Unterschiedliche Vorlieben? Wie geht ihr damit um?
Hey allerseits, meist liest man hier von dem Problem, dass einer der beiden häufiger Sex möchte als der andere. Oder der eine möchte fast gar keinen Sex mehr, was den anderen frustriert. Welche Erfahrungen habt ihr gemacht, wenn sich die Vorlieben grundlegend unterscheiden? Wie seid ihr damit umgegangen?
Meine (Haupt-)Vorliebe ist Analsex. Das war schon immer so und wird sich wahrscheinlich auch nicht ändern. Nicht dass es jetzt falsch verstanden wird: Es ist keine ausschließliche Fixierung darauf. Ich genieße Sex auch ohne. Nichtsdestotrotz gehört es prinzipiell für mich dazu. Es gibt Dinge, die ich auch mag, auf die ich dennoch ohne Probleme verzichten kann. Bei Analsex ist das anders. Ich möchte nicht darauf verzichten. Für mich gehört es zu einem erfüllten Sexualleben dazu. Nicht ausschließlich, aber ohne fehlt mir etwas.
Bei meiner Freundin ist dies leider nicht der Fall. Bei ihr ist es genau das Gegenteil. Sie hatte es in der Vergangenheit ausprobiert und es hat ihr nicht gefallen. Wobei "nicht gefallen" noch eine Untertreibung ist. Es hat sich daraus eher eine Abneigung entwickelt, die ich durchaus verstehen kann. Es ist ja meist: Entweder man mag es, oder eben nicht.
Bevor sie von meiner Vorliebe wusste, kamen wir durch Zufall auf das Thema. Ich war froh darüber, da ich ihre ehrliche Meinung hören wollte. Einige Zeit später hatten wir noch mal darüber gesprochen und ich erzählte ihr von meiner Vorliebe. Sie relativierte ihre Meinung und bot es an, auch mal auszuprobieren. Mir war/ist schon klar, dass sie das vor allem mir zuliebe getan hat, was ich zu schätzen weiß.
Prinzipiell ist es aber so, dass mir Dinge beim Sex nur Spaß machen, wenn ich weiß, dass sie auch ihr gefallen. Dass sie etwas mir zuliebe tut, nimmt mir gehörig den Spaß. Wenn es dann noch etwas ist, was sie definitiv nicht mag, nimmt mir das total die Lust daran. Daher lehne ich ihr "Angebot" auch ab. Ich halte es ja auch für eher unwahrscheinlich, dass wir es mal ausprobieren und sie da plötzlich Gefallen dran gewinnt. Und dass sie sich "damit arrangiert, es mir zuliebe ab und an mal zu tun", möchte ich definitiv nicht.
Wie seht ihr die Sache? Seid ihr eventuell schon selbst in der Situation gewesen, dass grundlegende Vorlieben voneinander abweichen? Nicht speziell bezogen auf das Thema Analsex. Mich würden vor allem eure eigenen Erfahrungen zu diesem "Widerspruch" interessieren. Wie seid ihr damit umgegangen? Es geht mir weniger um gut und lieb gemeinte Ratschläge wie "es ist das Wichtigste, offen darüber zu reden". Das tun wir. Es ist nur meine Erfahrung (und ich war schon öfters in dieser Situation), dass sich dieser Widerspruch nicht durch "viel und offen Reden" einfach in Luft auflöst. Klar, kam man bis zu einem Punkt einen "Kompromiss" eingehen. Ich bin da aber wenig kompromissbereit, da ich nicht möchte, dass meine Freund mir zuliebe etwas tut, was sie eigentlich nicht mag. Dann verzichte ich lieber darauf, was jedoch zu einer Unzufriedenheit führt...die ich aber mittlerweile in gewisser Weise "in Kauf nehme", wenn meine Freundin nicht meine Vorlieben teilt. Das war bisher aber somit immer frustrierend in Beziehungen...
Wie sind eure Erfahrungen?