Alles kann nix muss, eure Interpretation

Wie so vieles im Leben geht es um den Kontext. Ich denke, das Allerwichtigste ist, dass sich alle beteiligten Personen gesehen, gehört und respektiert fühlen. Ob dazu dann immer alles konkret abgeklopft werden muss, kommt auf die Konstellation und die Personen an.
Sicherlich ist es gut am Anfang eher zu vorsichtig als zu unvorsichtig zu sein. Nachfragen warum, und unter welchen Umständen vielleicht doch kann natürlich etwas Übergriffiges haben, wenn die befragte Person Unwohlsein signalisiert oder den Wunsch den Austausch zu beenden. Hat man aber eine Basis und ein gegenseitiges Interesse bzw. einen von beiden so empfundenen respektvollen Austausch, kann durchaus auch mal erörtert werden, warum welche Antwort kam und was anders hätte sein können.

Weiß nicht was daran verwerflich ist, dies als ein Motto zu setzten. Sicher sollte das selbstverständlich sein und in meinen Augen ist ein "nein" immer noch ein "nein" und wer das nicht akzeptieren kann, hat in einem Club eh nichts zu suchen. Grundlage sollte wohl eher Konsens sein.

"Alles kann nichts muss."

Das ist der Slogan der Swinger-Szene. Na ja, und auch im privaten Beriech vertreten.
Eine Einladung und ein Versprechen.

1. Einladung: komm her, sei neugierig. Wenn's passt ficken wir oder machen sonst so alles was uns gefällt...

2. Das Versprechen: Wenn du etwas nicht willst, werde ich das nicht fordern, schon gar nichts erzwingen


3. 'ne andere kurze Interpretation: "Bin scharf auf dich aber Gentlemen."

...

1. Ich habe keinen Zucker im Haus.
2. Was soll daran schlimm sein ein solches Motto zu haben.

Ich finde diesen Spruch super schlimm

Was soll denn schlimm sein an dem Spruch?
Er gefällt nicht jedem.

Aber wie oben aufgeführt ist es ein Erkennungszeichen.
Zugegeben inzwischen auch eine abgedroschene Floskel. Benutzt von vielen die von "alles" gar nichts wissen was das ist.

Nehmen wir den Spruch mit Humor und umarmen wir die Unwissenden die ihn benutzen!

Wenn Ich das bei jemandem lese, und es sich im Gespräch ergibt, frage Ich manchmal auf freche Weise nach, ob damit auch gemeint ist, dass Ich der Person die Knochen brechen kann. Oder ob es nicht doch Sachen gibt, die sie grundsätzlich ausschließt, und ob es nicht doch Sachen für sie gibt, die nicht können.

Will heißen: Meine Lesart dieses Mottos ist die, dass die Person für sich absolut keine Grenzen setzt, und alles mit sich machen lässt.

Die Betonung liegt auf „nichts muss“

Da ich den Spruch sogar in meinem Profil habe und auch "safe, sane, consensual" in meinem Profil steht, hier mal meine Sichtweise.

Eigentlich sind beides Selbstverständlichkeiten. Und das wurde auch von anderen bereits erwähnt.

Für mich bedeutet "Alles kann", dass alles passieren kann womit mein:e Partner:innen und ich einverstanden sind.
Und "nix muss" bedeutet, dass ich nur die Erwartungshaltung habe, dass man sich erst einigt bevor man überhaupt weitere Aktionen unternimmt.

"Nix muss" bedeutet für mich darüber hinaus auch, dass ich niemanden zu etwas zwinge was diese Person explizit als absolutes No-Go definiert hat und ich mich umgekehrt auch zu nichts zwingen lasse, was ich explizit als absolutes No-Go definiert habe.
Die Betonung liegt dabei auf "absolutes No-Go", denn wenn man in BDSM - nach vorheriger Absprache - Grenzen ausloten möchte, kann es schon passieren, dass eine Person zwar mal ein Nein äußert, aber dennoch eigentlich nur eine Pause möchte. Daher sind in solchen Fällen die Ampelfarben hilfreicher als "Ja" oder "Nein" Antworten.

Das ist dann zwar manchmal auch für schüchterne und sehr submissive Personen frustrierend, wenn diese nicht in der Lage sind, ihre Vorstellungen zu artikulieren, es ist allerdings auch zu deren und meinem Schutz.
Ich habe lieber Subs, die frustriert sind, weil ich sie mangels Kenntnis ihrer Erwartungen unterfordere, als Subs, die ich überfordert habe. Sie können sich ja jederzeit - insbesondere auch danach - äußern und mir ein Signal für eine härtere Gangart geben.

Wie gesagt. Meine Sichtweise und ich lebe das so.

Was das Motto bezüglich Clubs oder Partys bedeutet, müssen die Veranstalter erklären.
Als jemand der schon Veranstaltungen in anderen Bereichen organisiert hat, würde ich so ein Motto nicht herausgeben, denn wenn es jemand großzügig dahingehend interpretiert, dass man beim Verlassen auch Teile der Deko (Blumen, Kerzen, Fackeln, ...) oder der bereitgestellten Utensilien (Trinkgläser, Handtücher, Kondome, ...) mitnehmen darf, dann schaue ich als Veranstalter möglicherweise erst einmal blöd. Und ja, es gibt Mitmenschen die auch solche Interpretationen haben.

Ich finde den Spruch genauso abgedroschen wie „carpe diem“

Es ist jedem freigestellt sein Motto zu wählen, wie man es für richtig hält aber für mich ist es der Punkt das Profil gar nicht weiter zu lesen, weil es so langweilig los geht.

Das ist meine persönliche Meinung dazu und es gibt genug, die es anders sehen.
Dein Vergleich mit dem Zucker kann man auch noch ausweiten …

Ich hätte Stevia, erythrit, Honig, braunen Rohrzucker, Süßstoff, Agavendicksaft, Xucker im Haus … aber keinen weißen Industriezucker …

Alles kann … 😉😂

Für mich hat der Spruch was von
"Hey, wenn du keinen Zucker hast, nehm ich auch Salz. Oder Bratensoße. Oder Schuhcreme.... Hauptsache ich kann Kuchen backen."

🤷‍♀️🤷‍♀️

Nicht schon wieder dieses Thema…
Das gabs vor ein paar Tagen doch schon…

Ende vom Lied: (ist die Meinung der „Masse“ und nicht meine) man kann niemals alles ok finden weil jeder hat ne Grenze, spätestens bei Straftaten. (Din Interpretation zu dem Satz dieser Leute war daher) Wer den Satz also benutzt ist daher „wahllos“, „einfallslos“, „fickt alles was bei drei nicht auf dem Baum ist“, „kreativlos“ , … (mehr Herabwürdigungen die ich da lesen musste fallen mir grad nicht ein).

Wer aber ernsthaft mit „alles“ auch „alles“ meint anstatt sich dessen bewusst zu sein, dass wir uns hier immer noch in einem sexuellen Rahmen innerhalb gültiger Gesetze und Konsens befinden, dem ist echt nicht mehr zu helfen.

Ich finde den Satz absolut nicht schlimm. Ich mags auch nicht wenn er das einzige in einem Profil ist, aber ich denke deswegen nicht schlecht von den Menschen und wenn ich sogar einen guten Tag erwische und mich so jemand anschreibt, dann frag ich nach was er damit verbindet und weise ihn nett drauf hin, dass der Satz nicht gern gelesen wird. Ich selbst lebe ihn (im Rahmen von Gesetzen und Einvernehmlichkeit!) und hab schon eigene Tabus gebrochen wenn die Situation und die Leute dabei das einfach hergegeben haben.

Wer ihn nicht mag ok, aber bitte fangt nicht wieder an mit den ganzen Verurteilungen und bitte fangt auch nicht wieder damit an die Swingerszene in den Dreck zu ziehen.

Ich entfolge dem Thema hier auch wieder, ich hab mich genug aufgeregt die letzten Tage und auf weitere Hasstiraden von Leuten mit anderer Meinung hab ich kein Bock. (P.s.: ihr habt alle Recht und ich meine Ruhe).

Ich finde den Spruch im Eventrahmen schon deshalb nicht schlimm, weil er gerade Neueinsteigenden verdeutlicht:

"Hey, das ist zwar eine Playparty, aber es ist total okay, wenn ihr erst einmal nichts aktiv mitmachen wollt.
Ihr könnt hier sein, schauen, erst einmal ankommen und selbst aktiv werden, wenn ihr wollt, aber ihr müsst nicht."

Das mag trivial klingen und man denkt, dass das selbstverständlich sei.
Gerade für Neueinsteigende ohne Cluberfahrung ist es das aber nicht.
Eine Bekannte von mir haderte etwa mit ihren ersten Clubbesuchen, weil sie dachte, dass sie dort schief angeguckt werden würde, wenn sie nicht gleich mit auf die Matte geht. Sie kannte vor Ort niemanden und hatte bisher noch nie einen Club von innen gesehen. Diverse Threads, die es vor einigen Wochen hier gab und die quasi kritisierten, dass Menschen "nur an der Theke" säßen, halfen da nicht wirklich. Solche Beschreibungen, die einmal direkt unterstrichen, dass es okay ist, wenn man gerade keine Lust auf Dinge hat, halfen.

In Profilen bedeutet der Satz für mich:
Ich bin nicht zwingend auf etwas aus. Dinge können sich entwickeln.

Weil s bei jeder neuen Konstellation eben nicht nur ein bisschen drum geht was ist " Nichts", was ist " alles", was bedeutet " kann"....ist diese pauschale Bemerkung absolut nicht hilfreich, sondern ein Wattebausch, der nur zu Irritationen führen kann. Meine Meinung.

Sich soweit anpirschen, ausdrücken, dass das Gegenüber merkt woher der Wind weht, ist die Basis aller Dinge, die sich eh entwickeln müssen. Nix geht von Null auf Hundert.

Ich sehe es folgendermassen.

Man weiss man geht wo hin und es kann etwas passieren.
Aber es muss nicht.
Es sollte kein Zwang und keine grosse Erwartung dahinterstehen.

Habe es so auch mit den Dates.
Da ist in erster Line mal das Menschliche im Zentrum.
Stimmt die gegenseitige Chemie, Symphatie.
Habe dadurch schon tolle Menschen im Realen Leben kennengelernt und wir hatten eine gute, schöne Zeit auch ohne Sex.
Aber man weiss, es könnte passieren, es sollte aber kein Zwang dahinter stehen.

Vor allem muss das gleiche Thema nicht mehrfach geöffnet werden

Aufmerksamkeitsdefizit, Kindergarten?????

Wenn ein Club dieses Motto hat, finde ich es ok.

Hat jemand hier dieses Motto in seinem Profil, finde ich das zu beliebig. Denn jeder Mensch hat durchaus Vorlieben und weniger gern gemochte Praktiken.
ALLES kann? Alles?
Ein Mann, meist hauptsächlich Swingerhintergrund, wenn er dieses Motto hat, schreibt mich an. Ich habe (hatte) nur Interesse an Kontakten mit BDSM.

Er sagt: Alles kann! Ist für mich ein synonym für: Ja, ich hau dir auch mal auf deinen Po, dann darf ich dich aber ficken, oder?

Alles kann? Er kann Alles?
Ich hätte aber gerne (zB) eine ordentliche, restriktive Fixierung!! Atemkontrolle,... usw
Kann er das? Alles?
Will er das wirklich?


Zum Glück bin ich nicht auf der Suche.

In einem Profil ist der Spruch für mich in erster Linie einfallslos und abgedroschen. In den seltensten Fällen (mir fällt zumindest gerade keiner ein), kam danach ein für mich ansprechender Profiltext.
In der Regel wurde eher meine Interpretation des Satzes im Kontext des Profils bestätigt. Dass nämlich einerseits nichts konkretisiert wurde, um sich ja alle Optionen offen zu halten, und andererseits ein "Wir wissen ja alle, warum wir hier sind" mitschwang.

Ich glaube bei der Nutzung des Satzes im Profil kommt es auch auf den Gesamtkontext an.
Wenn das ein drei-Zeilen-Profil ist und dieser Satz ist eine davon, dann ist das natürlich recht nichtssagend.

Mir ist es allgemein jedoch lieber jemand schreibt in das Profil, dass man sich im Kennenlernprozess noch nicht festlegt ob es nun eine Freundschaft wird, eine Freundschaft+ oder eine Beziehung, als dass jemand nur und exklusiv auf eine Beziehung aus ist, weshalb sofort alles andere ausgeklammert wird. Meiner Erfahrung nach wird der Kennenlernprozess damit direkt eingeschränkt. Es ist nicht mehr offen und im Zweifel locker. Ich habe hier schon Bekanntschaften und Freundschaften gefunden, die nie zu Stande gekommen wären hätte man nicht erst den Menschen ergebnisoffen kennengelernt und geschaut welche Richtung überhaupt passt.

Auf die Freiwilligkeit von Interaktion hinzuweisen finde ich korrekt, eben daher, da sich Einzelne eben nicht benehmen können - oder der Meinung sind sich einfach überall etwas zu nehmen wäre eine dominate Handlung.

Als ausgewiesenes Motto einer BDSM-Veranstaltung habe ich es allerdings noch nicht gelesen...
Da ist doch eher "Schlag-Fest" oder ähnliches zu lesen...

Meine Gedanken dazu, wenn jemand etwas in sein Profil schreibt ist es, mit ganz wenigen Ausnahmen, immer Positiv gemeint.

Negative Auslegung von Profilinhalten, oder gar einen schlechten Charakter wegen einer Formulierung zu unterstellen, halte ich für boshaft.

Lg. M (Er)

Ausnahmen:
Einige Soloprofile von Frauen, derren Beschreibung im Profil absichtlich darauf abziehlt möglichst unsympathisch zu wirken, um Anschreiben zu minimieren.

Kann mich nur @*****ody und @******eek anschließen. In einem Profil deutet es für mich auch auf Einfallslosigkeit hin und dass man Hauptsache „Backen“ will. 😉

Ich würde aber einen Unterschied zwischen einem Profil und einem Date machen. Bei einem Date wird damit eine gewisse Erwartungshaltung genommen, da der Ausgang offen bleibt. Finde ich insbesondere bei ersten Dates sinnvoll und gibt beiden Parteien die Chance das Date entspannt anzugehen.

@***ka

Eine Zeiterscheinung, sich nicht festlegen wollen, oberflächlich und teilnahmslos.

Wenn ich eins gelernt habe in den 10Jahren Österreich lebend und in die Richtung entwickelt sich Deutschland leider inzwischen auch immer mehr, wenn jemand sagt;

Alles kann, nichts muss
Da muss ich darüber schlafen
Da möchte ich mich nicht festlegen

LASS DIE FINGER DAVON!