Vorliebe Dirty-Talk: Hemmungslos oder mit Abstrichen?

Da werden meinerseits keinerlei Grenzen gesetzt. Wenn es harmoniert, läuft es eh automatisch und wenn nicht, dann lässt man es.
LG

manche verwechseln dirty talk
mit Beleidigung und Erniedrigung
und meinen da,
ihre Allmachtsphantasien
(geboren aus einem Ohnmachtsgefühl)
ausleben zu können.

Da hörts dann auf.

Dirty talk ist nicht unbedingt geplant — vieles kommt einem/mir intuitiv über die Lippen. Manches kann kicken, anderes abtörnen...
Irgendwie gehört es aber dazu, wenn deine Fotze schön trieft, weil mein Schwanz dich tief und innig fickt du geiles Miststück, gefällt dir das?

Das war nett, den abtörnenden Teil erspare ich euch

VG Bee

Liebe @*******ell
So geht es mir tatsächlich auch.
Ich stehe total auf Dirty Talk aber manche Wörter triggern mich oder finde ich absolut abtörnend.
Meine Erregungskurve fällt dann zwar nicht ins bodenlose, auch habe ich nie den Sex deshalb abgebrochen, aber meine Geilheit macht dann zumindest für ein paar Sekunden Pause
Meist denke ich dann, „ne ist nicht wahr, hat er das jetzt wirklich gesagt?“ und der sensible Mann spürt schon dass das jetzt nicht der Burner war und wiederholt das Wort nicht.
Passiert das allerdings ein 2. Mal gebe ich ihn schon zu verstehen, dass ich das nicht mag.

Meine Dirty Talk Vorlieben ändern sich großteils mit meinem Gegenüber.

Als ich angenfangen habe, mich darauf einzulassen, waren Wörter wie Fotze, Baby oder Fickmaul auf der No-No Liste. Niemals dachte ich, dass ich Klischees oder Obszönitäten würde erotisieren können.

Aber gerade meinem aktuellen Spielpartner erzählte ich, glaube ich, nie speziell, welche Wörter für mich gar nicht gehen und dementsprechend hatte er da bisher den Freiraum, sich auszutoben, wie es ihm gefiel. Dadurch fielen auch Wörter, die ich "eigentlich" nicht mochte - aber aus seinem Mund, mit seiner Stimme und im entsprechenden Kontext irgendwie heiß klangen. Manche davon liebe ich heute.

Ich merkte so, dass es zum größten Teil nicht auf die Wörter selbst ankommt, sondern darauf, wer sie spricht, wann und warum.

Nur bei einer Form von Dirty Talk weiß ich, dass ich sie tatsächlich nicht mag, nichtmal von ihm, und das ist die verbale Form der Bimbofication, also eine Erniedrigungsform, die (in der Regel die Frau) auf ein komplett hypersexualisiertes, im Kopf luftleeres Wesen reduziert. Sprich: Komplette Verdummung.
Sobald einer anfängt, mich als dumm zu bezeichnen oder zu umschreiben, mir einreden will, dass ich dämlich und deshalb für nichts gut bin, außer zum Ficken, fühle ich mich angegriffen und getriggert.

Das fängt schon bei Sachen wie "dumme Schlampe" oder so an. Ich will nicht als dumm bezeichnet werden. Ich hasse das Gefühl, nicht ernstgenommen zu werden.

Ich glaube, wer Dirty Talk ernst nimmt, für den ist das nichts.
Ist halt so ein Situationsdings, entweder es passt oder es bringt einen aus der Stimmung. Wenn wir anfangen darüber nachzudenken, bringt es uns auf jeden Fall raus.

VG Bee

Ich empfinde es nicht als Beschränkung wenn Mann mir sagen würde, dass er gewisse Wörter abtörnend findet. Umgekehrt hat sich auch noch niemand beschwert

Heute morgen vielleicht nicht mehr, wer weiß das schon? Eine für alle geltende Meinung wirst du nicht finden...

VG Bee

Da es mich ja anmachen soll, muss es in mein Spektrum fallen. Mir persönlich sind manche Ausdrücke auch zu krass. ,Ja, lutsch ihn schön nass!‘ finde ich heißer als ,Ich ramme ihn dir jetzt in dein Fickmaul.‘ Da müssen sich einfach zwei finden, die es ähnlich mögen. Dann kann es extrem geil sein.

Aber andere zu kritisieren, die jetzt die Fickmaul-Variante bevorzugen, käme mir nicht in den Sinn.

In der Tat finde ich es auch unglaublich, wie schnell man mit dem richtigen Sexpartner von ‚Bäh, finde ich doof!‘ zu ‚Oh ja, bitte mehr!‘ wechseln kann.

Wenn dann richtig , fetische Fantasien , wenn der Partner das in diesem Moment nicht zuordnen kann und mitgeht, ist es eh der falsche dafür

Der Gedanke, sich sexuell vollkommen gehen und alles rauszulassen, wonach einem ist, ist ein hedonistischer, für mich vollkommen indiskutabler.

Die Angst, dass man sexuell "beschränkt" wird, weil man auf den Gegenüber eingehen und sich an bestimmte Regeln halten muss, halte ich für eine ziemlich asoziale Persönlichkeitsfacette.

Niemand kann jederzeit alles tun, wonach ihm gerade der Sinn steht. Nicht nur haben Entscheidungen unweigerlich Konsequenzen. Es geht mir persönlich auch um einen inneren moralischen Kompass, durch den man sich auch dann für das richtige Verhalten entscheidet, wenn das "falsche" keine ernsten Konsequenzen nach sich ziehen würde.

Im Bezug auf Dirty Talk sehe ich das so:
Wer sich über Beschränkungen ärgert, weil er nicht alles sagen kann, was ihm gerade durch den Kopf geht, und wer sich dabei gleichzeitig keine Gedanken darum macht, wie das Gesagte beim Gegenüber wirken könnte, ist schlichtweg ein Arsch.

Es ist nicht nötig, in einer Art hemmungslos zu werden, die beinahe schon nihilistische Züge hat, nur um sich in dem Gedanken zu verlieren, dass man sich "vollkommen auslebt".


Ja, im Umgang mit mir gibt es Beschränkungen, was den Dirty Talk angeht. Wer das ernsthaft als "Problem" betrachtet und denkt, uneingeschränkte Hemmungslosigkeit sei das Maß aller Dinge, den würde ich weder in meinem Bett, noch überhaupt in einer Nähe haben wollen, weil so ein Mensch wirklich rücksichtlos und ausschließlich an sich und den eigenen, unmittelbaren Genuss denkt. So ein Mensch hat in jeglicher Konstellation ausschließlich Sex mit sich selbst und für sich selbst, sogar wenn jemand anderes beteiligt ist.

Ist mir schon passiert. Ich wurde tatsächlich mal "dumme Schlampe" genannt und der einzige Grund, warum ich das Ganze nicht sofort abgebrochen habe, war, weil es jemand gesagt hat, den ich sehr gern habe. Meine Erregung ist in diesem Moment kurz komplett ausgefallen. Ich war irritiert und wollte mich verletzt fühlen, beschloss aber, dieses Gefühl für den Moment zu ignorieren und weiterzumachen.

Er hat es nie wieder gesagt. Hat wohl gemerkt, dass mich das ganz und gar nicht angemacht hat.

Dann braucht man etwas Zeit um das auszublenden. Wenn man drüber nachdenkt, ist es vorbei...
Wenn man anfängt darüber zu reden auch

VG Bee

Ich denke, die Antworten sind so diplomatisch, weil es eben auch etwas höchst Individuelles ist - in Kombination mit dem entsprechenden Gegenüber und womöglich der konkreten Situation.

Ein Wildfremder, der mich per CM im DirtyTalk begrüßt (ist schon passiert), braucht bloß was "Harmloses" von sich geben, ist er Geschichte.

Und ich denke, bei der "im Eifer des Gefechts"-Variante wird es wohl darauf hinauslaufen, wie die Beziehung zu demjenigen ist .... und ob es heftige Reaktionen oder eben ein kurzes und langsam wieder Hochlaufen gibt.

Generell könnte ich mir vorstellen, dass ein Partner, der einen gut kennt, eben auch irgendwie weiß, was der Abturner wäre .... und womöglich selbst im Eifer des Gefechts dann diesen nicht bringt.

Habt ihr denn darüber geredet - und er hat die Worte trotzdem immer wieder verwendet? Kannst du denn ein konkretes Beispiel nennen?

Ob falsch oder nicht, kann wohl keiner beurteilen....

Wenn er mit Absicht dieses innerliche Zusammenzucken als Reaktion haben wollte, war es für ihn ja passend .... nur für dich halt nicht - und schlimmstenfalls "zerstört" er mit jedem Mal einen kleinen Teil deines Vertrauens, eben weil es für dich der verkehrte Trigger war/ist.

Es ist und bleibt - für mich - etwas höchst Persönliches: manche zucken bei dem Wort Schlampe total aus, weil sie es mit Unordnung verbinden und doch so penibel sind; für andere ist das erst zum "warm" werden....

Dieses ... immer wieder genau das Wort nennen, das den anderen trifft ... hat für mein Verständnis wenig mit BDSM zu tun. Auch nicht mit demütigen.

Wie einfallsreich ...