Gefangen, aber doch selig
Gefangen, aber doch seligSie liegt in Fieberphantasien. Ich wache bei ihr in der Nacht.
Sie spricht von ihrem Aufbruch in ein anderes Land. Ein Land jenseits des Meeres - wo sie ihren Bräutigam ihr ganzes Leben erwartet hätte.
Dorthin will sie nun gehen. Ganz übersiedeln. Wohnen in der Stille eines süß duftenden Gartens.
Weder Alter noch Tod würden sie dort berühren, sagt sie, behauptet sie. Dort, in dem fernen Land, würde sie für immer jung bleiben; so jung wie sie hier nie gewesen sei. Dort, in dem fremden Land, würde sie Königin sein.
In einer verwunschenen Burg der wartenden Liebe, denke ich mir. Gefangen, aber doch selig.