Eine Geliebte redet mal Tacheles mit der baffen Ehefrau

"Du musst mir glauben, dass ich nichts, was dich mit Bernd verbindet, kaputt machen will - ich will stets, dass alle Menschen glücklich sind und nicht unglücklich - aber gib zu: Zwischen dir und Bernd war schon längst alles kaputt und nur deshalb hat es sich mit mir eingelassen, da bin ich mir sicher!

Versuch´ auch meine Situation zu verstehen: Ich weiß, dass ich nur so lange einen Platz in Bernds Leben habe, wie er mir einen Platz gibt. Denn sobald er dich wieder braucht und sich dir wieder zuwendet, bin ich abgeschrieben - glaub´ mir, das anzunehmen ist weiß Gott nicht einfach ... und du siehst, dass wir in gewisser Weise in der gleichen unerquicklichen Lage sind ... Aber vielleicht ist Bernd auch weiter und reifer als wir beide zusammen und er liebt uns beide!? - Würde das nicht am besten zu ihm passen? Er will doch niemanden verletzten, das weiß ich, am wenigsten mich oder dich ...

Aber eigentlich geht mich das alles gar nichts an. Wozu zerbreche ich mir überhaupt den Kopf über Bernd und dich!? Ich bin nicht da, um eure Probleme zu lösen. Ich habe selber Probleme.
Hast du dich schon einmal gefragt, wie es sich anfühlt, wenn man alles hat, was sich ein Mann nur wünschen kann und man trotzdem keinen abbekommt? Und warum das Leben einem so spät erst einen Mann schenkt?
Zu spät schenkt für ein ganzes erfülltes Leben. Zu spät für Kinder - die er mit dir hat. Zu spät auch für ein sorgenloses Leben - auch und erst recht finanzieller Art ...
Und genau darum bin ich auf dich so verdammt eifersüchtig - ich habe nur einen Geliebten, dir aber gehört ein Mann! Und du bist nicht mal bereit, ihn exklusiv an dich zu binden!? Hast du überhaupt eine Ahnung, welchen Schatz du hast?
Ich muss dir sagen: Du bist schon sehr egoistisch! Und ich frage mich, warum du überhaupt Bernd verdient hast, wo er doch zu mir so viel besser passt ...

Aber du bist selbst schuld! Wieso hast du es Bernd auch so einfach gemacht!? Immer konnten wir uns treffen, wann immer und wo immer wir wollten. Nicht einmal den Anflug eines Verdachts hattest du; so satt und träge warst du ... und jetzt bekommst du die Rechnung halt präsentiert!
Ja, ja, selbstzufrieden bist du auch jetzt noch in deinem Leid, in deinem Schmerz ... Aber vom Leben hast du nun mal keinen Schimmer. Hättest du Bernd geliebt, hättest du besser auf ihn Acht gegeben.
Ich sage dir frei und frank, damit du weißt, woran du mit mir bist, was ich denke: So eine wie du hat Bernd überhaupt nicht verdient! Mit mir ist er viel besser bedient. Zu mir passt er viel besser.
Und falls er es dir nicht schon gesagt hat: Du kochst vielleicht besser, aber ich bin im Bett besser!"