Stilvolle Erotik und liebevolle Erotik-

Liebevolle Erotik habe ich mit meiner Partnerin / mit meinem Partner.
Es gibt immer Dinge die ich bei einem anderen niemals machen würde. Liebkosungen besonderer Art zum Beispiel.

Stilvoll muss Erotik immer sein. Sowohl mit dem eigenen, wie auch mit anderen Partnern. Der schnelle Bums auf dem Autorücksitz ist etwas das ich anderen Leuten überlasse.

Erotik kann stivoll sein - im Gegensatz zu Pornografie. Aber wann ist Sex stilvoll? Mit diesem Wort im Zusammenhang mit Sex tue ich mich schon ein bisschen schwer.
Kultiviert, ästhetisch, auserlesen - sind das wirklich treffende Worte?

Kultiviert kann man doch ganz sicher schon nicht mehr sagen, wenn Dirty Talk ins Spiel kommt?
Wann ist Sex ästhetisch? Wenn man beim Sex den Bauch einzieht und versucht, sich unter Kontrolle zu halten, dass einem beim Orgasmus nicht die Gesichtszüge entgleisen? Oder nur, wenn schöne Menschen mit Idealmaßen sich miteinander vergnügen?
Und auserlesen - hm, manchmal schon. Aber da würde ich dieses Adjektiv trotzdem nicht benutzen.

Liebevoll trifft es schon eher. Und nur liebevoll reicht auch nicht (immer). Wild, lustvoll, von zart bis hart geht da eine ganze Menge.

Lara

schließen sich gegeneinander nicht aus, sind aber auch nicht immer kompatibel.
Wenns wirklich mal versauter zur Sache geht, wer achtet da noch auf Stil und wer will das schon ?
Ist im Endeffekt auch immer eine Sache der Definition denn jeder sieht Stilvoll auch anders.
Letztlich soll es allen Spaß machen , was wohl das wichtigste ist.

von den Frenchs

Aber hallo. Dirty Talk kann durchaus auch kultiviert ablaufen.
Klar, manchmal kommt man um "Gossensprache" nicht herum. Aber man kann Dirty Talk auch erotisch und kultiviert abhalten.

Dann behaupte ich im Gegenzug, dass ein Quickie durchaus auch stilvoll sein kann.

Kann er nicht. Da die "Anbahnungsphase" das langsame Aufbauen der Erotik fehlt.

Alles was schnell geht ist in meinen Augen stillos. (Manchmal aber trotzdem schön)

Und alles, was schmutzig ist, kann in meinen Augen auch nicht wirklich stilvoll sein.
In diesem Fall aber trotzdem schön.

..schmutzig und schnell kann durchaus auch stilvoll sein- es kann mir doch keiner verwehren auch bei einem ONS- oder einem noch kürzeren sexuellen Kontakt galantes Benehmen an den Tag zu legen?
Meine Wertschätzung und meinen Respekt dem anderen gegenüber zum Ausdruck zu bringen und dadurch auch viel eher in der Lage zu sein, zu genießen?

Ich persönlich bin zwar nicht so der typische ONS-Fan - aber DIE kurzen Begebenheiten, die ich hatte, wurden weder als niveau-/stil- noch als lieblos betitelt.

Die längeren schonmal gar nicht.

Wie fast überall hier ist ja Niveau eine Ermessensfrage. Meiner Meinung nach aber unbedingt definierbar.
Am meisten für mich selbst - und das ist MIR auch das Wichtige daran.

Grüße - davon einen besonders herzlichen an die TE,
Alex

..doch schon in wenigen Zeilen. Ich frage mich manchmal ob ich schlicht zu anspruchsvoll bin auf der Suche nach Menschen mit einem ähnlichen Verständnis von Niveau und Respekt, von Wertschätzung und Genuß-
wie das gelebt wird, ob in einer Nebenbeziehung, einem ONS, einem Quickie an der Friedhofsmauer oder nur in intensivstem verbalerotischem Austausch.
Zu wählerisch - oder ist es vielmehr so, dass nur da Erfüllung möglich ist wo man sich auf ähnlichem Niveau begegnet?

Zustimmung.

zu deiner letzten Frage: Schließt sich ja nicht gegenseitig aus ... "zu" wählerisch aber offensichtlich nicht, sonst hättest du dem JC schon längst frustriert den Rücken gekehrt, oder?

Verzeihung, wenn ICH jetzt auch explizit darauf antworte, aber...

Man(n) muss ja nicht alles mitnehmen, was einem so "angeboten" wird, oder?
Und Frau auch nicht

(Auch auf wild wuchernden Unkraut-Wiesen ist die ein oder andere schöne Blume zu finden)

Ich gebe dir recht, und sehe darin keinen Widerspruch zu dem, was ich geschrieben habe.

müssen keinen Widerspruch bilden, oder? Ich meine nicht so sehr den Akt an sich, denn da sind Stilfragen doch höchstens in bezug auf den Grad der Befriedigung erwünscht. Wohl aber das Drumherum, das kann - und muß für MICH - durchaus stilvoll sein. Natürlich darf es auch mal der Alles-Vergessen-Quickie sein, bei dem der Ort keine Rolle spielt und der nicht nur im Kopfkino ja gerne mal an irgendwelchen Orten stattfindet, die man nicht grad aus ästhetischen Gründen aufsuchten würde...
Aber generell ist das Ambiente für doch total wichtig. Z.B. schöne Bettwäsche, bevorzugt aus Satin hebe Lust und Laune. Und immer auch ein gewisses Überraschungsmoment. Wenn es von vornherein klar ist, daß es nur um den Austausch von Körperflüssigkeiten geht, finde ich das selten erotisch oder sexy.

Luc

wie man es am Besten anstellt jemanden zu finden dessen Verständnis von Stil, Ästhetik, Anspruch und Ambiente dem eigenen Verständnis entspricht.
Wenn ich mich zurückerinnere spielte das Ambiente eigentlich die kleinste Rolle-
stilvoll und leidenschaftlich klappte in leeren Wohnungen auf ner übrigen Matratze ebenso wie auf den Vordersitzen eines beschlagenen Autos im Wald-
das gelungene Ambiente läßt sich allerdings mit passender Einrichtung und Accessoires sicher am Einfachsten herstellen.
Schwieriger wird es, dieses unausgesprochene Verständnis zu erzeugen was dazu führt, dass man sich fallenlassen kann weil man weiß, man wird aufgefangen werden.
Und sei es noch so kurz.

Nun, nachdem ich dieses, durchaus reizvolle Thema ein wenig mitverfolgen konnte, möchte ich Euch, besonders aber Dir, liebe Lysistrata, meine Meinung hierzu nicht vorenthalten...

Stilvoll soll es sein, einen gewissen Anspruch erfüllen,
und Ästhetik ist natürlich auch wichtig, schon klar...

Aber Ambiente? Seidenbettwäsche? Duftlampen? Lagerfeuerromantik?
Meiner Meinung nach wäre das zuviel "Hollywood",
zu sehr geplant, zu Offensichtlich, ein Drehbuch der Eitelkeiten.
Hierbei sollte man(n) nicht vergessen, dass insbesondere das "Spiel mit dem Feuer" nicht nach einem bestimmten Schema ablaufen kann/soll/darf/whatever.

Ich denke, besonders hier muss man sich den Grenzen des multimedialen Wahn-sinns und den daraus resultierenden -vorstellungen geschlagen geben.
Es fehlt das Echte, Wahre, Lächeln, Gestik, der Blick in die Augen - alles Dinge,
die einen Menschen ausmachen können.
Was uns bleibt sind kleine Sätze und Floskeln, mit denen wir versuchen unser Gegenüber - sofern wir das wollen - zu verzaubern.

Ein Patentrezept gibt es also nicht, jedoch gibt es durchaus
eben jene prickelnden Momente, an denen eben jene Menschen,
um Lysistrata zu zitieren
wenigstens zu erahnen sind.

Spätestens an diesem Punkt entfacht der innere Kampf des Ying und des Yang.
Eine kleine Flamme fängt an zu brennen, und nur wir müssen entscheiden,
ob wir sie löschen oder das Feuer lodern lassen.
Die Ambivalenz der Gefühle beginnt...
Zu diesem Zeitpunkt sind wir bereits interessiert, mehr noch,
wir sehnen uns förmlich danach, aufgefangen zu werden.

Halt, stop! Da war doch noch was? Achja, Ambiente...
Absolut überbewertet und völlig sinnlos, ein Mysterium,
denn WIR machen all das aus, sind das Ambiente,
welches uns in die Lage versetzt, das Feuer lichterloh brennen zu lassen.
Kein Blumenbouqet, keine Flasche Wein, kein Lagerfeuer
und erst recht keine seidig schimmernde Satinbettwäsche...

"Meine Gedanken kreisen, sanft liebkose ich ihren Körper.
Sie erschauert ob meiner Küsse die sinnlich Ihren Hals schmecken.
Sie wirft den Kopf zurück, stöhnt leise. Ich bin bei ihr..."

All das kann in einer romantischen Berghütte,
aber auch auf dem Hinterhof eines Schrottplatzes stattfinden...

genau , Lys, das ist die Kunst, die wir beherrschen müssen. Das Verständnis von Stil ist bei mir nicht an allen Tagen gleich, ich habe da eine hohe Toleranzbreite.

Die Äußerlichkeiten wie Ästhetik und Ambiente sind mir ziemlich egal, da kommt es auf das Herz oder auf die spannenden Augen an. Die müssen mich führen oder mich berühren, dann sehe ich doch eh nicht, was um mich herum ist. Ob ich umhüllt bin von einem Kerzenmeer oder auf dem Hochsitz bin , mir ist wichtig die Augen leuchten.

Wenn das Feuer der Leidenschaft entfacht ist, dann kann ich mich dem Sex völlig hingeben.


sie

pandora usa schrieb sehr treffend:

Das bringt die Diskussion noch eine Dimension weiter- es ist wesentlich einfacher, weil unmißverständlicher, jemanden vom selben Stern anzutreffen wenn man sich life gegenüber steht.
Geschriebenes Wort allein birgt mehr Möglichkeiten für Interpretation und Mißverständnis als nützlich ist für erfolgreiche Paarungsreigen.
Da helfen auch differenzierte Absprachen, ausgefeilte Pläne, Unterwäschefarbberatung und perfektes MakeUp nicht weiter wenn man sich das erste Mal gegenübersteht und der Romanheld, den man sich ausgemalt hatte,
dessen Geruch man förmlich zwischen den Zeilen zu wittern glaubte entpuppt sich als nörgelnder Besserwisser mit multiplen Allergien, der Tendenz, Witze zu erklären und einem eigentümlich nach Wacholderbeeren riechenden Atem.

Faszinierend jedoch, dass sich dennoch immer wieder ein Netz aus Zeilen spinnen kann in denen man sich wiederzufinden glaubt,
die mal lachend, gerührt oder heftig nickend liest und für deren Aussage in den etwas versteckten Zwischenräumen man so empfänglich ist.

Silvolle Mails sind im persönlichen Austausch auf jeden Fall auch liebevolle Mails-
fast ungeachtet des Inhalts...

Nun, aber macht genau jenes nicht uns Menschen, die als solche mit Herz
und Verstand versehen sind, aus?
Ist es nicht das Kopfkino, dass uns antreibt und nach immer mehr sehnen,
nach Berührungen und Küssen dürsten lässt?

Ich für mich würde das nicht missen wollen, denn Erotik ist durchaus eine Kopfsache, ohne dies wäre ein körperliches Annähern (für mich) wohl kaum möglich.

Das richtige Wort zur richtigen Zeit, stilvoll in Atmosphäre gesetzt,
kann Berge versetzen und mich durchaus nahe des (angenehm-prickelnden) Wahnsinns bringen.

Zugegeben, ich erinnere mich an die Werbung des Teletext-Chats
von ProRTLSatVox, an denen das Objekt der Begierde vor dem chatten(!!) erstmal duschen geht und sich mit sonnigem Teint vor die Flimmerkiste setzt.

Soweit bin ich noch nicht, aber verdammt nah dran.

halb voll , halb leer - alles Ansichtssache.
So Menschen, so viele verschiedene "Empfindungen".

liebevoll?! meine damit nicht rosarot einlullend.

liebevoll - bedeutet für mich, den Anderen achten, respektieren, würdigen, wahnehmen (und nicht benutzen - doch auch da gibts versch. Ansichten- manche "lieben" es anscheinend auch, sich als Opfer zu fühlen, sich benutzen zu lassen ?! - jedem das Seine!

Erotik - was fällt mir dazu ein: SYMPATHIE, die gleiche Wellenlänge, Vertrautheit, sich Austauschen, sich Öffnen, Hingabe (sich einlassen, fallenlassen, gehenlassen), Gefühle,Zärtlichkeit, Liebe, Lust, Leidenschaft...

und das geht (zumindest bei mir) nicht von einer Sekunde auf die andere.

zu lieben - bedeutet für mich, daß mir mein Gegenüber wichtig ist!

hab mal geschrieben, der Joy ist mein "Hobby"?!

Erotik soll etwas sein, das man mit Begeisterung, mit Freude mit einem/einer Gleichgesinnten genießen kann mein Leben bereichert.

euphorisch macht!!! ("einen Menschen beglücken)

Euphorie - von "göttlicher Lebenskraft" erfüllt sein - so soll es sich anfühlen.

oder wie empfindet Ihr EUPHORIE ?!!!

ciao, Gerhard