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Warum keinen Schlussstrich ziehen?

*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Goethe wurde
...dieser Eid stammt noch aus Zeit, wo die Menschen nicht älter als vierzig Jahre wurden, heute leben die meisten Menschen oft ab vierzig erst viel bewusster.

82 Jahre alt, Schiller nur 45. Das ist absolut kein Argument. Eid ist Eid und wird nicht unwirksam, weil Menschen früher im Durchschnitt nicht unser heutiges Durchschnittsalter erreichten. Ich habe den vor 43 Jahren geschworen ohne dabei hinterm Rücken abzuleiten. Nach fast drei Jahren Kennen war es mir sehr ernst mit der Heirat. Wenn man den Eid nicht schwören will, sollte man das Heiraten unterlassen, aber nicht am Schwur herumdeuten.

In Rätseln erscheint unter Lebensgemeinschaft Ehe. Und das stimmt eben so. Eine Ehe ist weder Sexgemeinschaft noch Sexgarant. Die ersten beiden Absätze des Artikels 6 (nicht mit x geschrieben) unseres Grundgesetzes lauten

(1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.

(2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.

Solange die Lebensgemeinschaft funktioniert, sehe ich keinen Grund, diese aufzugeben. Wenn jemand von anderen Vorstellungen einer Ehe ausgeht, darf er das für sich so handhaben, aber er darf es nicht zum Maßstab für Dritte machen, ebensowenig wie ich meine Auffassung zum Maßstab für Dritte mache. Nicht umsonst wurde das Schuldprinzip bei Scheidungen abgeschafft, aber leider steckt es noch in vielen Köpfen als sogenannter "Ehebruch", den man immer nur eingleisig zu werten pflegt.

Die Vorgänge innerhalb von Partnerschaften sind zu komplex, als dass sie von Dritten bewertet werden könnten.
*******gica Frau
856 Beiträge
Funktionieren?
Solange die Lebensgemeinschaft funktioniert, sehe ich keinen Grund, diese aufzugeben.

Bei dem Satz beginnt mein Magen spontan zu hüpfen.
Was heißt denn bitte "funktionieren"?
Reicht Euch das?
Haus sauber, Kühlschrank voll, Hemden gebügelt, etc.
Hauptsache, die Fassade stimmt?

Eine Lebensgemeinschaft, die wirklich funktioniert, in der lediglich der Sex fehlt, wäre für mich dann gegeben, wenn es auch Offenheit und Ehrlichkeit geben darf. Bis hin zu einem möglichen Gespräch darüber, wie man unterschiedliche sexuelle Bedürfnisse unter einen Hut bringt, so dass die wirklich wertvolle und funktionierende Partnerschaft erhalten bleiben kann.

Alles andere ist für mich ein fauler Kompromiss.
Ich will nicht nur funktionieren, sondern auch leben und mein Leben lieben.
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Ob das (funtionieren)
das richtige Wort ist, darüber könnte man sich streiten. Klar sollte sein, was ich damit meinte. Nämlich dass die Lebensgemeinschaft das ist, als was sie gedacht ist, eine Gemeinschaft in guten wie in schlechten Zeiten. Wenn sie so mir nichts, dir nichts einseitig aufgekündigt werden könnte, würde sie nicht "funktionieren" , wenn jeder seiner Wege geht, für sich wirtschaftet, kein Interesse mehr am Partner hat, Kinder zu leiden hätten oder gar Gewalt eingezogen wäre, würde ich ein "Funktionieren" in Frage stellen.
"Bei dem Satz beginnt mein Magen spontan zu hüpfen.
Was heißt denn bitte "funktionieren"?
Reicht Euch das?
Haus sauber, Kühlschrank voll, Hemden gebügelt, etc.
Hauptsache, die Fassade stimmt"

da geht es nicht um fassade mehr um es gibt halt auch schlechte zeiten in einer beziehung. es kann 20 jahre lang gut laufen und dann kommen schlechtere zeiten warum auch immer, und ewas passiert es wird alles weggeschmissen es werden die guten zeiten die natürlich überwiegen sollten weggeschmissen,das is halt der zeitgeist heute.
***an Frau
11.000 Beiträge
Man(N) kann sich auch jede Lebenssituation Schönreden bzw. für sich selbstgerecht zusammenbasteln damit sie passend gemacht wird.

Mir wäre ein solch dauernder Selbstbetrug eine gruselige Vorstellung.

Warum ich nicht rechtzeitig die Reißleine gezogen habe, bedaure ich wahrscheinlich den Rest meines Lebens, denn dann begann erst bei mir eine Freiheit, die ich in welcher auch immer schöngeredeten Beziehung nie gehabt hätte.
****77 Paar
730 Beiträge
Schön...
...reden geht meist nicht gut. Wir haben das bei uns auch vor viele Jahren mal probiert und haben uns Dinge schöne geredet. Seitdem wir offen reden, und damit meiner ich, wirklich offen was sexuelle Gelüste, etc angeht, funktioniert alles wieder bestens. Denn uns beiden ging es ähnlich, wollten mehr und anderen Sex, wussten nur nicht wie der gegenüber reagiert...

Jetzt wird das gemacht, wo Lust drauf ist und das auch mal alleine, meistens aber zu zweit oder dritt oder viert oder... *g*
*********isses Frau
1.649 Beiträge
evian, ...
ich könnte dich knutschen für deinen Beitrag *knuddel2* passender hätte ich es nicht ausdrücken können. Leider sind unsere Likes *top* hier im Moment aufgebraucht, aber das hole ich liebend gerne nach.

Schnuppels,
Danke für den Hinweis *wink*

Fesselnd
...ich habe in der Vergangenheit schon einige Beiträge von dir zu verschiedenen Themen hier gelesen. Aber so langsam bekomme ich den Eindruck, du machst dir bei diesem Thema etwas vor, ....nur mein Eindruck, einiges liest sich für mich so widersprüchlich, zu dem was du zu anderem Themen geschrieben hast, ...nun du wirst es besser wissen, wie es sich für dich anfühlt.

Nur so am Rande, ...bei den Beiträgen von Paaren wäre es sicherlich manchmal interessant, ob nun Sie oder Er den Beitrag geschrieben hat *zwinker*

Herzlichst,
wieder die Sie vom Ammerlustpaar *liebhab*
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
In weiser Voraussicht
Wenn jemand von anderen Vorstellungen einer Ehe ausgeht, darf er das für sich so handhaben, aber er darf es nicht zum Maßstab für Dritte machen, ebensowenig wie ich meine Auffassung zum Maßstab für Dritte mache.

Die Vorgänge innerhalb von Partnerschaften sind zu komplex, als dass sie von Dritten bewertet werden könnten.

hatte ich das geschrieben. Beckmesserei, samt Vermutungen über irgendwen, halte ich für völlig unangebracht, zumal das Thema heißt "Warum keinen Schlussstrich ziehen?" Zum Beispiel ist dann eine Antwort zu Warum ich einen Schlusstrich gezogen habe? schon nicht mehr Thema. Wie ambivalent jemand, den man nicht kennt, vermutet lebt, noch weniger.
das mit dem Schön reden...
... nennen manche Menschen auch "Hoffnung".

Irgendwann ist man ja mit sehr vielen guten Vorsätzen und dieser unkontrollierbaren Verliebtheit in eine Beziehung gegangen, da war alles gegenwärtig, was nun - heute, in der Situation die der TE beschreibt - verloren scheint.

Doch "der Mensch" kann und darf hoffen - und das tut er auch. Manchmal sogar bis zum bitteren Ende. Er erinnert sich, wie es einmal war (damals, als es begann) und er hofft, daß es wieder so werden wird. Oder so ähnlich. Oder vielleicht sogar besser?

Wann weiß der so genannte "Mutige" denn, daß es aus ist, endgültig und für alle Zeiten? Welches - meist erstmalig in seinem Leben auftretende - Symptom ist der schlüssige, nachhaltige Beweis, auf den nur noch eine Beendigung der Beziehung folgen kann? Was ist die ultimative, stichhaltige Begündung? (Eine Begründung übrigens, die in der Folgezeit, in der nun folgenden Zeit der Zweifel und Einsamkeit, jederzeit überzeugend sein sollte! *zwinker* )

Manchmal besteht der Mut auch einfach darin, die Hoffnung aufrecht zu erhalten und nicht zu früh die Flinte ins Korn zu werfen (Stichwort: "Wegwerfbeziehungen"). Und tatsächlich scheint es verschiedene Ausprägungen des Hoffens zu geben - so wie Menschen eben in fast allem verschieden sind: Die einen machen Schluß, weil die Zahnpastatube nicht ordnungsgemäß verschlossen wird, die anderen, weil es keinen oder kaum noch oder nicht den "richtigen" Sex gibt und die nächsten, weil der Partner seine Drogensucht nicht los wird.

Was wäre denn der "richtige Grund", eine Beziehung zu beenden? Wann ist es gerechtfertigt? Bei welchem Zeichen ist das Ende der Hoffnung sicher erreicht?

Ich finde, daß das bei jedem Menschen anders ist. Und es auch sein darf.

Ebenso darf nach meiner Auffassung auch jeder auf seine ureigene Weise mit Hoffnung und Enttäuschung umgehen. Be- und Verurteilungen von Aussen sollten sich da zurückhalten. Es sei denn, die Be- und Verurteiler wüssten genau, wo die Grenze der Hoffnung liegt. Für ALLE Menschen... *zwinker*
***a5 Frau
112 Beiträge
Ich denke es kommt sehr stark auf die Mentalität der einzelnen Menschen an. Ich konnte es nicht. Ich habe mir oft überlegt, einfach die Augen zuzumachen und die Annehmlichkeiten der Ehe zu genießen. Dumm nur, wenn man sich dabei wie ein Putzlappen vorkommt. Ich habe meinen Mann geliebt und konnte die emotionale Kälte nicht mehr ertragen. Wäre er mir egal gewesen, sähe die Sache sicher anders aus. Nebenbei bemerkt...Am Sex hat es bei uns nicht gelegen. Das war bis zum Schluss, das was uns verbunden hat. Uns hat der Alltag aufgefressen. Und das ist auch der zweite Grund warum man in einer Beziehung ausharrt. Ich glaube, dass die meisten wissen, dass sich die Emotionen aus einer Affäre kaum in eine Beziehung retten kann. Die Aufmerksamkeiten, das anhimmeln , die Vorfreude auf ein heimliches Treffen lassen unweigerlich nach. Man steht also irgendwann wieder am selben Punkt.
Ok, ich bin jung und naiv. Aber vielleicht ist es bei vielen einfach Liebe?
Ein "den Partner nicht verlieren wollen als Partner" - auch wenn es nicht gut läuft, in welcher Weise auch immer?
ich bin gerade selbst in dieser Situation
...abzuwägen was richtig , was falsch....wäre.
Einfach einen Schlussstrich zu ziehen weil es "nicht mehr läuft" wäre zu einfach. Ich habe meinen Partner belogen, um die Partnerschaft aufrecht zu erhalten. Das soll keine Entschuldigung oder Rechtfertigung sein. Ich habe einen lieben Partner, sehr lieb, zu lieb. Das Problem ist tatsächlich unser Sexleben. Es gibt so gut wie keines, was nicht an ihm liegt. Er ist für mich ein guter Freund, Berater, Kommunikationspartner....Aber ich begehre ihn nicht. Eine Partnerschaft ohne ein (gemeinsames) Sexleben kann sicherlich "funktionieren". aber ist man dann glücklich??
Ich bin momentan ziemlich ratlos...mein "Betrügerpartner" hat sich vor kurzem für die Rettung seiner Ehe entschieden. Seit dem entfremde ich mich immer mehr von meinem Mann, merke , dass ich Sehnsüchte habe die er nie erfüllen kann. Vielleicht relativiert sich das mit der Zeit, ich weiß es (noch) nicht.
@Lilly_D
****y_D:
Er ist für mich ein guter Freund, Berater, Kommunikationspartner....Aber ich begehre ihn nicht.

Vielleicht hilft es Dir zu wissen, daß Du da nicht die Einzige bist... ja dass vieles darauf hindeutet, dass dieses "Nicht-mehr-Begehren" des langjährigen Partners eher die Normalität als die Ausnahme zu sein scheint.

Das ist jetzt zwar eher OT, aber neben allen evolutionsbedingten Veranlagungen gibt es ja auch noch eine starke Sozialisierungskomponente... und die erlaubt in unserer Kultur gerade Frauen leider kaum eine nüchterne Auseinandersetzung mit dieser Entwicklung.

Daher will ich Dich mal ganz frech ermuntern in Betracht zu ziehen, daß es vielleicht völlig normal (im Sinne von "üblich") ist, was Du da empfindest und Du da gar nichts für kannst. Daß es möglicherweise in der Mehrzahl der Beziehungen so läuft, sich aber kaum jemand traut, darüber zu sprechen *g* (ausser ganz wenige, eher unpopulistische Wissenschaftler, die dafür dann auch gleich geprügelt werden *zwinker* )

Vielleicht ergibt sich aus dieser Betrachtung ja ein Weg, nicht den Partner wechseln zu müssen... denn beim Nächsten droht dann naturgemäß tatsächlich dieselbe Entwicklung. Vielleicht können Menschen ja doch lernen, das Eine vom Anderen zu entkoppeln... wer weiß?

Viel Glück jedenfalls für Dich...
**********ro_bw Frau
403 Beiträge
Ich habe lange keinen Schlussstrich gezogen, weil ich den Kindern die Familie erhalten wollte - und mir den Traum von Familie. Abgesehen davon bin ich ein Mensch der Gattung leidensfähig, da muss schon viel passieren, um aufzugeben.
Irgendwann wars dann unumgänglich. Ich bin an der Lebenslüge schier erstickt, als ich die Schönrederei bleiben ließ. Und ging.
Ich habe sehr viel dafür getan, diese Familie zu erhalten. Ob ich wirklich dafür gekämpft habe? Da bin ich mir nicht mehr so sicher. Er und ich passten einfach im Grunde zusammen, das Ergänzungsmodell bekamen wir nicht hin - was auch der Tatsache geschuldet ist, dass wir sehr jung und ziemlich erfahrungslos zusammenkamen.

Danach sammelte ich erstmal Erfahrungen. Was auch zu der Erkenntnis führte, nicht jede Unzufriedenheit am anderen festzumachen, sondern auch zu erkennen, dass ich selbst es bin, die für Glückseeligkeit zuständig ist. Für meine eigene und für die gemeinsame.

Mein Partner und ich passen hervorragend zusammen, da sieht ein "für unsere Beziehung kämpfen" in schwierigen Zeiten völlig anders aus. Die Kommunikation läuft, die Bereitschaft ist da, Liebe wächst und gedeiht. Für mich mittlerweile sehr wichtige Grundpfeiler.

@***ly: wenn beiden das Sexleben nicht so wichtig ist, dann kann das funktionieren. Wenn es wie bei euch ist, dann finde ich das schwierig. Weiß Dein Mann, dass Du ihn nicht begehrst? Stellt er keine Fragen?
@TheHidden
vielen Dank,
es liegt mir fern den Partner zu wechseln. Doch hat mir vor über zweieinhalb Jahren eine Begegnung mir ein neues, für mich bis dahin völlig neues Lebensgefühl eröffnet. Und diese Erkenntnis hat mich so bereichert dass ich denke, nicht mehr darauf verzichten zu können. Ich hatte zum ersten Mal in meinem Leben das Gefühl mich fallen lassen zu können. So etwas gab es bis dahin nicht, ich habe festgestellt dass ich Spaß am Sex haben kann. Ich müsste jetzt zu sehr ausschweifen um vielleicht einiges verständlicher machen zu können.
Und ich hab mit meinem Partner über dieses Problem gesprochen. r will mich natürlich nicht verlieren, ich ihn ja eigentlich auch nicht. Aber es wird zunehmend anstrengender und schlägt sich natürlich auf das allgemeine Familienleben. Natürlich ziehe ich nicht einfach einen Schlussstrich, aber in die Zukunft blickend sehe ich uns als unzufriedene Partner die ihre Beziehung am "funktionieren" erhalten....
***an Frau
11.000 Beiträge
la_vie_en_ro_bw

Wie sich manche Lebensläufe doch gleichen. Kommt mir alles sehr bekannt vor was Du schreibst.

Non, je ne regrette rien singt Edith Piaf in einem bewegenden Lied und so geht es mir auch. Und es ist hypothetisch wenn ich mich früher entschieden hätte zu handeln. Aber ich bin nicht den Weg gegangen mir ein doppeltes Leben aufzubauen. Das wäre überhaupt nicht meine Lebensweise und Charakter.

http://www.joyclub.de/my/2105850.thehidden.html
... nennen manche Menschen auch "Hoffnung".

Die kann auch ein Breitopf sein wie im Märchen.. und kleistert alle Empfindungen zu.

Der Topf quoll über, der Brei bedeckte schon den Tisch und lief das Tischbein hinab, benetzte den Boden, lief zum Haus hinaus und auf die Straße. Er drängte sich an andere Häuser heran und füllte das ganze Dorf mit Brei, bis über den Kopf hoch.

**********ro_bw Frau
403 Beiträge
Liebe Lilly,

auch bei mir war es so, dass ich ein völlig neues Lebensgefühl kennenlernte und irgendwann einfach nimmer anders konnte, als dem nachzugeben. Das war auch nicht von jetzt auf gleich. Der Mann, der mir das Lebensgefühl gab, stand nie zur Debatte für ein gemeinsames Leben. Im Grunde war er nur die Idee des Gefühls "da gibts auch noch etwas anderes, lebendiges, warmes". Zu der Zeit waren mein damaliger Partner und ich ein passabel funktionierendes Team fürs Alltagsgeschehen. Eher nüchtern, als leidenschaftlich.

Ich habe mich dann irgendwann gefragt, ob es richtig, ehrlich und aufrichtig ist, so nebeneinander her zu leben. Mich selbst unerfüllt und unzufrieden zu fühlen und ich fragte mich auch, ob mein damaliger Mann mit einer anderen Frau, die ihm mehr entspricht, glücklicher werden könnte. Irgendwann kam eine Situation, in der ich dachte: wäre mir lieber, er kommt nicht mehr nach Hause - weil einfach der Druck zu groß war. Das war der Moment, nachdem ich recht schnell den Schlussstrich zog. Mir war das einfach zu negativ gefühlt.

Kann sein, ihr findet einen Weg zusammenzubleiben mit eigenen Nieschen, in der eure unterschiedlichen Bedürfnisse ihren Platz finden. Ich bin keine Freundin von offenen Beziehungen, weil das zu mir einfach nicht passt. Ich würds für andere Menschen aber auch nicht ausschließen. Ob Dein Mann damit klarkommt, dass er Dir als Mensch viel bedeutet, Du Deine Leidenschaft aber lieber mit anderen Männern teilst und er da völlig außen vorbleibt. Und Du dieses Modell auch selbst für Dich willst - das müsst ihr wohl oder übel selbst miteinander klären.
Man kann....
mit dem alten Partner neue Wege gehen - oder mit einem neuen Partner alte ausgetretene Pfade wieder und wieder beschreiten....

Erst als ich aufgehört habe, die Schuld für das "was ich alles nicht an Sex bekomme" bei meiner Partnerin zu suchen und das als Ausrede dafür zu benutzen, mir das, was ich wollte "auswärts" zu holen; erst als mir klar war, dass ich mich und meine Sinne damit betäubt habe, mich immer wieder in Affären und Nebenbeziehungen zu flüchten und erst, als ich erkannt habe, dass der erste Schritt, das zu bekommen, was man wirklich will, ist, sich bewußt zu werden, wer man selbst ist und was seine Bedürfnisse wirklich sind; erst danach konnte ich mich der Frage nähern, einen Schlussstrich zu ziehen - oder eben nicht.
Denn wenn ich ehrlich bin, es war nichts, was ich zu Hause nicht genauso gut auch hätte bekommen können. Ich hätte mir nur dessen bewußt sein müssen und mich so um meine Partnerin kümmern müssen, wie ich mich um andere Frauen bemühte!

Am Abgrund des nahen Beziehungsendes zu stehen, dann, wenn jetzt eh alles fast am Ende ist, endlich den Mut aufzubringen, zu sagen, was einem alles gefehlt hat und welchen Beitrag man selbst dazu geleistet hat, erst dann war ich so offen und ehrlich, wie ich es viel früher hätte sein sollen.

Und genau da passieren Sachen, mit denen ich zu diesem Zeitpunkt am allerwenigsten gerechnet hätte: das alles hat nicht nur mir gefehlt!

Und warum, statt sich zu trennen und mit einer 'neuen' Frau neu anfangen, nicht mit der 'alten' Frau 'neu' anfangen?

Das ist sicher nicht immer möglich und garantiert nicht immer einfach - aber auch sicher nicht immer so unmöglich, wie man es von vornherein manchmal denkt. Es müssen nur beide wirklich wollen.

Ein Wechsel der Blickrichtung kann die Sicht freigeben auf Dinge, die davor komplett verborgen waren oder unerfüllbar erschienen - und wenn beide wollen, ist das alles plötzlich ganz einfach.

Und der gezogene Schlussstrich wäre der Fehler meines Lebens gewesen - und das nicht nur wegen der Kinder, der Finanzen, der Besitztümer - das sicher auch, aber nein: wegen der Frau!!

DE-Er
@la_vie_en_rose
vielen Dank für Deine Worte,
mein Partner leidet sehr unter der Situation, dass ich ihn nicht begehre, ihm und mir eigentlich jahrelang etwas vorgemacht habe. Aber auch ich leide sehr darunter. Eine offene Beziehung kommt für uns beide nicht in Frage. Ich bin die Frau seines Lebens, und es tut mir wahnsinnig leid dass ich ihm nicht das wiedergeben kann was er für mich empfindet. Aber leider ist es so dass ich tatsächlich nichts empfinde wenn wir körperlich werden. Ich habe mir gewünscht er würde aus der Notsituation heraus seine Befriedigung woanders holen, sich neu verlieben vielleicht....
Bisher habe ich immer angenommen dass ich ein Problem habe und daher so hin genommen. Bis eben der andere Mann in mein Leben trat.
Er musste es jetzt beenden, was mich seit einigen Wochen schon völlig aus der Bahn wirft, er gehörte zu meinem Leben( es war mehr als eine sexuelle Geschichte mittlerweile), aber das nur am Rande.
Momentan bin ich noch neben der Spur, zu keiner rationalen Handlung fähig
**********ro_bw Frau
403 Beiträge
@***an,
kleiner Nachtrag, ich habs erst beim nochmals durchlesen gemerkt: Er und ich passten im Grunde nicht zusammen. Ich hoffe, das ändert am ähnlichen Lebenslauf nix *g*

Den Hoffnungs-Vergleich mit dem Breitopf find ich wunderbar.
Ich bin schier ersoffen in lauter Hoffnungsgedanken ... wenn die Kinder groß sind, lässt der Stress nach ... dann gibts auch wieder UNS ... wenn, dann, wenn, dann. Diese Hoffnung war tatsächlich der Brei, der mich schier erstickt hat.
Eine Beziehung lässt sich nicht durch Hoffnung auf irgendwann-bessert-sich-was am Leben halten, sondern durch Deckel auf den Breitopf.

@******den
Dass glühende Leidenschaft der Anfangsphase sich in Laufe einer Beziehung in ein warmes Gemächlicheres wandeln kann, keine Frage. Das entspricht vermutlich der Normalität und kann durchaus anders schön sein.
Den Partner nicht mehr begehren ist aber schon nochmal eine ganz andere Nummer. Nicht mehr begehren bedeutet für mich Brüderlein. Der hätte in meinem Bettchen nix zu suchen.
**********ro_bw Frau
403 Beiträge
Das ist doch der Knackpunkt, @*********onal:
Es müssen beide wollen. Und zwar nicht um des Burgfriedens willen, sondern wirklich.

@***ly: Sei nicht so hart zu Dir selbst.
Dass Dein Partner leidet, kann ich verstehen. Und auch, dass Du leidest.
Kaum einer von uns weiß doch immer jetzt und sofort, was er oder sie braucht, was einem fehlt. Wir lieben einen Mensch mit ganz vielem und das ist schön. Und doch fehlt da auch irgendetwas. Ob das irgendwann das Zünglein an der Waage ist, das einen zu der Entscheidung führt, zu gehen ... wer kann das denn immer gleich wissen?
Ihr leidet beide und bedeutet euch viel - ich glaube, da hilft nur schonungslose Offenheit und auch ganz viel Mut, Dinge auszusprechen mit ultimativer Gefahr von Detonation. Mit Schonhaltungen kommt ihr da nicht mehr weiter. Kann sein, das ist eine ganz große Chance für euch beide miteinander. Kann sein, das ist das Ende eures gemeinsamen Weges als Paar.
Du bist die Frau seines Lebens ... sagt er jetzt.
Hat mein damaliger Mann sogar nach dem Scheidungstermin noch gesagt beim obligatorischen Tässchen Kaffee. Er hat wieder geheiratet.
Hallo Leomhann,

die Antwort auf deine Frage ist im Grunde extrem einfach, auch wenns nicht jeder gleich zu greifen will.

Nennen wir es Haltegriffe *g*

Das noch immer größtenteils etablierte Denken/Fühlen orientiert sich an Äußerlichkeiten. Dazu gehören nicht nur groß/klein, dick/dünn, laut/leise oder die gängigen Urteils-Haltegriffe doof/clever, ehrlich/verlogen, sexy/unsexy sondern auch hell/dunkel oder aber auch die Zeit selbst. Ohne Zeit als Orientierung wüsste doch größtenteils keiner ob es nun vormittags oder nachmittags ist.

Jetzt gibt es ja noch mehr Haltegriffe ... dazu zählen das beliebte verurteilen anderer, Schuld suchen bei anderen, sich selbst gerne aus der Lebensgleichung ausschliessen und vieles mehr.

Wenn eine Person in ihrer Beziehung, Ehe, Haus mit Kindern oder in sonstiger Konstellation einen Haltegriff findet, warum sollte diese Person diesen Haltegriff los lassen? Da ist "fremdgehen" einfacher.

Außerdem, wer weiß wofür dieses scheinbare "fremdgehen" nützlich ist, wer will von sich behaupten überblicken zu können, warum in all diesen individuellen Fällen das "fremdgehen" böse oder falsch ist?

Geh in dich, beleuchte welche lebenswichtigen Haltegriffe in deinem Leben existieren. Lote aus wie dein Verstand, Denken und Fühlen erst einmal austicken und aus dem Ruder laufen würden, wenn einer dieser Haltegriffe weg wären.

Das beantwortet dann deine Frage

*g*

lg carmen
Der Brei...
... namens "Hoffnung" mag ja alles verkleistern und zäh machen (ja, das tut er sicher!), aber er ist nun mal da - bei ganz vielen Menschen. Meiner Meinung nach ist er der Hauptgrund für alles, was hier in diesem (und vielen anderen) Thread(s) beschrieben wird: Kaum jemand beendet die Beziehung beim allerersten Anzeichen dafür, dass etwas nicht mehr stimmt... man wartet und hofft, quält sich und den Partner, erträgt, erduldet, betrügt, lügt, macht sich und dem Anderen Vorwürfe und hofft und leidet...

Ich würde da weder werten noch urteilen - irgendwann löst sich das Problem, beim einen eher, beim anderen später, die einen raufen sich zusammen, die anderen trennen sich.

*********onal:
und erst, als ich erkannt habe, dass der erste Schritt, das zu bekommen, was man wirklich will, ist, sich bewußt zu werden, wer man selbst ist und was seine Bedürfnisse wirklich sind

... und das ist meiner Meinung nach der Knackpunkt schlechthin:

"Für einen Kapitän, der seinen Zielhafen nicht kennt, ist kein Wind der richtige" *g*
**********luder Frau
16.295 Beiträge
@ TE
. . . jetzt hast Du hier ja eine tolle Diskussionsrunde entfacht . . . nichts desto trotz:

Warum willst Du das wissen?
Bist Du in dieser Lage?
Es haben ja bisher mehrere User gefragt, wie es da bei Dir aussieht.

*nixweiss*
**by Frau
1.865 Beiträge
Ich befürchte, niemand kann tatsächlich die diversen Beziehungsformen beurteilen oder gar bewerten. Wem steht dass denn zu?

Und wenn die Frau es jahrelang akzeptiert, dass er fremd geht, weil sie keine Lust hat und aus sozialen oder finanziellen Gründen bleibt - was ist verwerflich daran? Was verwerflich an dem jungen Ding, dass aus Lust am Geld mit dem alten Mann in die Kiste steigt? Was an der Ausländerin, die wegen Bleiberecht sein Bett teilt? Oder an dem Ehemann, der eine eigene Wohnung in seinem Haus hat, damit er seine geliebten empfangen kann? Es ist alles eine Kombination aus Deal und Liebe.

Ist es besser, wenn er zusieht, wie sie sich von diversen Männer beglücken lässt? Dafür braucht es eine gute Portion Masochismus - auch das kann nicht jeder bieten. Oder der Sadist, der seine geliebte Frau zur freien Verfügung stellt?

Oder ist es doch ganz klassisch die Vater-Mutter-Kind-Story? Ohne Affairen, ein Leben lang treu?

Was ist denn richtig? Wer kann das sagen?

Diese Aufzählung könnte man tausendfach fortführen - JEDER entscheidet für sich ganz individuell, was und wie er leben möchte. Und auch ich möchte mir nicht sagen lassen, wie ich mein Leben, meine Liebe, meine Bedürfnisse oder Wünsche zu leben habe.
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