Das Problem liegt vielleicht darin, dass man in manchen Situationen nur die Gruppe sieht und nicht die Individuen.
Was ich meine, ist folgendes:
Wenn man in einem Forum liest oder auf einem Stammtisch ist, wird man als Fremder erstmal die anderen als geschlossene Gruppe wahrnehmen und erleben, egal wie einheitlich oder uneinheitlich sie eigentlich ist. Das ist ein nachgewiesenes Phänomen der Soziologie und betrifft nicht nur den Bdsm-Bereich, sondern jede Situation wo man sich als einzelner einer Gruppe gegenüber sieht.
Erst wenn man sich mit den einzelnen Menschen unterhält und sie kennen lernt, erscheint einem das nicht mehr so. Erst dann kann man feststellen, daß ist ja gar kein Wald, sondern nur ein paar Bäume. Es ist sozusagen umgekehrt wie bei dem Sprichwort "den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen". Man sieht die Bäume vor lauter Wald nicht.
Ich persönlich hatte einen komplett anderen Einstieg ins Bdsm. Ein einzelner hat mich an die Hand genommen und mir verschiedene Dinge vermittelt, die er als schön empfunden hat. Da kannte ich das Konzept Bdsm noch nicht, also wusste ich nicht, dass es eine große Gruppe von Menschen gibt, die diese Dinge mögen. Das habe ich erst später erfahren. Dadurch hatte ich nicht direkt diesen Effekt, dass ich da eine einheitliche Gruppe gesehen hätte. Im Gegenteil, ich habe schnell festgestellt, dass es da so viele unterschiedliche Möglichkeiten gibt, einfach, weil ich alles mit meinen Erfahrungen abgleichen konnte.
Mein Fazit und Tipp für Leute, die sich unwohl fühlen, weil sie denken, da ist eine einheitliche Gruppe und wer anders ist, darf nicht rein:
Sucht euch eine Person aus, die ihr sympathisch findet oder zwei und redet oder schreibt mit denen privat, also hier im Joy per Mail oder eben im echten Leben.
Zugang kann man nicht zu Gruppen bekommen sondern nur zu Menschen.
Und wenn man viele Fragen hat, gibt es doch auch so Mentoren, glaube ich. Das hilft vielleicht auch.