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Forscher finden heraus: Porno-Zuschauer haben häufiger Erektionsstörungen
Aktualisiert am 19.07.2020, 10:43 Uhr
Eine neue Umfrage von Forschern der Universität Antwerpen stellt einen Zusammenhang zwischen häufigem Pornokonsum und Erektionsstörungen her: Männer, die viele Pornos schauen, haben demnach mehr Potenzprobleme und weniger Spaß am "normalen" Sex. Wie viel Pornos der Einzelne schaut, variiert dabei jedoch stark.
Können Pornos bei Erektionsstörungen helfen - oder bewirken sie vielleicht genau das Gegenteil? Forscher kamen jetzt bei einer Befragung Tausender Männer zu überraschenden Ergebnissen: Wer viele Pornos guckt, hat Forschern zufolge mehr Erektionsstörungen und weniger Spaß am "normalen" Sex.
Zudem schätzten nur 65 Prozent der Männer in einer internationalen Online-Umfrage den Sex mit Partnern stimulierender als Pornografie ein. Die Ergebnisse haben Wissenschaftler auf einem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Urologie vorgestellt.
Impotenz in Partnerschaft durch Pornokonsum als häufiges Problem
"Es gibt mehrere Studien, die zu ähnlichen Ergebnissen kommen", sagte Psychotherapeutin Tabea Freitag aus Hannover, die die Fachstelle Mediensucht "return" gegründet hat. "Impotenz in der Partnerschaft durch regelmäßigen Pornokonsum ist ein häufiges Problem."
Sie verweist noch auf eine andere negative Folge: "Gewalt und Erniedrigung ist zum normalen Bestandteil der Mainstream-Pornografie geworden. Vor allem jüngere Männer erwarten zunehmend von ihren Partnerinnen, schmerzhafte Praktiken mitzumachen."
Pornokonsum bis zu 26 Stunden pro Woche
"Männer schauen ziemlich viel Pornos, im Durchschnitt etwa 70 Minuten pro Woche, normalerweise für 5 bis 15 Minuten", berichtete Studienleiter Gunter de Win von der belgischen Universität Antwerpen. Die Variationsbreite der Antworten sei überraschend gewesen.
Einige Männer konsumierten wenige, andere dagegen "viel, viel mehr" Pornos. Der Spitzenwert lag bei mehr als 26 Stunden pro Woche. Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: 23 Prozent der Männer unter 35 Jahren berichteten über Erektionsstörungen beim Sex mit Partnern.
An der Umfrage hatten insgesamt 3.267 Männer vor allem aus Belgien und Dänemark teilgenommen. Forscher aus diesen beiden Ländern und Großbritannien hatten die Untersuchung mit 118 Fragen, etwa zur Selbstbefriedigung, erstellt