Wir beschränken uns vorwiegend auf Bondage und körperliche Dominanz (ohne Lustschmerz, ohne Haue, keine "Sessions" und auch keine Aufgabenstellungen. Kein klassisches Dom/Sub; ich bin nichtmal sicher, ob das überhaupt BDSM ist, was wir machen. Ich hab da wenig Ahnung von) und ich fand es auch sehr wichtig, sich langsam zu steigern und vor allem immer darüber zu reden, was einem gefallen hat und was nicht.
Anfangs habe ich mich sehr geziert, auch mal selber Vorschläge zu machen und ihm zu sagen, was ich mag und was ich überhaupt nicht mag. Aber je mehr wir darüber geredet haben, desto besser ließ es sich umsetzen und desto mutiger und selbstbewusster wurde auch er, um das zu tun, wovon er wusste, dass ich darauf stehe.
Ich fand es auch von Anfang an wichtig, absolute No-Gos direkt abzustecken. Dinge, die ich auf keinen Fall tun will und zu denen ich auch nicht "überredet" werden will. Dagegen gab es Dinge, die ich unter Umständen ausprobieren wollte, von denen ich aber noch nicht wusste, ob sie mir gefallen (die meisten haben mir im Nachhinein nicht gefallen oder waren aufgrund körperlicher Gegebenheiten einfach nicht möglich).
Das alles hat angefangen mit einfachen Soft Cuffs für Hände und Füße und einer Augenbinde und anfangs floss es in den ganz normalen Sex mit ein. Mal die Hände hinter den Rücken binden, oder an die Haken an der Wand. Es ist ja nicht nur für den passiven Part erstmal wichtig zu erfahren, wie es ihm damit geht, Kontrolle abzugeben, sondern auch wichtig für den aktiven Part, herauszufinden, wie weit er gehen darf. Nicht alles wird vorher haarklein abgesprochen, manches passiert spontan (zumindest bei uns, aber was wir machen, erachte ich doch als sehr soft).
Klar haben wir es auch mal mit ein wenig Schmerzen ausprobiert und ich habe sehr schnell, praktisch direkt, festgestellt, dass Schmerz meine Lust instant killt. Das macht mich überhaupt nicht an. Selbst bei ganz normalem Sex, wenn plötzlich irgendein Versehen passiert und ich mir wehtue, kann meine Stimmung recht schnell kippen. Das war also flott vom Tisch, die ganze Sache mit den körperlichen Schmerzen. Konkret hatten wir Spanking ausprobiert, Nippelklemmen und hin und wieder ein paar leichte Schläge auf den Venushügel und ich mochte absolut gar nichts davon. Ein Klaps hin und wieder ist okay und auch manchmal ein Kneifen mit den Fingern in die Nippel, das tut weit weniger weh als die Klemmen. Sobald es rot wird oder zwiebelt, ist es aber vorbei.
Konkret haben wir also angefangen, ein paar Spielereien in den normalen Sex mit einzubringen. Nicht alle auf einmal, sondern ein oder zwei Sachen, über die wir geredet haben. Später haben wir darüber geredet, was wir mochten und was nicht. So haben wir vieles durchprobiert und einiges aussortiert. Ich weiß mehr über die Dinge, die ich
nicht will und bin noch sehr offen für die vielen Dinge, die ich noch nicht ausprobiert habe.
Körperliche Schmerzen, Demütigungen, Beleidigungen und "gefallen müssen/stolz machen" habe ich zum Beispiel für mich ausgeschlossen. Das gefällt mir nicht. Und ich fand es ganz wichtig, darüber sehr ausführlich mit meinem Partner zu sprechen und ihm dahingehend vertrauen zu können, dass er seine Wünsche nicht einfach durchsetzt und "rumprobiert", wenn sie mit meinen Grenzen aneinandergeraten. Anfangs habe ich für mich nur sehr wenige Dinge komplett ausgeschlossen und konnte so einiges ausprobieren, um bestimmte Praktiken ad acta zu legen und andere wiederum in meinen Spielekatalog mit aufzunehmen.
Mittlerweile gehören Fesseln (besonders Seile) zum festen Programm und kommen eigentlich immer zum Einsatz, genauso wie Packen in den Haaren, ganz leichtes Würgen und eine Mischung aus sehr liebevollem und sehr hartem Sex, wo ich gepackt, fixiert und niedergedrückt werde. Das Fesseln ist aufwändiger geworden und auch "strammer", dauert sehr viel länger und ist nicht immer super bequem. Ich bin aber immer noch nicht fertig damit, zu erkunden, wie "weit" ich in bestimmten Bereichen gehen kann. Ich probiere manches allein für mich aus, um zu testen, ob es möglich ist und sich gut anfühlt, anderes mache ich zusammen mit meinem Partner, baue es in den ganz normalen Sex mit ein und wenn es gut lief, gehe ich das nächste Mal ein Stück weiter. Läuft es schlecht, testen wir, ob wir es vielleicht falsch gemacht haben, ansonsten lassen wir es sein.
Momentan ist Deep Throat die neue "heiße Sache".