@Houellebecq
"Ich glaubte immer, der Schlüssel zum Erwachsenwerden sei: sich abzufinden und einzuordnen."
Dann beantworte mir bitte folgende Frage? Was ist erwachsen daran, sich mit etwas abzufinden oder gar sich einzuordnen?
Einordnen ist nur das schönere Wort für "unterordnen". Du bist nur dann ein Teil der Gruppe, wenn Du Dich einordnen kannst. Du bist ein Teil des Teams, okay?
Das ist doch Bullshit.
Du bist ein kleiner Teamplayer. Du hast in diesem Team nichts wirklich zu sagen. Man fragt Dich trotzdem nach Deiner Meinung. Warum? Um Dir das Gefühl zu geben, Dich wichtig fühlen zu dürfen. Tatsächlich ist es doch so: Du machst das was Dein Boss Dir sagt - oder Du fliegst.
Dein Boss ist nicht Teamplayer. Wäre er es, wäre er nicht Dein Boss. Sondern ein Kollege. Eine kleine Nummer wie Du!
Erwachsen ist jemand, der "g e - wachsen" ist. Erfahrungen, die machen dich "erwachsen", mit einordnen und abfinden hat das aber rein gar nichts zu tun. Erwachsen bist Du dann wenn Du etwas Selbstständig machen kannst. Wenn Du selbst entscheiden kannst, was Du tust. Das heisst vor allem, dass Du dich eben n i c h t einordnest, denn sonst wirst Du beherrscht.
"Herrsche und Teile" - wenn das auf Dich zutrifft, dann bist Du tatsächlch erwachsen. Wenn Du Selbstbewusstsein mit Dir herumträgst u n d es auch rüber bringen kannst, dann bist Du erwachsen. Gilt für Dich aber "Beherrscht werden und Teilen (mit anderen)" dann bist Du nicht wirklich erwachsen. Es wird Dir zwar das Gefühl vermittelt. Tatsächlich bist Du dann aber nur ein Mitläufer. Dein Boss ruft Dir zu "Hundert (Liegestütz) fürs Vaterland und zurück in die Reihe!" Du wirst gelebt, statt selbst zu leben. Du wirst entschieden, statt selbst zu entscheiden. Und - Du wirst gegangen, statt selbst zu gehen.
Stell Dir doch mal vor, was wäre, wenn ein gewisser Thomas A. Edison Anpassungsfähigkeit besessen hätte. Wir würden heute trotz elektrischer Energie alle im Dunkeln sitzen!
Er war nicht Anpassungsfähig. Anpassungsfähig. Das bedeutet ja auch nur wieder, dass man sich einordnet (ich sage lieber "unterordnet").
Wenn Du grosse Dinge vollbringen willst, dann ist Anpassungsfähigkeit Dein Tod. Du wirst nur dann Grosses vollbringen, wenn Du Dich eben nicht anpasst an althergebrachtes. Nur weil Dir einer sagt, dass Du etwas nicht kannst, "schliesslich hat es vor dir noch kein Anderer hingekriegt, warum solltest gerade Du es dann schaffen?" heisst das noch lange nicht, dass Du es tatsächlich nicht schaffen kannst. Die Frage müsste doch wohl eher heissen: Warum gerade nicht ICH?
Wenn Du Dich nicht mehr beherrschen lässt - und zwar von niemandem und in jeder Hinsicht. Wenn Du dich nirgendwo mehr anpassen, ein- oder unterordnen musst. Wenn Du das tun und lassen kannst, wa Du wirklich willst - vorhin, jetzt, nachher, dann und nur dann kannst Du für Dich in Anspruch nehmen "erwachsen" zu sein. Alles andere ist nur eine Art Traumzustand.
"Übrigens: Wenn beten die letzte Hoffnung ist, ist es besser, du verläßt ihn auf der Stelle. Gott hat nicht so viele Ohren."
Wenn Du Dich da mal nicht täuschst! Gott (oder Schöpferkraft, die universelle Energie,...) ist in jedem Menschen wie auch in jedem anderen Wesen im gesamten Universum "enthalten". Gott ist in jeder Zelle jedes Organismus enthalten. Wäre es nicht so, könnte er nicht als der alleinige Schöpfer gelten. Jede Idee ist Gottes Idee. Jede Handlung - mag sie auch noch so verwerflich erscheinen, ist Gottes Handlung. Gott ist immer für Dich da (egal ob Du Christ, Jude, Muslim, Hindu, Atheist oder ... bist - egal ob wir ihn Gott, Schöpferkraft, universelle Energie, Allah, Rama (also gott selbst nach buddhistischer Lehre) oder Jehova nennen). Und wenn es eines Tages 20 Billiarden Menschen auf diesem Planeten gäbe und auf Abermillionen in allen existenten Galaxien - Du darfst dir sicher, die Kraft namens Gott oder wie auch immer ist da - für jeden einzelnen. Und noch eine Menge mehr Wesen auf der geistigen Ebene, von deren Existenz wir wahrscheinlich keine Ahnung haben. Wie gesagt, Gott ist in jedem Menschen präsent. Auch in Dir...
Gruss
tobytoby