

ich denke nicht, dass ich Dir irgendwas über mich erzählen will

nach Deinen beiträgen hier...

das passt einfach nicht - ohne Dir zu nahe treten zu wollen!
*******schi Frau
14.591 Beiträge
dann möchte ich zu diesem thema - speziell homo-sexualität
auch noch die ganzen filme erwähnen - zumindest die, die ich kenne
so als beispiel für "positive" wahrnehmung des eigenen Ichs

ich nehme mal - ganz krass - "pretty woman"
der heterosexuelle traum-liebes-fil
gegen
"die bitteren tränen der petra von kant"
"desert herarts"
"mädchen in uniform" (die amerikanische und deutsche version)
als lesben-traum-filme
"broke-back-mountain"
als schwulen-traum-film

ausnahmslos ALLE enden unglücklich - bzw mit dem tod einer der homo-sexuellen

WAS genau suggeriert mir DAS?
für mein schwul/lesbisches leben?
*******ter Frau
4.567 Beiträge
Ja, genau, ...
lass die Leute reden und wenn es die Situation erfordert, werde ich meine Meinung dazu sagen. Ohne mich zu Outen, ohne mich zu erklären, zu rechtfertigen, zu entschuldigen und ohne jemand Anderen einen Grund zu geben sich bei mir oder Anderen Outen zu müssen

Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Es gibt keinen Grund und darum kein freiwilliges Outing.

Wenn das Kind im Kindergarten erklärt das es von der einen Mama gebracht und von der anderen abgeholt wird. Dann kann das Kind zwar sagen, dass es zwei Mütter hat. Die Erzieherin darf ihre Einstellung (etwa wenn es zwei Väter wären, was ja gaaaaanz was anderes ist) gern für sich behalten.

Wenn ich irgendwo hingehe, ist es überflüssig zu erklären das die Frau an meiner Seite meine Lebenspartnerin ist.

Denkt mal an die zeit wo Frauen nicht wählen durften, eine Erlaubnis ihres Mannes benötigten um arbeiten gehen oder einen Führerschein machen zu dürfen. Frauen durften kein Konto eröffnen und auch keine größeren Geldbeträge ausgeben.
Gibt es eine Frau die heute sagt: entschuldigen sie ist mir jetzt peinlich aber ich arbeite, haben einen Führerschein und muss keinen Mann um Erlaubnis fragen wenn ich mir ein Auto kaufe.
Weil es dafür keinen Grund gibt!
*******ter Frau
4.567 Beiträge
Zitat von *******een:
Zitat von *******ter:
Sorry, aber es interessiert mich nicht! Also warum ist es euch sooooo wichtig mir DAS zu erzählen? Was erhofft ihr euch davon oder von mir?

ich denke nicht, dass ich Dir irgendwas über mich erzählen will

nach Deinen beiträgen hier...

das passt einfach nicht - ohne Dir zu nahe treten zu wollen!


Weil du in sorge bist, dass ich tatsächlich niemanden etwas weiter erzähle und es mir tatsächlich egal ist?
*haumichwech*
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