Elegie eines Birnbaums an falschem Ort
Ich stehe am Flussufer, schräg vom WindSchwarz und kahl, klitschig und feucht
Als spiegelte sich der Leibhaftige in mir.
Die Sonne glitzert auf Wellenkämmen
So blüht der Frühling selbst auf dem Wasser
Während Krokusse ihre Farben jenseits meines Schattens entfalten
Und mir mit verschlagenem Lächeln die letzte Hoffnung rauben.
In meinen Zweigen singt kein Vogel
Nur der Wind heult
Bis ganze Äste von mir krachen.
So stehe ich also am Wasser
Und ertrinke doch in Trostlosigkeit
Denn keine Lippen nährt die bloße Aussicht auf meine herbstlichen Früchte.
Nackt, blütenlos, ohne grüne Kleider trotz der milden Temperaturen
Habe ich meine Würde eingebüßt
Ein Spielball der Elemente bin ich
Eine spärliche Mahlzeit in schlafloser Nacht -
Wäre da nicht, ja wäre da nicht
Der laue, vom Süden hergewehte, singende, liebkosende
Luftzug ...