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Welchen Liebesstil pflegt Ihr?

Welche der drei Beschreibungen charakterisiert Eure Gefühle am ehesten?

Dauerhafte Umfrage
@cerberus
ich war immer schon ein Mensch, der Nähe, Wärme und Zärtlichkeit geben und nehmen wollte, ONS nicht mochte und am liebsten die einzig wahre Liebe gelebt hätte.....
mit zunehmendem Alter wurde ich dann auch noch innerlich freier, so daß ich heute sagen kann, daß ich mich rundherum wohl fühle, ob mit oder ohne Partner......mit wär´s allerdings schöner *ggg*
Ja siehste, dann gehörste - wie vermutet - zu den Glücklichen wie wir, die das geschafft haben, was sich womöglich viele andere wünschen.

Aber deshalb müssen die Thesen ja nicht schrott sein, denn auf viele treffen die womöglich zu, weil die sich vielleicht noch nicht so "frei machen" konnten wie wir.

PMZ schrieb ja auch schon, dass diese 3 Thesen garantiert nie oder nur selten in Reinform vorkommen - und vielleicht sind es auch gar nicht die einzigen Thesen, die es gibt, sondern nur ein Teil davon - wer weiß das schon.
Dass das Beziehungsverhalten der Eltern die Kinder prägt, ist ja nun wirklich kein Geheimnis. Und dass das Kind im Erwachsenen diese Vergangenheit nicht einfach abtun kann als dumm gelaufene Geschichte, ebenso. (Prima, wenn das ginge, dann wären wir dem Weltfrieden nämlich deutlich näher.)

Wie Flo schrieb: für Kinder ist elterliches Verhalten zunächst völlig normal und richtig, aber nicht nur das: im Zweifelsfalle sucht das Kind immer die Schuld für das Zufügen von Schmerzen jeglicher Art seitens der Eltern bei sich.

Und ein Junge, der Tag für Tag erleben muss, wie sein patriarchalischer, frauenhassender Vater seine Mutter verprügelt und verachtend umherscheucht, wird als Erwachsener mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht unbedingt Alice Schwarzer als seine liebste Bettlektüre betrachten, denn sowohl das Weltbild des alles beherrschenden, tyrannischen Mannes als auch das der kleinen und sich nicht zur Wehr setzenden Frau wird bei ihm nachhaltig eingebrannt sein.

Bekanntermaßen ist jedoch nicht jedes Kind, das von den Eltern keine Liebe und damit die Fähigkeit, zu vertrauen, empfing, später außerstande, Liebe und Vertrauen zu empfinden und zu geben. Dafür gibt es unzählige aufgeführte Gründe, angefangen von der sonstigen Umwelt des Kindes bis hin dazu, wie stark es selbst seelisch konditioniert ist, aber das sprengt hier sicherlich etwas den Rahmen.

Vergangene Beziehungen hingegen fallen ja nun auf einen ganz anderen Boden. Wenn ich unter einer Käseglocke aufgewachsen bin voller Liebe, Zärtlichkeit und Zuwendung und in der Gewissheit, als Erwachsener die ganze Welt aus den Angeln heben zu können, dann aber aus purer Arglosigkeit und Naivität an einen Mann gerate, der sich im Lauf der Zeit als gänzlich beziehungsunfähig herausstellt, mich damit emotional grün und blau trommelt und mir jegliches Vertrauen nimmt, bleibt trotzdem noch das Urvertrauen.

Soll heißen: in einer solchen Situation ist man viel eher in der Lage, aus dem Scherbenhaufen ein großes, buntes Butzemann-Fenster zu bauen und die Vergangenheit und ihre Fehler einfach als den eigenen Weg anzunehmen, ohne den man heute nicht der wäre, der man ist.

Für jemanden, der bereits als Kind emotional schwer vernachlässigt wurde, bleibt der Scherbenhaufen vermutlich ein Scherbenhaufen, er kann das Puzzle nicht zusammensetzen, weil er für die Einzelteile blind ist.
Nach
dem Studium der verschiedenen Vorschreiber, denke ich, dass es dafür keine klare Abgrenzung gibt.
Jeder Mensch lieb unterschiedlich, der eine mehr emotional, der andere lieber körperlich und der nächste im Kopf. Ich könnte mich keiner der vorgeschlagenen Formulierungen anschließen, weil sie nicht auf meinen eigenen Stil passen.
*********nder Frau
2.442 Beiträge
nach langen überlegen...
'oute' ich mich jetzt mal als zur 2ten gruppe gehörend.

lange überlegt habe ich nicht nur darum, weil es als unattraktiv angesehen wird - es war auch nicht sofort klar zu definieren für mich, denn trotzdem ich nähe nicht gut aushalten kann, sehne ich mich doch oft danach. und obwohl ich so viel zu geben hätte, halte ich männer immer wieder auf abstand, bzw ziehe mich zurück. zumindest brauch man(n) bei mir seeeehr viel geduld und willenskraft, um mich zu gewinnen.

und ja, genau so habe ich es von meinen eltern und auch anderen familienmitgliedern vorgelebt bekommen. in meiner jugendlichen sturm- und drangphase habe ich mich von diesem vorgelebten verhalten noch abgehoben, aber je älter ich werde, umso deutlicher wird, wie ähnlich ich meinen eltern doch bin/werde, stelle ich erschreckt fest.

was ich sehr hoffe ist, mit dieser einsicht das ruder in ein anderes fahrwasser lenken zu können.

nachdenkliche grüße
d_w
3) der ängstliche Stil
@ alle, die sich mit 3) am besten charakterisiert fühl(t)en.

Ein ängstlicher Stil entwickelt sich, wenn die Eltern mal so, mal so auf das Kind reagieren. Mal mit Zuwendung, mal mit Ablehnung. Die Eltern gehen auf die Bedürfnisse des Kindes ein - aber mit Verzögerung oder eben nicht immer. Da es dem Kind unklar bleibt, wann es die Aufmerksamkeit bekommt, ist es ständig auf der Hut. Es fängt an zu klammern, damit ihm auch ja keine dieser seltenen Zuwendungen entgehen.

[...]

Am leidenschaftlichsten sind die [Menschen] mit dem ängstlichem Stil [ohne Kommentar...] Sie verlangen nach nichts so sehr wie nach Nähe. Sie verlieben sich leicht. Sie sind eifersüchtig. Nie bekommen sie genug Aufmerksamkeit. Sie klammern. Sie wollen es ihrem Partner um jeden Preis recht machen. Dabei haben sie selber das Gefühl, immer zu kurz zu kommen, weil kaum ein Mensch in der Lage ist, ihren Hunger nach Liebe je ganz zu stillen.
Wie bei florestine war dies auch bei mir der Stil, mit dem ich am längsten zu kämpfen hatte. Dieses Verlangen nach Nähe und das Gefühl, nicht genug Aufmerksamkeit zu bekommen, kenne ich nur allzu gut. Und es war ein ziemlich langer und streckenweise schwieriger Prozeß, mir dessen bewußt zu werden und die in der Kindheit erlernten Verhaltensmuster wieder abzulegen.
*******tzl Paar
92 Beiträge
Modell zur Erkenntnis
Von einem Führungskräfteseminar habe ich einige Thesen mitgebracht, die gut zum Thema passen.
Zwei Wissenschaftler haben ein Modell entwickelt, das helfen kann, sich ein Stück besser zu erkennen, den Blick für Unterschiede und entsprechende Hintergründe zu schärfen. Es sind vier Grundbestrebungen, die für alle Menschen mehr oder weniger zutreffen:

Nähe:
der Wunsch nach vertrautem Nahkontakt, die Sehnsucht, lieben zu können und geliebt zu werden; Bindung, das Bedürfnis nach Zwischenmenschlichem, sozialen Interessen, Geborgenheit, Zärtlichkeit aber auch nach Bestätigung und Harmonie, Mitleid und Mitgefühl

Distanz:
beschreibt den Wunsch nach Abgrenzung von anderen Menschen, um ein eigenständiges und unverwechselbares Individuum zu sein, die Betonung der Einamligkeit, der Freiheit und Unabhängigkeit, Unverbundenheit und Autonomie.

Dauer:
die Sehnsucht nach Dauer und der Wunsch nach Verläßlichkeit und Ordnung, Planung, Vorsicht, Voraussicht, Theorie und Gesetz, Macht und Kontrolle um langfristig Sicherheit zu erlangen.

Wechsel:
der Wunsch des Zaubers nach Neuem, den Reiz des Unbekannten, Wagnisses und Abenteuers. Das Bedürfnis nach Sponteanität und Leidenschaft, Höhepunkten und Ekstase, Charme und Suggestion, Phantasie und Verspieltheit, Begehren und Begehrtwerden.

Die Grundbestrebungen werden im Elternhaus gelegt, weiterentwickelt werden diese in der Jugend durch Freunde, oder besser noch Vorbilder.

Wer seine "Schablone"auf die seiner Eltern legt, kann recht genau feststellen, warum bestimmte Verhaltensmuster so sind, wie sie sind. Noch interessanter ist das Feststellen verschiedener Übereinsimmungen im Partnerbereich.

Schönen Abend zusammen
OK ich auch
Ich nehme auch Antwort 4 - lach!
und füge hinzu:
Ich mag es überhaupt nicht von anderen abhängig zu sein, gehe ungerne den leichten Weg.Habe aber kein Problem wenn andere von mir abhängig sind(werfe es nicht vor und nutze es nicht aus).
Ich denke schon die Erfahrungen des Lebens prägen!Wie auch immer sich das äußert.Es kann bewirken, daß ich das Erlebte einfach unreflektiert und natürlich übernehme und beibehalte weil ich es nicht anders kennengelernt habe oder ich gehe aus Prinzip genau in die andere Richtung...
Das positive daran: Je mehr ich kennengelernt habe- desto mehr Wahlmöglichkeiten und Facetten sind mir gegeben!!
**********r1958 Paar
11.391 Beiträge
Leider , oder eher zum Glück...
passt keiner deiner Vorgaben zu uns, worüber man eigentlich Froh sein sollte.

*zwinker* von den Frenchs
öhm ... 1 ...
1) Es fällt mir leicht, anderen Menschen nahe zu kommen. Ich finde es in Ordnung, von anderen abhängig zu sein, und ich habe umgekehrt kein Problem damit, wenn andere von mir abhängig sind. Ich mache mir nicht so viele Sorgen darüber, verlassen zu werden, oder darüber, dass eine Beziehung mich einengen könnte.


Bin ich denn die einzige?

hexe2
Nö!
*********os_by Mann
1.060 Beiträge
Was meint ihr...
...mit "Von anderen abhängig sein?" oder "Andere sind von einem abhängig?"

Meine beiden Kinder 2 1/2 & 5 1/2 sind von mir abhängig. Aber das liegt ja wohl in der Natur der Sache und ich werde alles dafür tun sie zu unabhängigen, selbständigen Persönlichkeiten zu erziehen.

Zum Beitrag "Prägung durch das Elternhaus" muss ich leider einräumen, dass auch ich Wesensmerkmale an mir wiederfinde die ich an meinem Vater nicht leiden konnte. OK - es fällt mir auf und ich kann das reflektieren - aber trotzdem - "Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm???"

LG Er von aficionados
Sind wir nicht alle von anderen abhängig und sind nicht auch andere von uns abhängig? Ist das nicht normal? Meine Kinder sind von mir abhängig - noch ... und ein bisschen eine nicht einschränkende, einengende Abhängigkeit zuzulassen ist doch auch schön ...

Ich empfinde Abhängigkeit als nichts negatives.

Ist es ein Liebesstil oder ein Lebensstil? Verfolgt uns das nicht überall im Leben?

Wir leben doch in einem Sozialgefüge wo Abhängigkeiten automatisch entstehen ... wirklich entziehen kann sich da niemand.

hexe2
@biwi
you are my Bond-Girl *spitze*

Abhängig sind wir bestimmt alle irgendwie von irgend etwas oder wem. Sonst würden wir ja alle wie Diogenis in der Tonne leben wollen.

Manche möchten diese "Abhängigkeit" nur nicht gerne fühlen oder wahrhaben und rebellieren.

Diese freiheitsliebenden Menschen suchen dann Wege für sich, die sie "augenscheinlich" frei erscheinen lassen. Ob das der Partnerschaft gut tut, steht dann auf einem anderen Blatt.

Krasses Beispiel: Mann möchte gerne Sex von seiner Frau, die ihm dies aus welchem Grund auch immer verweigert. Er erkennt eine gewisse Abhängigkeit und "rebelliert" in dem er z.B. sich anderweitig den Sex holt. Die Machtausübung der Frau ist im gewissen Sinn auch eine Rebellion gegen Abhängigkeit.

Oder was meinen andere hier dazu?
Na, so ist es doch - ich bin für die da, die von mir abhängig sind ... mal ganz einfach - meine Kinder ... damit mache ich mich abhängig von meinem Partner ... um für die Kinder da zu sein gehe ich nicht arbeiten, habe keinen eigenen Verdienst ... sammle keine Rentenpunkte für die Zukunft ... und mache mich dadurch schon abhängig ...

Aber ist das ein Problem??? Alles was hier zu Hause ist - da ist mein Partner voll abhängig von mir ... da mischt er sich nicht ein - das mache ich ... schon wieder eine Abhängigkeit ... ach von seinem Arbeitgeber ist er auch noch abhängig ... ob er ihn liebt? - ihr könnt fragen Stellen - na klar liebt er ihn, solange der jeden Monat die Knete überweist - wie sehr sei mal dahingestellt!

Aber so nur so kann man Kinder bekommen, wenn man sich abhängig macht ... Familie ist ein Abhängigkeitskonstrukt ohne gleichen! Und es ist das einzige, was uns Zukunft bringt.

Auch wenn es viele "unabhängige" Doppelverdiener gibt, die ganz "unabhängig" ihr Leben leben - so sind sie dann doch im Alter von uns "abhängig", die wir die Kinder in einer gewissen "Abhängigkeit" großgezogen haben, die sie auf die alten Tage pflegen und bei denen sie ganz "unabhängig" ihre Lebensmittel einkaufen können, die total "unabhängig" das öffentliche Leben mit am laufen halten.

Mich würde doch mal interessieren, welche Eltern derer die 1,2 oder 3 angekreuzt haben heute noch zusammen leben - in einer gewissen "Abhängigkeit"? Ob da 1 ganz weit vorne liegt?

hexe2
Mich
würde das auch interessieren:

Wichtig finde ich folgendes - Mr. und Mrs. Love haben sich schweren Herzens für Pkt. 2 entschieden, aber erstaunlicherweise haben wir beide langjährig versucht, die Beziehungen aufrecht zu erhalten.

Mr. Love war gut 16 Jahre in der Beziehung, Mrs. Love sogar 18 Jahre. Ohne fremd zu gehen. Dass der Stil, der gepflegt wurde jedoch immer mehr dazu führte, sich aus dieser Form der Abhängigkeiten befreien zu müssen, lag zum großen Teil an den Beziehungspartnern.

Daher ist der Stil, den man selbst pflegt, stets abhängig von den Interaktionen, die durch den Partner hervorgerufen werden.

Wieso konnten wir, trotz Pkt. 2, es trotzdem solange mit einem Partner aushalten? Hatten wir besondere Fähigkeiten entwickelt? Z.B. dass man Prägungen in der Kindheit, durchaus im Erwachsenenleben ändern kann, wenn man sie erkennt? Dass bestimmte Bedürfnisse vorhanden sind, aber nicht unbedingt erfüllt werden müssen. Weil manche Bedürfnissbefriedigungen eher selbst schädigend sind?
******aga Frau
4.726 Beiträge
die Abhängigkeiten
Hallo,

Ich habe auch die erste Antwort angekreuzt, wobei mich aber die Darstellung von Abhängigkeiten , bzw. die Betonung dessen schon irgendwie gestört hat.

Klar, es gibt natürliche Abhängigkeiten, die so sind, wie sie sind. Da muss die Miete bezahlt werden, in einer Familie können die Eltern nicht immer einfach so spontan weggehen , man trägt eine gemeinsame Verantwortung, uvm. - man muss da einfach anders planen *zwinker*

Aber ich finde das nicht schlimm, sondern einfach ganz normal. Ich kann auch nicht immer bei meiner Freundin übernachten, weil ich hier noch ein Haustier habe und ich für meine Katze verantwortlich bin und damit meine ich eben nicht nur die Ernährung, sondern sie braucht halt meine Aufmerksamkeit und Geborgenheit.

Ich fühle mich in meiner Beziehung wohl - mit unseren zwei Katzen und der Tochter meiner Freundin - und empfinde diese Abhängigkeiten gar nicht als solche.

Abhängigkeiten sind für mich in erster Linie störende Dinge, die mit einem Gefühl der ausschließlichen Fremdbestimmung einher gehen und in einer gesunden Beziehung ist das doch gar nicht der Fall.
Abhängigkeit
Ein wichtiger und interessanter Aspekt, den Ihr hier angesprochen habt und der ja auch schon in den allerersten Postings zur Sprache kam. Ich war, weil ich es ganz ähnlich wie biwipigi sehe ( *meinheld* ), total erstaunt, daß die meisten Probleme mit Abhängigkeiten haben. Es läßt sich nicht nur in einer Familie (d.h. als Eltern und Kinder), sondern auch in einer Partnerschaft und in jeder anderen Beziehung nicht vermeiden, daß man sich bis zu einem gewissen Grad von dem/den anderen Beteiligten abhängig macht. Und? Was ist daran so schlimm?

Vielleicht ist es ja der Begriff "Abhängigkeit", der so manchem hier mißfällt. baba_yaga hat von "Verantwortung" für andere Menschen/Lebewesen gesprochen. Wenn man sich in eine wie auch immer geartete Beziehung (und damit Abhängigkeit) begibt, muß man auch Verantwortung übernehmen. Damit scheinen in unserer heutigen Konsum- und Spaßgesellschaft viele Menschen ein Problem zu haben.
*********os_by Mann
1.060 Beiträge
Genau da liegt das Problem. Die Definition der Worte.

Für jemanden oder etwas Verantwortung übernehmen hinterläßt ein ganz anderes Gefühl als von jemandem oder etwas abhängig sein.

Meine Frau und ich sind nicht voneinander abhängig. Wir haben beide einen Beruf und wären jeweils in der Lage auch alleine ein Leben zu führen. Wir haben uns für Kinder entschieden - mit allen dazugehörigen Konsequenzen.

Zudem bin ich der Ansicht das Liebe und Abhängigkeit eine sehr gefährliche Mischung sein kann.

LG Klaus
Abhängigkeit oder Verantwortung
@ PMZ

Nun, Abhängigkeit und Verantwortung sind aber doch himmel weite Unterschiede.

Verantwortung bedeutet, die Folgen für eigene oder fremde Handlungen zu tragen, Abhängigkeit bedeutet aber eigentlich, nicht ohne einen anderen (leben oder lieben) zu können.

Klar, abhängig ist der Mensch immer in bestimmten Lebensbereichen, egal wie alt er ist, und sei es nur, dass man vom Lebensmittelangebot im Laden abhängig ist.

Aber darum gings mir primär gar nicht, als ich schrieb, dass wir es nicht ausstehen können, von anderen abhängig zu sein. Sicher versuchen wir zwar unsere "Abhängigkeiten" im Leben so niedrig wie möglich zu halten, da wir unser Leben gerne möglichst viel selbst-bestimmen möchten, da wir festgestellt haben, dass man in einem fremd-bestimmten Leben einfach nicht halb so glücklich wird wie in einem selbst-bestimmten.

Aber worum es mir primär ging, ist die Abhängigkeit in der Beziehung, also darum, dass man ohne den Partner nicht mehr leben kann, denn hier gehts ja auch um Beziehungen.

Wir möchten trotz dem, dass wir in einer Beziehung zusammen leben, eigenständige und selbstständige Menschen bleiben, die ohne jegliche Probleme in der Lage wären - wenn sie es denn wollten - auch alleine, ohne den Partner zu leben. Und dazu gehört für uns nicht nur die "sachliche" Unabhängigkeit, sondern auch die "emotionale" Unabhängigkeit, welche für uns bedeutet dass keiner, den anderen emotional unterdrückt und/oder klein hält oder so.

Denn wir sind wie aficionados der Ansicht, dass Abhängigkeiten in der Liebe eine gefährliche Mischung ist, bei der die Persönlichkeiten schnell mal auf der Strecke bleiben.
*****aar Paar
2.682 Beiträge
Lebensart
Wir kommen beide aus dem norden und bezeihnen uns gerne als halbfriesen...
Wir sind zurüchaltend, ruhig,kühl und sind mundfaul.... wer schon mal in ottos heimat war kennt dieses.....

wir sind glücklicherweise beide auf dem land aufgewachsen und haben dort die komunikation mit anderen gelernt was in der heutigen zeit beinahe nicht mehr passiert da sie lieber am pc sitzen.
wer weis denn noch wie eine bude im wald baut?
wir sind frei von zwängen erzogen worden die punkte die bei unseren eltern immer wichtig waren:
1. Wer saufen kann kann auch arbeiten
2.Erst die Arbeit dann das vergnügen
3. behandele deine mitmenschen so wie auch du behandelst werden möchtest
4. sei ehrlich und aufrichtig
5.mache nichts nur um andere zu gefallen
wir konnten immer zu unseren eltern gehen sie waren immer da selbst heute noch...
wir leben heute noch nach diesen grundsätzen und wir bereuen es sicher nicht. wir haben zwar ein paar dinge verändert aber es passt noch immer zu diesen punkten
wir sind froh das wir so aufgewachsen und erzogen wurden vor allem wenn wir heute auf die jugend schazen was die sich rausnehmen und auch verhalten.
...phuh...
in der tat ein weiterer interessanter thread, der sich mit den "tiefen" des lebens befasst... in gewisser weise also fragt, wer wie "liebt"...

für mich gilt glasklar nummer 1... denn diese formulierung kommt meinem ganz persönlichen "modell" eindeutig am nächsten. denn, es setzt keine bedingungen für meine liebe. und die formulierte "abhängigkeit" stört mich nicht, ganz im gegenteil. dazu später mehr.

irgendwie mutet es ein bisschen sonderbar an, für die "liebe" oder auch nur die "art und weise", wie man/frau liebt, schubladen zu definieren. auf mich ganz persönlich wirkt das wie ein ansatz, wie man/frau die bedingungen definiert, ob und wie man liebe überhaupt erst zulässt und/oder die liebe denn auch an andere menschen weitergibt.

ich denke, es ist nichts anderes als logisch, dass jede einzelne erfahrung, die ein mensch im leben macht, sein eigenes weltbild, seine vorstellungen von moral, seine eigene denkweise beeinflusst. der einfluss der eltern, gewollt oder nicht, ist definitiv vorhanden. und, wie bereits mehrfach erwiesen, sind ausgerechnet die ersten 4 lebensjahre eines jeden menschen prägend, in vielerlei hinsicht.

dass sich aber daraus eine lebenslange zwangsjacke ableiten lassen würde, halte ich für sehr übertrieben, wenn nicht sogar für grundfalsch. gerade threads wie dieser können dazu beitragen, dass ein mensch auf neue gedanken und erkenntnisse kommen kann. und damit vielleicht einen schritt näher zur selbsterkenntnis kommt. viele menschen sind auf der suche nach etwas - nach dem sinn des lebens, nach der bedingungslosen liebe, was auch immer. und egal, was auch immer in der vergangenheit geschehen ist, jeden einzelnen tag, jede einzelne sekunde im leben geniesst jeder mensch die freiheit, selbstbewusst für sich selbst entscheidungen zu treffen (das einfach mal als ganz grundsätzlicher gedanke für menschen, die in einer "normalen" situation leben). mit anderen worten: der geist ist frei!

ja, es gibt abhängigkeiten im leben, oft sogar für ganze völker. diese abhängigkeiten betreffen jedoch äussere umstände und lebensbedingungen - wohl eher weniger die fähigkeit, liebe zu geben und liebe zu empfangen. es muss schrecklich sein, in einem land zu leben, das von einem diktator geführt wird - oder noch schlimmer, in einem krieg. und doch hat das grundsätzlich nichts mit der fähigkeit, liebe zu geben und empfangen zu können, zu tun.

wer als erwachsener, selbständiger mensch von sich selbst behaupten kann, sich nicht an gewissen abhängigkeiten zu stören, weil es schlicht und ergreifend äussere lebensumstände betrifft, die ein überleben sichern, ist das eine sehr schöne, wie auch eine sehr selbstbewusste aussage, würde ich behaupten. diese äussere abhängigkeit hat mit der liebe an und für sich nichts zu tun.

was nun aber viele menschen aus derartigen abhängigkeiten ableiten, ist eine andere sache, wie auch das ergebnis von vielerlei einflüssen - es beginnt definitiv mit den erfahrungen als kind in der eigenen familie, geht dann aber weiter mit den eigenen erfahrungen im beziehungsleben, letztlich auch mit dem gesellschaftlichen umfeld.

die grundbedürfnisse der menschen sind meines erachtens nicht "verhandelbar". wer sie negiert, ignoriert oder manipuliert, endet in einem dilemma. einer situation, in der ein mangel herrscht - und sei es auch nur ein mangel an seelischem gleichgewicht. etwas anders formuliert: wer "abhängigkeit" nicht als teil des lebens akzeptiert, akzeptiert letztlich das leben "als ganzes" nicht wirklich. wer "nähe" nicht akzeptiert, obwohl diese für einen gesunden geist (und damit auch gesunden körper) sehr positiv (manche würden sagen, notwendig) ist, wird die nähe mehr oder weniger heftig vermissen. wer anderen menschen nicht so sehr vertrauen kann, wird sich selbst auch nicht wirklich vertrauen, und damit wieder dem leben nicht wirklich trauen. und wer völlig mit einem anderen menschen "verschmelzen" will, gibt sich letztlich selbst auf, übergibt die verantwortung für sich selbst einem anderen menschen. so in etwa würde ich die stile 2 und 3 insgesamt betrachten... die liste liesse sich fast beliebig fortsetzen...

sorry für meinen etwas "ot"-artigen ausflug...

lg!
Welchen Liebesstil pflegt Ihr?

k e i n e n. .....




ich liebe aus vollstem herzen mit ganzer seele
jenseits jeden schubladendenkens ..... *love4*

[ und nein, keine sorge,
ich werde nicht mehr kontrovers mitdiskutieren,
• aber das statement sei mir erlaubt *ja* ]


*undwech*
Abhängigkeit UND Verantwortung @ Cerberus
Abhängigkeit und Verantwortung sind aber doch himmel weite Unterschiede.
Ich habe nicht behauptet, daß sie dasselbe sind. Aber doch, daß, wer sich auf eine Beziehung einläßt, nicht um Abhängigkeit UND Verantwortung herum kommt.
Vertrauen @ tictac
Ich denke, daß Du da ein weiteres sehr wichtiges Stichwort geliefert hast. Wenn ich meinem Partner vertraue, dann habe ich auch keine Angst, mich von ihm abhängig zu machen. Denn ich bin mir sicher, daß er kein Teufel, sondern ein Engel ist, daß er mir nichts Böses will, sondern an meinem Wohlergehen interessiert ist. Und nur dann kann ich wohl auch wirkliche Nähe zulassen.

irgendwie mutet es ein bisschen sonderbar an, für die "liebe" oder auch nur die "art und weise", wie man/frau liebt, schubladen zu definieren. auf mich ganz persönlich wirkt das wie ein ansatz, wie man/frau die bedingungen definiert, ob und wie man liebe überhaupt erst zulässt und/oder die liebe denn auch an andere menschen weitergibt.
Das Modell der drei Liebesstile haben sich Zweisamkeitsforscher ausgedacht, weil sie verstehen wollten, warum bestimmte Beziehungen "funktionieren" und andere nicht. Die Wahrnehmung des Partners und die Interpretation seines Verhaltens gehören zu den entscheidenden Faktoren, die z.B. darüber entscheiden, ob ein Paar Auseinandersetzungen eskalieren läßt oder es schafft, die Notbremse zu ziehen. Und für die Wahrnehmung des Partners (und der Partnerschaft) ist wie für viele andere Dinge auch das Elternhaus prägend...

gerade threads wie dieser können dazu beitragen, dass ein mensch auf neue gedanken und erkenntnisse kommen kann. und damit vielleicht einen schritt näher zur selbsterkenntnis kommt.
Genauso sehe ich das auch, und genau das ist der Grund, warum ich diesen (und meinen letzten) Thread gestartet habe: ich bin auf Themen gestoßen, von denen ich denke, daß sie mich auf meinem Weg ein Stück weiterbringen können. Deshalb freue ich mich über jeden neuen Gedanken und jede Anregung. Und deshalb bin ich durchaus an einer kontroversen Diskussion interessiert (auch wenn das bei frivole leider anders angekommen ist). Wer meinen letzten Thread aufmerksam mitgelesen hat (und ich weiß, daß dies einige hier getan haben), hat mitbekommen, daß sich meine Einstellung im Laufe des Threads verändert hat. Wo am Anfang viele Fragezeichen waren, da stand am Ende eine für mich befriedigende Antwort.
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