Können Gefühle im Internet stattfinden?

Klar sber Gefühle könnrn täuschen und der reale Kontakt sehr ernüchternd sein.

Das ist auch für mich der wichtigste Satz.

Weil es vermutlich eher weniger Menschen schaffen, bei der Nutzung des Internets ihre Gefühle vollständig außen vor zu lassen, sind sie auch bei der Nutzung des Internets mit dabei.
Wie weit wir dies laufen lassen, selbst beeinflussen oder (eher) auf das Inhaltliche konzentrieren, wird wohl von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein.

Das Internet kann uns als Fata Morgana erscheinen und es kann auch unecht bzw. unehrlich sein - muss es aber nicht. Das kommt immer noch auf die Quelle der Informationen an.
Sind es echte, wohlmeinende bzw. offene Mitteilungen, sind es Fakes, Verstellungen, Daten aus irgendwelcher Software?
Für Unterscheidungen kann es hier eventuell Grundlagen geben, aber eine Sicherheit gibt es immer mal wieder nicht.

Deshalb wäre für mich auch nicht die Frage wesentlich, ob Gefühle durch Inhalte aus dem Internet entstehen können, sondern wie sehr ich mich von diesen leiten lasse.
Wie ich vorgehe, damit Inhalte aus dem Internet erst durch real Erlebtes oder klare Zusammenhänge aus anderen Quellen für mich eine bessere Grundlage bieten und das Hereinfallen auf Vortäuschungen und Lügen möglichst minimiert wird, das macht ggf. den Unterschied bei den Auswirkungen.

Ob eine angenehme Geschichte aus einem Buch, dem Kopfkino, dem Internet oder einem Film kommt, macht erst einmal keinen Unterschied dabei, dass es eine angenehme Geschichte ist. Die wahrgenommen wird - aber durchaus auch eben nur als Geschichte angesehen wird. Bis es den gegenteiligen Beweis, die gegenteilige Klarstellung gibt.

Wer also nicht grundsätzlich alles, was aus dem Internet kommt, von seinem Gefühlsleben versucht und schafft fernzuhalten, wird bei der Nutzung auch immer mit Gefühlen zu tun haben.
Wie derjenige dann weiter darauf reagiert, welche Schlussfolgerungen derjenige zieht und ob das weitere Folgen hat, wird meiner Meinung nach genauso individuell sein, wie die Menschen sind und vorgehen.

Das sehe ich genau andersrum. Oft erlebt. Schriftlich sehr schlagfertig, ironisch aber real kaum die Zähne auseinander bekommen.

Ich werde auch öfters falsch eingeschätzt, aber das ist ja okay. Man interpretiert ja aus seiner eigenen Blase hinein.

Auf dieser Plattform würde ich für mich das Gegenteil behaupten

Ok, vielleicht macht es Sinn eine Definition voranzustellen. Was sind denn eigentlich Gefühle? Und wenn ja, um welchen Typus geht es hier. Die TE schrieb vorhin - um alle. Das hieße also: Endorphine, Dopamin, Adrenalin, Serotonin, Oxytoxin, Noradrenalin ... sind alle Teil der Betrachtung dieses Beitrages.

Wenn ich einen Menschen von Schreiben her interessant finde und dieses dann als ein Gefühl zu definieren ist, findet es im Internet statt.
Wenn ich das von ihr geschriebene wissbegierig aufsauge und ich mich freue sie zu lesen und mit ihr zu schreiben, ist es nach meiner Definition eine Vorstufe zum verliebt sein.
Zum verlieben gehört für mich mehr dazu.....der Klang der Stimme, das strahlen der Augen. Die Bewegungen, ja tatsächlich auch der Gang.
Und der Duft.... Stimmt das für mich alles, bin ich im siebten Himmel.
Aah, nun weiß ich, warum ich noch Single bin...
Neugierde wird jedenfalls bei der einen oder anderen Frau bei mir geweckt und wenn dann noch eine tolle Mischung aus Schlagferigkeit und Humor zum Tragen kommt, entwickeln sich neugierige Gefühle.
Ah. "Schlagfertig" bitte nicht im BDSM Kontext verstehen ...

In einigen Fragen und Themen gibt es Anfeindungen und Streit und manchmal müssen Beiträge entfernt werden und stillgelegt werden weil es nicht mehr möglich ist das vernünftig geschrieben wird.

Und das sind doch auch Gefühle die da stattfinden und ebenso können auch die Gefühle des verliebt seins entstehen.

Man kann auch bedenken das die Gefühle in einem selber stattfinden.

Wenn also jemand beleidigend wird liegt es am anderen wie darauf reagiert wird.
Man kann sich beleidigt fühlen und man kann es auch einfach stehen lassen und nicht darauf reagieren.

Man hat doch immer die Wahl

Gefühle kann man sich eben nicht aussuchen, nicht im Realen, nicht im Virtuellen.

Gefühle entstehen auch ganz alleine, auch ohne das Zutun Anderer.

Und dann gibt es noch das, dass sich jemand beleidigt fühlt, ohne beleidigt worden zu sein.
Oder dass jemand seine Gefühle anderen überstülpt, ohne einen Begriff von Übergriffigkeit zu haben.
Ein weites Feld.

Klar hat jeder die Wahl wie er auf Beleidigung etc. reagiert.

Der Auslöser ist im Äußeren zu finden.
Wir begegnen etwas das uns zu einer Reaktion bewegt und in diesem Moment liegt die Entscheidung bei uns selber.

Und ich habe auch die Erfahrungen gemacht das sich solche Auslöser wiederholen bis man sie akzeptiert.
Sobald man sich nicht mehr über etwas aufregt kann man zum nächsten Level gehen.

Und dann ist da auch noch die automatische Reaktion auf Ereignisse, wenn man sich über etwas aufregt und sich ähnliche Ereignisse auftun ist die Aufregung automatisch und kräftiger je öfter das geschieht

Wenn das so ist, bist Du ja Opfer Deiner Gefühle und wirst vom Leben hin und her gewürfelt

Ist das wirklich so ?

Ich bin der Schöpfer meiner Gefühle

Danke, @*******in78 .

Eins weiß ich:
Mir sind Leute suspekt, die sich über nichts aufregen.

Solche Projektionsflächen gibt es auch im realen. Was haben den die Frauenmörder vor dem Internet gemacht um ihre Opfer ins dunkle Gebüsch zu bekommen? Die haben ihre Metzelbekanntschaft irgendwo in einer Kneipe gefunden und waren dann darauf angewiesen das diese etwas projizieren, ohne Text auf einem Bildschirm.

Es sind immer Entscheidungen die wir treffen.

Unser Leben ist Entscheidungen und Erfahrungen

Allerdings gilt es natürlich, abzuwägen, wo es einen nur selber aufreibt oder wo es etwas verändern könnte....

Ich stimme Dir total zu, aber ist Liebe nicht immer auch Projektion? Und sei es, seiner selbst? Manche sagen, es handelt sich um Wahnvorstellungen, was, unabhängig der Konnotation, ja vielleicht mehr zutrifft, als uns lieb sein kann. Aber spielt es am Ende überhaupt eine Rolle, denn dem Wahnsinnigen ist selbst das Bewusstsein darüber ja meist nicht hilfreich?

Anders gesagt: Wir WISSEN heute auch, dass unsere Sinne Dinge wahrnehmen, die absolut betrachtet schlicht nicht korrekt sind. Wir hören vieles nicht, sehen vieles nicht oder eben verzerrt (Farben), riechen so gut wie nichts bzw. sind unbewusst mehr davon gesteuert, als wir uns je eingestehen würden (Pheromone)...inwieweit handelt es sich dabei nicht auch einfach nur um Projektionen unseres Gehirns, die aber unumstößliche Wahrheiten in unserem Handeln, Sein und Selbstverständnis werden, ja, gar werden müssen?

Jede Emotion geht doch viel tiefer, als wir es uns je erlauben. Ein Duft in der Nase und Du bist wieder 6 Jahre alt und siehst Dinge, die Du eigentlich vergessen hattest. Ist das real? Aber sowas von "nicht".

Darum bin ich Mensch