Die Kombination aus echter Freundschaft und gutem Sex wäre die Idealform einer Beziehung.
Denn zu einer echten Freundschaft gehören auch Emotionen; Gefühle von liebevoller Zuneigung, Verbundenheit und Loyalität.
Was genau ist dann der Unterschied?
"Die fehlende Verpflichtung einer Beziehung" wird da oft genannt.
Welche soll das sein?
Eine Beziehung ohne Verpflichtung zu sexueller Exklusivität ist bereits als offene Beziehung benannt und bekannt.
Die anderen "grauenhaften" und "angsteinflößenden" Verpflichtungen einer Beziehung wie Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und eine gewisse Fürsorge sind ja wohl auch Bestandteil einer Freundschaft.
Nach allem, was ich direkt oder indirekt erlebt, vor allem aber auch hier gelesen habe, ist
"Freundschaft+" ein hübscher Deckbegriff für alles, was man aus strategischen Gründen lieber nicht beim Namen nennt.
Männer meinen im allgemeinen genau das damit, was man bereits unter dem Begriff "Affäre" kennt. Wiederkehrende Sextreffen, bei denen man den Partner kennt und mag, aber keinerlei Ansprüche (vor allem keinen auf Exklusivität) hat.
Ganz wichtig ist, dass man(n) sich nicht melden muss, Probleme außen vor bleiben und jederzeit das Gefühl besteht, die Sache ohne Erklärung beenden oder im Sande verlaufen lassen zu können.
Diese Interpretation findet sich bei Frauen zwar auch, ist aber doch deutlich seltener.
Persönlich habe ich "Freundschaft+" bei Frauen eigentlich nur als Notlösung erlebt.
Alle, die sich darauf eingelassen haben, wollten entweder von Beginn an oder nach kurzer Zeit eigentlich eine Beziehung und haben sich nach dem Motto "Besser der Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach" darauf eingelassen, um so wenigstens ein Stück von ihrem Schwarm zu haben.
Jedem, der erfolgreich irgendein Sex- oder Beziehungskonstrukt unter dem Titel "Freundschaft +" führt und damit glücklich ist, wünsche ich aufrichtig alles Gute.
Für mich ist und bleibt der Begriff ein Euphemismus für "Ficken Plus" oder "Beziehung Minus".