...noch eine Meinung und "Ansicht"
Guten Abend zusammen,
Da gibt es hier ja eine sehr interessante Diskussion.
Wo fang ich jetzt da mal an um meine Gedanken und Ansichten/Meinungen zu diesem Thema sinnvoll zu Papier - äh in den Threat - zu bringen?
Ich versuch es mal wie folgt:
Zunächst vorab, sehe ich sowohl das Buch wie auch den Film
(natürlich den von 1975!) als eine "Anregung" und Möglichkeit seinen Interssen freien Lauf z u lassen; und finde es stets "irritierend" wenn
(vor allem der Film) als einzig wahre Vorgehensweise praktisch dogmatisch herangezogen wird.
Pauline Réage (Dominique Aury) hat ein wirklich erotisches und sehr schönes Buch geschrieben, welches wunderbar verfilmt wurde (1975), doch es bleibt ein Roman
(wenn auch erotisch) sowie ein Film.
Meine O und ich - sowie wohl die meisten in diesem Threat und Freunde der O - fühlen uns mit der Geschichte in dem Buch/den schönen Bildern im Film - verstanden und angesprochen.
Wenn ich ein wenig ausschweifen und meine eigene "Entdeckung" kurz wiedergeben darf erläutere ich es gerne an mir als "lebendem Beispiel":
Mit ca. 17 Jahren sah ich in den 90ern im Samstag-Spätprogramm von VOX in der Pausenvorschau die Programmankündigung von "Die Geschichte der O" (1975). Wow, was waren das für Bilder? Ich war wie elektrisiert und die Videokassette
(VHS) 
war schon bereit im Videorekorder als dann
(sehnlichst erwartet) der Film anfing. Den Film hab ich damals förmlich inhaliert und war total begeistert.
Phantasien und Träume, die ich bis dato
kanntewurden in wunderschönen Bildern gezeigt und ich fühlte mich verstanden.
Kurz darauf bestellte ich mir noch das Buch über BOL.de und habs verschlungen
(wer kennt Bol.de noch? Wurde von Amazon geschluckt glaub' ich).
Jetzt - viele Jahre und eine Ehe später - bin ich in der glücklichen Lage mit meiner O (Christine) diese schon damals beeindruckenden Bilder real zu erleben.
Bei all dieser Begeisterung, und als wirklich tolle Vorlage, finde ich persönlich es immer wieder interessant wie sehr dogmatisch gerade dieser Film von 1975 für die O-Interessierten herangezogen wird.
Ich möchte den Film nicht schmälern, doch vor allem den Ring der O aus dem Film sieht man ja immer wieder an so manchem Finger.
Er ist schön - keine Frage - doch unter dem Strich ist er ein "Filmrequisit", zwar mit starker Symbolik, aber er bleibt ein Filmrequisit.
Im Buch wird der Ring eher als Sigelring mit einer Triskele beschrieben - der allseits bekannte Ring-mit-dem -Ring ist eine Erfindung aus dem Film (von 1975) - sorry leibe Leute, wem ich jetzt die Illusion rauben mußte.
...aber ich schweife grade ab glaube ich - könnt ihr mir noch folgen? - hoffe doch sehr.
Neulich auf einem Playabend wurden meine O und ich gefragt, wer von uns Dom und wer Devot ist, da wir unsere Triskelen-Ringe beide links tragen, als Partnerringe! Man klärte mich gleich
(ungefragt) auf, dass es doch eine "klare Voragabe" sei, dass der eine den Ring links und der Andere diesen rechts zu tragen habe, um so die "Rolle" (Dom/Dev) zu symbolisieren.
Wir für uns haben den Triskelenring bewußt gewählt, da er näher am Buch orientiert ist und wir auch ein Faible für Mittelaltermärkte etc. haben und dieses keltische Symbol uns einfach gefällt sowie
(durch die Beschreibung im Buch) auch zu uns passt.
Ich/wir kennen auch SM'ler(innen) die mit der Geschichte der O nichts bzw. nicht viel zu tun haben und auch den Ring der O
(aus dem Film) tragen, da es ja "ein SM-Ring" ist.
Naja, so weit kanne es mit einem Filmrequisit gehen, und er wird gleich zum übergreifenden SM-Erkennungszeichen.
Ich merke grade beim Schreiben dieser Zeilen, dass ich glaube ich sehr weit abgeschweift bin, all diejenigen, die sich grade eine Tasse Kaffee holen um tapfer meinem Post weiter zu folgen, sei hier schon einmal gedankt.
Wo war ich, ach ja....
Zum Thema Herrnüberschuss oder O-Überschuss muss ich meiner O
(eine Seite zuvor) Recht geben.
Sind mehr Herren anwesend, muss es nicht gleich für jede O zwangsläufig mehrere Herren geben!
Wir waren schon auf O-Events, bei denen sich gleich 3/4 der Herren auf zwei zwanzigjährige "O's" gestürzt haben, und die übrigen O's wurden regelrecht links liegen gelassen.
Andersrum, muss ich uns Herren auch ein wenig in "Schutz" nehmen, denn einer O gerecht zu werden bedeutet auch viel Aufmerksamkeit. Kann man denn bei einem O-Überschuss jeder O die nötige und benötigte Aufmerksamkeit voll und ganz widmen? Hm eine gute Frage.
Auch hier nehme ich gerne meine persönlichen Erfahrungen als Beispiel:
Nach einer guten (Spanking)Session zum Beispiel ist im Anschluss nicht nur die O/Sub meist
(völlig) erschöpft
(und befriedigt), sondern auch der Herr. Es erfordert Konzentration gerade beim Spanken und dem "Lesen" der O/Sub um ihren Gemütszustand zu verstehen und diesen in das Geschehen "einzubauen".
Um nun allen O's bei einem O-Überschuss gleichermaßen gerecht zu werden, würde man die Energie eines solchen Szenarios allen zukommen lassen
(müssen), das erfordert schon eine enorme Konstitution. Von dem zeitlichen Faktor spreche ich dabei noch nicht einmal.
Liebe O's/Subs, ich hoffe ich versteht auch unsere Seite
(den der Herren).
Ich persönlich genieße es mich mit einer/meiner O zu amüsieren und möchte nicht nur genießen, sondern ihr auch das Gefühl geben, mich ihr zu widmen - ganz bei ihr zu sein. Das geht selbst dann, wenn man sie "benutzt" - dennoch ist man voll und ganz bei ihr, sogar wenn sie "nur" als Glas- oder Kerzenhalter(in) dient.
So, nun ist es genug mit dem Gequäle meines laaangen Textes, ich bedanke mich für eure Aufmerksam und eure Geduld beim Lesen meines Beitrags und hoffe mich klar ausgedrückt zu haben und verstanden worden zu sein.
Niemand soll sich bitte auf den Schlipps getreten oder angegriffen fühlen.
Ich habe lediglich meine persönliche Meinung wiedergegeben.