Die Liebe der Schnecken
Es regnet in Strömen, ich bin schon ganz nass,am Wegesrand seh ich zwei Schnecken im Gras,
ganz feucht und ganz klitschig, ineinander verschlungen,
ganz zwittrig ist jede in die andre gedrungen,
die schlüpfrigen Körper, sie reiben sich sacht,
genussvoll und langsam wird Liebe gemacht,
kein wildes Gerammle, kein schnelles Gefick,
hier zählt die Erotik und zartes Geschick,
des einen Lust, die des andren gebiert,
es wir hier ganz stilvoller Sex zelebriert,
schon zwanzig Minuten stehe ich hier,
vor Erregung zitternd wünsch ich mich zu dir,
will tief in dich dringen, dich spüren und schmecken,
doch erst mit der Zunge deine Lippen lecken,
du fasst meinen Kopf und ziehst mich nach oben,
ich spür deine Hand, sie liebkost meine Hoden,
dann streichelst du meinen steifen Schwanz,
und dann beginnt unser Liebestanz,
ich dringe in dich und du nimmst mich auf,
unsre Körper agieren, es nimmt seinen Lauf,
dein innerer Griff umfasst mich ganz fest,
mein Unterleib fest auf den Deinen gepresst,
du forderst mich auf, mach langsam - mach schnell,
und plötzlich, ein Licht, so schön und so hell,
ekstatisch gesteigert, von null bis zum Knall,
befriedigt gelandet, nach freiem Fall,
wie schön es doch ist, die Lust zu erleben,
selbst den Schnecken hat Gott diese Freude gegeben.