Sommer 1977
In den letzten Tagen habe ich meine alte Platten-Sammlung rausgekramt. Und Erinnerungen wurden wach. Und was für welche! Eine möchte ich mit Euch teilen. Meine Entjungferung.
Es war ein heißer Sommer 1977 in meiner Heimatstadt Essen. Im Radio spielten sie Hits wie "Yes, Sir, I can boogie" und "Don’t let me be misunderstood." Im Kino wurde "Star Wars" uraufgeführt. Es war gerade zwei Jahre her, dass die amerikanischen Truppen Saigon verließen und man trug Flicken-Jeans, bei denen das einzig originale noch der Reißverschluß war. Ich nannte ein Bonanza-Fahrrad mein eigen. Ihr wisst schon, das sind diese Fahrräder mit einer Sachs-Drei-Gang-Schaltung, einem Bananen-Sattel und dem obligatorischen Fuchs-Schwanz hinten dran. Ich war zu der Zeit 13 Jahre alt, hatte fürchterlich lange Haare. Das Pickel-Phänomen meiner Freunde hatte ich nicht und es zog an mir vorüber und so war ich damals ein hübscher, schlanker Bursche mit ordentlich Flausen im Kopf.
Zurück zur Deflorations-Geschichte. Zu der Zeit kam das mit diesen "Partnerstädten" auf. Kennt Ihr das? Einer der Partnerstädte von Essen ist Grenoble, eine Stadt in Frankreich. Und irgendwie müssen sich unser Bürgermeister und deren Bürgermeister darauf geeinigt haben, das es doch eine tolle Idee wäre, mal die jungen Leute auszutauschen. Im Klartext bedeutete es, dass eine Busladung voller Französinnen (da waren auch Franzosen bei, die interessierten mich aber nicht) nach Essen gekarrt wurden. Und zwar quasi nebenan zu unserem Haus in eine Jugendherberge.
Nebenan. Französinnen. Ich 13 Jahre alt.
Mein Glied war damals eigentlich immer steif und im Taschen-Billard war ich inoffizieller Weltmeister. Durch mich konnte Tempo Umsatzsteigerungen verbuchen, die jenseits aller Erwartungen waren. Streng genommen, war ich noch in der Trocken-Petting-Phase. Wenn ich eine Freundin hatte, dann rieben wir unsere Geschlechtsteile an den zu dicken Jeans wund und am Ende stand ich da in nasser Hose und mit roter Eichel. Einfach klasse! Das war noch echte, sexuelle Erfüllung.
Der Teufel hatte seine Hand im Spiel, als ich die Französinnen kennen lernte. Vor der Jugendherberge war eine große Wiese, die nicht gut einsehbar war. Ich fuhr dort mit meinem Bonanza-Fahrrad wie durch Zufall rum und man kam ins Gespräch. Mein Französisch war scheiße, mein Englisch gut und so plauderten wir über belanglose Dinge, die ich der Einfachheit halber direkt übersetze:
- "So, Ihr kommt aus Grenoble?" fragte ich beispielsweise.
"Ja, wir kommen aus Grenoble." wurde mir geantwortet.
"Geil."
"Wo kommst Du her?" wurde ich dann gefragt.
"Aus Essen" antwortete ich wahrheitsgemäß.
"Geil."
"Aber ihr seid aus Grenoble?"
"Oui."
"Toll."
Kultivierte Konversation war mein Steckenpferd und so fuhr ich im Laufe dieser Woche immer wieder dort vorbei, um weitere Gespräche zu führen. Ehrlich, ich wollte nur reden!
Eines der Mädchen hatte es mir besonders angetan. Sie war wie ich 13 Jahre alt, hatte rote Haare bis weit über die Schultern und sie hatte ein Lächeln, das ich nie vergessen werde. Gerne würde ich Euch etwas über ihre Augenfarbe erzählen, aber seltsamerweise zogen es meine Pupillen immer vor, ihre wunderbaren, elfenbeinfarbenen Brüste anzustarren. ich glaube, die Augen waren grün wie Smaragde.
Mein lüsterner Teenager-Blick blieb nicht gänzlich unbemerkt. Und so kuschelte sie sich am 3. Tag – wir waren alleine auf dieser uneinsehbaren Wiese – an mich und flüsterte mir ins Ohr:
"Voulez vous couché avec moi?"
Ich mag eine Niete im Französisch gewesen sein. DAS verstand ich aber. Mit Dr. Sommer aus der BRAVO war ich auf Du und Du und fühlte mich der auf mich zukommenden Aufgabe mehr als gewachsen. Meine Antwort war ein grenzdebiles Grinsen (ich glaube, ich sabberte auch ein wenig) und so fingen wir an zu fummeln. Noch heute liebe ich es zu fummeln. Allein der Begriff ist klasse. So klasse, dass ich ihn glatt wiederholen muss. Hier ist er also: Fummeln! Fummeln! Fummeln!
Wir fummelten also so rum, ich öffnete nur den oberen Knopf ihrer Jeans – ich wollte ja nicht aufdringlich wirken – und schob meine 13-jährige in Masturbations-Angelegenheiten extrem geschulte rechte Hand in ihren Schoß (meine rechte Hand ist noch heute irgendwie größer und muskulöser als meine linke, die ich ebenfalls sehr schätze). Belohnt wurden meine Expedition in das französische Dickicht durch das Gefühl, weicher, warmer, feuchter Schamlippen. Französische Schamlippen! Das ist schon was …
Sie war entschieden erfahrener und fordernder, als der kleine Junge, der neben ihr schon völlig zufrieden mit der Fummelei war. Entsprechend fordernd öffnete sie den Original-Reißverschluß meiner Flicken-Wrangler-Jeans und zog mir die Hose über die Knie. Die andere Hose gleich mit. Gottseidank war das eine halbwegs vernünftige Unterhose, nicht so was peinliches. Sie spielte an meinem Glied rum. Nicht um es wachsen zu lassen, mehr ging sowieso nicht, sondern um ein Gefühl dafür zu kriegen. Sie zog sich auch aus und ich hatte einen herrlichen Blick auf ihre roten, wunderbaren Schamhaare, ihre wunderbare Öffnung, die mir durch den 4-Farb-Druck des Hustler-Magazins meines älteren Bruders nur zu bekannt war. Hier geht’s rein. So viel war klar.
Sie drehte sich auf den Rücken, spreizte ihre Beine (eine international verständliche Geste) und sagte irgendwas auf Französisch. Keine Ahnung mehr, was es war, aber es bedeutete unzweifelhaft "Komm her". Ich kam. Ich steckte ihn einmal rein. Und ich kam. Und wie ich kam! Danach muss ich geschätzte 500 Gramm weniger gewogen habe. Ich kam sehr ordentlich. Wäre eine Wiese empfänglich für sinnlos verstreuten Samen, wär bei dieser Jugendherberge jetzt ein Wald voller Kinder, die alle meine Nase hätten.
Ich glaube, ich habe danach nie wieder eine Frau gesehen, die so sauer auf mich war. Glücklicherweise verstand ich nicht, was sie vor sich hinbrabbelte. Aber es waren definitiv Beschimpfungen. Ein Mann fühlt so was. Und ein Mann war ich jetzt zweifelsohne. Schließlich war ich ja ungefähr 10 Sekunden mit meinem Glied im Schoß einer Frau, einer Französin!
Ich bin danach noch mal mit meinem Fahrrad an dieser Wiese vorbeigefahren und habe sie noch mal gesehen. Sie saß dort mit ihren Freundinnen und zeigte mit dem Finger auf mich. Alle lachten. Ich entschloß mich, wieder nach Hause zu fahren. Ich schaltete meine Sachs-Drei-Gang-Schaltung hoch und trat mit Tränen in den Augen in die Pedale. Nur weg, nur weg, nur weg!
Ab und an läuft im Radio noch das Lied von Jeanette, die damals unter den Top 10 war.
"Porque te vas". Aber auch ohne das Lied denke ich immer wieder gerne an den peinlichen Sommer 1977, in dem ich mein Faible für Völkerverständigung entwickelte.
Es war ein heißer Sommer. Sehr heiß.