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Armut trotz Arbeit – und wie grundsätzlich gegensteuern?

Armut trotz Arbeit – und wie grundsätzlich gegensteuern?
[an's Erklärbärchen]
bitte nach OT verschieben - danke
[/an's Erklärbärchen]

Moin,

angeregt durch ein gutes Gespräch die letzten Tage möchte ich hier einmal ein neues Thema eröffnen und Eure Meinung dazu lesen. Es geht um „Armut trotz Arbeit“…

Mit „Armut“ ist jetzt nicht die Armut im klassischen Sinne gemeint, also Hunger, Not und Elend, sondern „Armut“ soll eher den Zustand beschreiben, der es beispielsweise einer Person oder Familie erschwert, am üblichen sozialen Leben teilzunehmen.

Zwei Beispiele hierzu:

Nehmen wir eine alleinerziehende Mutter mit schulpflichtigen Kindern. Die Mutter hat eine Teilzeit-Arbeitsstelle und bekommt beispielsweise noch ergänzende Leistungen zur Bestreitung des Lebensunterhaltes vom Staat. Egal, wie sie sich dreht oder wendet, das Geld ist immer vor dem Monatsende alle. Stehen beispielsweise Schulausflüge oder Klassenfahrten an, gibt es jedes Mal große Probleme, von irgendwelchen Stellen dafür Zuschüsse zu bekommen – schließlich soll das Kind ja nicht von solchen Veranstaltungen ausgeschlossen sein. Eine fällige Reparatur am Auto wird so lange aufgeschoben, bis der TÜV droht und die Kinder wachsen schneller aus den Klamotten heraus, als neue bezahlbar wären. Stellen wir uns jetzt noch vor, dass die Mutter einen Job hat, der sie im Krankheitsfall ohne Lohnfortzahlung zurücklässt – was dann?

Anderes Beispiel: Ein Selbständiger ackert wie blöde – immer in dem Hoffen und der Angst, nur ja keinen Folgeauftrag zu verpassen. Seine Lieferanten bestehen auf sofortiger Zahlung, seine Kunden lassen sich Zeit mit dem Begleichen seiner Forderungen. Für Außenstehende schwimmt er im Geld, da ja jeden Monat tausende von Euros auf seinem Konto hin- und herwandern. Was Außenstehende dagegen nicht sehen, ist, dass summarisch oft nur genau so viel auf seinem Konto übrig bleibt, wie bei der alleinerziehenden Mutter – mithin liegt hier auch eine Form von Armut vor.

Wie würdet Ihr mit dieser Problematik umgehen, falls ihr betroffen wäret – bzw. wie geht Ihr damit um, falls Ihr betroffen seid?

Ein weiterer Gedanke, der mir gerade beim Schreiben dieser Zeilen kommt: Kann man es einer solchen Mutter noch verdenken, wenn sie irgendwann zur Schlussfolgerung gelangt: „Wozu überhaupt noch arbeiten? Für die paar Euro kann ich auch gleich ganz zu Hause bleiben.“ Wer will da dieser Mutter noch sinnvolle Argumente liefern, warum es sich dennoch lohnt, sich im Gast- oder Reinigungsgewerbe aufzureiben? Wer nimmt dem Selbständigen seinen berechtigten Unmut über große Konzerne, die staatliche Subventionen einstreichen, um damit ganz legal Arbeitsplätze zu vernichten, während sich Finanzamt, Krankenkassen, IHK, Kommune, etc. von ihm das holen, was sie den Großen hinterherwerfen? Die permanente private Nutzung seines Firmen-PKWs wird wie selbstverständlich unterstellt, während andere mit dem Jet und Gespielin auf Firmenkosten in die Sonne düsen. Die einen handeln eindeutig kriminell und ihnen geht’s gut dabei – er handelt ehrlich und wird kriminalisiert. Wann fängt er an zu denken „Ab jetzt fange ich auch an zu betrügen.“?

Ist das nur ein gesellschaftliches Problem dieser Tage, dessen wir uns erst jetzt so richtig bewusst werden, weil die „kuscheligen Zeiten“ des Modells „Soziale Markwirtschaft“ nun wirklich spürbar und unwiderruflich zu Ende gegangen sind? Oder gab es dieses Problem schon immer und es wird nur jetzt wieder so richtig deutlich? Fördert der Staat „falsch“?

Ich für meinen Teil denke, dass der Staat zwar genügend Fördermittel hat und auch einsetzt, diese aber leider nicht immer ganz richtig verteilt. Es wird mir zu viel nach dem „Gießkannen-Prinzip“ „gefördert“ und zu wenig wirklich sinnvoll nachgedacht, wie gezielt gefördert werden könnte. Wenn ich beispielsweise sehe, dass Elternteile für das Fernbleiben vom Arbeitsplatz „entlohnt“ werden, anstatt dass diese Gelder in Kindergärten oder Vorschulen gesteckt werden, dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Erstens: Welcher Elternteil kann nach längerer Abwesenheit aus dem Job wieder problemlos ins Berufsleben wechseln und zweitens: Das Anrecht auf einen Kindergartenplatz ist zwar verbürgt, was nützt das aber, wenn der Platz für manche schlichtweg nicht bezahlbar ist? Und… alle reden vom PISA-Schock und den Nachteilen, die dem Standort Deutschland entstehen, wenn nicht genügend in den Bereich Bildung investiert wird. Bildung fängt aber nicht erst mit der Einschulung an – die Förderung ist schon vorher wichtig und notwendig. Und mit Förderung meine ich jetzt nicht das Erlernen der zweiten Fremdsprache ab dem dritten Lebensjahr – eher schwebt mir da eine schwerpunktmäßige Vermittlung und Förderung von sozialen Kompetenzen vor.

Das ist nur ein Beispiel unter vielen, es zeigt aber, dass irgendetwas schief läuft im Staate Deutschland. Liegt es daran, dass eine Gesellschaft irgendwann einen Organisationsgrad erreicht, der sie nicht mehr sinnvoll organisierbar macht? Oder liegt es daran, dass es seit gut 25 Jahren den Typ des Berufspolitikers gibt, der im „wirklichen Leben da draußen“ nicht mehr verhaftet ist und zu wenig Kompetenz für die Wahrnehmung von Realität besitzt?

Sorry für diesen etwas lang geratenen und mitunter auch von der Gedankenstruktur her etwas sperrigen Text, aber ich denke, dass es sinnvoller sein kann, sich einmal etwas weitergehende Gedanken zu machen, als immer nur auf die Ausländer oder die bösen globalen Konzerne zu schimpfen.

Meiner Meinung nach kann ein Umdenken nur bei jedem Einzelnen einsetzen und dann zum Erfolg führen, wenn genügend „kritische Masse“ von „Andersdenkenden“ vorhanden ist, um innerhalb demokratischer Strukturen dann auch zu einem Umdenken an der Spitze zu gelangen. Vielleicht wäre es ein guter Ansatz, wenn es viele schaffen könnten aus der momentanen „kollektiven Schwermut“ auszubrechen und wenn jeder einzelne eine positivere Grundhaltung an den Tag legen und auch leben würde. Kampagnen wie „Du bist Deutschland“ sind zwar lieb gemeint, können aber nicht alles sein.

Gruss

Flloyd
****79 Frau
959 Beiträge
Hallo Flloyd ! (sorry lang) *rotwerd*
Ein interessantes und sehr anstrengendes Thema...aber weil ich dieses Thema interessant finde in Bezug auf die allgemeinheit und auch auf mich persönlich gesehn werde ich mich mal in diese art der diskusion einbeziehen *g*

1. ich möchte euch kurz meine lage schildern (wenn ich das kurz hinbekomme)...

-ich bin alleinerziehende mama von einem 4 jahre alten jungen *g* seit dem tag der geburt bin ich alleinerziehend.
ich habe seit meinem 14 lebensjahr gearbeitet auch wenn es zu dem damaligen zeitpunkt nur kleine Jobs gewesen sind, es war immer mein geld. das habe ich auch in meine leben mitgenohmen. ich habe schon immer versucht mein geld selber zu verdienen und niemals versucht von sozi oder jetzt harzIV zu leben!...

Ich habe eine ausbildung im fachbereich krankenpflege gemacht...in diesem job habe ich aber keinen fuss mehr fassen können da der arbeitsmarkt mit meiner generation einfach überlastet ist. kurz um habe ich mich entschloßen mich weiter zu bilden...

ich bin zur abendschule und in der zeit auch schwanger geworden. nach der abendschule habe ich meine heutige ausbildung bekommen....steuerfachangestellte ...ein toller job mit zukunft und aufstiegsmöglichkeiten...

seit gut 2 jahren mache ich diese ausbildung schon...mit meinem kind...das geld reicht natürlich vorne und hinten nicht...naja was solls...ich pack des schon...so immer wieder meine gedanken!...
da mein ex mir ein haufen schulden hinterlassen hat (wir waren eine partnerschaft somit MUSS ich für diese schulden aufkommen) muss ich nun sehen wie ich mit meinem sohn und auch mit meiner ausbildung mitn arsch an die wand komme...

tja wie regel ich das?...ich habe zwei jobs...40 stunden woche in der ausbildung und an den wochenenden arbeite ich in einer internetfirma auf stundenlohn ;-)...

natürlich muss ich diesbezüglich eine menge einstellen...ich sehe mein kind kaum noch...wenn es hoch kommt 2 stunden am tag...freizeit?...NULL!...hobby...keine...und wenn ich mich manchmal im spiegel anschaue...ein grausiges wesen was nie schlaf bekommt...

aber was nimmt man nicht alles in kauf um dieser heutigen gesellschaft ein klein wenig freude zu machen und sich ein wenig was leisten zu können *zwinker*

tja ich habe eigentlich gedacht das ich nach meiner ausbildung übernohmen werden kann...doch wie siehts aus?...und haben ein haufen mandanten gekündigt weil die das geschäft aufgegeben habe...ein kündigung einer kollegin läuft auch schon :-(...tja und da fängt der kreislauf der gesellschaft wieder an...

ok ich muss zugeben in diesem job kann man sich ganz gut über wasser halten...und man bekommt schnell was neues...aber wie siehts denn aus?...betriebe geben auf...jobs werden gekündigt...familien leiden unter dieser situation...

ich frage mich manchmal was mit meinem kind passiert wenn er mal so weit ist?...ich weiß das mein kind sieht wie hart ich arbeite und er sagt auch immer wieder: "mama hat keine zeit weil sie geld verdienen muss"...traurig aber wahr mit seinen 4 jahren...trotzdem habe ich die hoffnung das mein sohn zu einer besseren generation gehört...kinderlosigkeit in seiner generation schafft arbeitsplätze und wenn er glück hat bekommt er wenigstens den ganze stress um geld nicht mit...

Flloyd ...was soll ich sagen?...jeder hat sein päckchen zu tragen...jeder versucht es auf seine weise...die einen gehen zum amt...der gedanke...hey warum soll ich arbeiten wenn ich das gleich geld bekommen?...
die anderen machen sich den buckel krumm...familien leiden darunter ehen gehen in arsch...
alleinerziehende mütter kämpfen ums überleben für die kinder...!...

Betriebe werden aufgelöst oder gehen in insolvenz...der kreislauf beginnt wieder von vorne...

wie ich das handhabe schrieb ich ja schon...lieber mach ich mir den buckel krum und arbeite um mein geld zu verdienen als es von irgendeinem amt zu bekommen....

und doch muss ich dir was sagen lieber Flloyd ...

ICH BIN GLÜCKLICH!...meine freunde und familie bewundert mich...das macht mich stolz...wenn ich mal einen schlechten tag habe denke ich daran wie ich das alles schaffe und ich bin stolz...auch wenn wir zeitlich gesehn eine menge einbussen haben und auch finanziell nicht immer gut dastehen weiß ich das wir glücklich sind ;-)...

viele die mich hier kennen gelernt haben wissen das ich einfach nur ein sonniges mädchen bin und das leben nicht immer halb leer sehe sondern IMMER halb voll !...

wer denn kopf hängen lässt der kann an dieser situation "armut trotz arbeit" zerbrechen...wer den kopf hoch trägt und nach vorne schaut sieht die zukunft ...und wenn es heißt das es nur mal ein lächeln oder eine kleine bewunderung ist *zwinker*

Lg Pauline!
Wahres......
Eure eilen müssten Politiker lesen, aber selbst dann würde sich
nichts ändern.

Das ist Leben life !
*******g_nw Mann
660 Beiträge
Moin Flloyd,

erstmal, gutes Thema! Vielleicht nicht sehr forenspezifisch, aber auf jeden Fall interessant.

Beide Beispiele finde ich ziemlich treffend, da ich ähnliches in eigener Erfahrung mitbekomme. Den Fall der alleinerziehenden Mutter habe ich eben mitbekommen, wobei die Härte aktuell nicht nur in dem wenigen Geld, welches die Dame für ihre Arbeit als Raumpflegerin bekommt, liegt, sondern auch in so kleinen Schikanen wie der Urlaubssperre während der Sommerferien - wohin mit dem 8-jährigen Sohn? Auch das ist soziale Armut.

Und genauso wichtig finde ich die Aufführung des Selbständigen, durch dessen Hände bzw. Konten monatlich zig-Tausende Euronen wandern, der aber am Unterschied zwischen Umsatz und Gewinn leidet, und ständig eine Gratwanderung zur Insolvenz hat, da (größere) Lieferanten eisern auf Zahlung drücken, während viele kleine Kunden die Zahlungsfristen allenfalls als grobe Richtlinien nehmen - vor der ersten Mahnung zu zahlen ist ja schließlich unschick. *cool*

Die "Schuld" des Staates sehe ich hier am ehesten in der Einlullung - vor jeder Wahl werden Versprechungen und Zugeständnisse gemacht, die sich dann im Nachhinein angesichts des bodenlosen Haushalts als bestenfalls wackelig herausstellen. Da scheint mir auf breiter Flur einfach nicht genug Rückgrat zu sein, auch mal die unpopulären Wahrheiten offen auf den Tisch zu legen.
Diese Schraube hat natürlich zwei Seiten - an ein soziales Netz und einen "Wohlfartsstaat" hat man sich schnell und gerne gewöhnt, aber man verabschiedet sich nur ungern davon. Und ich denke, "Schraube" ist hier auch ein wenig das Stichwort, denn wenn niemand mal in die Gegenrichtung dreht(klar, wer will schon den Anfang machen, auf das Risiko hin, daß niemand mitzieht) dann sitzt die Schraube bald immer tiefer drin. Nur mal als spontanes Beispiel - Verkehrsunfall, Blechschaden, die Versicherung zahlt. Wer verzichtet denn da mal auf Leistungen (Mietwagen?) die er eigentlich gar nicht braucht? Die Mitnahmementalität greift, alles rausholen was geht, die Beiträge sind ja eh zu hoch - und die Versicherung sieht sich bestärkt, in der nächsten Runde wieder ihre Beiträge zu erhöhen, was die Mitnahmementalität bestärkt usw. Als Möglichkeit gäbe es hier z.B. Boni für "gute Führung", Nichtbeanspruchung von "zustehenden" Leistungen usw. - nur mal eine Idee.

Als problematisch sehe ich da auch diese Fixierung auf (s.o.) einem zustehende Leistungen, die guten Rechte usw. Wäre der Staat eine Bank oder Firma, dann wären hier schon längst Pleite und Bankrott angesagt, und die "Kunden" oder "Arbeitnehmer" müssten sich schon längst wieder selbst um ihr Auskommen kümmern - ohne jede Hilfe.

Sehr kontrovers ist so etwas natürlich für die, die sich redlich bemühen und inkl. der staatlichen Hilfen nur knapp über die Runden kommen, bzw. ohne die Unterstützung untergehen würden.
Um so verwerflicher sind da die Schmarotzer dieses Systems: Auf der einen Seite die, die einfach keine Lust haben, sich auf ihrer Sozialhilfe ausruhen, und durch schlechtes Benehmen bzw. deutliches Zurschaustellen der Arbeitsunlust jeden Vermittlungsversuch gekonnt boykottieren. Auf der anderen Seite die "Absahner" - Firmenvorstände, die Geld verpulvern, beim Rausschmiß für Fehlleistungen noch Abfindungen kassieren, die höher sind, als das, was mancher Arbeitnehmer in seinem ganzen Leben verdient, und das eiskalt auf dem Rücken der Arbeitnehmer ausreiten und Stellen streichen.
Womit ich dann bei der dritten "Partei" angekommen wäre - die Firmen, für die soziale Verantwortung ein Fremdwort ist. Die am liebsten nur eierlegende Wollmilchsäue zum Mindestlohn(der auch abgeschafft gehört) einstellen wollen, deren einzige Mitarbeitermotivation in Stechuhren, Überwachung und angedrohten Gehaltskürzungen bzw. Rauswurf bei Leistungsabfall besteht, und die nicht ihr größtes Potential, sondern nur ihr größtes Sparpotential beim Mitarbeiter sehen.
Das alles ist natürlich relativ. Einer Firma, die zu kämpfen hat, und daher mal die Gehaltserhöhung ausläßt bzw. Weihnachtsgeld streicht dreht sicherlich niemand einen Strick daraus - und es wird den Arbeitnehmern auch anders nahegebracht, als bei den oben genannten Exemplaren.
Die Leute vom Vorstand, die 10-12 Stunden täglich arbeiten und auch am Wochenende dürfen sich ohne Neid und berechtigterweise auch mal eine Auszeit, und das auch im Nobelhotel und bei gutem Essen gönnen. Und ein Arbeitsloser, der nicht den erstbesten Job annimmt, dafür dann aber den dritten order vierten - alle die müssen sich sicherlich nichts vorwerfen lassen, im Gegensatz zu denen, die es bis ins extrem ausnutzen.

Viel Text, und mein Fazit sieht erstmal so aus - daß alle drei großen Gruppen, Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Staat hier auftauchen hat seinen Grund - ich denke, wenn auch nur einer der drei nicht mitzieht, wird es schwer, etwas zu verbessern. Auch die Masse der Politiker schaut zuerst auf den eigenen Vorteil - positiv wäre es, wenn sich der mit Ehrlichkeit und konstruktiver Aufbauarbeit erreichen ließe, anstelle von Parteien- und Postengerangel. Gleiches gilt für den Rest - jeder soll seinen Vorteil haben, am besten jeder auf seine Weise.
Ob das in diesem komplexen Gefüge von Staat und Bürgern, Firmen und Mitarbeitern, und vor allem auch Gesetzen und Regeln in absehbarer Zeit machbar ist - da habe ich so meine Zweifel dran. Und bei einem Umbruch bleiben auch immer welche auf der Strecke.

Ich hoffe, ich bin jetzt nicht zu weit in die Wolken geflogen mit meinen Gedankengängen *zwinker*

Darki
wenn ich beispielsweise sehe, dass Elternteile für das Fernbleiben vom Arbeitsplatz „entlohnt“ werden, anstatt dass diese Gelder in Kindergärten oder Vorschulen gesteckt werden, dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln

was genau meinst du damit???
das erziehungsgeld? wenn es das nicht gäbe, was wäre dann?

krankengeld wenn das kind krank ist??

du redest von einer alleinerziehenden mutter... wenn die dieses geld nicht bekäme, wäre noch merh monat am ende des geldes übrig.

evtl. das kindergeld?

wieder alleinerziehende mutter.....nimm ihr das geld und sie hat noch mehr monat am ende des geldes...

ich sprech aus erfahrung, mein ex-mann hat damals nicht mal unterhalt gezahlt im gegenteil er war der meinung ich müße ihm unterhalt zahlen, da ich ja arbeite und er arbeitslos ist.


ich denke das problem liegt woanders. es müßte für die arbeit die jemand tut eine faire bezahlung geben. diese armut trotz arbeit entsteht doch nur weil viele firmen nur noch ein hungerlohn zahlen obwohl sie mehr zahlen könnten (siehe deutsche bank - entläßt hunderte arbeitnehmer trotz deutlichem gewinn, dasselbe bei der telekom)

noch ein beispiel: es gibt eine firma die betreibt seniorenheime, das personal bekommt ca. 6€ pro stunde, an material (handschuhe, essen, getränke etc. auch an personal) wird gespart ohne ende und warum, weil dieser betreiber so schnell wie möglich soviele heime wie möglich innerhalb deutschlands eröffnen möchte....

alles liebe
s.
Mal
ne "milchmädchen" rechnung aufmacht, wenn einer arbeitet:

netto: 1300,- euro
- 400,- miete
- 50,- strom
- 250,- auto (kredit)
- 150,- alimente
- 50,- telefon und [b]pc[/b]
- 100,- versicherung
- 100,- tanken, zeitung usw.

= 200,- euro zum leben!!!!!!

aber essen muss ich auch mal was. oder?
mit 200,- mäusen im monat auskommen? na ich weis nicht.
Dieses Thema...
...ist vielleicht wirklich nicht forenspezifisch, aber ich finds gut, dass es hier diskutiert wird. Zeichnet ein wirklich offenes und intelligentes Forum doch aus, denke ich. Also erst einmal Respekt vor dem, was die Pauline geschrieben hat. Dieser tägliche Kampf, tja, das kannte und kenne ich auch. Mensch, wir haben fünf Millionen Arbeitslose, und selbst mit einer guten Qualifikation hat man es nicht leicht (ist noch untertrieben). Sicher, das hängt auch von der Branche ab, aber generell: ganz schwierig. Ich sags mal generell: Wenn du selbständig bist und in einer schwierigen Branche arbeitest, dann lebst du ständig mit der Angst, dass es irgendwann nicht mehr geht, und dann kommt Hartz IV. Und wenn du angestellt bist, tja, dann kannst du dir auch nicht mehr sicher sein. Perng, kommt die Kündigung, warum auch immer... Ist ein ganz heißes Eisen, und jeder ist zu beneiden, der damit noch nicht zu tun hatte. Und dann erst hier in Berlin, wo so um die 20 % arbeitslos sind, das muss man erleben. Und dann die Glamourwelt um die Ecke, das ist schon hart. Gibt es Leute, die es ausnutzen? Alos ich meine Hartz IV und so. Ja, die gibts, leider, aber es gibt auch viele, die das Geld bitter nötig haben. Schwierig, da eine Grenze zu ziehen. Nur hab ich manchmal Zweifel, ob die Politiker und Journalisten wissen, wovon sie reden. Gruß an alle!
****79 Frau
959 Beiträge
@rainshower
Häää?...sorry aber entgeldfortzahlung? Erziehungsgeld?...HÄ?...ich glaube da hast du was missverstanden!

entgeltfortzahlung....Wenn ich einen Tag nicht zur Arbeit gehen kann weil mein Sohn krank ist...ich werde dann nur formall krankgeschrieben dann bekomme ich KEINE entgeltfortzahlung von meinem arbeitgeber...mir werden 100% für diesen Tag oder tage von meinem Ausbildungsgeld abgezogen....ich muss dann diese formalle krankschreibung bei der Krankenkasse reinreichen damit ich geld wieder bekomme....natürlich (wie sollte es auch anders sein in deutschland)....bekomme ich keine 100% sondern nur 70% von dem wieder was mit gestrichen wurde ;-)....entlohnung ...

ok da ick net doof bin....ICH LASS MICH IMMER BEI MEINEM DOC KRANKSCHREIBEN....mein kind ist nun mal nie krank *zwinker*....kann ich auch nix dafür *zwinker*

Lg Pauline...

Ps...wo das gerecht sein soll?....hmmm...fraglich!
@pauline79
ich habe nichts von entgeldfortzahlung geschrieben.

erziehungsgeld - gibt es eine begrenzte zeit nach der geburt (gestaffelt nach verdienst der eltern,

das mit der krankenkasse weiß ich, deshalb schrieb ich auch krankengeld fürs kind...
ließ evtl. das posting nochmal, vielleicht wirds dann klarer.

das zitat stammte von Flloyd und ich hab mich darauf bezogen.
Endlich mal ein gutes Thema hier!
Wir befinden uns nunmal im Wandel.
Auch wenn es für viele hart ist,
so haben wir doch mit dem grössten Teil der jammernden Bevölkerung kein Mitleid.
Nicht das wir uns falsch verstehen, wir meinen ausschliesslich diejenigen, die sich jahrelange auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung durchgeschnorrt haben.
Beispiel HartzIV Empfänger: Muss man ein Jahr zuhause bleiben, um in Hartz IV abzurutschen? Wenn ich den Job verlieren sollte, dann sehe ich doch zu, das ich woanders unterkomme, auch wenn ich
200 bis 300 € weniger als vorher in nem gut bezahlten job habe. Solange es mehr ist als hartz IV....
Aber nöö, man kann sich ja erstmal fallenlassen, und sich nen faulen Lenz machen.
Das Problem ist, das viele ihren gewohnten Lebensstandard halten wollen, mit weniger Geld. Verdien ich weniger, muss ich zwangsläufig Abstriche machen. Würde heissen zum beispiel: kleinere wohnung, kleineres Auto oder auto weg, handy weg, i-net weg...
und siehe da, es kommen auch 200-300 € mehr wieder inne geldbörse.

Zu alleinerziehende bzw. Paare mit Kindern:
Ständig hört man, das es zuwenig geburten gibt.
Ja wie um Himmels willen soll man denn mehr als ein Kind sich noch leisten können?
Das Erziehungsgeld und Kindergeld is nicht die Welt.
Der staat jammert, die deutschen sterben aus. Eine bessere und stärkere Familienförderung wäre hier angebracht, damit das Kinderkriegen auch von vielen finanziert werden kann.
da
Nehmen wir eine alleinerziehende Mutter mit schulpflichtigen Kindern. Die Mutter hat eine Teilzeit-Arbeitsstelle und bekommt beispielsweise noch ergänzende Leistungen zur Bestreitung des Lebensunterhaltes vom Staat. Egal, wie sie sich dreht oder wendet, das Geld ist immer vor dem Monatsende alle. Stehen beispielsweise Schulausflüge oder Klassenfahrten an, gibt es jedes Mal große Probleme, von irgendwelchen Stellen dafür Zuschüsse zu bekommen – schließlich soll das Kind ja nicht von solchen Veranstaltungen ausgeschlossen sein. Eine fällige Reparatur am Auto wird so lange aufgeschoben, bis der TÜV droht und die Kinder wachsen schneller aus den Klamotten heraus, als neue bezahlbar wären. Stellen wir uns jetzt noch vor, dass die Mutter einen Job hat, der sie im Krankheitsfall ohne Lohnfortzahlung zurücklässt – was dann?

das Thema unter anderem aufgrund meiner da beschriebenen Lage hier erstellt worden ist..will ich mich doch mal fix zu Wort melden...denn mir sprangen die nette Plakate in Dresden ins Gesicht..wo es hiess "arm trotz Arbeit..infos unter http://www.mindestlohn.de!
Nicht schlecht staunte ich,als ich sah..das ich mit meinen Stundenlohn total unterbezahlt bin..

Ich bin alleinerziehende Mutter von 3 Kindern...möchte aber nicht nur von Hartz 4 leben...nein ich will auch mein eigenes Geld erwirtschaften..deshalb ging ich bis jetzt für eine Reinigungsfirma arbeiten..STundenlohn = 6,80Euro...
Jedoch kommt man mit dem Geld von 100 Euro..die man laut AA nebenbei verdienen darf...nicht sehr weit..und Ende des Monats..genauer gesagt...die letzten Tage bis zum 1. ist gähnende Leere im Kühlschrank.
Man lebt also quasi von der Hand im Mund und das trotz "Arbeit" wenn auch nur geringfügig..
Und der größte Knüller ist..wenn ich krank bin...was ich jetzt 2 mal war....bekomm ich keine lohnfortzahlung..
Sprich ich bekomm nur die Zeit gezahlt..die ich anwesend war..
Toll..dann geh ich für 15 Euro den Monat arbeiten!
Wer bitte lässt das mit sich machen?
Ich jedenfalls nicht!


@***fi..mit deiner Rechnung liegst du bei mir gar nicht so falsch..
Denn ich habe bis aufs Auto so ne Aufstellung und einer 4köpfigen Familie wie mir..bleiben pro woche 100 Euro für Leben...

Was zu erwähnen wäre...ich will hiermit kein Mitleid,denn bemitleiden kann ich mich den ganzen Tag selbst...
NUR fühlt man sich doch irgendwo bestraft..wenn man arbeiten geht...jedoch wenn man krank wird,dann nichts mehr zum lebensunterhalt beisteuern kann..

Ich habe gelernt..seit 9 Jahren so zu leben und zu überleben..und den Kitt aus den Fenstern musste ich noch nicht essen...
Wirklich brisant, interessantes Thema,
mein Schatz und ich sind froh, das wir unsere drei Kinder aus dem Gröbsten heraus haben, es war sehr oft schwer und hart für alle Beteidigten unser Familie. Mein " Er " hatte immer 2 Jobs, das hieß lange Arbeitszeiten, wenig zu Hause, immer ausgepowert, wir wußten nur annährend worauf wir uns einließen, als wir uns für " Kinder " entschieden.
Mittlerweile sind unsere Jungs aus dem Haus und unsere Tochter ist noch zu Hause und kriegen aber viel vom Freundes bzw. Bekanntenkreis mit, ob nun selbständig oder im Angestelltenverhältnis, es sind fast bei jedem innerhalb der Familie tägliche Kämpfe, leicht überspitzt ausgedrückt, erforderlich, um welche Rechnung nun zuerst bezahlt werden muß, oder wenns um Anschaffungen geht, was zuerst oberste Priorität hat.
Man kriegt nur noch Knüppel zwischen die Beine geworfen und das nicht nur von einer Seite. Das Leben ist unserer Meinung nach noch härter geworden, als wie noch vor 15 Jahren. Die jungen Berufsanfänger müßen teilweise wochenlang ohne Geld arbeiten um sich zu beweisen und dann doch eine Absage zu bekommen.
Kennen eigentlich keine Familie mehr, wo nicht einer arbeitslos ist.
Einkaufen wird auf das nur notwendigste beschränkt, an Urlaub fast gar nicht mehr zu Denken. Die Kluft zwischen Armen und Reichen wird jeden Tag größer. Ist schon beängstigend, was allgemein abgeht.
Zusammenhalt, Trost findet man zum Glück noch in seiner eigenen Familie und das ist viel, viel Wert.
Schlimme Zeiten
Beide Beispiele, die flloyd angebracht hat, kann ich nur bestätigen.

Selbstständig sein... das hat mir auch schon viele schlaflose Nächte bereitet.
Die Banken spielen heute nur bedingt mit... und für Kunden ist es ein Volkssport geworden, Zahlungen in ferne Zukunft zu schieben.
Über die "drohende" dritte Mahnung wird nur müde gelächelt.

Als Kind einer alleinerziehenden Mutter kann ich den Kampf jeden Monat nachvollziehen.
Ein Rattenschwanz... für was sie damals Entbehrungen hat hinnehmen müssen, das kann sie heute nicht ausleben.

Gewünscht wird eine private Altersvorsorge? Rücklagen schaffen?
Ich frage mich wovon? Der schöne Lebensabend, wie er in der Werbung gerne gezeigt wird, von dem kann die breite (ältere) Bevölkerungsschicht heute nur träumen. Rentner, die am Rande des Existenzminimums leben kenne ich genug - und diese haben auch ihr Leben lang gearbeitet... und trotzdem verarmt.

(w)
Moin,

danke für die bisherigen Beiträge hier und danke auch für die Mails von Forenmitgliedern, die mir ihre Situation privat sehr ausführlich geschildert haben, weil sie hier nicht posten wollten.

Das Thema bewegt also offensichtlich auch hier im JC - ein besonderer Dank geht auch noch einmal an Cathy, die den Anstoß gegeben hat.

Eine Sache muss ich aber doch noch 'mal erklären, es geht um diese vielleicht missverständliche Formulierung von mir:

Wenn ich beispielsweise sehe, dass Elternteile für das Fernbleiben vom Arbeitsplatz „entlohnt“ werden, anstatt dass diese Gelder in Kindergärten oder Vorschulen gesteckt werden, dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln.

Was ich mit „entlohnt“ meinte, ist Folgendes:

Es gibt für junge Mütter bzw. Eltern viele steuerliche Fördermittel, die in Anspruch genommen werden können: Mutterschaftsgeld, Erziehungsgeld, Kindergeld, steuerliche Absetzbarkeit von Betreuungskosten, etc. (insgesamt 145 Möglichkeiten). Demnächst kommt vermutlich noch das "Elterngeld" dazu, welches die Koalitionsparteien in Berlin in der einen oder anderen Ausprägung im Verhandlungsgepäck haben.

Ich will niemandem dieses Geld absprechen, nur bin ich der Meinung, dass gerade junge Mütter nicht mit zu viel staatlicher Förderung so lange wie möglich zu Hause gehalten werden sollen. Es muss doch viel eher im Interesse aller sein, wenn die Pause im Job so kurz wie möglich ist, damit es zu einer sofortigen Wiedereingliederung ohne große Brüche kommt. Die so frei werdenden Mittel aus dem Werkzeugkasten der steuerlichen Instrumente könnten statt dessen viel sinnvoller in Kinderbetreuung eingebracht werden. So wird vom Staat das Prinzip "Kinder und Karriere" möglicher gemacht als bisher - ein angenehmer Nebeneffekt ergibt sich aus den dadurch besseren Förderungsmöglichkeiten für Kinder. Deren (Aus-) Bildung ist das doch große Kapital unser aller Zukunft.

Letztendlich muss man sich doch einmal über eines im Klaren sein: Subventionen gleich welcher Art können immer nur kurzfristig etwas bewirken. Mittel- oder gar langfristig gewährt, lassen sie das Geld an anderen Stellen fehlen und bewirken darüberhinaus bei den Subventions-Nutzniessern eine Art von fehlverstandenem Anspruchsdenken bzw. im schlimmeren Fall sogar eine gedankenlose Mitnahmementalität um des Geldes wegen.

Das noch einmal dazu...


Ansonsten bin ich beeindruckt vom Willen, sich nicht unterkriegen zu lassen, der aus einigen Beiträgen hier spricht. Würden viele Millionen Menschen sich davon nur ein klein wenig zu eigen machen, anstatt sich in selbstmitleidigem Gejammere zu ergehen oder die Schuld bei anderen Gesellschaftgruppen zu suchen, dann sähe es in Deutschland bestimmt schon viel besser aus.

Es muss doch möglich sein, die Stärke und diese "Nicht-unterkriegen-lassen-Einstellung", die hier aus einigen Beiträgen spricht, zu multiplizieren, damit irgendwann einmal aus diesem hoffnungsvollen Funken eine grosse Flamme wird.

Lasst Euch nicht unterkriegen!

Flloyd
********nner Mann
4.901 Beiträge
Es gibt ein paar ganz einfache Mittel,
um einige der Probleme und Ungerechtigkeiten langsam zu lösen.

1. Ein Mindestlohn von 7,50 Euro (ist immer noch geringer als in vielen anderen EU-Ländern, hilft aber, von Arbeit auch leben zu können) kostet keinen einzigen Arbeitsplatz. Da niedrigere Löhne eigentlich nur im Dienstleistungsbereich und in der Zeitarbeit gezahlt werden, kann man diese Arbeitsplätze sowieso nicht exportieren. Und wenn ein Großteil der Zeitarbeitsfirmen dann keine Kohle mehr abwirft, kommen die Leute endlich wieder in richtige Arbeitsverhältnisse.

2. Schluss mit der finanziellen Unterstützung von Arbeitgebern bei der Einstellung von Arbeitslosen. Wenn jemand Arbeit hat, braucht er jemanden, der die macht. Hat er die Möglichkeit, sich die Arbeitskraft sponsern zu lassen, macht er das natürlich auch gern. Dadurch hat er aber noch nicht mehr Arbeit. Ergo: ein anderer fliegt raus und ich spare mir mindestens für ein halbes Jahr die Hälfte der Lohnkosten. Schafft keinen einzigen Arbeitsplatz, belastet aber die Allgemeinheit mit Lohnnebenkosten.
Und die Tatsache, dass viele Personalabteilungen die Sachbearbeiter fürs Recruitment in eine Arbeitsvermittlungsagentur ausgliedern, damit sie für eine Einstellung eines Arbeitslosen 2000 € einstreichen, ist der größte Beweis für die völlige Praxisferne der Politiker... (Zitat: kommen Se in drei Monaten wieder, sie müssen erst ne Zeit arbeitslos sein, damit Se nen Vermittlungsgutschein bekommen)

3. Schluss mit 1-Euro-Jobs, die letztlich dauernd ausgenutzt werden, um notwendiges Tagesgeschäft zu erledigen (hier im Saarland könnte ich sogar ein Ministerium nennen, in dem das unter der Hand im eigenen Haus schon so gehandhabt wird, da arbeiten studierte Leute an zwingenden Aufgaben der Behörde fürn "Auslagenersatz") und verhindert das Entstehen von Arbeitsplätzen.

4. Eine Leistung zum Lebensunterhalt darf es ohne Gegenleistung wiederum nicht geben. Damit dämme ich den Missbrauch ein (wer irgendwo 8 Stunden anwesend sein muss, um mit alten Leuten im Heim Schach zu spielen etc., kann in der Zeit niemandem im Bad Fliesen legen). Damit ist die Frage der Mutter, warum sie sich plagen soll, während sich andere von einer Arschbacke auf die andere wälzen und noch drei Stündchen in der Kiste bleiben, erledigt. Denn der Nachbar steht auch an der Bushaltestelle, weil er Stress bekommt, wenn er nicht pünktlich zum Kröten sammeln oder sonstwas kommt.

5. Die familiäre Unterstützung muss sich an dem Wegfall von Einkommen orientieren. Jemand, der schon in der dritten Generation auf Stütze ist, hat keinerlei Nachteile, wenn ein Kind kommt. Denn der Bedarf wird hochgerechnet, es gibt sowieso mehr Kohle und dazu noch Kindergeld und Erziehungsgeld. Vom Lebensstandart wird keine Einschränkung vorgenommen. Eine Anwältin, die ein Jahr aussetzt, verliert übern Daumen bestimmt 50000 Euro und löhnt nachher für die Kinderbetreuung auch noch ne Menge. Weil deren Arbeitszeit nicht unbedingt mit den Öffnungszeiten der Kita übereinstimmt.

Insofern hat Flloyd sehr einerseit absolut Recht: es darf für junge Frauen nicht erstrebenswert sein, einfach mal ein Kind zu bekommen. Auch wenn der Stecher ein Vollidiot ist und die nächsten zehn Jahre keiner geregelten Arbeit nachgehen wird. Weil man kann ja die Schule schmeißen, einen auf Mutti machen (muss sich daher nicht um Arbeit kümmern) und es gibt auch noch Erziehungsgeld. Von daher muss da die staatliche Unterstützung überdacht werden, das neue Elterngeld geht ja in die richtige Richtung.

Was aber absolut unvertretbar ist, ist die These, man solle allgemein finanzielle Unterstützung streichen und dafür Kindergartenbesuch etc. kostenlos machen.
Das hilft nur Leuten, die einen geregelten Arbeitstag und um 16.30 Uhr Feierabend haben!!! Was hilft der Kindergarten einer Polizistin, einer Krankenschwester, einer Verkäuferin, einer Produktionsmitarbeiterin in Wechselschicht und vielen anderen in Gastronomie, Verkehrsgewerbe etc.?? Ich finde, es muss den Eltern genügend Unterstützung und Steuerleichterung gewährt werden, dass sie die Möglichkeit haben, die notwendige passende Kinderbetreuung zu organisieren oder auch eine Zeit lang zu Hause zu bleiben, um die Kinder ein wenig zu prägen zu können. Der Zwang zur externen Kinderbetreuung über finanzielle Not ist meines Erachtens nicht mit dem im GG verankerten Schutz der Familie vereinbar. Die entsprechenden Klagen hätten sicher Erfolg.

6. Es muss ein funktionstüchtiges System zur Durchsetzung von Ansprüchen geschaffen werden. Wenn ich Leute mit der Drohung, ansonsten die nächsten vier Jahre zu prozessieren, zu einem Vergleich nötigen kann, innerhalb dessen sie mir 25% Nachlass geben, ist irgendetwas faul. Die Schadensersatzansprüche für Zahlungsverzögerungen, die sich als unberechtigt erweisen müssten derartig immens sein, dass sich niemand mehr erlauben könnte, eine ganze Rechnung wegen einer angeblichen Mängelrüge ewig nicht zu bezahlen. Ein erstinstanzliches Urteil müsste bei einfachen Fällen unbedingt innerhalb von drei Monaten ergehen. Indem wir das Recht ausufern lassen, während die Justiz kaputtgeschrumpft wird, lähmen wir die gesamte Gesellschaft. Da wird absolut am falschen Ende gespart.


Schließlich sollte die Gesellschaft misstrauischer werden, wenn einzelne Menschen einfach die Kohle raushängen lassen. Mit ehrlicher Arbeit ist es für einen Handwerksmeister normalerweise nicht ohne weiteres möglich, fette Schlitten zu fahren, ein nobles Haus zu bewohnen und am Wochenende dem Pferdesport zu frönen.
Aber trotzdem denkt nicht jeder an Schwarzkassen, Steuerhinterziehung, ausländische Subunternehmer etc. wenn so jemand zeigt, "was er hat". Die Leute werden auch noch bewundert und beneidet. Und dann versucht man zu sein wie sie. Und tut es ihnen nach. Nutzt seine Mitarbeiter aus, scheißt auf Bundesurlaubsgesetz, Arbeitszeitgesetz und Entgeltfortzahlungsgesetz (gelle, Cathy) und setzt sich auf die Kühlerhaube vom frisch geleasten Porsche, um den Leuten zu erklären, dass es diesmal keine Gratifikation geben wird.
Normalerweise sollte dieser Menschenschlag (in aller Regel der Juniorchef nach Betriebsübergabe) einfach mehr geschnitten werden. Das sind einfach keine Beispiele und sollten das auch so empfinden.

Wer jetzt behauptet, hier rede der Blinde von der Farbe, dem sei gesagt, dass ich mein Geld mit Arbeitsrechtsberatung verdiene und monatlich über 200 Fälle zu hören bekomme. Unsere Gesellschaft befindet sich in einer Schieflage. Einige saugen ständig den Honig, den andere sammeln müssen. Unserer Gesellschaft fehlt ein wenig der französische Esprit, die Bevölkerung begehrt nicht auf, wenn ein Schwellenwert im Kündigungsschutzgesetz erhöht und damit hunderttausende Arbeitnehmer in kleineren Betrieben dem Arbeitgeber rechtlos ausgeliefert werden. Welche Schutzgesetze brauche ich denn, wenn jeder, der sich darauf beruft, sofort ohne Angabe von Gründen entlassen werden kann?

Außerdem denkt jeder nur an seinen Hintern. "Deutschland zuerst! DVU"- Aufkleber auf nem koreanischen Wagen. Da kommt mir das Kotzen.

Ich wage einfach mal die These, dass es den meisten offenbar immer noch zu gut geht und Gemeinsinn ein Schimpfwort wird...
@ Dr_Feelgood


möchtest du nicht in die politik gehen..... (ernstgemeint) vorher klonst du dich, bildest ne eigene partei und gewinnst die wahlen.....
Flloyd,
Gebe dir Recht, wir Deutschen müßten viel mehr eintreten für unsere Rechte und nur Gemeinsamkeit macht stark. Einfach mal auf die Straße gehen und den hohen Herren/Damen Politikern zeigen, wo der Frosch die Locken hängen hat, bzw. damit demonstrieren, schaut, mit uns kann man nicht alles machen und genug ist genug, vielleicht würde dies etwas bewirken.
Oder schauen wir uns doch einmal unsere Ellenbogengesellschaft an, fängt doch eigentlich schon in der Schule an:
Wenn jemand bei einem anderen abgucken will, heißt es gleich, Frau Lehrerin, der/die guckt bei mir ab und dieses Phänomen zieht sich weiter und weiter, mittlerweile fast überall anzufinden. Traurig, aber wahr.
Wie, du hast keine Markenklamotten, wie, du hast keinen PC, keine Stereoanlage, wie keinen Führerschein, die Liste könnte man noch endlos so weiter führen.
Dein Kind hat seine 4 Jahre Grundschule vorbei, man trifft sich an Bushaltestelle, Eltern, die fragen:,, Nah, welche Schule besucht ihre Tochter/ihr Sohn? Also meine/meiner geht jetzt aufs Gymnasium. Wir sind an dieser Entwicklung alle ein wenig Schuld!
Hätten wir nicht besser daran getan und unseren Kindern gesagt, geht mit anderen vernünftig um, versucht den Menschen zu sehen und nicht, das was er an Klamotte anhat, was er an technischen Errungenschaften hat usw.
Den Schuh müßen wir uns alle anziehen, vielleicht findet irgendwann wirklich Mal das große Erwachen in Old Germany statt, also, ich wäre dabei!!
*g*
rainshower,
warum nicht in die Politik gehen? Wenns hilft!
*g*
*******g_nw Mann
660 Beiträge
Ist ein wenig off-topic, aber mir ist gerade(bzw. heute morgen auf der Autobahn) noch eine andere Facette der ganzen Sache aufgefallen: Wieviele Verkehrsunfälle werden durch diese "neue Wirtschaftlichkeit" indirekt verursacht?

Einmal der Brummifahrer, der 10 Stunden am Stück mit 15 Minuten Mittagspause durchfährt und hofft, daß der Fahrtenschreiber nicht einer Kontrolle in die Hände fällt, weil er sonst sein Pensum nicht schafft und nicht genug verdient bzw. sogar wieder das Risiko hat, seine Stelle zu verlieren. Darauf zu pochen, die ordnungsgemäßen Pausen- und Fahrzeiten einzuhalten - gleichzusetzen mit Rauswurf, da es genug andere gibt, die bereit sind, das Risiko zu tragen. Wie oft sieht man LKWs, die mit hoher Geschwindigkeit über die AB rasen, und dabei hin und wieder dieses Schlenkern zeigen, was nichts mit Seitenwind zu tun hat, sondern Aussetzern (/Sekundenschlaf) des Fahrers.

Und dann die Vertreter vor allem der anderen reisenden Berufe, aber auch alle, die einfach mit dem Auto viel unterwegs sein müssen, für ihre Arbeit oder um an ihre Arbeitsstelle zu kommen: Wieviel Hetze ist damit verbunden, bloß keine Minute zu spät, der Chef hat schon so komisch geguckt, oder ein wichtiger Termin der erreicht werden muß, koste es was es wolle, und der Stau hat eben 45 Minuten gekostet, also drückt man jetzt richtig auf die Tube, ist in Gedanken aber nochmal bei der Vorbereitung des Gesprächs usw. Oder am anderen Ende, der x-te Arbeitstag mit Überstunden, es ist schon dunkel, regnet, und hundemüde macht man sich auf den Rückweg. Der nächste Urlaub, wo man sich mal wirklich erholen könnte, anstatt nur am Wochenende die notwendigste Kraft zu sammeln, ist noch in weiter Ferne oder noch gar nicht eingereicht, weil so etwas wieder nur mit bissigen Kommentaren quittiert und bei der Auswahl für eine mögliche Beförderung mit berücksichtigt wird, und so ist die Konzentration auf der Fahrt nach Hause auch nicht gerade die beste.

Ich hoffe, was ich meine ist klar geworden - der Druck im Berufsleben, die Angst vor der Arbeitslosigkeit zeigt noch in ganz anderen Bereichen ihre Auswirkungen, z.B. im Unfallrisiko.

Zurück zum Thema *zwinker*

Darki
Ich hoffe...
...ihr meint mit dem Mindestlohn von 7,50 € Fachkräfte mit abgeschlossener Ausbildung, ansonsten wird das nämlich ein Schlag in das Gesicht all derer sein, die sich durch die verschiedenen Ausbildungsberufe mit wenig Lehrgeld gekämpft haben.
Wozu sollte ich denn noch ne Ausbildung machen, wenn ich dann direkt nach der Schule nen Hiwi-Job machen kann, und so weitaus mehr verdiene?
Mindestlohn 7,50 € , ja, aber für Leute mit abgeschlossener Berufsausbildung.
7,50 Euro Stundenlohn
Das ist ja heute für einen Handwerker in Thüringen fast die Obergrenze.
Viele haben noch weniger und müssen damit ihren Lebensunterhalt bestreiten.
Ich habe die Konsquenz gezogen und gehe im Ausland arbeiten.
Ich hab dabei noch Glück, dass meine Fahrzeit nur 4 Stunden beträgt.
Der Staat ist nun mal pleite und versucht ständig mehr aus seinen Steuerzahlern herauszuholen, sei es der Arbeiter oder der kleine Handwerksmeister mit ein paar Angestellten.
Unsere Politiker wollen ja gut leben, siehe jetzige Diätendiskusion.
Ich kann nur jeden raten, nicht hier im Stumpfsinn zu erstarren und für nichts zu arbeiten. Da lieber Sachen packen und ab, ehe es ganz zu spät ist.
Solange sich in der Steuerpolitik nichts ändert, wird sich auch an der Wirtschaftslage nichts ändern.
EU Subventionen für Betriebe die ins Ausland wandern, sind auch noch so ein Thema. Da zahlt Deutschland kräftig für Firmen, die hier die Leute auf die Strasse setzten und ein paar Kilometer weiter hinter einer Grenze ein neues Werk aufmachen und weiter kräftig Steuergelder kassieren.
********nner Mann
4.901 Beiträge
Mindestlohn nur für gelernte Kräfte?
Warum denn das? Wenn ich mich damit zufrieden gebe, mein Leben lang einen super harten Job zu machen und deshalb auf eine Ausbildung verzichte, macht das meine Arbeitsleistung doch keinen Deut weniger wert, oder? Wer unbedingt meint, zu Höherem geboren zu sein, sollte sich eben nach einem Ausbildungsberuf umsehen, der einen hohen Marktwert hat. Und daher auch eine gute Bezahlung verspricht.

Wie könnte es denn sonst sein, dass Juristen ihren Arsch nach zwei extrem brutalen Staatsexamen und mindestens sieben Jahren Ausbildung für unter 2000 Euro brutto für eine 45Stundenwoche hinhalten? Niemand hat mich gezwungen, Schreiner zu lernen und Rechtswissenschaft zu studieren. Das allein gibt mir doch keinen Anspruch auf ein besseres Gehalt. Nur die Tatsache, dass ich eine Leistung anzubieten habe, die nicht jeder drauf hat, verschafft mir die Chance, ordentlich was zu verdienen.

Es ist doch schon heute so, dass eine gelernte Friseurin nie den Stundenlohn eines Bauhelfers oder eines Mülllwerkers erzielen kann. Obwohl die keinen Berufsabschluss haben. Aber die leisten eben eine Arbeit, auf die die Friseurin evtl. nicht ganz so scharf ist. Das muss auch honoriert werden.
Übrigens: Die Vorstellung, dass Menschen mit Berufsabschluss ernsthaft fordern, endlich 7,50 € verdienen zu können zeigt, dass in der Gesellschaft etwas nicht stimmt. Denn die sollten längst genug Stundenlohn haben, damit sie nicht noch Wohngeld beantragen müssen. Die Forderung, dass andere aber weniger verdienen sollen, zeigt jedoch, dass die Gesellschaft krank ist. Diese Haltung, die hier durchschimmert ist genau eins der Übel, an denen wir kaputt gehen. Ich will mehr!! Anderen soll es schlechter gehen!!

Na toll..


PS: Jeder sollte in die Politik gehen. Und so auch in großen Organisationen evtl. hier und da für gute Ideen sorgen, die sich mit der Zeit auch durchsetzen. Klar hat jede Partei ihre Schwächen im Programm. Aber wenn ich mir eine aussuche, die meinem Menschenbild in etwa entspricht, kann ich dafür sorgen, dass hier und da auch mal eine Korrektur durchgeht. Ich bin in meiner Partei nur ein kleiner Tropfen. Aber gemeinsam mit anderen kann ich Steine höhlen... Also Leute: engagiert Euch!

Zur Klarstellung: ich rede nicht den Abhängern und Faulenzern das Wort, das dürfte sich bereits aus meinem ersten Beitrag ergeben haben.
Aber die Tatsache allein, dass ich mir ne Modeausbildung reintue, die viele machen wollen, berechtigt mich auf keinen Fall zu irgendwelchen Dünkeln gegenüber anderen, die vom ersten Tag an voll zupacken. Denn dann hätten all die, welche sich ein feines Studium gegönnt haben, ja ein ganz besonders großes Recht auf mächtig viel Kohle. Nur: wenn irgendwann jeder Sozialpädagoge ist, wer macht dann noch den Kanal sauber?
Und jeder Arbeitsstundenlohn, der sich bei unseren Lebenshaltungskosten unter 7,50 Euro die Stunde abspielt, ist eine Frechheit. Das ist dann nämlich übers Wohngeld im Zweifel schon ein Kombilohn, den sich der Arbeitgeber auf Kosten der Allgemeinheit gönnt. Es ist einfach unzumutbar, bei einer Ganztagsbeschäftigung noch auf staatliche Hilfe angewiesen zu sein

Na klar...
...belohnt diejenigen, die ihren Arsch nie hochbekommen haben, um eine Ausbildung zu machen. Zahlt Ihnen mehr Gehalt, als diejenigen, die für solche Leute die Verantwortung übernehmen müssen.
Zeigt, das es keine eigene Leistung braucht, um den Durchschnittslohn zu erzielen.
Pfeift auf schulische Leistungen und Ausbildungen.

Übrigens, auch Friseure haben eine abgeschlossene Berufsausbildung, mal so am Rande vermerkt...
Ich verfolge diesen Thread auch schon eine ganze Weile. Wobei es mich eigentlich nur indirekt betrifft, denn ich bin schon vor Jahren ins benachbarte Ausland ausgewandert.

Es ist eigentlich traurig, das Fachkräfte aus ihrem Heimatland abwandern, weil sie in Deutschland nicht die Arbeit bekommen für die sie ausgebildet wurden. Dies ist leider kein Weg die Probleme in Deutschland zu lösen. Aber was soll man machen? Von irgendetwas muss man leben und meine Einstellung dazu ist halt, dass ich von meiner eigenen Arbeit leben will und nicht von Stütze. Diese Möglichkeit ist mir in Deutschland leider nicht gegeben.

Meine düstere Prognose für die Zukunft ist leider die, dass sich Deutschland in ein armes Land - ganz extrem gesagt in ein Dritte Welt Land entwickelt.

Wir können hier noch so viel sehr gute Lösungsvorschläge bringen, aber am Ende machen die Politiker eh nur das was für sie persönlich gut ist.

[Galgenhumor an]
Last uns eine Joypartei gründen, die die hier genannten Lösungen in Ihr Parteiprogramm aufnimmt, und mischen wir die deutsche Politiklandschaft etwas auf.
[Galgenhumor aus]

lg tear
kurzer Einwurf
Moin,

...belohnt diejenigen, die ihren Arsch nie hochbekommen haben, um eine Ausbildung zu machen.

• darum geht es hier wohl nicht. Es geht darum, dass sich die Entlohnung von Arbeit an deren Nachfragestärke orientiert. Wenn jemand eine Arbeit machen kann, die stark nachgefragt ist, warum soll er dafür nicht mehr Geld bekommen, als jemand, der eine Arbeitsleistung anbietet, die auch von vielen anderen angeboten wird, so für die nachfragende Seite eine grössere Auswahl besteht. Das Ganze ist übrigens völlig unabhängig von einer möglicherweise vorhandenen Ausbildung zu sehen.

Im Wesentlichen geht's hier in diesem Thread aber um eine grundlegendere Sache - Mindestlöhne, Politikerfilz und Mitnahmementalität (und noch viele andere Dinge) sind nur Begleitumstände der individuellen persönlichen Situation von uns allen. Mich interessiert vor allem, wie Betroffene mit dem Thema "Armut trotz Arbeit" persönlich umgehen - wie sie es schaffen, trotz dieser widrigen Begleitumstände ihren Kopf dennoch hoch zu tragen. Dass grundsätzlich etwas in Deutschland der Änderung bedarf steht ausser Frage, "Patentrezepte" der einen oder anderen Coleur sind erfahrungsgemäß schnell zur Hand, ebenso die Standard-Diskussionspunkte und deren altbekannte Argumentationsketten. Ich möchte es eigentlich vermeiden, hier in "ausgelutschte Gesprächsmuster" zurückzufallen, denn diese haben das Land in den letzten 15 Jahren auch nicht wirklich vorangebracht. Insofern denke ich, dass nur durch das persönliche Umdenken vieler noch etwas bewirkt werden kann. Und für dieses Umdenken möchte ich hier werben und von diesem gelebten Umdenken würde ich hier gerne noch mehr Erfahrungsberichte lesen.

Gruss

Flloyd
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