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Safe Sane Consensual – SSC

Das A und O bei BDSM

Viele BDSM-Praktiken spielen lustvoll mit Grenzen – ganz ohne Risiken geht das oft nicht. Damit ihr euer BDSM-Spiel dennoch sicher genießen könnt, gibt es das SSC-Konzept. SSC hilft die eigene Lust bewusst und einvernehmlich auszuleben. Alles zu Konsens und Sicherheit im BDSM.

Was bedeutet SSC?

Der BDSM-Grundsatz "safe, sane, consensual" – kurz SSC – bedeutet "sicher, vernünftig, einvernehmlich". Geprägt wurde der Ausdruck in der homosexuellen SM-Szene der 1980er-Jahre. SSC entstand aus dem Wunsch heraus, das einvernehmliche Ausleben von sadomasochistischen Neigungen von strafbaren Handlungen und pathologischen Zuständen abzugrenzen.

Teilweise ist SSC auch als SSCF bekannt, um den Faktor Spaß – F für "Fun" – ebenfalls zu betonen.

SSC ist das moralische Grundprinzip des BDSM. Es stellt idealerweise sicher, dass es zu keinen unerwünschten seelischen oder körperlichen Verletzungen kommt. Ihr wollt SM-Spiele lustvoll und sicher praktizieren? Dann ist es wichtig, über Wünschen, Neigungen, Grenzen und Abneigungen zu sprechen. Auch die Aufklärung über medizinische und psychische Risiken spielt eine entscheidende Rolle für die Sicherheit beim Spiel.

In seiner Idealform ist das SSC-Konzept vor allem zwischen festen und eingespielte Partner:innen umsetzbar, doch gerade bei anonymen Begegnungen in der BDSM-Szene sollte auf SSC geachtet werden.

Was ist Topping from the Bottom?
Der aktive Part bestimmt? Ja, aber nur bedingt. Prinzipiell gilt für die Dynamik zwischen Sub und Top, dass ein Ungleichgewicht der Machtverhältnisse von beiden Seiten einvernehmlich gewünscht ist. Ein Top kann nur dann oben spielen, wenn es vom Bottom explizit gewünscht und erlaubt ist. BDSM findet immer auf Augenhöhe statt!

Was beinhaltet SSC konkret?

  • Safe bedeutet, dass das Spiel zu jeder Zeit für alle Beteiligten sicher sein muss. Doch wie sieht Sicherheit im BDSM aus? Immerhin sind physische und psychische Extremzustände teil vieler BDSM-Praktiken. Deswegen ist es besonders wichtig, ungewollte Risiken zu minimieren damit niemand unverhältnismäßig zu Schaden kommt. Gefährliche Situationen sollten vermieden werden. Die Verantwortung obliegt dabei vor allem der aktiven Person.
     
  • Sane beschreibt die vernünftige Vorgehensweise. Die Grenzen der anderen Person sind dabei genauso wichtig wie der oberste Grundsatz der Sicherheit. Das bedeutet ein Bewusstsein für die potenziellen Risiken einer Session. Auch sollte die unten spielende Person stets mitteilen können, wann ein Spiel Grenzen berührt. Dieser Aspekt setzt besonders das Einfühlungsvermögen und Verantwortungsbewusstsein der aktiven Person voraus.
     
  • Consensual bezeichnet die Einvernehmlichkeit. Alle Praktiken, die ihr durchführt, müssen im gegenseitigen Einverständnis erfolgen. Grenzen besprecht ihr im Vorfeld einer Session. Redet über eure Stimmung, was ihr euch für die kommende Session wünscht und wie weit ihr gehen wollt. Wird es einer Person zu viel, sollte der Abbruch einer Session problemlos jederzeit sein. Dazu legt ihr in der Regel ein Safeword oder ein anderes Abbruchsignal fest.

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Ein Safeword sichert das Einvernehmen beim BDSM

Gerade bei intensiven BDSM-Sessions ist die passive Person auf die aktive angewiesen. Der oder die Sub braucht ein Signal, auf welches die aktive Person reagiert und eine Aktion sofort beendet. Da Ausrufe wie "Nein" oder "Stopp" oft zum festen Repertoire eines Spiels gehören, empfiehlt sich ein Wort, das üblicherweise nicht Bestandteil der Praktik ist. In der BDSM-Community weit verbreitet ist beispielsweise "Mayday" – doch könnt ihr auch jedes andere Wort auswählen. Wichtig ist nur, dass alle Beteiligten dieses auch kennen und im Ernstfall entsprechend reagieren.

Konsensuelle Grenzerfahrungen

Ist die passive Person geknebelt, hilft ein Wort natürlich wenig. Für solche Fälle empfiehlt sich ein anderes akustisches Signal, das der aktiven Person mitteilt, wenn es ein Problem gibt. Möglich ist auch ein Handsignal wie das Tap-out beim Wrestling.

Der Verzicht auf ein Signal ist wirklich nur bei Paaren, die die Regungen des Gegenübers genau zu deuten wissen, vertretbar.

Safe, sane, consensual – die Grenzen sind individuell

Nicht immer ist klar, ob eine Spielart auch von allen Beteiligten als sicher beurteilt wird. Seid ihr bei einer Praktik unsicher, teilt dies im Vorfeld mit – oder lasst euch nicht auf sie ein. Schließlich unterliegen alle drei Komponenten des SSC einer höchst individuellen Wahrnehmung.

Grenzen legt ihr vor eurer Session gemeinsam fest.
Grenzen legt ihr vor eurer Session gemeinsam fest.
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Wo ist der Unterschied zwischen RACK und SSC?

SSC und "Risk-aware consensual kink" (kurz: RACK) sind zwei unterschiedliche Konzepte. Beide zielen auf Einvernehmlichkeit ab. SSC ist allerdings entwicklungsgeschichtlich älter und auch weiter verbreitet als RACK, das durch BDSM-Aktivist:innen entstand, die sich mit SSC nicht identifizieren konnten.

RACK setzt vor allem auf die Faktoren Einvernehmlichkeit und eine individuelle Risikobeurteilung, während der Sicherheitsaspekt bewusst nicht genannt wird. Kink setzt man dabei oft mit BDSM gleich – obwohl der Begriff Kink im eigentlichen Sinn deutlich weiter gefasst ist.

Anders als SSC setzt RACK deutlich stärker auf die Einvernehmlichkeit und verknüpft diese mit der persönlichen Risikobereitschaft der Beteiligten. Bei RACK geht es viel mehr um die Eigenverantwortung, als eine vermeintlich objektive Bewertung von Kriterien, die keineswegs mit den individuellen Wünschen übereinstimmen müssen.

Das zeigt sich beispielsweise in folgenden Kritikpunkten der RACK-Anhänger:innen gegenüber SSC:

  • Warum ist etwas verwerflich, das vielleicht einem objektiven Anspruch an Sicherheit nicht genügt, alle Spielpartner:innen es aber einvernehmlich praktizieren möchten?
  • Warum ist etwas verwerflich, das von außen nicht vernünftig erscheint, alle Spielpartner:innen es aber einvernehmlich praktizieren möchten?
  • Wer definiert die generalisierten Ansprüche an Sicherheit und Vernunft, wenn deren Beurteilung doch sehr subjektiv ist?

SSC als Abgrenzung zu Körperverletzung

Streng genommen würden einige BDSM-Praktiken der Körperverletzung unterliegen oder wären als Straftat juristisch relevant – wäre da nicht das explizite Einvernehmen aller Beteiligten. Die Begriffe safe und sane sind daher dem Consent oder der Einvernehmlichkeit klar untergeordnet.

Ohne Consent kein BDSM!

SSC – wichtig beim Dating

Bei jeder Art des Datings ist es wichtig, sich vor sexuellen Praktiken über die Grenzen, Neigungen und Wünsche des Gegenübers auszutauschen. SSC oder auch RACK sind dafür zwei essenzielle Grundlagen – gerade im BDSM!

Im JOYclub findest du spannende Menschen aller Geschlechter und mit ganz unterschiedlichen Vorlieben. Schau dich in unserer sexpositiven Community nach prickelnden Dates um, für die SSC selbstverständlich ist.


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Mehr Grenzen und Consent

JOYclub-Mediathek: "Kink Documentary: Switching & Edge Play"

In der dritten PURE-Folge begleiten wir Saara und Anna bei einer intensiven Session. Die Freundinnen treffen sich regelmäßig, um mit ihren Grenzen zu spielen. Wir lernen, wie sie Grenzen verschwimmen lassen und gleichzeitig darauf achten, dass Einvernehmlichkeit und Sicherheit gewahrt bleiben.

53 Minuten | D 2022 | Leihen: 5,99 € | Kaufen: 14,95 €
Safe Sane Consensual – SSC


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